Film, TV & Stream

Fantasy Filmfest 2012: THE AWAKENING

Drei Jah­re nach dem ers­ten Welt­krieg. Mil­lio­nen Eng­län­der haben ihr Leben ver­lo­ren. Wenn es eine Zeit für Geis­ter gab, dann die­se. Flo­rence Cath­cart ist eine eman­zi­pier­te Frau, Autorin und Exper­tin für vor­ge­täusch­te Geis­ter­er­schei­nun­gen. Mit Sean­cen und spi­ri­tu­el­len Hokus­po­kus ist in die­ser Zeit in Eng­land viel Geld zu ver­die­nen.

Flo­rence Carth­cart unter­stützt die Poli­zei bei deren Bemü­hun­gen, Schar­la­ta­ne und Kriegs­ge­winn­ler in Sachen Geis­ter und Kon­tak­ten zur Zwi­schen­welt zu ent­lar­ven. Flo­rence muss aber auch fest­stel­len, dass vie­le Hin­ter­blie­be­ne lie­ber betro­gen wer­den und mit fal­scher Hoff­nung ihr See­len­heil suchen, anstatt sich über den gut bezahl­ten Unfug auf­klä­ren zu las­sen. Anders bei Leh­rer Robert Mal­lo­ry von einem Inter­nat in Rookford/​England, der genau die­se Exper­tin an der Schu­le braucht, um den Fall eines ver­stor­be­nen Schü­lers zu klä­ren. Denn des­sen Geist ver­setzt die ande­ren Schü­ler in pani­sche Angst­zu­stän­de.

Fantasy Filmfest 2012: VHS – ein ausrangiertes Format

VHS ist ein raf­fi­nier­ter Ver­such, dem Found-Foo­ta­ge-Thril­ler eine Meta­ebe­ne zu ver­lei­hen. Ein Kon­glo­me­rat von Fil­me­ma­chern tut sich zusam­men, und bas­telt eine Found-Foo­ta­ge-Geschich­te um vie­le klei­ne Film­chen der glei­chen Mach­art.

So ähn­lich wie Truf­f­auts AMERIKANISCHE NACHT, nur moder­ner, und viel­leicht blu­ti­ger, dafür mit Schock-Ele­men­ten. Scha­de nur, dass die Macher von sich selbst so über­zeugt sind, dass das Kon­zept ein­fach nicht auf­ge­hen will. Sie sind davon über­zeugt, dass man mit genug Span­nung, eini­gen Splat­ter-Effek­ten und etli­chen durchs Bild krei­schen­den Schocks, das Publi­kum bei Lau­ne hal­ten kann. Kann man eben nicht, was man spä­tes­tens beim bit­te­ren Ende die­ser Antho­lo­gie fest­stel­len muss. VHS ist ein raf­fi­nier­ter Ver­such, der dar­an schei­tert, dass die Macher das For­mat bezwin­gen möch­ten, ohne die­ses über­haupt ver­stan­den zu haben.

Fantasy Filmfest 2012: PIRANHA 3DD ohne richtigen Biss

Hier ist ein Film der hält was er ver­spricht. Ein paar Piran­has und viel mehr Doppel‑D. Es war ein­fach zu erwar­ten, das Alex­and­re Ajas PIRANHA 3D eine Fort­set­zung her­aus­for­dern wür­de. Kein Film dürf­te dem ver­wöhn­ten Splat­ter-Freund in den letz­ten Jah­ren mehr Spaß berei­tet haben, gibt es doch genü­gend bru­ta­le Scho­cker,

die dann auch nur über ihre grim­mig düs­te­re Atmo­sphä­re funk­tio­nie­ren. Da kam das Remake des ´78er-Kas­si­kers genau rich­tig, wel­ches sich letzt­end­lich nur den Titel hol­te und auf das Recy­cling der Sto­ry ver­zich­te­te. Zur Zufrie­den­heit eines begeis­ter­ten Publi­kums, und dies in fan­tas­ti­schem 3‑D. Kei­ne zwei Jah­re spä­ter lag die Fort­set­zung in den Start­lö­chern, aber irgend­wie woll­te den Film kei­ner haben. 3DD mach­te ledig­lich gern gese­he­ne Abste­cher auf diver­sen Hor­ror- oder Fan­ta­sy-Fes­ti­vals. In Deutsch­land erlaubt sich das Fan­ta­sy Film­fest dem Inter­es­sier­ten die absur­den Aben­teu­er um gefrä­ßi­ge Fische auf der gro­ßen Lein­wand zu brin­gen. Denn ein Ver­lei­her fand sich für Deutsch­land nicht. So wird das Fan­ta­sy Film­fest wie­der sei­nem her­vor­ra­gen­den Ruf gerecht, ein Herz für ver­sto­ße­ne Lein­wand-Per­len zu zei­gen, bevor sie ohne Gna­de auf DVD und Blu-Ray ver­heizt wer­den. Ob es hin­ge­gen der Gru­sel- und Hor­ror-Freund dem FFF dan­ken wird, PIRANHA 3DD doch so sehen zu dür­fen wie er erson­nen war, das bleibt abzu­war­ten.

EXPENDABLES 2 – kaum entbehrlich

Chuck Nor­ris wur­de von einer Königs­ko­bra gebis­sen. Nach fünf Tagen qual­volls­ter Schmer­zen … starb die Kobra.

Dies ist einer der unzäh­li­gen Wit­ze über Chuck Nor­ris, die im Inter­net und schon im all­ge­mei­nen Sprach­ge­brauch kur­sie­ren. Ein Neu­er ist hin­zu­ge­kom­men, nach­dem der Groß­teil von EXPENDABLES 2 in Bul­ga­ri­en gedreht wur­de: Chuck Nor­ris besucht Bul­ga­ri­en nicht, Bul­ga­ri­en besucht Chuck Nor­ris. Zuge­ge­ben ist die­se Humo­res­ke weni­ger ori­gi­nell als das am Anfang ange­führ­te Bei­spiel. Und so hat es als Dia­log dann doch der Witz mit der Kobra in den Film geschafft, weil sich Nor­ris ganz im Sin­ne der Autoren, das Zitat selbst aus­su­chen durf­te. Das ist Teil des sich selbst pro­pa­gie­ren­den Zir­kel­schlus­ses, wel­cher mit dem Kon­zept von EXPENDABLES ein­her­geht. So wan­delt Schwar­zen­eg­ger sei­nen iko­ni­schen Satz »I’ll be back« ein­fach in »I am back«. Nicht nur ein Zitat, son­dern State­ment über die Rück­kehr ins Film­ge­schäft.

PROMETHEUS – Teil 2: Eine metaphysische Betrachtung

Als sei­ner­zeit die Agen­tur­mel­dung kam, Rid­ley Scott sei gera­de in Island, um für PROMETHEUS den »Anbe­ginn der Zeit« zu fil­men, hät­te jedem klar sein müs­sen, dass dies nicht Sci­ence-Fic­tion für den Main­stream wer­den wür­de. PROMETHEUS geht tie­fer und wei­ter. Aber geht er tief genug und wei­ter als ande­re Fil­me? In einer lan­gen Tra­di­ti­on von gesell­schaft­lich rele­van­ten Uto­pien und kri­ti­schen Zukunfts­vi­sio­nen, bewegt sich Rid­ley Scotts Ansicht vom Ursprung der Mensch­heit im genau rich­ti­gen Umfeld. In jüngs­ter Zeit waren es die mensch­li­chen Belast­bar­kei­ten in Dun­can Jones´ MOON und die Kol­lek­tiv­n­eu­ro­sen aus Dan­ny Boyl­es SUNSHINE, wel­che den Zuschau­er her­aus­for­der­ten, und über­welt­li­che Zukunfts­vi­sio­nen in mensch­li­che Psy­cho­gram­me von uner­gründ­ba­rer Tie­fe wan­del­ten. PROMETHEUS nimmt sich eines The­mas an, das kom­ple­xer und gewag­ter nicht sein könn­te. Woher kommt der Mensch, und wohin führt sein Weg.

PROMETHEUS – Teil 1: Die positive Betrachtung

Als sei­ner­zeit die Agen­tur­mel­dung kam, Rid­ley Scott sei gera­de in Island, um für PROMETHEUS den »Anbe­ginn der Zeit« zu fil­men, hät­te jedem klar sein müs­sen, dass da etwas Grö­ße­res auf das Publi­kum zukom­men wür­de. Vom Ali­en-Pre­quel hat­ten sich Scott, John Spaihts und Damon Linde­l­of längst ver­ab­schie­det, und auch immer wie­der dar­auf hin­ge­wie­sen. In ihren Stüb­chen hat­te sich die Geschich­te in eine ganz ande­re Rich­tung ent­wi­ckelt. In der Außen­welt woll­te man trotz aller Beteue­run­gen davon nichts wahr­ha­ben. Der größ­te Anteil am Miss­erfolg von PROMETHEUS trägt die Beharr­lich­keit von Kri­ti­kern und Zuschau­ern, letzt­end­lich doch einen Film mit dem belieb­tes­ten Xeno­mor­phen des Welt­alls erwar­tet zu haben. Autoren und Regie machen es den Leu­ten auch nicht leicht, wenn sie die Geschich­te von PROMETHEUS zudem bewusst in das Ali­en-Uni­ver­sum legen. Auf der einen Sei­te hat Rid­ley Scott einen erst­klas­si­gen Sci­ence-Fic­tion-Film insze­niert, para­do­xer­wei­se lässt sich der Film auf der ande­ren Sei­te auch voll­kom­men demon­tie­ren.

PROMETHEUS

Mehr als 30 Jah­re, nach­dem er mit ALIEN und BLADE RUNNER Gen­re-defi­nie­ren­de SF-Klas­si­ker gedreht hat, kehrt Rid­ley Scott mit PROMETHEUS zur Sci­ence Fic­tion zurück – noch dazu in das ALI­EN-Uni­ver­sum. Die Erwar­tun­gen sind ent­spre­chend hoch, nicht zuletzt, da das Welt­raum-SF-Ange­bot in TV und Film in den letz­ten Jah­ren eher mager ist.

PROMETHEUS ist im ALI­EN-Uni­ver­sum ange­sie­delt, aber kein Pre­quel im enge­ren Sin­ne. Wer ALIEN kennt, wird vie­le Klei­nig­kei­ten und Anspie­lun­gen bes­ser ver­ste­hen – aber auch ohne die­se Kennt­nis­se kann man den Film beden­ken­los genie­ßen. Die Hand­lung setzt eini­ge Jahr­zehn­te vor ALIEN ein: Auf der Erde fin­det das Archäo­lo­gen­paar Eliza­beth Shaw (Noo­mi Rapace) und Char­lie Hol­lo­way (Logan Mar­shall-Green) im Jahr 2089 eine Viel­zahl von früh­mensch­li­chen Pik­to­gram­men und Höh­len­zeich­nun­gen, die alle gro­ße Gestal­ten zei­gen, die auf das sel­be Stern­bild deu­ten.

TED mit taktloser Füllung

Schon der Titel­vor­spann ist so brül­lend komisch, dass er allein das Poten­zi­al für einen gan­zen Film hat. Von der gezeich­ne­ten TV-Welt, in wel­cher sich das lus­ti­ge, heim­tü­cki­sche Wesen des Seth Mac­Far­la­ne bis­her ent­fal­te­te, ist es mit TED ein rie­si­ger Sprung auf die Live-Action-Lein­wand. Bei die­sem rie­si­gen Sprung lan­de­te Mac­Far­la­ne sicher auf bei­den Füßen und mit 1‑A-Hal­tungs­no­ten. Ein Ted­dy­bär unter dem Weih­nachts­baum ist für den klei­nen John Ben­nett das Größ­te. Was John aller­dings erwar­tet, als sich sein innigs­ter Wunsch erfüllt, geht über jede Lebens­er­fah­rung hin­aus. Denn Ted erwacht zum Leben und beglei­tet John für die nächs­ten drei­ßig Jah­re. Aber aus dem knud­de­li­gen Plüsch­bär, der »ich hab dich lieb« sagt, wenn man auf sei­nen Bauch drückt, wird ein Pot rau­chen­der, hart trin­ken­der Lebe­ted­dy mit einem aus­ge­spro­chen losen Mund­werk.

THE DARK KNIGHT RISES zur Perfektion

Es ist voll­bracht. Die Legen­de des Bat­man wur­de zu einer Legen­de des Main­stream-Kinos. Chris­to­pher Nolan hat sich mit der tat­kräf­ti­gen Unter­stüt­zung sei­nes Bru­ders, des Dreh­buch­au­to­ren Jona­than, einen unbe­streit­ba­ren Platz in den Anna­len gesi­chert. Die­ser Platz fin­det sich zwi­schen Fran­cis Ford Cop­po­las GOD­FA­THER-Tri­lo­gie und der ers­ten STAR WARS-Rei­he. Die Zeit wird zei­gen, ob Nolan mit BATMAN nicht sogar einen Rang höher ein­zu­stu­fen ist. Denn bei den bei­den genann­ten Tri­lo­gien ist ein künst­le­ri­scher Abfall im jeweils letz­ten Teil zu bemän­geln. Bei dem 2005 gestar­te­ten Reboot des DC-Comic-Hel­den hin­ge­gen haben die krea­ti­ven Köp­fe alles rich­tig gemacht. Wirk­lich alles, bis zum kon­se­quen­ten Ende. Dass der über­mäch­ti­ge Schat­ten von Heath Led­ger das Poten­ti­al von Tom Har­dys Bane ver­dun­keln wür­de, war ein zu erwar­ten­der, aber nicht ent­täu­schen­der Ein­bruch. THE DARK KNIGHT RISES ist aber in Form und Kon­se­quenz viel zu sehr sei­ner unbe­irr­ten Dra­ma­tur­gie unter­wor­fen, als dass er sich nicht leicht dar­über hin­weg­set­zen könn­te. Nolan hat sei­ne Rei­se been­det, und das beglei­ten­de Publi­kum könn­te an kei­nem phan­tas­ti­sche­ren Ziel ange­kom­men sein. Wer BATMAN BEGINS dan­kend ange­nom­men hat, wird den Auf­stieg des dunk­len Rit­ters beju­beln.

DR. SEUSS’ LORAX

Im All­ge­mei­nen spricht man beim Künst­ler­na­men von Dok­tor Seuss das E und U wie ein lang­ge­zo­ge­nes U aus.  Der Dich­ter, Autor und Kari­ka­tu­rist hin­ge­gen gab stets preis, das E und U in sei­nem Namen wer­de wie ein O und ein lang­ge­zo­ge­nes I aus­ge­spro­chen. Die­se Infor­ma­ti­on mag nur für weni­ge Per­so­nen von Inter­es­se sein, aber es ist von kei­ner­lei Bedeu­tung für den Film von Chris Renaud und Kyle Bal­da. Renaud fiel mit der Regie für ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH auf, Bal­da hin­ge­gen war schmü­cken­des Regie-Bei­werk bei TOY STORY 2, oder auch MONSTERS INC. Illu­mi­na­ti­on Enter­tain­ment und Uni­ver­sal Pic­tures haben LORAX umge­setzt, und das sagt schon wesent­lich mehr dar­über aus, was es mit einer fil­mi­schen Umset­zung von LORAX auf sich haben mag. Der letz­te Ani­ma­ti­ons­film von Uni­ver­sal war ICH, EINFACH UNVERBESSERLICH, ein Spaß, der von sei­ner Geschich­te her über­zeug­te, in sei­ner visu­el­len Umset­zung aller­dings viel zu abs­trakt war. Die­se los­ge­lös­te Form der visu­el­len Aus­ar­bei­tung ist aller­dings schon von Dr. Seuss‘ Vor­la­ge vor­ge­ge­ben, und die Pro­du­zen­ten woll­ten sich unbe­dingt an des­sen Illus­tra­tio­nen ori­en­tie­ren. Was sich auf den ers­ten Blick wie ein opti­sches Allein­stel­lungs­merk­mal aus­nimmt, ist nur zufäl­lig iden­tisch mit Uni­ver­sals vor­an­ge­gan­ge­nen Ani­ma­ti­ons­film und dem Design des jet­zi­gen Block­bus­ters.

Nach oben scrollen

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies und von eingebundenen Skripten Dritter zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest (Navigation) oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst Du Dich damit einverstanden. Dann können auch Cookies von Drittanbietern wie Amazon, Youtube oder Google gesetzt werden. Wenn Du das nicht willst, solltest Du entweder nicht auf "Akzeptieren" klicken und die Seite nicht weiter nutzen, oder Deinen Browser im Inkognito-Modus betreiben, und/oder Anti-Tracking- und Scriptblocker-Plugins nutzen.

Mit einem Klick auf "Akzeptieren" werden zudem extern gehostete Javascripte freigeschaltet, die weitere Informationen, wie beispielsweise die IP-Adresse an Dritte weitergeben können. Welche Informationen das genau sind liegt nicht im Einflussbereich des Betreibers dieser Seite, das bitte bei den Anbietern (jQuery, Google, Youtube, Amazon, Twitter *) erfragen. Wer das nicht möchte, klickt nicht auf "akzeptieren" und verlässt die Seite.

Wer wer seine Identität im Web schützen will, nutzt Browser-Erweiterungen wie beispielsweise uBlock Origin oder ScriptBlock und kann dann Skripte und Tracking gezielt zulassen oder eben unterbinden.

* genauer: eingebettete Tweets, eingebundene jQuery-Bibliotheken, Amazon Artikel-Widgets, Youtube-Videos, Vimeo-Videos

Schließen