A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST

A Million Ways To Die In The West

Albert lebt in einem Kaff im Wil­den Wes­ten. Sei­ne Scha­fe machen was sie wol­len, sei­ne Eltern sit­zen jeden Tag auf dem glei­chen Platz und meckern ihn an, und er ist ein erbärm­li­cher Feig­ling. Des­halb ver­lässt ihn sei­ne Ange­be­te­te und tut sich kurz danach mit dem ört­li­chen Stut­zer zusam­men. Albert ver­zwei­felt fast und will aus­wan­dern, als eine schö­ne Frau ihm vor­schlägt, das klas­si­sche Eifer­suchts­spiel zu spie­len. Lei­der endet das in einer Duellauf­for­de­rung. Aber Albert kann nicht schie­ßen. Anna bringt es ihm bei – und in die­ser Woche lernt Albert, dass er nicht so ein Trot­tel ist, wie er dach­te. Er ver­liebt sich in Anna, die aber einen sehr eifer­süch­ti­gen und sehr grau­sa­men Mann hat, der natür­lich auch bald auftaucht …

Begeis­tern­de Land­schaf­ten, tol­le Musik, gute Schau­spie­ler und pro­fes­sio­nel­le Umset­zung: A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST hat fast alles, was ein Film braucht, um gut zu sein. Aber lei­der fehlt etwas.
Die Geschich­te um den erfolg­lo­sen Schaf­züch­ter, der sein Leben hasst, und dem dann auch noch die Freun­din den Lauf­pass gibt, weil er ein jäm­mer­li­cher Feig­ling ist, han­gelt sich von Gag zu Gag und weiß manch­mal lei­der nicht, ob sie Fisch oder Fleisch sein möch­te. Ja, sicher, die Haupt­per­son Albert hat allen Grund zu jam­mern: sei­ne Eltern sind furcht­bar, sei­ne Scha­fe tram­peln im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes auf sei­nem Kopf her­um und der Wil­de Wes­ten ist ein har­ter Ort.

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Albert ist drauf und dran, sei­ne Sachen zu packen und in eine Groß­stadt zu zie­hen, als Anna vor­bei­kommt. Sie ver­steckt sich in dem Nest, bis ihr Ehe­mann, ein grau­sa­mer Revol­ver­held, sie wie­der abholt. Anna hat Mit­leid mit Albert und bringt ihm das Schie­ßen bei, da er sich dum­mer­wei­se ein Duell mit dem neu­en Freund sei­ner Flam­me lie­fern will.
Und natür­lich ver­liebt Albert sich dann irgend­wann in Anna, aber das dau­ert lan­ge, obwohl sie wirk­lich wun­der­schön und zudem noch sehr nett und humor­voll ist. Es ist daher nicht die Geschich­te um Albert, die den Film span­nend macht. Eigent­lich ist es kei­ne der erzähl­ten Geschich­ten, obwohl die klei­nen Sto­rys der Neben­fi­gu­ren sehr lie­be­voll gezeich­net sind. Der bes­te Freund und sei­ne Ver­lob­te, die Hure, die es noch nie getan haben, weil man sich doch für die Hoch­zeit auf­spart … oder der Riva­le, der in einem Nest, wel­ches viel­leicht 20 Häu­ser hat, ein exklu­si­ves Geschäft für Bart­pfle­ge betreibt. Oder eben Anna und ihr Ehe­mann, den Liam Nee­son wirk­lich über­zeu­gend wider­wär­tig spielt … Alles toll, alles schön.

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Aber das eigent­lich Span­nen­de ist das War­ten auf den nächs­ten Gag: und er kommt mit der Gewal­tig­keit eines Stierho­dens, der einem um die Ohren geschal­lert wird. A MILLION WAYS lässt nichts, aber auch gar nichts aus, was an Humor in der unters­ten Schub­la­de zu fin­den ist. Fäka­li­en, Geschlechts­tei­le und jede Art von schwar­zem Humor las­sen sogar mich, als der­be Scher­ze gewohn­te Euro­päe­rin, zusam­men­zu­cken. Ich habe nicht den blas­ses­ten Schim­mer, was die Ame­ri­ka­ner dazu sagen werden.
Ich glau­be es hät­te dem Film gut getan, wenn Seth McFar­la­ne auch jemand ande­ren etwas hät­te machen las­sen. Aber so hat er qua­si die Allein­herr­schaft über Buch, Regie, Pro­duk­ti­on und Schau­spie­le­rei, und da kann einem schon mal der ande­re Blick­win­kel fehlen.

A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST ist wirk­lich nett. Und oft auch lus­tig. Aber mehr lei­der nicht. Mei­nen Lieb­lings­mo­ment des Films ver­ra­te ich nicht, es ist ein wirk­lich fei­nes Eas­ter Egg dar­in. Und am Ende lohnt es sich viel­leicht, bis ans bit­te­re Ende des Abspan­nes sit­zen zu bleiben …

Anja Bagus

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A MILLION WAYS TO DIE IN THE WEST
Dar­stel­ler: Seth Mac­Far­la­ne, Char­li­ze The­ron, Aman­da Sey­fried, Neil Patrick Har­ris, Gio­van­ni Ribi­si, Sarah Sil­ver­man, Liam Neeson
Regie: Seth MacFarlane
Dreh­buch: Seth Mac­Far­la­ne, Alec Sul­kin, Wel­les­ley Wild
Pro­du­zen­ten: Seth Mac­Far­la­ne, Scott Stu­ber, Jason Clark
Kame­ra: Micha­el Barrett
Schnitt: Jeff Freeman
Musik: Joel McNeely
Stu­di­os: Media Rights Capi­tal, Fuz­zy Door Pro­duc­tions, Blue­grass Films
Ver­leih: Uni­ver­sal Pictures
USA 2014

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AutorIn: Anja Bagus

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