Medium

Das bespro­che­ne Medi­um, also bei­spiels­wei­se Buch oder Film

Bandit bespricht: THE WITCH NEXT DOOR

THE WRETCHED – Bun­des­start 13.08.2020 – Bespre­chung der bri­ti­schen VOD-Ver­si­on

Wenn man alles will, was man von einem moder­nen Hor­ror­film erwar­ten kann, dann bekommt man es mit THE WITCH NEXT DOOR. Bereits vor neun Jah­ren haben die Brü­der Brett und Drew Pier­ce mit ihrem klei­nen Fes­ti­val­hit DEADHEADS ihr Film­ver­ständ­nis unter Beweis gestellt. Der Zom­bie-Komö­die folg­te aber erst ein­mal eini­ge Jah­re nichts. Und dann grei­fen die Film­au­toren gleich in die Vol­len. Teen­ager-Roman­ze, Hexen­hor­ror, Coming of Age-Dra­ma, Gru­sel-Thril­ler, Span­nungs­ki­no. Und einen Hauch von vie­len Gen­re-Vor­bil­dern wie DISTURBIA, HOLE IN THE GROUND, THE WAY WAY BACK, FRIGHT NIGHT, THE BURBS, DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN, ganz wenig von AMERICAN PIE, sowie ein Körn­chen von ALIEN. Der Film­narr wird in die­sen 90 Minu­ten ohne Abspann vie­le Momen­te aus­ma­chen, die einen an ande­re, bekann­te Fil­me erin­nern. Und das ist oft­mals span­nen­der, als der Hand­lung des Films selbst zu fol­gen.

Bandit bespricht: MARIE CURIE – Elemente des Lebens

RADIOACTIVE – Bun­des­start 16.07.2020

Dass Marie Curie über­haupt 67 Jah­re alt wur­de grenzt aus heu­ti­ger Sicht schon an ein Wun­der. Ein Behält­nis mit leicht grün­lich leuch­ten­den Radi­um hat­te sie immer ent­we­der ein­ste­cken oder auf ihrem Nacht­tisch. Auch wenn Madame Curie den Begriff der Radio­ak­ti­vi­tät präg­te, waren die Wir­kun­gen des strah­len­den Mate­ri­als eben­so wenig erforscht wie über­haupt bekannt. Selbst nach ihrem Tod war die Ärz­te­schaft uneins, ob ihre Kno­chen­mar­k­er­kran­kung auf den unge­schütz­ten Umgang mit Radon und Radi­um zurück­zu­füh­ren war. Über hun­dert Jah­re spä­ter müs­sen Marie Curies Auf­zeich­nung noch immer in Blei­be­häl­tern auf­be­wahrt und kön­nen aus­schließ­lich mit Schutz­klei­dung ein­ge­se­hen wer­den. Marie Sklo­dows­ka-Curie war nicht nur eine Pio­nie­rin in den Berei­chen Phy­sik und Che­mie. Son­dern auch Weg­be­rei­te­rin für Frau­en in sehr vie­len Män­ner­do­mä­nen. Von letz­te­rem, nutzt Mar­ja­ne Satra­pis Annä­he­rung an einen Mythos, wenig Stoff für die fil­mi­sche Dra­ma­ti­sie­rung.

Bandit bespricht: GRETEL & HÄNSEL

GRETEL & HANSEL – Bun­des­start 09.07.2020

Das Mär­chen, also die Kun­de von selt­sa­men Vor­komm­nis­sen, war vor 200 Jah­ren eine erzäh­le­ri­sche Kunst­form, die man ins Heu­te über­tra­gen am ehes­ten mit Hor­ror­ge­schich­ten gleich­set­zen wür­de. Mär­chen sind Geschich­ten, die meist ein mora­li­sches und päd­ago­gi­sches Ziel ver­fol­gen. Wie die Läu­te­rung durch das Feu­er, eine begin­nen­de Not­wen­dig­keit zum eigen­stän­di­gen Han­deln oder die Dank­bar­keit der Ente über die ver­streu­ten Brot­kru­men. 200 Jah­re spä­ter sind Mär­chen eher put­zi­ge, unter­halt­sa­me Fan­ta­sien. Die sie­ben Zwer­ge, ein könig­li­cher Frosch, der glä­ser­ne Schuh einer anste­hen­den Prin­zes­sin. Wie wür­den sol­che phan­tas­ti­schen und tugend­haf­ten Erzäh­lun­gen eigent­lich aktu­ell inter­pre­tiert wer­den müs­sen, um deren Aus­sa­gen ins Heu­te zu über­tra­gen? SNOW WHITE AND THE HUNTSMAN oder MALEFICENT sind in die­ser Bezie­hung wirk­lich gelun­ge­ne Ansät­ze, die funk­tio­nie­ren und zu unter­hal­ten ver­ste­hen. Wie könn­te dann eine Kin­der ver­spei­sen­den Hexe neu inter­pre­tiert wer­den? Ein Geschich­te, die bereits mit HÄNSEL & GRETEL: HEXENJÄGER eine ambi­tio­nier­te, stre­cken­wei­se sogar sehr gelun­ge­ne Action-Vari­an­te erfah­ren hat­te.

Facebook gegen Fischpott: Unsichtbarkeit ohne Rettung

Ich hat­te es immer wie­der mal an ver­schie­de­nen Stel­len the­ma­ti­siert: Es ist eine extrem schlech­te Idee für non­pro­fit-Pro­jek­te oder klei­ne Selbst­stän­di­ge, Face­book als allei­ni­ge Wer­be­platt­form zu nut­zen. Das gilt auch für insta­gram, denn das ist der­sel­be Laden. Der Grund: Man ist voll­stän­dig von der Platt­form abhän­gig – und die kann  einem von heu­te auf mor­gen die Luft abdre­hen, sprich: einen unsicht­bar machen oder gar die Sei­te sper­ren. Auf einen wie auch immer gear­te­ten Sup­port darf man nicht hof­fen, die reagie­ren maxi­mal dann, wenn man auch immer brav Wer­be­bud­gets inves­tiert. Und selbst dann herrscht all­zu oft das Schwei­gen im Wal­de.

Ein beson­ders kras­ses Bei­spiel ist Fabi­an Mau­ru­schats Web­sei­te Fisch­pott (Gruß aus Rem­scheid über den Berg nach Wup­per­tal), die sich mit The­men wie Games oder Büchern befasst, also völ­lig harm­lo­ser Con­tent ganz ähn­lich wie hier auf Phan­ta­News – soll­te man mei­nen. Denn die Sei­te wur­de von Face­book Anfang 2020 unsicht­bar gemacht.

Las­sen wir den Betrei­ber selbst zu Wort kom­men, um die Situa­ti­on zu erklä­ren:

Bandit bespricht: GUNS AKIMBO

GUNS AKIMBO – Bun­des­start 25.06.2020

Wäre es nicht unglaub­lich schön, die­sen unsäg­li­chen Inter­net-Trol­len im Kel­ler­zim­mer von Mamas Haus einen Besuch abstat­ten zu kön­nen? Sie aus der Anony­mi­tät hin­ter ihrer Tas­ta­tur zu rei­ßen, sie mit ihren belei­di­gen­den, nerv­tö­ten­den, ver­let­zen­den, unsach­li­chen Kom­men­ta­ren von Ange­sicht zu Ange­sicht zu kon­fron­tie­ren. Klei­ne, unschein­ba­re Ver­lie­rer, die es im wirk­li­chen Leben zu nichts brin­gen und ihren Frust dar­über in wahl­los aus­ge­such­ten Inter­net­fo­ren mit Belei­di­gun­gen und ver­ach­tens­wer­ter Über­heb­lich­keit kom­pen­sie­ren. Miles Lee Har­ris ist so ein halb­sei­de­nes Würst­chen, das sich hin­ter sei­ner ver­bor­ge­nen IP-Adres­se sicher fühlt und den­noch eines Tages Besuch bekommt. Da trifft Autor und Regis­seur Jason Lei How­den einen Nerv. Denn end­lich muss jemand ein­mal die Rech­nung bezah­len, wel­che er auf wider­wär­ti­ger Wei­se auf­ge­macht hat.

Bandit bespricht: CURON

CURON – Net­flix seit 10.06.2020

Es sind jun­ge, ambi­tio­nier­te Fil­me­ma­cher. Autoren die etwas wagen. Und es gibt Dar­stel­ler die cha­ris­ma­tisch, begabt und unver­braucht sind. Das gesam­te krea­ti­ve Team ist inter­na­tio­nal noch voll­kom­men unbe­kannt, hat sich höchs­tens im Hei­mat­land Ita­li­en bis­her einen zwei­ten Blick erar­bei­tet. Und es gibt einen Sen­der, der gera­de­zu nach Poten­ti­al für Seri­en mit even­tu­el­lem Kult­cha­rak­ter und mys­tisch, fan­tas­ti­schen Ein­schlä­gen lechzt. Es ist natür­lich Net­flix – mit soviel Unver­fro­ren­heit und Selbst­be­wusst­sein, dass die­se Brut­stät­te von Inno­va­ti­on inner­halb kür­zes­ter Zeit die eiser­nen Struk­tu­ren des unbe­zwing­bar schei­nen­den Kolos­ses an Film­in­dus­trie auf­riss. Dass unmit­tel­bar so kurz nach dem Instant-Kult STRANGER THINGS aus­ge­rech­net eine deut­sche Serie wie DARK pro­du­ziert wer­den konn­te, ist kla­res Indiz, dass das gesam­te Kon­zept und die Bücher von sel­bi­ger bereits in den Schub­la­den vor sich hingam­mel­ten. Es bedurf­te nur einer Initi­al­zün­dung. DARK hat bei wei­tem nicht die Qua­li­tä­ten von STRANGER THINGS, aber es gab ein heiß­ge­lau­fe­nes Publi­kum. Und dass die ers­te ita­lie­ni­sche Net­flix-Serie CURON die­sem Trend fol­gen soll, war schon beim ers­ten Vor­gu­cker unüber­seh­bar.

Bandit bespricht: THE LAST DAYS OF AMERICAN CRIME

THE LAST DAYS OF AMERICAN CRIME – Net­flix-Pre­miè­re 05.06.2020

Wenn das Ende jeder kri­mi­nel­len Akti­vi­tät bevor­steht, dann wird man nicht zur Legen­de mit dem Ver­bre­chen, wel­ches man begeht. Man wird zur Legen­de das wirk­lich letz­te Ver­bre­chen in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten began­gen zu haben. Das hört sich nach einer Geschich­te an, die äußerst viel­ver­spre­chend sein muss. Das gan­ze setzt man vor einem Hin­ter­grund der zwi­schen STRANGE DAYS und THE PURGE ange­sie­delt ist, das macht es viel span­nen­der. Zuge­ge­ben, die Gra­phic Novel als Vor­la­ge für die­sen Film wur­de vier Jah­re vor THE PURGE publi­ziert, span­nend bleibt es den­noch. THE LAST DAYS OF AMERICAN CRIME hat so vie­les, aus ver­schie­dens­ten Gen­res, dass er ein­fach ein lau­ni­ger Zeit­ver­treib sein muss. Dabei hat die­ser Film so vie­les, aus ver­schie­dens­ten Gen­res, mit dem er nichts anzu­fan­gen weiß.

Bandit bespricht: Netflix – SPACE FORCE

SPACE FORCE – Net­flix seit 29.05.2020

Ste­ve Carell erzählt die Geschich­te um die­se Serie genau so, wie man sich die Ent­ste­hung der meis­ten deut­schen Vor­abend­se­ri­en vor­stellt. Als die ame­ri­ka­ni­sche Regie­rung aus­rief, einen neu­en Zweig bei den Streit­kräf­ten eröff­nen zu wol­len, wur­den die Pro­du­zen­ten von Net­flix sofort umtrie­big. Das Pro­jekt der Regie­rung wur­de in der Öffent­lich­keit ver­lacht, also rief man schnellst­mög­lich bei Ste­ve Carell an. Ob er etwas machen könn­te, das sich SPACE FORCE nennt. Kei­ne Hin­ter­grün­de, kei­ne Vor­ga­ben, kei­ne Geschich­te, nichts. Ja, ant­wor­tet Carell umge­hend, kön­ne er. Die­ser wand­te sich an Greg Dani­els, zusam­men hat­ten sie die ame­ri­ka­ni­sche Ver­si­on von THE OFFICE kon­zi­piert. Carell frag­te, ob sich Dani­els vor­stel­len könn­te, etwas zu machen das sich SPACE FORCE nennt. Kei­ne Hin­ter­grün­de, kei­ne Vor­ga­ben, kei­ne Geschich­te, nichts. Ja, ant­wor­te­te Greg Dani­els umge­hend, kön­ne er. Zwei Jah­re spä­ter sind die zehn Epi­so­den der ers­ten Staf­fel von SPACE FORCE bei Net­flix ver­füg­bar. Und es ist wahr­lich kei­ne typisch deut­sche Vor­abend­se­rie gewor­den.

Bandit bespricht: COME TO DADDY

Ama­zon Prime & iTu­nes, Blu-ray ab 29.05.2020

Manch­mal sind die Geschich­ten hin­ter den Fil­men viel inter­es­san­ter. Aber nur manch­mal. Oft­mals sind die Geschich­ten hin­ter den Fil­men so bizarr, dass sie eigent­lich nur zu inter­es­san­ten Fil­men wer­den kön­nen. Regis­seur Ant Timpson hat­te so eine Geschich­te und als eta­blier­ter Pro­du­zent von Gen­re-Extra­va­gan­zen wie zum Bei­spiel ABCs OF DEATH weiß er das Poten­ti­al von guten Geschich­ten zu erken­nen. So war es auch, als Timpsons ver­stor­be­ner Vater für eine Woche zuhau­se im offe­nen Sarg auf­ge­bahrt war. Nach sei­ner Inspi­ra­ti­on befragt, erzählt der Neu­see­län­der in diver­sen Inter­views, zuse­hen auf You­Tube, dass in jener Woche immer wie­der wild­frem­de Men­schen erschie­nen, dem Ver­stor­be­nen Respekt zu zol­len. Nie­mand kann­te die Leu­te, aber sie erzähl­ten Geschich­ten über Ants Vater. Und die­se Geschich­ten woll­ten so ganz und gar nicht zum Cha­rak­ter und Lebens­lauf sei­nes Vaters pas­sen. So setz­te sich Ant Timpson mit Kum­pel und Dreh­buch­schrei­ber Toby Har­vard zusam­men, und her­aus­ge­kom­men ist COME TO DADDY.

Bandit bespricht: Netflix – SNOWPIERCER

SNOWPIERCER Sea­son 1 –  bei NETFLIX ab 27.05.2020

Die Pro­du­zen­ten ver­wei­sen ver­stärkt auf die ursprüng­li­che Gra­phic Novel der Fran­zo­sen Jaques Lob und Jean-Marc Rochet­te für die Basis ihrer Serie. Optisch und erzäh­le­risch ist die wirk­li­che Inspi­ra­ti­on in Bong Joon Hos Lein­wand-Adap­ti­on SNOWPIERCER zu fin­den. Bong Joon-ho ist letzt­end­lich auch Co-Pro­du­zent bei die­ser Serie, deren ers­te Ent­wür­fe bereits sehr früh nach dem uner­war­te­ten Erfolg des Fil­mes 2013 Gestalt annah­men. Fast unbe­merkt, bei­na­he igno­riert, war SNOWPIERCER zuerst auf ein­schlä­gi­gen Fes­ti­vals gelau­fen. Es dau­er­te fast schon erschre­ckend lan­ge, bis sich eine dann aller­dings rasant schnell ver­grö­ßern­de Fan­ge­mein­de bil­de­te, durch die schließ­lich auch das Main­stream-Publi­kum auf­merk­sam wur­de. Da war ein unschein­ba­rer Film unver­mit­telt zum Kult­ob­jekt her­an­ge­wach­sen, lang­sam, aber ste­tig. Anstatt eine übli­che Fort­set­zung zu bemü­hen, war die Idee einer Serie viel­leicht die bes­te aller Alter­na­ti­ven.

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