Der in Stockholm ansässige Verlag Free League Publishing ist ziemlich umtriebig, was Pen & Paper-Rollenspiele basierend auf bekannten Media-Franchises angeht. Bei denen erschienen bereits RPGs zu BLADE RUNNER, ALIEN oder mit THE ONE RING eins zum Herrn der Ringe. Aber auch die eigenen Produktionen sind vielbeachtet, an erster Stelle sicher das mehrfach ausgezeichnete SYBAROUM. Bei den Schweden ist zudem ein Rollenspiel und ein Brettspiel zu Simon Stålenhag TALES FROM THE LOOP erschienen.
Der neuste Coup der Stockholmer ist ein geplantes Rollenspiel zum rasend erfolgreichen Zombie-Postapokalypse-Franchise THE WALKING DEAD, basierend auf den Fernsehserien, die ihrerseits auf den Comics von Robert Kirkman beruhen.
In Zusammenarbeit mit AMC und Genuine Entertainment, dem Sender und der Produktionsfirma der Serien, starten Free League am 14. März 2023 eine Crowdfundingkampagne bei der bekannten Plattform Kickstarter, um die Produktion des THE WALKING DEAD UNIVERSE-Rollenspiels zu finanzieren. Die Veröffentlichung für die breite Masse soll bereits im Herbst 2023 stattfinden (also nicht so wie bei gewissen deutschen Protagonisten, wo die Veröffentlichungen von durch Crowdfundings finanzierte Rollenspiele jahrelang auf sich warten lassen, oder auch nie passieren).
Nach Aussagen des Verlags soll das Rollenspiel »neue Story-Elemente einführen, sich dabei aber von der aktuellen Serie und den kommenden Spin-offs inspirieren lassen«.
Das unten eingebundene Video von DnD Shorts fasst nochmal alle Leaks zum Thema DUNGEONS & DRAGONS Open Game License zusammen. Ich empfehle dem Video nach Youtube zu folgen, weil dort im Erklärungstext nochmal zahllose Details erläutert werden.
Eins dürfte aber offensichtlich werden: Das eigentliche Ziel dieser ganzen Aktion waren nicht nur andere Verlage, aus denen Geld gepresst werden sollte, sondern vordringlich Anbieter von Virtuellen Tabletops, deren Existenz unmöglich gemacht werden sollte, damit WotC und Hasbro die Kohle selbst verdienen können.
WotC wollten offenbar eine Unreal-basierte App inklusive Abomodell und Microtransaktionen herausgeben, um ordentlich Geld abzuschöpfen. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn man alle bereits existierenden Anbieter aus dem Markt kickt.
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Nach dem Leak einer »überarbeiteten« Open Game License für DUNEONS & DRAGONS kam es in den letzten Wochen zu einigen Verwerfungen in der Fan- und RPG-Verlagsszene. Ich hatte mehrfachberichtet, auch darüber, dass andere Verlage jetzt eigene offene RPG-Lizenzen planen. Hintergrund des ganzen Dramas kann gewesen sein, dass Hasbro im vergangenen Jahr dramatische Gewinneinbrüche zu verzeichnen hatte und deswegen vielleicht auf die Idee kam, zusätzliche Profite aus D&D ziehen zu wollen, um die Aktionäre zu beruhigen.
Das ging dramatisch schief, man hatte offensichtlich die Organisationsfähigkeit der Branche und die Marktmacht der Fans unterschätzt. Unter anderem wurde zur Kündigungen der Abos von D&D BEYOND aufgerufen, einer kostenpflichtigen Aboplattform, die digitale Tools zum Spiel bereit stellt. Dort gingen berichten zufolge daraufhin die Kündigungen durch die Decke.
Der massive Widerstand und die Kündigungen haben nun dazu geführt, dass man seitens Wizards Of The Coast scheinbar einlenkt (wir werden abwarten müssen, was konkret passieren wird) und sowohl die alte OGL nicht zurück nehmen möchte und weiterhin umfangreiche Änderungen an der neuen vornehmen will.
Doch möglicherweise ist es jetzt zu spät, denn sowohl Paizo als auch Free League Games haben eigene offene Gaming-Lizenzen angekündigt und die werden das auch sicher trotz des WotC-Rückziehers durchziehen. Denn man weiß nicht, wann sie es sich erneut anders überlegen werden.
Die Inhaberin der Firma Paizo (Herausgeber von PATHFINDER und STARFINDER), Lisa Stevens, sowie deren Präsident Jim Butler waren Teamleader bei Wizards Of The Coast, als die um das Jahr 2000 die Open Game License 1.0 einführten. Die Firma Paizo hat auch einen Anwalt, Brian Lewis, einer der Mitgründer der Firma Azora Law, der war damals ein Anwalt bei WotC, der den rechtlichen Rahmen für die OGL mitentwickelt hatte. Weiterhin sagen sie, dass Paizo eng mit Ryan Dancey zusammenarbeiten, der ebenfalls damals an der Entwicklung der OGL beteiligt war.
Die haben in einem aktuellen Blogbeitrag eine eindeutige Meinung zur versuchten Abschaffung der OHL 1.0 durch WotC:
Paizo does not believe that the OGL 1.0a can be “deauthorized,” ever. While we are prepared to argue that point in a court of law if need be, we don’t want to have to do that, and we know that many of our fellow publishers are not in a position to do so.
We have no interest whatsoever in Wizards’ new OGL. Instead, we have a plan that we believe will irrevocably and unquestionably keep alive the spirit of the Open Game License.
Übersetzung:
Paizo glaubt nicht, dass die OGL 1.0a überhaupt jemals »deautorisiert« werden kann. Obwohl wir bereit sind, diesen Punkt notfalls vor Gericht zu vertreten, wünschen wir uns das nicht, und wir wissen, dass viele unserer Verlagskollegen nicht in der Lage sind, dies zu tun.
Wir haben keinerlei Interesse an der neuen OGL von Wizards. Stattdessen haben wir einen Plan, von dem wir glauben, dass er unwiderruflich und unbestreitbar den Geist der Open Game License am Leben erhalten wird.
Aus diesem Grund will Paizo eine neue Lizenz herausbringen, die offene, dauerhafte und unwiderrufbare Open RPG Creative License:
The new Open RPG Creative License will be built system agnostic for independent game publishers under the legal guidance of Azora Law, an intellectual property law firm that represents Paizo and several other game publishers. Paizo will pay for this legal work. We invite game publishers worldwide to join us in support of this system-agnostic license that allows all games to provide their own unique open rules reference documents that open up their individual game systems to the world. To join the effort and provide feedback on the drafts of this license, please sign up by using this form.
Übersetzung:
Die neue Open RPG Creative License wird systemunabhängig für unabhängige Spieleverlage unter der rechtlichen Betreuung von Azora Law entwickelt, einer Anwaltskanzlei für geistiges Eigentum, die Paizo und mehrere andere Spieleverlage vertritt. Paizo wird für diese juristische Arbeit bezahlen. Wir laden Spieleverlage auf der ganzen Welt dazu ein, sich uns anzuschließen und diese systemunabhängige Lizenz zu unterstützen, die es allen Spielen ermöglicht, ihre eigenen, einzigartigen, offenen Referenzdokumente für Regeln bereitzustellen, die ihre individuellen Spielsysteme der Welt zugänglich machen. Wenn ihr euch an den Bemühungen beteiligen und Feedback zu den Entwürfen dieser Lizenz geben wollt, meldet euch bitte über dieses Formular an.
Angeschlossen haben sich Paizos Aktion bereits Kobold Press, Chaosium, Green Ronin, Legendary Games, Rogue Genius Games und andere Publisher.
Die ORC soll nicht Paizos Eigentum sein, ebenso wenig das jeder anderen Firma die sie durch die Entwicklung und den Verkauf von RPGs anwendet. Der Plan ist eine Art Open Source-Lizenz zu etablieren, Paizo beruft sich im Blogbeitrag darauf, dass das ähnlich funktionieren soll wie bei Linux.
Paizo arbeitet derzeit zusammen mit seiner Anwaltsfirma an der konkreten Umsetzung der ORC.
Kommentar: Sehr gute und unterstützenswerte Aktion von Paizo und der absolut richtige Weg hin zu einer Art Open Source Gaming-Lizenzen, weg von ausschließlich gewinnorientierten Konzernen wie Wizards Of The Coast, die mit juristischen Winkelzügen versuchen die Szene unter Kontrolle zu bringen. Und sehr gut, dass sie offensichtlich den Mut und die Ressourcen haben, es gegen den Wyrm (WotC) auch auf juristischem Weg durchzusetzen. Ich hoffe dass sie viele Unterstützer finden werden.
Pen&Paper-Spieler°innen und Tabletopper°innen aufgemerkt: Bei humble Bundle gibt es wieder einmal ein 3D-Druck Bundle. diesmal geht es in eine postapokalyptische Zukunft, es werden gleich haufenweise Modelle zum Druck angeboten, insgesamt handelt es sich um 92 Stück, da kann der Drucker heiß laufen. Das Gesamtpaket bekommt man ab knapp unter 30 Euro, man kann aber auch Teilpakete kaufen. Auszug:
Nochmal für Person°innen, die nicht ganz verstehen, worum es hier geht: Man bekommt keine Pöppel geliefert, es handelt sich ausschließlich um STL-Dateien, die man an einen 3D-Drucker schicken kann, um sie dort zu materialisieren.
Die Bezeichnung TALES FROM THEN LOOP sollte man als Freund°in von Phantastik inzwischen schon mal gehört haben. Ursprünglich ein Bildband von Simon Stålenhag, der die 80er Jahre in einer alternativen Realität mit Robotern und unerklärlichen Phänomenen erzählt. Daraus entstand unter anderem ein Rollenspiel, aber auch eine skurrile Fernsehserie für Amazon Video.
Jetzt kommt ein Brettspiel hinzu, ebenso wie das Rollenspiel veröffentlicht von Free League Publishing (SYMBAROUM). Es handelt sich um ein kooperatives Spiel für ein bis fünf Spieler ab 12 Jahren, man muss also zusammen Szenarien erfolgreich lösen. Das dauert pro Session ca. anderthalb bis zwei Stunden.
Zum Setting:
Im Jahr 1954 gab die schwedische Regierung den Bau des größten Teilchenbeschleunigers der Welt in Auftrag. Die Anlage wurde 1969 fertiggestellt und befindet sich tief unter der pastoralen Vorstadtlandschaft außerhalb von Stockholm. Die örtliche Bevölkerung nannte dieses Wunderwerk der Technik »Loop«. Im Laufe der Jahre, die seit dem Bau vergangen sind, sind in der Gegend seltsame Phänomene aufgetreten – mysteriöse Kreaturen, die das Land durchstreifen, Maschinen, die auf unerklärliche Weise versagen.
…
Im Spiel untersuchen du und deine Freunde gemeinsam die Geheimnisse, die vom Loop ausgehen, einer riesigen unterirdischen wissenschaftlichen Einrichtung, die seltsame Auswirkungen auf die Vorstadtlandschaften um sie herum hat.
Du schlüpfst in die Rollen von Kindern aus der Gegend, die die Phänomene untersuchen, die die Inseln (oder vielleicht auch nur die örtliche Videothek) bedrohen, und sie hoffentlich aufhalten. Jeder Tag beginnt in der Schule, aber sobald die Schulglocke läutet, kannst du die Zeit vor dem Abendessen und den Hausaufgaben nutzen, um auf Entdeckungsreise zu gehen!
Zum Spielmaterial gehören unter anderem sechs qualitativ hochwertige Roboterminiaturen nach den Designs von Simon Stålenhag.
TALES FROM THE LOOP – THE BOARDGAME soll »demnächst« erscheinen, einen konkreten Termin gab die Pressemitteilung leider ebenso wenig her, wie einen Preis.
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Promografiken Copyright Free League Publishing
Soeben kam eine Pressemitteilung rein, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Kurzfassung, der Veranstalter der Spielwarenmesse Nürnberg, die Spielemesse eG, hat die Spielemesse Essen gekauft. Laut der Pressemeldung bleibt das alter Veranstaltungsteam weiter verantwortlich, das wurde also offenbar gleich mit gekauft. Ich bin jetzt sehr gespannt, was das für die etablierte Veranstaltung bedeutet und welche Veränderungen es geben wird. Gerade in Sachen Web und Social Media haben die Veranstalter bekanntermaßen eine Menge (!) Nachholbedarf. Das Logo für die Spiel 22 sieht aus Designersicht auf jeden Fall immer noch genau so altbacken und typografisch fragwürdig aus, wie immer.
Auszug aus dem Text der Pressemitteilung:
Spielwarenmesse eG übernimmt die Internationalen Spieltage SPIEL in Essen unter Beibehaltung ihrer Ausrichtung
* Charakter der weltgrößten Endverbrauchermesse der Branche bleibt erhalten
* Dominique Metzler weiterhin als Geschäftsführerin tätig
Die Spielwarenmesse eG hat zum 1. Januar 2022 die Veranstaltung Internationale Spieltage SPIEL in Essen übernommen. Damit tritt der Nürnberger Messe- und Marketingdienstleister als neuer Eigentümer der weltgrößten Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele auf. Die SPIEL wird auch zukünftig auf dem Essener Messegelände stattfinden und von der langjährigen Geschäftsführerin Dominique Metzler mit ihrem erfahrenen Team von Bonn aus organisiert. Als zusätzlicher Geschäftsführer fungiert Florian Hess, Vorstand der Spielwarenmesse eG.
Die SPIEL kann auf eine fast 40-jährige Geschichte zurückblicken: Seit 1983 hat sich die Veranstaltung von einem kleinen Treffen für Spieler zur heute weltgrößten Endverbrauchermesse für Brett‑, Karten- und Rollenspiele entwickelt. Traditionell im Herbst werden in den Essener Messehallen die nationalen und internationalen Spiele-Neuheiten einem breiten Publikum vorgestellt. Jährlich besuchen rund 200.000 Menschen die Veranstaltung – mit steigender Tendenz.
„Mir war wichtig, dass das einzigartige Profil der SPIEL auch zukünftig erhalten bleibt“, sagt Dominique Metzler, die ihr Familienunternehmen gemeinsam mit Rosemarie Geu in den vergangenen Jahrzehnten erfolgreich ausgebaut und etabliert hat. „Mit der Spielwarenmesse eG und ihrer Erfahrung mit Weltleitmessen bin ich sehr glücklich einen Partner gefunden zu haben, der diese erfolgreiche Messe auch die nächsten Jahrzehnte in meinem Sinne fortführen und weiterentwickeln wird. Mein Team und ich freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.“
Die Pandemie hat die Beliebtheit von Gesellschaftsspielen nochmals beschleunigt. 2020 wuchs allein der deutsche Spielemarkt um 21 Prozent. Der Trend ist auch auf der Spielwarenmesse im B2B-Segment sichtbar. Die Internationale Spieleerfindermesse wird in die Spielwarenmesse integriert und der Spielebereich weiter gestärkt. Einen ebenso behutsamen Umgang versprechen die Nürnberger mit den Internationalen Spieltagen SPIEL, jedoch als eigenständige Messe, die in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleibt.
Als Genossenschaft agiert die Spielwarenmesse eG bereits „aus der Branche für die Branche“. Zahlreiche Spieleverlage zählen zu den Mitgliedsunternehmen. Vorstandssprecher Christian Ulrich betont: „Wir haben mit der Spielwarenmesse und den Internationalen Spieltagen zwei völlig verschiedene Konzepte, die sich jedoch thematisch stark überschneiden und dadurch auch Synergien schaffen. Mit der SPIEL erweitern wir unsere Verantwortlichkeiten im Spielebereich, ohne den für die Messe typischen Charakter zu verändern.“ Der Fortbestand ist gesichert – somit können die Besucher in Essen auch künftig nach Herzenslust testen und spielen.
Wie die geneigte Kultistin bereits aus dem Titel UNFATHOMABLE ableiten könnte, geht es bei diesem angekündigten Brettspiel aus dem Hause Fantasy Flight Games um Wesen aus dem Cthulhu-Mythos, die man mit dem Ozean verbindet, also unter anderem Mutter Hydra und Vater Dagon sowie deren Schergen, Hybriden aus Menschen und Tiefen Wesen.
UNFATHOMABLE handelt im Jahr 1913 auf dem Dampfschiff SS Atlantica und Besatzung und Passagiere bekommen es mit allerlei cthulhoidem Kroppzeug zu tun. Die offizielle Beschreibung liest sich wie folgt:
The year is 1913. The steamship SS Atlantica is two days out from port on its voyage across the Atlantic Ocean. Its unsuspecting passengers fully anticipated a calm journey to Boston, Massachusetts, with nothing out of the ordinary to look forward to. However, strange nightmares plague the minds of the people aboard the ship every night; rumors circulate of dark shapes following closely behind the ship just beneath the waves; and tensions rise when a body is discovered in the ship’s chapel, signs of a strange ritual littered around the corpse. This voyage began like any other, but now it seems that the Atlantica may never reach its destination.
…
Immerse yourself among the passengers and crew of the SS Atlantica in this game of hidden loyalties, intrigue, and paranoia for three to six players.
Das Spiel soll eine Dauer von 120 bis 240 Minuten haben, also nix für mal eben nebenher, aber Tiefe Wesen abwehren (oder darüber wahnsinnig werden) dauert halt seine Zeit. UNFATHOMABLE basiert auch ähnlichen Spielmechanismen wie das BATTLESTAR GALACTICA Game (2008) aus demselben Haus. Eine deutsche Version mit dem Titel ABGRUNDTIEF soll im Dezember 2021 erscheinen und 70 Euro kosten. Die US-Fassung kostet 80 Dollar.
Seit Jahren habe ich die Szene der Hobby-Kartenmacher beobachtet und auch die diversen Ausprägungen an Software un Landkarten fiktionaler Länder zu erstellen, beispielsweise für Romane oder Rollenspiel-Kampagnen.
Der bekannte Platzhirsch CAMPAIGN CARTOGRAPHER fällt einem in dem Zusammenhang natürlich als erstes ein, der hat inzwischen im vergleich mit früher auch einen angemessenen Preis, ist aber nach wie vor ein benutzerunfreundliches Bedienmonster. Für viele ist der Funktionumfang und die nonstandard-Benutzeroberfläche schlicht Overkill (womit ich nichts über die fraglose Qualität der Software aussagen möchte, ich besitze das komplette Paket).
Jeztzt bin ich über WONDERDRAFT gestolpert und bin begeistert. Es ist damit so einfach wie nie, Fantasy-Karten zu erstellen. Wonderdraft beschränkt sich dabei auf das Nötigste, bietet aber trotzdem diverse höchst clevere Funktionen wie Zufallsgeneratoren für grundlegende Kartentypen, Unregelmäßigkeitsfunktionen für Landschaftlinien oder das zufällig Platzieren verschiedener Symbolausprägungen, beispielsweise für Bergketten, die dann eben aus verschiedenen Bergsymbolen bestehen. Dabei bleiben Symbole einzeln handhab- und verschiebbar, auch ein Ebenensystem bietet Wondershare.
Die von mir erstellte letzte Karte (Rügen) entstand noch in Photoshop. Das war auch okay, aber in Wonderdraft hätte ich das deutlich schneller zustande bekommen – und man hat natürlich auch immer noch die Option die Grundkarte in Wonderdraft zu erstellen und Feinheiten in Photoshop (oder einer anderen Grafikbearbeitungssoftware wie Affinity) hinzuzufügen, wenn man etwas mehr Möglichkeiten haben möchte.
Disclaimer: Ich bekomme kein Geld für die Werbung, ich schreibe diesen Hinweis weil ich die Software gestern entdeckt habe und für großartig halte, insbesondere für den äußerst niedrigen Preis von 30 Dollar, der für das Gebotene spottbillig ist. Außerdem finde ich, dass Indie-Entwickler unterstützt werden sollten.
Details und eine Kaufoption findet man auf der Webseite zum Projekt, der kauf wird über Humble Bundle abgewickelt, man muss zum Erwerb dort ein Konto besitzen oder eröffnen.
Auf Kickstarter wird per Crowdfunding Geld für das Projekt »Pixels« gesammelt. Das ist insbesondere für Brett- und Rollenspieler interessant, denn es geht dabei um Würfel, die mit elektronischen Geräten wie einem Computer oder einem Smartphone kommunizieren können.
Die ganze Elektronik ist samt LEDs in den Würfeln integriert, sie können drahtlos geladen werden. Dabei versprechen die Macher, dass sie trotzdem so gut gewichtet sind, dass die Würfe tatsächlich zufällig bleiben. Das haben sie in zahllosen Testreihen mit Prototypen und erhältlichen Standardwürfeln beispielsweise von Chessex verglichen. Man muss ihnen natürlich glauben, dass das beim Endprodukt genauso sein wird.
Die Würfel sind etwas schwerer als Standardwürfel, es gibt sie in zwei grundsätzlichen Ausführungen: entweder kann der gesamte Würfel leuchten, oder nur die Zahlen.
Ganz billig ist der Spaß nicht: Für einen einzelnen Würfel werden 39 Dollar fällig, weitere Zusammenstellungen und Sets sind teurer, ein Komplettsdatz aus sieben Würfeln plus Case kostet 199 Dollar. Nicht gerade wenig Geld für ein paar Würfel, außerdem muss man bedenken, dass dazu noch Zoll und Einfuhrumsatzsteuer kommen.
Dafür sollen die Würfel ihre geworfenen Zahlen dann an Smartphone-Apps, Computer oder beispielsweise den virtuellen Tabletop Foundry VTT kommunizieren können. Soft- und Firmware sollen zudem offen auf Github bereit gestellt werden.
Zudem ist das das erste Kickstarter-Crowdfunding von Jean Simonet, man sollte deswegen im Hinterkopf behalten, dass das Geld weg ist, wenn man Pech hat und die Würfel nicht umsetzbar sind, oder die Macher pleite gehen, weil der Begriff »Pixels« möglicherweise schon von irgendwem geschützt wurde …
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