BIRDMAN (oder die unerhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Alles an BIRDMAN ist irgendwie verdreht, aber nichts davon verkehrt. Ein eigenartiger Film, von dem man nicht weiß, was man erwarten soll, und am Ende zur Erkenntnis kommt, alles kam unerwartet. Ein eigenartiger Film, weil er tatsächlich seine ganz eigene Art hat. Alejandro González Iñárritu hat noch nie einfache Filme gemacht, aber stets extrem komplexe Reflexionen über das menschliche Individuum. Eine Komödie ist dabei bisher noch nicht entstanden. Doch bei BIRDMAN ist eben alles irgendwie verdreht. Wer dieser Komödie den eigentlichen Witz absprechen will, liegt damit auch nicht so falsch, denn der Film hat keinerlei pointierten Humor. Aber für ein Drama ist er wiederum viel zu witzig. BIRDMAN ist eine Weiterentwicklung von Alejandro González Iñárritus Schaffenskraft. Und weil er noch nie einfache Filme gemacht hat, ändert sich das auch nicht mit BIRDMAN. Am Ende des Films lautet die Schlagzeile einer Zeitung über die Hauptfigur: Die unerwartete Macht von Ignoranz. Wo die Deutschen wieder die »Ahnungslosigkeit« im Titel hernehmen bleibt ein Rätsel. Gleichzeitig ist diese unerwartete Macht von Ignoranz auch auf den Film selbst übertragbar. Aber dazu muss man sich erst einmal auf BIRDMAN einlassen, man muss dafür bereit sein. Und das ist nicht gerade einfach.
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