Spiel

Im März: Crowdfunding für THE WALKING DEAD Rollenspiel

Der in Stock­holm ansäs­si­ge Ver­lag Free League Publi­shing ist ziem­lich umtrie­big, was Pen & Paper-Rol­len­spie­le basie­rend auf bekann­ten Media-Fran­chi­ses angeht. Bei denen erschie­nen bereits RPGs zu BLADE RUNNER, ALIEN oder mit THE ONE RING eins zum Herrn der Rin­ge. Aber auch die eige­nen Pro­duk­tio­nen sind viel­be­ach­tet, an ers­ter Stel­le sicher das mehr­fach aus­ge­zeich­ne­te SYBAROUM. Bei den Schwe­den ist zudem ein Rol­len­spiel und ein Brett­spiel zu Simon Stå­len­hag TALES FROM THE LOOP erschie­nen.

Der neus­te Coup der Stock­hol­mer ist ein geplan­tes Rol­len­spiel zum rasend erfolg­rei­chen Zom­bie-Post­apo­ka­lyp­se-Fran­chise THE WALKING DEAD, basie­rend auf den Fern­seh­se­ri­en, die ihrer­seits auf den Comics von Robert Kirk­man beru­hen.

In Zusam­men­ar­beit mit AMC und Genui­ne Enter­tain­ment, dem Sen­der und der Pro­duk­ti­ons­fir­ma der Seri­en, star­ten Free League am 14. März 2023 eine Crowd­fun­ding­kam­pa­gne bei der bekann­ten Platt­form Kick­star­ter, um die Pro­duk­ti­on des THE WALKING DEAD UNI­VER­SE-Rol­len­spiels zu finan­zie­ren. Die Ver­öf­fent­li­chung für die brei­te Mas­se soll bereits im Herbst 2023 statt­fin­den (also nicht so wie bei gewis­sen deut­schen Prot­ago­nis­ten, wo die Ver­öf­fent­li­chun­gen von durch Crowd­fun­dings finan­zier­te Rol­len­spie­le jah­re­lang auf sich war­ten las­sen, oder auch nie pas­sie­ren).

Nach Aus­sa­gen des Ver­lags soll das Rol­len­spiel »neue Sto­ry-Ele­men­te ein­füh­ren, sich dabei aber von der aktu­el­len Serie und den kom­men­den Spin-offs inspi­rie­ren las­sen«.

Wer dar­an inter­es­siert ist kann sich ab sofort auf Kick­star­ter anmel­den und benach­rich­ti­gen las­sen, wenn die Kam­pa­gne star­tet.

Cover­ab­bil­dung THE WALKING DEAD UNIVERSE Copy­right Free League Publi­shing

Video: Every Insider Leak I’ve Been Given On Wizards of the Coast

Das unten ein­ge­bun­de­ne Video von DnD Shorts fasst noch­mal alle Leaks zum The­ma DUNGEONS & DRAGONS Open Game Licen­se zusam­men. Ich emp­feh­le dem Video nach You­tube zu fol­gen, weil dort im Erklä­rungs­text noch­mal zahl­lo­se Details erläu­tert wer­den.

Eins dürf­te aber offen­sicht­lich wer­den: Das eigent­li­che Ziel die­ser gan­zen Akti­on waren nicht nur ande­re Ver­la­ge, aus denen Geld gepresst wer­den soll­te, son­dern vor­dring­lich Anbie­ter von Vir­tu­el­len Table­tops, deren Exis­tenz unmög­lich gemacht wer­den soll­te, damit WotC und Has­bro die Koh­le selbst ver­die­nen kön­nen.

WotC woll­ten offen­bar eine Unre­al-basier­te App inklu­si­ve Abo­mo­dell und Micro­trans­ak­tio­nen her­aus­ge­ben, um ordent­lich Geld abzu­schöp­fen. Das funk­tio­niert natür­lich nur dann, wenn man alle bereits exis­tie­ren­den Anbie­ter aus dem Markt kickt.

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Hasbro, Wizards Of The Coast und die Open Game License: WotC rudern zurück

Nach dem Leak einer »über­ar­bei­te­ten« Open Game Licen­se für DUNEONS & DRAGONS kam es in den letz­ten Wochen zu eini­gen Ver­wer­fun­gen in der Fan- und RPG-Ver­lags­sze­ne. Ich hat­te mehr­fach berich­tet, auch dar­über, dass ande­re Ver­la­ge jetzt eige­ne offe­ne RPG-Lizen­zen pla­nen. Hin­ter­grund des gan­zen Dra­mas kann gewe­sen sein, dass Has­bro im ver­gan­ge­nen Jahr dra­ma­ti­sche Gewinn­ein­brü­che zu ver­zeich­nen hat­te und des­we­gen viel­leicht auf die Idee kam, zusätz­li­che Pro­fi­te aus D&D zie­hen zu wol­len, um die Aktio­nä­re zu beru­hi­gen.

Das ging dra­ma­tisch schief, man hat­te offen­sicht­lich die Orga­ni­sa­ti­ons­fä­hig­keit der Bran­che und die Markt­macht der Fans unter­schätzt. Unter ande­rem wur­de zur Kün­di­gun­gen der Abos von D&D BEYOND auf­ge­ru­fen, einer kos­ten­pflich­ti­gen Abo­platt­form, die digi­ta­le Tools zum Spiel bereit stellt. Dort gin­gen berich­ten zufol­ge dar­auf­hin die Kün­di­gun­gen durch die Decke.

Der mas­si­ve Wider­stand und die Kün­di­gun­gen haben nun dazu geführt, dass man sei­tens Wizards Of The Coast schein­bar ein­lenkt (wir wer­den abwar­ten müs­sen, was kon­kret pas­sie­ren wird) und sowohl die alte OGL nicht zurück neh­men möch­te und wei­ter­hin umfang­rei­che Ände­run­gen an der neu­en vor­neh­men will.

Doch mög­li­cher­wei­se ist es jetzt zu spät, denn sowohl Pai­zo als auch Free League Games haben eige­ne offe­ne Gam­ing-Lizen­zen ange­kün­digt und die wer­den das auch sicher trotz des WotC-Rück­zie­hers durch­zie­hen. Denn man weiß nicht, wann sie es sich erneut anders über­le­gen wer­den.

Hier der kom­plet­te Wort­laut der Erklä­rung, die WotC letz­ten Frei­tag auf der D&D BEY­OND-Web­sei­te ver­öf­fent­lich­ten, und die von PR-Sprech nur so trieft:

Open Game License: Paizo kündigt Open RPG Lizenz an

Die Inha­be­rin der Fir­ma Pai­zo (Her­aus­ge­ber von PATHFINDER und STARFINDER), Lisa Ste­vens, sowie deren Prä­si­dent Jim But­ler waren Team­lea­der bei Wizards Of The Coast, als die um das Jahr 2000 die Open Game Licen­se 1.0 ein­führ­ten. Die Fir­ma Pai­zo hat auch einen Anwalt, Bri­an Lewis, einer der Mit­grün­der der Fir­ma Azo­ra Law, der war damals ein Anwalt bei WotC, der den recht­li­chen Rah­men für die OGL mit­ent­wi­ckelt hat­te. Wei­ter­hin sagen sie, dass Pai­zo eng mit Ryan Dancey zusam­men­ar­bei­ten, der eben­falls damals an der Ent­wick­lung der OGL betei­ligt war.

Die haben in einem aktu­el­len Blog­bei­trag eine ein­deu­ti­ge Mei­nung zur ver­such­ten Abschaf­fung der OHL 1.0 durch WotC:

Pai­zo does not belie­ve that the OGL 1.0a can be “deaut­ho­ri­zed,” ever. While we are pre­pared to argue that point in a court of law if need be, we don’t want to have to do that, and we know that many of our fel­low publishers are not in a posi­ti­on to do so.
We have no inte­rest whatsoe­ver in Wizards’ new OGL. Ins­tead, we have a plan that we belie­ve will irre­vo­ca­bly and unques­tionab­ly keep ali­ve the spi­rit of the Open Game Licen­se.

Über­set­zung:

Pai­zo glaubt nicht, dass die OGL 1.0a über­haupt jemals »deau­to­ri­siert« wer­den kann. Obwohl wir bereit sind, die­sen Punkt not­falls vor Gericht zu ver­tre­ten, wün­schen wir uns das nicht, und wir wis­sen, dass vie­le unse­rer Ver­lags­kol­le­gen nicht in der Lage sind, dies zu tun.
Wir haben kei­ner­lei Inter­es­se an der neu­en OGL von Wizards. Statt­des­sen haben wir einen Plan, von dem wir glau­ben, dass er unwi­der­ruf­lich und unbe­streit­bar den Geist der Open Game Licen­se am Leben erhal­ten wird.

Aus die­sem Grund will Pai­zo eine neue Lizenz her­aus­brin­gen, die offe­ne, dau­er­haf­te und unwi­der­ruf­ba­re Open RPG Crea­ti­ve Licen­se:

The new Open RPG Crea­ti­ve Licen­se will be built sys­tem agno­stic for inde­pen­dent game publishers under the legal gui­dance of Azo­ra Law, an intellec­tu­al pro­per­ty law firm that repres­ents Pai­zo and seve­ral other game publishers. Pai­zo will pay for this legal work. We invi­te game publishers world­wi­de to join us in sup­port of this sys­tem-agno­stic licen­se that allows all games to pro­vi­de their own uni­que open rules refe­rence docu­ments that open up their indi­vi­du­al game sys­tems to the world. To join the effort and pro­vi­de feed­back on the drafts of this licen­se, plea­se sign up by using this form.

Über­set­zung:

Die neue Open RPG Crea­ti­ve Licen­se wird sys­tem­un­ab­hän­gig für unab­hän­gi­ge Spie­le­ver­la­ge unter der recht­li­chen Betreu­ung von Azo­ra Law ent­wi­ckelt, einer Anwalts­kanz­lei für geis­ti­ges Eigen­tum, die Pai­zo und meh­re­re ande­re Spie­le­ver­la­ge ver­tritt. Pai­zo wird für die­se juris­ti­sche Arbeit bezah­len. Wir laden Spie­le­ver­la­ge auf der gan­zen Welt dazu ein, sich uns anzu­schlie­ßen und die­se sys­tem­un­ab­hän­gi­ge Lizenz zu unter­stüt­zen, die es allen Spie­len ermög­licht, ihre eige­nen, ein­zig­ar­ti­gen, offe­nen Refe­renz­do­ku­men­te für Regeln bereit­zu­stel­len, die ihre indi­vi­du­el­len Spiel­sys­te­me der Welt zugäng­lich machen. Wenn ihr euch an den Bemü­hun­gen betei­li­gen und Feed­back zu den Ent­wür­fen die­ser Lizenz geben wollt, mel­det euch bit­te über die­ses For­mu­lar an.

Ange­schlos­sen haben sich Pai­zos Akti­on bereits Kobold Press, Cha­o­si­um, Green Ronin, Legen­da­ry Games, Rogue Geni­us Games und ande­re Publisher.

Die ORC soll nicht Pai­zos Eigen­tum sein, eben­so wenig das jeder ande­ren Fir­ma die sie durch die Ent­wick­lung und den Ver­kauf von RPGs anwen­det. Der Plan ist eine Art Open Source-Lizenz zu eta­blie­ren, Pai­zo beruft sich im Blog­bei­trag dar­auf, dass das ähn­lich funk­tio­nie­ren soll wie bei Linux.

Pai­zo arbei­tet der­zeit zusam­men mit sei­ner Anwalts­fir­ma an der kon­kre­ten Umset­zung der ORC.

Den voll­stän­di­gen Blog­bei­trag kann man auf Pai­zos offi­zi­el­ler Web­sei­te lesen, da die der­zeit gera­de mit Last­pro­ble­men zu kämp­fen hat, kann man eine Kopie auf archi​ve​.md lesen. Aktu­ell ist der Blog­bei­trag aber vor­han­den.

Kom­men­tar: Sehr gute und unter­stüt­zens­wer­te Akti­on von Pai­zo und der abso­lut rich­ti­ge Weg hin zu einer Art Open Source Gam­ing-Lizen­zen, weg von aus­schließ­lich gewinn­ori­en­tier­ten Kon­zer­nen wie Wizards Of The Coast, die mit juris­ti­schen Win­kel­zü­gen ver­su­chen die Sze­ne unter Kon­trol­le zu brin­gen. Und sehr gut, dass sie  offen­sicht­lich den Mut und die Res­sour­cen haben, es gegen den Wyrm (WotC) auch auf juris­ti­schem Weg durch­zu­set­zen. Ich hof­fe dass sie vie­le Unter­stüt­zer fin­den wer­den.

Pro­mo­gra­fik Copy­right Pai­zo Inc.

Humble Bundle: Urban Apocalyptic Wasteland

Pen&Paper-Spieler°innen und Tabletopper°innen auf­ge­merkt: Bei hum­ble Bund­le gibt es wie­der ein­mal ein 3D-Druck Bund­le. dies­mal geht es in eine post­apo­ka­lyp­ti­sche Zukunft, es wer­den gleich hau­fen­wei­se Model­le zum Druck ange­bo­ten, ins­ge­samt han­delt es sich um 92 Stück, da kann der Dru­cker heiß lau­fen. Das Gesamt­pa­ket bekommt man ab knapp unter 30 Euro, man kann aber auch Teil­pa­ke­te kau­fen. Aus­zug:

Noch­mal für Person°innen, die nicht ganz ver­ste­hen, wor­um es hier geht: Man bekommt kei­ne Pöp­pel gelie­fert, es han­delt sich aus­schließ­lich um STL-Datei­en, die man an einen 3D-Dru­cker schi­cken kann, um sie dort zu mate­ria­li­sie­ren.

Alle Details auf der zuge­hö­ri­gen Sei­te bei Hum­ble Bund­le.

TALES FROM THE LOOP – als Brettspiel

Die Bezeich­nung TALES FROM THEN LOOP soll­te man als Freund°in von Phan­tas­tik inzwi­schen schon mal gehört haben. Ursprüng­lich ein Bild­band von Simon Stå­len­hag, der die 80er Jah­re in einer alter­na­ti­ven Rea­li­tät mit Robo­tern und uner­klär­li­chen Phä­no­me­nen erzählt. Dar­aus ent­stand unter ande­rem ein Rol­len­spiel, aber auch eine  skur­ri­le Fern­seh­se­rie für Ama­zon Video.

Jetzt kommt ein Brett­spiel hin­zu, eben­so wie das Rol­len­spiel ver­öf­fent­licht von Free League Publi­shing (SYMBAROUM). Es han­delt sich um ein koope­ra­ti­ves Spiel für ein bis fünf Spie­ler ab 12 Jah­ren, man muss also zusam­men Sze­na­ri­en erfolg­reich lösen. Das dau­ert pro Ses­si­on ca. andert­halb bis zwei Stun­den.

Zum Set­ting:

Im Jahr 1954 gab die schwe­di­sche Regie­rung den Bau des größ­ten Teil­chen­be­schleu­ni­gers der Welt in Auf­trag. Die Anla­ge wur­de 1969 fer­tig­ge­stellt und befin­det sich tief unter der pas­to­ra­len Vor­stadt­land­schaft außer­halb von Stock­holm. Die ört­li­che Bevöl­ke­rung nann­te die­ses Wun­der­werk der Tech­nik »Loop«. Im Lau­fe der Jah­re, die seit dem Bau ver­gan­gen sind, sind in der Gegend selt­sa­me Phä­no­me­ne auf­ge­tre­ten – mys­te­riö­se Krea­tu­ren, die das Land durch­strei­fen, Maschi­nen, die auf uner­klär­li­che Wei­se ver­sa­gen.

Im Spiel unter­su­chen du und dei­ne Freun­de gemein­sam die Geheim­nis­se, die vom Loop aus­ge­hen, einer rie­si­gen unter­ir­di­schen wis­sen­schaft­li­chen Ein­rich­tung, die selt­sa­me Aus­wir­kun­gen auf die Vor­stadt­land­schaf­ten um sie her­um hat.

Du schlüpfst in die Rol­len von Kin­dern aus der Gegend, die die Phä­no­me­ne unter­su­chen, die die Inseln (oder viel­leicht auch nur die ört­li­che Video­thek) bedro­hen, und sie hof­fent­lich auf­hal­ten. Jeder Tag beginnt in der Schu­le, aber sobald die Schul­glo­cke läu­tet, kannst du die Zeit vor dem Abend­essen und den Haus­auf­ga­ben nut­zen, um auf Ent­de­ckungs­rei­se zu gehen!

Zum Spiel­ma­te­ri­al gehö­ren unter ande­rem sechs qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Robo­ter­mi­nia­tu­ren nach den Designs von Simon Stå­len­hag.

TALES FROM THE LOOP – THE BOARDGAME soll »dem­nächst« erschei­nen, einen kon­kre­ten Ter­min gab die Pres­se­mit­tei­lung lei­der eben­so wenig her, wie einen Preis.

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Pro­mo­gra­fi­ken Copy­right Free League Publi­shing

Spielemesse Nürnberg kauft Internationale Spieltage SPIEL in Essen

Soeben kam eine Pres­se­mit­tei­lung rein, die ich euch nicht vor­ent­hal­ten möch­te. Kurz­fas­sung, der Ver­an­stal­ter der Spiel­wa­ren­mes­se Nürn­berg, die Spie­le­mes­se eG, hat die Spie­le­mes­se Essen gekauft. Laut der Pres­se­mel­dung bleibt das alter Ver­an­stal­tungs­team wei­ter ver­ant­wort­lich, das wur­de also offen­bar gleich mit gekauft. Ich bin jetzt sehr gespannt, was das für die eta­blier­te Ver­an­stal­tung bedeu­tet und wel­che Ver­än­de­run­gen es geben wird. Gera­de in Sachen Web und Social Media haben die Ver­an­stal­ter bekann­ter­ma­ßen eine Men­ge (!) Nach­hol­be­darf. Das Logo für die Spiel 22 sieht aus Desi­gner­sicht auf jeden Fall immer noch genau so alt­ba­cken und typo­gra­fisch frag­wür­dig aus, wie immer.

Aus­zug aus dem Text der Pres­se­mit­tei­lung:

Spiel­wa­ren­mes­se eG über­nimmt die Inter­na­tio­na­len Spiel­ta­ge SPIEL in Essen unter Bei­be­hal­tung ihrer Aus­rich­tung

* Cha­rak­ter der welt­größ­ten End­ver­brau­cher­mes­se der Bran­che bleibt erhal­ten
* Domi­ni­que Metz­ler wei­ter­hin als Geschäfts­füh­re­rin tätig

Die Spiel­wa­ren­mes­se eG hat zum 1. Janu­ar 2022 die Ver­an­stal­tung Inter­na­tio­na­le Spiel­ta­ge SPIEL in Essen über­nom­men. Damit tritt der Nürn­ber­ger Mes­se- und Mar­ke­ting­dienst­leis­ter als neu­er Eigen­tü­mer der welt­größ­ten Publi­kums­mes­se für Gesell­schafts­spie­le auf. Die SPIEL wird auch zukünf­tig auf dem Esse­ner Mes­se­ge­län­de statt­fin­den und von der lang­jäh­ri­gen Geschäfts­füh­re­rin Domi­ni­que Metz­ler mit ihrem erfah­re­nen Team von Bonn aus orga­ni­siert. Als zusätz­li­cher Geschäfts­füh­rer fun­giert Flo­ri­an Hess, Vor­stand der Spiel­wa­ren­mes­se eG.

Die SPIEL kann auf eine fast 40-jäh­ri­ge Geschich­te zurück­bli­cken: Seit 1983 hat sich die Ver­an­stal­tung von einem klei­nen Tref­fen für Spie­ler zur heu­te welt­größ­ten End­ver­brau­cher­mes­se für Brett‑, Kar­ten- und Rol­len­spie­le ent­wi­ckelt. Tra­di­tio­nell im Herbst wer­den in den Esse­ner Mes­se­hal­len die natio­na­len und inter­na­tio­na­len Spie­le-Neu­hei­ten einem brei­ten Publi­kum vor­ge­stellt. Jähr­lich besu­chen rund 200.000 Men­schen die Ver­an­stal­tung – mit stei­gen­der Ten­denz.

Mir war wich­tig, dass das ein­zig­ar­ti­ge Pro­fil der SPIEL auch zukünf­tig erhal­ten bleibt“, sagt Domi­ni­que Metz­ler, die ihr Fami­li­en­un­ter­neh­men gemein­sam mit Rose­ma­rie Geu in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten erfolg­reich aus­ge­baut und eta­bliert hat. „Mit der Spiel­wa­ren­mes­se eG und ihrer Erfah­rung mit Welt­leit­mes­sen bin ich sehr glück­lich einen Part­ner gefun­den zu haben, der die­se erfolg­rei­che Mes­se auch die nächs­ten Jahr­zehn­te in mei­nem Sin­ne fort­füh­ren und wei­ter­ent­wi­ckeln wird. Mein Team und ich freu­en uns sehr auf die Zusam­men­ar­beit.“

Die Pan­de­mie hat die Beliebt­heit von Gesell­schafts­spie­len noch­mals beschleu­nigt. 2020 wuchs allein der deut­sche Spie­le­markt um 21 Pro­zent. Der Trend ist auch auf der Spiel­wa­ren­mes­se im B2B-Seg­ment sicht­bar. Die Inter­na­tio­na­le Spie­leer­fin­der­mes­se wird in die Spiel­wa­ren­mes­se inte­griert und der Spie­le­be­reich wei­ter gestärkt. Einen eben­so behut­sa­men Umgang ver­spre­chen die Nürn­ber­ger mit den Inter­na­tio­na­len Spiel­ta­gen SPIEL, jedoch als eigen­stän­di­ge Mes­se, die in ihrer ursprüng­li­chen Form erhal­ten bleibt.

Als Genos­sen­schaft agiert die Spiel­wa­ren­mes­se eG bereits „aus der Bran­che für die Bran­che“. Zahl­rei­che Spie­le­ver­la­ge zäh­len zu den Mit­glieds­un­ter­neh­men. Vor­stands­spre­cher Chris­ti­an Ulrich betont: „Wir haben mit der Spiel­wa­ren­mes­se und den Inter­na­tio­na­len Spiel­ta­gen zwei völ­lig ver­schie­de­ne Kon­zep­te, die sich jedoch the­ma­tisch stark über­schnei­den und dadurch auch Syn­er­gien schaf­fen. Mit der SPIEL erwei­tern wir unse­re Ver­ant­wort­lich­kei­ten im Spie­le­be­reich, ohne den für die Mes­se typi­schen Cha­rak­ter zu ver­än­dern.“ Der Fort­be­stand ist gesi­chert – somit kön­nen die Besu­cher in Essen auch künf­tig nach Her­zens­lust tes­ten und spie­len.

Logo Copy­right Spiel­wa­ren­mes­se eG

Fantasy Flight Games kündigen das Cthulhu-Brettspiel UNFATHOMABLE an

Wie die geneig­te Kul­tis­tin bereits aus dem Titel UNFATHOMABLE ablei­ten könn­te, geht es bei die­sem ange­kün­dig­ten Brett­spiel aus dem Hau­se Fan­ta­sy Flight Games um Wesen aus dem Cthul­hu-Mythos, die man mit dem Oze­an ver­bin­det, also unter ande­rem Mut­ter Hydra und Vater Dagon sowie deren Scher­gen, Hybri­den aus Men­schen und Tie­fen Wesen.

UNFATHOMABLE han­delt im Jahr 1913 auf dem Dampf­schiff SS Atlan­ti­ca und Besat­zung und Pas­sa­gie­re bekom­men es mit aller­lei cthulho­idem Kropp­zeug zu tun. Die offi­zi­el­le Beschrei­bung liest sich wie folgt:

The year is 1913. The steam­ship SS Atlan­ti­ca is two days out from port on its voya­ge across the Atlan­tic Oce­an. Its unsu­spec­ting pas­sen­gers ful­ly anti­ci­pa­ted a calm jour­ney to Bos­ton, Mas­sa­chu­setts, with not­hing out of the ordi­na­ry to look for­ward to. Howe­ver, stran­ge night­ma­res pla­gue the minds of the peo­p­le aboard the ship every night; rumors cir­cu­la­te of dark shapes fol­lo­wing clo­se­ly behind the ship just beneath the waves; and ten­si­ons rise when a body is dis­co­ver­ed in the ship’s cha­pel, signs of a stran­ge ritu­al lit­te­red around the corp­se. This voya­ge began like any other, but now it seems that the Atlan­ti­ca may never reach its desti­na­ti­on.

Immer­se yours­elf among the pas­sen­gers and crew of the SS Atlan­ti­ca in this game of hid­den loyal­ties, intri­gue, and para­noia for three to six play­ers.

Das Spiel soll eine Dau­er von 120 bis 240 Minu­ten haben, also nix für mal eben neben­her, aber Tie­fe Wesen abweh­ren (oder dar­über wahn­sin­nig wer­den) dau­ert halt sei­ne Zeit. UNFATHOMABLE basiert auch ähn­li­chen Spiel­me­cha­nis­men wie das BATTLESTAR GALACTICA Game (2008) aus dem­sel­ben Haus. Eine deut­sche Ver­si­on mit dem Titel ABGRUNDTIEF soll im Dezem­ber 2021 erschei­nen und 70 Euro kos­ten. Die US-Fas­sung kos­tet 80 Dol­lar.

All hail Dagon!

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Spiel auf der Web­sei­te von Fan­ta­sy Flight Games oder für die deut­sche Fas­sung bei Asmo­dee.

Pro­mo­gra­fi­ken Copy­right Fan­ta­sy Flight Games

Software zur Erstellung von Fantasy-Landkarten: WONDERDRAFT

Seit Jah­ren habe ich die Sze­ne der Hob­by-Kar­ten­ma­cher beob­ach­tet und auch die diver­sen Aus­prä­gun­gen an Soft­ware un Land­kar­ten fik­tio­na­ler Län­der zu erstel­len, bei­spiels­wei­se für Roma­ne oder Rol­len­spiel-Kam­pa­gnen.

Der bekann­te Platz­hirsch CAMPAIGN CARTOGRAPHER fällt einem in dem Zusam­men­hang natür­lich als ers­tes ein, der hat inzwi­schen im ver­gleich mit frü­her auch einen ange­mes­se­nen Preis, ist aber nach wie vor ein benut­zer­un­freund­li­ches Bedien­mons­ter. Für vie­le ist der Funk­ti­onum­fang und die non­stan­dard-Benut­zer­ober­flä­che schlicht Over­kill (womit ich nichts über die frag­lo­se Qua­li­tät der Soft­ware aus­sa­gen möch­te, ich besit­ze das kom­plet­te Paket).

Jeztzt bin ich über WONDERDRAFT gestol­pert und bin begeis­tert. Es ist damit so ein­fach wie nie, Fan­ta­sy-Kar­ten zu erstel­len. Won­der­draft beschränkt sich dabei auf das Nötigs­te, bie­tet aber trotz­dem diver­se höchst cle­ve­re Funk­tio­nen wie Zufalls­ge­nera­to­ren für grund­le­gen­de Kar­ten­ty­pen, Unre­gel­mä­ßig­keits­funk­tio­nen für Land­schaft­li­ni­en oder das zufäl­lig Plat­zie­ren ver­schie­de­ner Sym­bol­aus­prä­gun­gen, bei­spiels­wei­se für Berg­ket­ten, die dann eben aus ver­schie­de­nen Berg­sym­bo­len bestehen. Dabei blei­ben Sym­bo­le ein­zeln hand­hab- und ver­schieb­bar, auch ein Ebe­nen­sys­tem bie­tet Won­dersha­re.

Die von mir erstell­te letz­te Kar­te (Rügen) ent­stand noch in Pho­to­shop. Das war auch okay, aber in Won­der­draft hät­te ich das deut­lich schnel­ler zustan­de bekom­men – und man hat natür­lich auch immer noch die Opti­on die Grund­kar­te in Won­der­draft zu erstel­len und Fein­hei­ten in Pho­to­shop (oder einer ande­ren Gra­fik­be­ar­bei­tungs­soft­ware wie Affi­ni­ty) hin­zu­zu­fü­gen, wenn man etwas mehr Mög­lich­kei­ten haben möch­te.

Dis­clai­mer: Ich bekom­me kein Geld für die Wer­bung, ich schrei­be die­sen Hin­weis weil ich die Soft­ware ges­tern ent­deckt habe und für groß­ar­tig hal­te, ins­be­son­de­re für den äußerst nied­ri­gen Preis von 30 Dol­lar, der für das Gebo­te­ne spott­bil­lig ist. Außer­dem fin­de ich, dass Indie-Ent­wick­ler unter­stützt wer­den soll­ten.

Details und eine Kauf­op­ti­on fin­det man auf der Web­sei­te zum Pro­jekt, der kauf wird über Hum­ble Bund­le abge­wi­ckelt, man muss zum Erwerb dort ein Kon­to besit­zen oder eröff­nen.

Kickstarter: Pixels – smarte Würfel

Auf Kick­star­ter wird per Crowd­fun­ding Geld für das Pro­jekt »Pixels« gesam­melt. Das ist ins­be­son­de­re für Brett- und Rol­len­spie­ler inter­es­sant, denn es geht dabei um Wür­fel, die mit elek­tro­ni­schen Gerä­ten wie einem Com­pu­ter oder einem Smart­phone kom­mu­ni­zie­ren kön­nen.

Die gan­ze Elek­tro­nik ist samt LEDs in den Wür­feln inte­griert, sie kön­nen draht­los gela­den wer­den. Dabei ver­spre­chen die Macher, dass sie trotz­dem so gut gewich­tet sind, dass die Wür­fe tat­säch­lich zufäl­lig blei­ben. Das haben sie in zahl­lo­sen Test­rei­hen mit Pro­to­ty­pen und erhält­li­chen Stan­dard­wür­feln bei­spiels­wei­se von Ches­sex ver­gli­chen. Man muss ihnen natür­lich glau­ben, dass das beim End­pro­dukt genau­so sein wird.

Die Wür­fel sind etwas schwe­rer als Stan­dard­wür­fel, es gibt sie in zwei grund­sätz­li­chen Aus­füh­run­gen: ent­we­der kann der gesam­te Wür­fel leuch­ten, oder nur die Zah­len.

Ganz bil­lig ist der Spaß nicht: Für einen ein­zel­nen Wür­fel wer­den 39 Dol­lar fäl­lig, wei­te­re Zusam­men­stel­lun­gen und Sets sind teu­rer, ein Kom­plett­sdatz aus sie­ben Wür­feln plus Case kos­tet 199 Dol­lar. Nicht gera­de wenig Geld für ein paar Wür­fel, außer­dem muss man beden­ken, dass dazu noch Zoll und Ein­fuhr­um­satz­steu­er kom­men.

Dafür sol­len die Wür­fel ihre gewor­fe­nen Zah­len dann an Smart­phone-Apps, Com­pu­ter oder bei­spiels­wei­se den vir­tu­el­len Table­top Foundry VTT kom­mu­ni­zie­ren kön­nen. Soft- und Firm­ware sol­len zudem offen auf Git­hub bereit gestellt wer­den.

Zudem ist das das ers­te Kick­star­ter-Crowd­fun­ding von Jean Simo­net, man soll­te des­we­gen im Hin­ter­kopf behal­ten, dass das Geld weg ist, wenn man Pech hat und die Wür­fel nicht umsetz­bar sind, oder die Macher plei­te gehen, weil der Begriff »Pixels« mög­li­cher­wei­se schon von irgend­wem geschützt wur­de …

Alle wei­te­ren Details zu den High­tech-Wür­feln fin­det man auf der Sei­te des Pro­jekts bei Kick­star­ter.

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