Kann eine Fortsetzung besser gelingen als das Original? Und ist der Found-Footage-Thriller nicht schon längst zur Totgeburt verkommen? Nein und Ja. Bei PARANORMAL ACTIVITY 3 könnte man auch sagen, ja und jein. Es ist das alte Für und Wider, und erneut wird es keinen versöhnlichen Konsens geben. Wer in diesem Vergleich dann auch gleich wieder PATE 2 oder IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK anführen möchte, hat kaum die Dynamik des aktuellen Kinos verstanden.
Der Found-Footage-Thriller hat seine besten Zeiten längst hinter sich gehabt, sofern es solche überhaupt gegeben haben mag. Und ein Vergleich mit TOY STORY 2 oder DARK KNIGHT sollte bei dieser Art von Film gar nicht erst in Betracht gezogen werden. Doch gelingt einem der objektive Blick vorbei an einer cineastischen Überheblichkeit, erschließt sich mit diesem dritten Teil eine rundum gelungene Fortsetzung. PARANORMAL ACTIVITY 3 ist ein Film, der an den an ihn gestellten Erwartungen gewachsen ist.
Realistischer kann das Szenario kaum sein. Und hat man auch schon viele filmische Varianten einer anfänglich unaufhaltsamen Seuche gesehen, so war noch keine Verfilmung derart real, aber gleichzeitig genauso aktuell. Wo ist auf einmal die Vogelgrippe? Was ist denn mit der Schweinegrippe? Stets wird der unbescholtene Bürger zwischen Angst und Gleichgültigkeit alleine gelassen. Der Medienzirkus wechselt von Panikmache zu Verschwörungstheorien.
Scott Z. Burns greift in seinem Drehbuch diese gesamte Palette von Verunsicherung und Horrorspektakel auf. Burns und Soderbergh kollaborierten schon für den INFORMANTEN miteinander, dessen ebenfalls realistischer, ehrlicher Blick auf vermeintliche Wirtschaftsspionage nicht richtig funktionierte. Bei CONTAGION hingegen wurde es ein Volltreffer. Es gibt die Guten, die Bösen, Identifikationsfiguren, emotionale Bindungen, Hoffnungen, und das absolute Grauen. Und wenn es über das reine Spektakel hinausgehen soll, kann dies nur so gelingen, wie es Soderbergh auch umgesetzt hat.
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Offene Wunden, vergammelte Innereien, gespaltene Schädel. Hurra, die Zeit des Wartens ist vorbei. Seit Sonntagabend ist die Welt endlich wieder kalt, trostlos und apokalyptisch. Diskussionen bis das Blut kocht, Fragen, die das Hirn zerfressen, Lobpreisung und Verdammnis lagen selten näher beieinander. Noch ist es Frank Darabonts Serie, und Frank hält, was er verspricht, auch wenn das manche anders sehen möchten. Die Toten wandeln wieder, und sie tun es mit all dem Potential, das schon die erste Staffel so einzigartig machte.
Wie im Vorjahr lässt es sich der internationale Vertreiber Fox-Channel nicht nehmen, die in Amerika von AMC ausgestrahlte Serie schon fünf Tage nach der Première auch in Deutschland zu zeigen. Somit ist das Spektakel um die langsamen Wandler schneller als alle anderen Fernsehprodukte in Deutschland verfügbar. Das freut nicht nur den Fan, sondern sollte auch ein mahnendes Beispiel für andere Sender mit all den anderen Serien sein, die einem erwartungsvollen Publikum manchmal sogar Jahre vorenthalten werden. Hat Fox noch die ersten sechs Folgen von Staffel 1 im Zweikanal-Ton versprochen, aber dieses Versprechen nicht eingehalten, war zumindest die letzte Wiederholung der gesamten ersten Staffel am Stück in deutscher wie in englischer Sprache zu belauschen. Für diesen Freitag und die kommenden sechs Freitage kündigt Fox gleich von der Erstausstrahlung beide Sprachvarianten an. Und nicht nur das, diesmal soll dem interessierten Zuschauer auch nicht die 20 Minuten längere US-Fassung der Premieren-Episode vorenthalten werden. Gibt es am Ende Lernfähigkeit in Fernsehbetrieben?
Als ob man es nicht schon immer geahnt hätte. Wozu all das Blut, die Tränen, der Schweiß, wenn man dann die Erkundung des Mondes so unvermittelt abbricht? Am Geld kann es nicht gelegen haben, und dass man dem Erdtrabanten schon alles an zu erforschendem Wissen entlockt haben könnte, muss bezweifelt werden. Was ist also geschehen, dass die amerikanische Regierung und gleichzeitig auch die NASA sämtliche Luna-Projekte stoppen ließen? Wer bisher als weltfremder Verschwörungstheoretiker belächelt wurde, findet endlich seine Bestätigung und viele anstehende Entschuldigungen. Von der Öffentlichkeit unbemerkt startete im Jahr 1974 Apollo 18 zum Mond und landete erfolgreich. Und es hatte einen Grund, dass die Öffentlichkeit nichts von der Mission erfahren sollte. Genau diesem Grund sind die Astronauten Walker, Anderson und Grey zum Opfer gefallen. Wie der interessierte Voyeur sich jetzt überzeugen kann, befinden sich auf dem Mond mehr als nur die Überbleibsel vergangener Apollo-Missionen. Dank der endlich veröffentlichten Film- und Videoaufzeichnungen erfährt die Öffentlichkeit nun, warum wir von der NASA ebenso wie von der amerikanischen Regierung angelogen wurden.
Wenn wieder einmal die Frage auftauchen sollte, ob sich das Genre des Found-Footage-Thrillers nicht längst selbst überholt hat, muss man das mit einem klaren »nicht unbedingt« beantworten. Diese mittlerweile nicht mehr wegzudenkende Prämisse kann im richtigen Umfeld durchaus noch Vergnügen bereiten, nämlich dann, wenn man es als Stilmittel benutzt und nicht in ernst gemeinter Absicht. Wo der deftige Grusel und heftige Schock bei PARANORMAL ACTIVITY auch noch im dritten Teil funktioniert, fliegt Apollo 18 weit am Ziel vorbei. Millers und Goodmans Drehbuch entfernt sich inhaltlich zu weit von den beschränkten Möglichkeiten einer tatsächlichen Apollo-Mission, während sich Regisseur Lopez-Gallego darin verliert, bis ins kleinste Detail realistisch inszenieren zu wollen.
Dass Roland Emmerich einen Film über Shakespeare macht ist genauso absurd, als würde Lars von Trier einen Film über den Weltuntergang drehen. Und doch, MELANCHOLIA ist nun angelaufen und gibt vor, eine breitere Masse anzusprechen. Es ist sozusagen ein massenverträglicher Lars von Trier. Für jemanden, der Dogma ins Leben rufen wollte oder auf den Boden einer Theaterbühne gemalte Linien als Filmkulisse verkaufte, wirkt MELANCHOLIA tatsächlich gemäßigter, vernünftiger, verständlicher. Doch wer die ersten acht Minuten von MELANCHOLIA durchhält, ohne vom Sitz aufzuspringen und frenetisch zu jubeln, der bekommt seinen Lars von Trier, wie er das Mainstream-Publikum zu verschrecken versteht. Horror hat er schon gedreht, jetzt zeigt er seine Variation von Science Fiction. Oder ist doch alles nur eine intellektuell überzogene Irrationalität?
Ohne Vorwarnung taucht hinter der Sonne der bisher unbekannte Planet MELANCHOLIA auf und bewegt sich auf die Erde zu. Die Wissenschaft definiert es als ein spektakuläres Ereignis, weil Melancholia an der Erde vorbeiziehen wird. In dieser Zeit feiert die mental labile Justine ihre Hochzeit, ausgerichtet von ihrer bodenständig pedantischen Schwester Claire. Zwei Personen als Sinnbilder einer Welt, in die man sich hineinarbeiten muss.
Das ewige Für und Wider in Bezug auf Remakes, Reimaginations, Reboots, Sequels oder Prequels wird mit einer Neuauflage von FRIGHT NIGHT erneut das Blut aufkochen lassen. Es gibt zweifellos Beispiele, die eine der vorher genannten Behandlungen rechtfertigen. Doch stets erfolgt Akzeptanz erst nach dem Aufschrei. Und der Aufschrei war nicht zu überhören, als man schon vor 5 Jahren begann, über ein Remake des Kult-Films FRIGHT NIGHT nachzudenken. Doch was bedeutet Kult-Film eigentlich? Für den Fan heißt das in erster Linie, dem selbigen mit einem Remake den Pfahl ins Herz zu stoßen. Und im weiteren Sinne? Wo oft von Kult gesprochen wird, verbirgt sich dahinter meist eine eher geringe Zahl von fanatischen Anhängern, die dafür umso lauter den Mond anheulen. Weswegen man sich als unbedarfter Zuschauer selbst ein Bild machen sollte. Und wer im Jahr 2011 das erste Mal FRIGHT NIGHT von 1985 sieht, der wird eine Neuauflage mehr als willkommen heißen.
Der erste Film sollte, trotz seiner für heutige Verhältnisse gravierenden Schwächen, nicht unterbewertet werden. Es war ein effizienter Thriller, der zu unterhalten verstand. Mit seiner Mischung aus Komödie und eigenständiger Horrorgeschichte ist er zusammen mit RETURN OF THE LIVING DEAD Vorreiter gewesen, was im Laufe der Zeit mit SCREAM-Perfektion erlangte. Doch FRIGHT NIGHT ist und bleibt einfach ein Kind der achtziger Jahre. Seine Effekte, die Inszenierung, Chris Sarandons überzogenes Spiel, Stephen Geoffreys´ unerträgliche Darstellung, Musik und Tempo. Der Begriff »zeitlos« ist auch beim besten Willen nicht anwendbar. Wer heute noch in schwärmerischen Ausschmückungen FRIGHT NIGHT als unantastbares Meisterwerk deklariert, der verklärt dessen filmhistorische Bedeutung gewaltig.
Sanfte Spoiler voraus: Wenn sich der Gewehrlauf langsam aus dem Fenster des langsam fahrenden Wagens schiebt und im Gegenschnitt eine unschuldige, ahnungslose Passantin im Fadenkreuz erscheint, erreicht John Carpenter die maximale Stufe des Grauens. Aber vor 35 Jahren hat Carpenter auch noch fast alles selbst gemacht: Musik, Regie, Drehbuch, Schnitt. Er war immer dann am besten, wenn er sich selbst mit Stoffen versorgte und die künstlerische Kontrolle über die technischen Ausführungen behielt. Die Extremsituation eines in sich geschlossenen, klaustrophobischen Umfelds wurde zu seinem ganz persönlichen Thema, in dem er spielerisch zu erschrecken verstand. Er hat sich Zeit gelassen, erneut die Genre-Freunde von der Leinwand aus zu erfreuen. Doch der von Horrorfans als Meister ausgerufene Carpenter gibt letztendlich wenig Anlass zur Freude.
Wenn Moses mit seiner losen zusammengewürfelten Gang die junge Sam ausraubt, wird gleich in den ersten Minuten klar, dass dieser Film nicht beabsichtigt lustig zu sein. Keine übertriebenen Zoten, kein Feuerwerk an skurrilen Klischee-Variationen. Moses, Sam, und all die anderen wohnen in einem von kalten Leuchtstoffröhren durchfluteten Appartement-Komplex im Süden Londons. Kein schönes Viertel, kein schönes Leben. Der Komplex mit Namen Wyndham Tower ist ein in sich geschlossener Straßenblock. Ein Block, in dem Moses mit seinen Jungs den Ton angibt und weibliche Anwohner wie Sam das Fürchten lehrt. Es sind ihre Straßen rund um Wyndham Tower. Daran werden auch die Außerirdischen nichts ändern.
Ein Genre-Mix funktioniert nur dann, wenn man die entsprechenden Genres auch beherrscht. Autor und Regisseur Joe Cornish lebte selbst in Süd-London. Mit von Gangs regierten Straßen und Wohnblocks voller Sozialhilfeempfängern kennt er sich also aus. Und nach ATTACK THE BLOCK kann man ihm auch bescheinigen, das er seine Hausaufgaben in Sachen Alien-Invasion gemacht hat. Es ist kein lustiger Film, keiner, der in jeder zweiten Zeile einen Reißer bringt, sondern seinen Ansatz ernst nimmt. Und genau das macht ATTACK THE BLOCK auch zu dieser durchweg unterhaltsamen Kurzweil. Der eigentliche Spaß ergibt sich allein aus der wundersam anmutenden Mischung von Sozial-Drama und Alien-Invasion. Mit den Stilmitteln beider Genres zauberte Cornish einen sehr geradlinigen und aufs Wesentliche konzentrierten Film. Hier ist die Atmosphäre genauso gelungen wie das schnörkellose Tempo.
Ein auf den Kopf gestellter Schaufelraddampfer mitten in der Wüste und 500 Meilen vom nächstmöglichen Fluss entfernt, auf dem er fahren könnte. Dieses Szenario ist sinnbildlich für die Absichten der Filmmacher. Es entzieht sich einfach jedweder Erklärung. Es könnte ein Hommage an Spielbergs Wüste-Gobi-Szenen aus CLOSE ENCOUNTERS sein. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein unheimlich cooles Bild. Wer bei COWBOYS & ALIENS lange fragt, wird sehr lange irr gehen. Es ist ein Film, der sich allein durch seinen Titel erklärt. Das tut SPARTACUS auch, und SATURDAY NIGHT FEVER erst recht, aber bei COWBOYS & ALIENS kommt tatsächlich nichts mehr hinter dem Titel. »Just concept, no content«, brüllen Kritiker in aller Welt, weil sie es ja am besten wissen müssen und weil sie nichts verstanden haben.
Das »Konzept« ist das goldene Kalb in Hollywood, der »Inhalt« hingegen das rote Tuch. Wer will denn schon etwas vermitteln, wenn er auch einfach nur das Geld kassieren kann? Dass sich gleich sechs Köche an COWBOYS & ALIENS verschrieben haben, hat den Brei nicht unbedingt verdorben. Denn wie sich der Film letztendlich zeigt, könnte dies durchaus ebenfalls zum Konzept gehören, den Inhalt mal sanft beiseite zu schieben. 1968 haben findige Produzenten in Hollywood Ideen zusammen geworfen, der eine sagte »irgendwas mit Cowboys«, und der andere rief dazwischen »oder was mit Dinosauriern«. Das ergab GWANGIS RACHE, ein Western, wo tapfere Cowboys gegen einen Dinosaurier antreten müssen. Jetzt hat man gar nicht solange hin und her überlegen müssen, denn die Vorlage gab es schon – und der Titel war Konzept.
Es ist leicht, auf einen als Reboot, Remake oder wie auch immer genannten Film einzuschlagen. Die Argumente sind stets austauschbar und wiederholen sich. Da sind Fürsprecher, puristische Gegner, aber auch gleichgültige Popcorn-Verehrer. Letztere haben es gut, denn sie können vorbehaltlos ihren Kinoabend genießen, ohne sich sinnigen Streitfragen stellen zu müssen. Für einen der Kunst verschriebenen Cineasten muss jedes Remake, Reboot, Reload, Relaunch natürlich als Sakrileg behandelt werden. Der feuilletonistische Kritiker hingegen sollte zumindest angebrachte Zweifel aufgreifen und behandeln. Aber welche Formel man auch anwenden mag, einige Besprechungen dürften sich die Fänge ausbeißen. Denn die Erhebung des PLANET DER AFFEN entzieht sich vollkommen allen Wiederverwertungsdiskussionen.
ALZ 112 heißt das Wundermittel gegen Alzheimer, das Will Rodman (Franco) erfolgreich an Schimpansen testet. Zumindest kurzzeitig erfolgreich, wie sich erst später herausstellen soll. Doch dazwischen passieren einige sehr geschickt platzierte und plausibel gestreute Zwischenfälle, weswegen Rodman seine Forschungen im Geheimen weiter führen muss und er gleichzeitig zum Ziehvater eines Schimpansen wird. Caesar heißt der kleine Racker, der dank ALZ 112 nicht nur zu einem stattlichen Kerl heranwächst, sondern auch noch erschreckende Intelligenz entwickelt.
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