Random House

Buchhändler finden Papiermüll toll

Ich muss mir wie­der mal an den Kopf fas­sen, ob einer erneut voll­ana­lo­gen, rück­wärts­ge­wand­ten Branche.

Da macht Ran­dom House alles rich­tig, indem die Ver­lags­grup­pe ankün­digt, dass es ab 2019 für kei­ne ihrer 40 Mar­ken mehr eine gedruck­te Buch­vor­schau geben wird. Was das an Men­gen von Papier­müll ein­spart, kann man sich bei der Grö­ße des Anbie­ters grob vor­stel­len. Und letzt­end­lich ist es ja auch völ­lig sinn­voll, sol­ches Wer­be­ma­te­ri­al nach­hal­ti­ger anzu­bie­ten, also bei­spiels­wei­se auf Bild­schir­men. Es müs­sen dann kei­ne Bäu­me mehr für Pro­spek­te abge­holzt wer­den, vom Was­ser­ver­brauch, der bei der Papier­her­stel­lung ent­steht, noch gar nicht gespro­chen. Alles in allem also aus Umwelt-Sicht eine ganz gran­dio­se Sache. Und selbst­ver­ständ­lich spart das auch der Ver­lags­grup­pe Geld: für den Druck eben­so wie für den Ver­sand, aber für mich ste­hen die posi­ti­ven Aspek­te in Sachen Umwelt im Vor­der­grund. Ich per­sön­lich bin schon lan­ge dafür, dass über­flüs­si­ge Wer­be­blät­ter in jeg­li­cher Form, die in mei­nen Augen eine üble Res­sour­cen­ver­schwen­dung dar­stel­len, ver­bo­ten wer­den, und nur noch elek­tro­nisch ange­bo­ten wer­den dürf­ten. Das­sel­be sage ich übri­gens zu Tages­zei­tun­gen, es kann doch nicht ange­hen, dass dafür Papier ver­schwen­det wird, dass man die Blät­ter liest und dann sofort wegwirft.

Was dann pas­siert ist ange­sichts die­ser Bran­che nicht uner­war­tet: Die Buch­händ­ler fan­gen an zu mau­len. Im Rah­men einer (ver­mut­lich eher nicht reprä­sen­ta­ti­ven) Umfra­ge beim Buch­re­port fin­den 73% der Tot­holz­tem­pel-Besit­zer das doof. Ernsthaft.

Das darf doch alles gar nicht wahr sein. Kann die bit­te mal jemand ins 21. Jahr­hun­dert hie­ven? Danke.

Bild Kains Face­palm von Alex E. Pro­imos, aus der Wiki­pe­dia, CC BY

Schneller Check: Twentysix, der »Self-Publishing-Verlag«

Logo Twentysix

Kurz vor der Buch­mes­se kamen Ran­dom House (einer der größ­ten Ver­la­ge welt­weit) und Books on Demand, kurz BoD, damit aus der Höh­le, dass sie einen »Self-Publi­shing-Ver­lag« gegrün­det haben. Mal abge­se­hen davon, dass es drin­gend nötig erscheint, denen nahe­zu­brin­gen, dass die Wor­te »Self­pu­bli­shing« und »Ver­lag« nun mal per Defi­ni­ti­on nicht zusam­men pas­sen, erscheint das in mei­nen Augen als noch ein Ver­such der eta­blier­ten Bran­che, an Self­pu­blishern mit­zu­ver­die­nen. Und um erfolg­rei­che Selbst­ver­öf­fent­li­cher für eige­ne Ver­la­ge abzu­grei­fen. Ein schnel­ler Blick auf die Sei­te bestä­tigt bei­des mei­ner Ansicht nach auch.

Zuerst zu Vor­tei­len: Bereits beim kos­ten­lo­sen Paket erhält man eine ISBN für sein eBook und »inter­na­tio­na­len Online-Ver­trieb«. Details zu letz­te­rem habe ich auf der Sei­te auch nach län­ge­rem Kli­cken ver­geb­lich gesucht. Offen­bar ist es zwin­gend, sich anzu­mel­den, um einen Autoren­ver­trag oder Buch­ver­trag ein­se­hen zu kön­nen. Trans­pa­rent geht anders, alle die­se Rah­men­be­din­gun­gen soll­ten bereits vor einer Anmel­dung ein­seh­bar sein, wie bei­spiels­wei­se bei Ama­zon. Ich ver­ste­he offen gesagt nicht, was die­se Geheim­nis­tue­rei soll – außer viel­leicht dass sie dar­in begrün­det ist, dass es sich eben um Ver­lags­bran­chen­di­no­sau­ri­er han­delt, die sol­che Geheim­nis­krä­me­rei viel­leicht ganz nor­mal finden.

Sehen wir uns den Buch­kal­ku­la­tor an, dann kom­men wir auf Tan­tie­men für den Autor, die in ähn­li­chen Grö­ßen­ord­nun­gen wie bei CreateSpace/Amazon lie­gen (leicht dar­un­ter). Das gin­ge wohl noch in Ord­nung, ins­be­son­de­re, wenn man betrach­tet, dass die Print­bü­cher (ange­bo­ten wer­den Taschen­buch, Hard­co­ver, Hard­co­ver mit Faden­bin­dung, Ring­buch und Book­let) angeb­lich in Buch­hand­lun­gen bestell­bar sein sol­len. Ob das tat­säch­lich funk­tio­niert, wird die Zukunft zei­gen, ich hal­te es aller­dings auf­grund der bei­den Fir­men im Hin­ter­grund für durch­aus wahrscheinlich.

Gro­tesk wird es dann aber, wenn es um die Prei­se für Autoren­ex­em­pla­re geht. Ein Beispiel.

Ein Taschen­buch in 12 x 19 cm, mat­ter Lami­nie­rung, Papier creme­weiß 90g, 268 Sei­ten. Ver­kauft man das für 9,99 Euro (ein recht ange­mes­se­ner Preis), kom­men beim Autor gera­de mal pop­li­ge 1,02 Euro an (knapp 11 Pro­zent). Bei Ama­zon sind das ca. 70 Cent mehr. Natür­lich kann man mehr ein­neh­men, wenn man den Preis erhöht, aber da muss man ja gera­de als Self­pu­blisher vor­sich­tig sein und eng kal­ku­lie­ren, was die Leser zu zah­len bereit sind.

Woll­te man die­ses Buch für sich als Autoren­ex­em­plar bestel­len, kos­tet das – und ich kann es nicht anders aus­drü­cken – wege­la­ge­ri­sche 8,71 Euro net­to, 9,32 Euro brut­to, wenn man bis zu 24 Stück ordert. Bis 50 sinkt der Preis auf 7,56 net­to / 8,09 brut­to. Zuzüg­lich Ver­sand­kos­ten. Ange­sichts die­ser völ­lig inak­zep­ta­blen Prei­se muss ich mich fra­gen, was für Dro­gen die nehmen.
Bei Crea­tespace kos­tet mich ein Buch auch bei gerin­gen Auf­la­gen ca. knapp 5 Euro inklu­si­ve Expe­di­ted-Ver­sand aus den USA. Las­se ich bei Books­fac­to­ry dru­cken (Min­dest­be­stell­wert 50 Euro), kos­tet mich ein sol­ches Buch in Top-Qua­li­tät 3,50 Euro inkl. USt und Ver­sand. Ja, ich weiß, die ver­trei­ben die Bücher im Buch­han­del, aber den­noch ist zum einen die Mar­ge viel zu gering (sie wol­len für ein Print­buch­pa­ket ja auch noch einen Ein­stiegs­preis von 39 Euro – bis zum 21.12.2015, dann wird das ver­mut­lich teu­rer), zum ande­ren ist der Preis für die Autoren­ex­em­pla­re nichts ande­res als unver­schämt. Print On Demand ist BoDs Kern­ge­schäft. Wenn die tat­säch­lich kei­ne bes­se­ren Kon­di­tio­nen bie­ten kön­nen, riecht das für mich nach Abzocke.

Buchkalkulator 26

Komisch wird es dann noch­mal bei den zu Print­bü­chern vor­ge­schla­ge­nen eBook-Prei­sen, die sich an den Mond­prei­sen für elek­tro­ni­sche Bücher der deut­schen Ver­lags­bran­che ori­en­tie­ren und die für Self­pu­blisher völ­lig uto­pisch sind. Die Prei­se kann man aller­dings deut­lich ver­rin­gern und erhält dann immer noch ganz brauch­ba­re Erlö­se, die aller­dings deut­lich unter denen lie­gen, die Ama­zon zahlt. Bei dem Rechen­bei­spiel oben sagt der Buch­kal­ku­la­tor einen Ver­kaufs­preis von 6,99 Euro an, dabei wäre die eBook-Net­to­mar­ge 2,67 Euro, ver­rin­gert man den Preis auf 3,49 Euro bleibt eine Net­to­mar­ge von gera­de mal 1,33 Euro. Soll­te das eBook für null Euro Ein­stiegs­pau­scha­le damit tat­säch­lich in allen Bran­chen­shops zu fin­den sein, könn­te man dar­über tat­säch­lich mal nach­den­ken, aber das kann nur die Zukunft zei­gen. Ange­prie­sen wird:

Sie wer­den in allen rele­van­ten Buch­hand­lun­gen und Online-Shops wie Ama­zon, Apple iBooks, Toli­no, Goog­le Play, Tha­lia und Hugen­du­bel gelistet.

Aber was genau bedeu­tet in die­sem Zusam­men­hang das Wort »rele­vant«?

Beden­ken soll­te man bei den Prei­sen, dass kei­ner­lei Wer­bung oder Mar­ke­ting mit den Pake­ten und den pro Ver­kauf ein­be­hal­te­nen Gebüh­ren ein­her gehen. Das muss man als Self­pu­blisher immer noch sel­ber machen.

Soweit ein kur­zer Ein­blick, viel­leicht tes­te ich das bei vor­han­de­ner Zeit mal inten­si­ver, auch weil ich mir die geprie­se­nen Online-Edi­to­ren für Inhal­te und ins­be­son­de­re auch die Ver­trä­ge anse­hen möch­te, aber mei­ner Mei­nung nach han­delt es sich um eine wei­te­re Mogel­pa­ckung der Ver­lags­bran­che, um an Self­pu­blishern mitzuverdienen.

Wenn man das als Self­pu­blisher tat­säch­lich tes­ten will, soll­te man in Erwä­gung zie­hen, die Autoren­ex­em­pla­re ein­fach bei einem ande­ren Anbie­ter wie bei­spiels­wei­se Books­fac­to­ry deut­lich güns­ti­ger dru­cken zu las­sen; wenn man tat­säch­lich wei­test­ge­hend alle Rech­te behält, wie das auf der Sei­te mei­ner Ansicht nach sug­ge­riert wird, müss­te das ver­trag­lich gese­hen pro­blem­los mög­lich sein.

Logo Twen­ty­six und Screen­shot Coyp­right Ver­lags­grup­pe Ran­dom House GmbH

Random House – Bertelsmann: eBooks ohne Adobe DRM

Logo Random House

Als letz­te der gro­ßen Ver­lags­grup­pen in Deutsch­land schafft das zu Ber­tels­mann gehö­ren­de Ran­dom House die kun­den­un­freund­li­che Unver­schämt­heit Ado­be DRM ab und setzt ab dem 1. Okto­ber aus­schließ­lich auf sof­tes DRM, also Was­ser­zei­chen. Vor­an­ge­gan­gen waren Ende Juni Bon­nier, kurz dar­auf Holtz­brinck.

Für den Kun­den ist das natür­lich eine groß­ar­ti­ge Sache, Ado­be dürf­te ver­mut­lich weni­ger fröh­lich sein, das stört mich aller­dings nicht die Boh­ne, das Ver­fah­ren war unaus­ge­reift, äußerst uner­go­no­misch und in der Ver­gan­gen­heit gab es Feh­ler, die dazu führ­ten, dass man recht­mä­ßig erwor­be­ne eBooks (zeit­wei­lig) nicht mehr lesen konnte.

Damit sind aller­dings nicht alle Pro­ble­me vor­bei, denn nach wie vor gibt es Soft-DRM, die Bücher wer­den also mit soge­nann­ten Was­ser­zei­chen gekenn­zeich­net. Wenn sol­cher­art ein­deu­tig den Kun­den zuzu­ord­nen­de eBooks geklaut wer­den (man kann sich Viren vor­stel­len, die den Rech­ner gezielt nach eBooks durch­su­chen und die­se irgend­wo hoch­la­den) und bei­spiels­wei­se auf Tausch­bör­sen oder ein­schlä­gi­gen Web­sei­ten ange­bo­ten wer­den, kann das für den Kun­den zu Pro­ble­men füh­ren. Denn Ran­dom House will mit der ein­schlä­gig berüch­tig­ten Kanz­lei Wal­dorf & From­mer ver­stärkt gegen Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen vor­ge­hen. Ich bin schon sehr auf die ers­ten Gerichts­ver­fah­ren gespannt, wenn man nach­wei­sen will, wer kon­kret das Zeug irgend­wo hoch­ge­la­den hat. Ein sol­cher Nach­weis dürf­te näm­lich abseits von Tausch­bör­sen nahe­zu unmög­lich sein. Und: Wer garan­tiert mir, dass die Soft-DRM-Ver­fah­ren feh­ler­frei sind? Kön­nen glei­che Schlüs­sel mehr­fach ver­ge­ben wer­den? Das lässt sich nur ermes­sen, wenn die Ver­fah­ren offen gelegt wer­den, das wer­den die Ver­la­ge nicht wol­len. Auch das wird sicher­lich in der Zukunft Gerich­te beschäftigen.

Für Nut­zer von Ama­zons Kind­le ist das eine gute Nach­richt, denn wenn har­tes DRM fehlt, kann man ePubs ande­rer Anbie­ter mit­tels der Soft­ware Calib­re völ­lig pro­blem­los in ein For­mat wan­deln, das der eRea­der der Ame­ri­ka­ner dar­stel­len kann, man wird somit ein klein wenig unab­hän­gi­ger vom geschlos­se­nen Ama­zon-Öko­sys­tem. Auf­grund der unzeit­ge­mä­ßen Buch­preis­bin­dung wäre das aller­dings nur inter­es­sant, wenn man fremd­spra­chi­ge Bücher lesen möch­te – und die sind ohne­hin bei Ama­zon um Län­gen güns­ti­ger als bei den ande­ren Anbie­tern in Deutsch­land. Ich bezweif­le aller­dings, dass das DRM-Umden­ken aller gro­ßen deut­schen Ver­la­ge den Online­händ­ler dazu bringt, ebe­falls auf Kopier­schutz zu ver­zich­ten, ins­be­son­de­re, da der Kun­de gar nichts davon bemerkt.

Die Ran­dom House-Pres­se­mit­tei­lung im Volltext:

VERLAGSGRUPPE RANDOM HOUSE SETZT AUF SOFT-DRM

Die Ver­lags­grup­pe Ran­dom House ver­öf­fent­licht seit mehr als 15 Jah­ren digi­ta­le Aus­ga­ben der Bücher ihrer Autorin­nen und Autoren. Um die Hand­ha­bung von E‑Books zu ver­ein­fa­chen und den Markt wei­ter­hin dyna­misch zu ent­wi­ckeln, ermög­licht die Ver­lags­grup­pe ihren Ver­triebs­part­nern ab 1. Okto­ber, E‑Books auch mit Soft-DRM anzubieten.

DRM hat sich als Markt­stan­dard bei der Aus­lie­fe­rung von E‑Book-Datei­en eta­bliert. Bis­lang wur­de der Zugriff mit Hil­fe von „har­tem“ Digi­tal Rights Manage­ment (DRM) kon­trol­liert. Auch wenn die­se Art des Kopier­schut­zes inner­halb der Platt­for­men eini­ger Anbie­ter gut funk­tio­niert, gibt es auch Sys­te­me und Situa­tio­nen, die den Leser stark ein­schrän­ken. Mit der Umstel­lung auf Soft-DRM kön­nen Leser E‑Books noch ein­fa­cher auf allen Platt­for­men und End­ge­rä­ten lesen und ihre per­sön­li­che E‑Book-Biblio­thek verwalten.

Gleich­zei­tig wird auch durch Soft-DRM ein sinn­vol­ler Schutz vor Miss­brauch gewähr­leis­tet, da sich der Weg von E‑Books mit­tels Mar­kie­run­gen wie z. B. digi­ta­len Was­ser­zei­chen zurück­ver­fol­gen lässt. Mit Hil­fe sol­cher und wei­te­rer Maß­nah­men wird die Ver­lags­grup­pe auch künf­tig die Wer­ke ihrer Autorin­nen und Autoren vor Miss­brauch schüt­zen und aktiv gegen Urhe­ber­rechts­ver­stö­ße vorgehen.

Wir wol­len das Inter­es­se am digi­ta­len Lesen wei­ter för­dern und es Lesern mög­lichst ein­fach machen, E‑Books zu lesen. Der Ver­zicht auf har­tes DRM erleich­tert Lesern und Ver­triebs­part­nern den Umgang mit E‑Book-Datei­en, erhöht die Kun­den­zu­frie­den­heit und redu­ziert Kom­ple­xi­tät. Gleich­zei­tig kön­nen auch Händ­ler und Platt­for­men belie­fert wer­den, die kein har­tes DRM anbie­ten. Mit der Umstel­lung auf Soft-DRM schlie­ßen wir uns auch einem immer brei­ter wer­den­den Bran­chen­kon­sens an, mit dem Ziel den digi­ta­len Markt in Deutsch­land kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln“, so Dr. Frank Sam­beth, CEO der Ver­lags­grup­pe Ran­dom House. Die Ver­lags­grup­pe Ran­dom House ist ein Unter­neh­mens­be­reich der Ber­tels­mann SE & Co. KGaA.

Zu den 45 Ver­la­gen der Ver­lags­grup­pe Ran­dom House in Deutsch­land zäh­len u.a. Blanvalet,
C. Ber­tels­mann, DVA, Gold­mann, Hey­ne, Luch­ter­hand und Siedler

Logo Ran­dom House Copy­right Bertelsmann

Random House Deutschland startet Science Fiction-Portal »Die Zukunft«

Screenshot Die Zukunft

Der Domain­na­me diezukunft.de ist natür­lich schon mal ein Knül­ler – und man wun­dert sich, dass der noch frei war. Unter diezukunft.de star­tet die Ber­tels­mann-Toch­ter Ran­dom House, offen­bar genau­er der Hey­ne-Ver­lag, ein Por­tal, das sich aus­schließ­lich mit Sci­ence Fic­tion in den ver­schie­dens­ten Spiel­ar­ten befasst. Ver­blüf­fen­der­wei­se beschränkt sich das durch­aus nicht auf Lite­ra­ri­sches, es geht auch um Fil­me, Fern­seh­se­ri­en, Gad­gets, Comics, Wis­sen­schaft und – ich traue mei­nen Augen kaum – Com­pu­ter- und Kon­so­len­spie­le. Das ist man von der tra­di­tio­nell im Ges­tern gefan­ge­nen Buch­bran­che wahr­lich nicht gewohnt.

Ange­sichts der Aus­sa­gen von Sei­ten gewis­ser Publi­kums­ver­la­ge, dass sich kei­ne Sau mehr für SF inter­es­siert und ange­sichts der Tat­sa­che, dass in den Rega­len der Buch­händ­ler lei­der all­zu oft in die­sem Bereich gäh­nen­de Lee­re herrscht, bin ich nicht wenig erstaunt dar­über, dass man die Sci­ence Fic­tion auf ein­mal wie­der als The­ma entdeckt.

»Die Zukunft« bie­tet zum The­ma SF Nach­rich­ten, Rezen­sio­nen, Essays, Vide­os und Kolum­nen, dar­un­ter auch wel­che von nam­haf­ten Autoren wie bei­spiels­wei­se Cory Doctorow.

Sieht man sich die Inhal­te an, dann erschei­nen die­se auf den ers­ten Blick oft etwas ver­kopft, man bemüht sich gera­de bei der Lite­ra­tur in typisch deut­scher Wei­se und oft nied­lich ver­zwei­felt anmu­tend, irgend­ei­ne nebu­lö­se Art von »Anspruch« zu konstruieren.
Natür­lich nicht bei den Games, da fin­de ich schen­kel­klop­fend einen Arti­kel, dass STAR TREK ONLINE »an den Start geht«. Das mag die Redak­ti­on viel­leicht so sehen, tat­säch­lich läuft die­ses Spiel bereits seit meh­re­ren Jah­ren, genau­er seit Anfang Febru­ar 2010, die­sen Fakt hät­te man leicht recher­chie­ren kön­nen. Auch inhalt­lich hat man den Ein­druck, dass der Ver­fas­ser des Arti­kels sich nicht so rich­tig mit dem Spiel aus­ein­an­der­ge­setzt hat, denn der geht qua­si nicht auf die Romu­la­ner-Erwei­te­rung ein, die etli­che der geäu­ßer­ten Kri­tik­punk­te besei­tigt. Und wenn er gleich zu Anfang schreibt, dass es kein STAR TREK-Spiel je zu gro­ßer Popu­la­ri­tät schaff­te, dann weiß man: der hat kei­ne Ahnung. Das war jetzt zuge­ge­be­ner­ma­ßen nur ein schnel­ler ers­ter Blick auf die Inhal­te des Por­tals, ich wer­de mir das bei Gele­gen­heit noch­mal genau­er ansehen.

Selbst­ver­ständ­lich kann man Bücher, Comics, CDs und Hör­buch-Down­loads auch gleich auf der Web­sei­te in einem eigens dafür ein­ge­rich­te­ten Shop erwer­ben. Laut Aus­sa­ge der Betrei­ber fin­den sich in die­sem Shop der­zeit unge­fähr 900 Arti­kel. Nur 900? Ja, eine schnel­le Suche zeig­te mir, dass man auf eng­lisch­spra­chi­ge Ange­bo­te aus mir völ­lig uner­find­li­chen Grün­den lie­ber mal kom­plett ver­zich­tet hat.

Ich will jetzt nicht zu sehr über das Por­tal mau­len. Die Idee an sich ist gut, aber bis­her über­zeugt mich die Arti­kel­qua­li­tät ins­be­son­de­re bei den Games nicht. Auch der Shop ist mit gera­de mal 900 Arti­kel äußerst über­sicht­lich. Mal sehen, was dar­aus noch wird. Immer­hin bemüht man sich, die SF in Deutsch­land wie­der etwas popu­lä­rer zu machen. Zumin­dest aus der Sicht der Buch­bran­che, anders­wo ist sie ohne­hin so popu­lär wie nie.

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Screen­shot Web­sei­te »Die Zukunft« Copy­right Ran­dom House.

Der neue Alan Dean Foster: BODY, INC.

Alan Dean Fos­ter gehört defi­ni­tiv zu mei­nen Lieb­lings­au­toren. Sei­ne Aben­teu­er um Flinx und sei­nen Mini­drach Pip habe ich eben­so ver­schlun­gen wie ande­re Aben­teu­er aus dem Humanx-Uni­ver­sum, beson­ders blieb mir hier NOR CRYSTAL TEARS (dt. AUCH KEINE TRÄNEN AUS KRISTALL) im Gedächt­nis, eine bril­li­an­te Erzäh­lung, die berich­tet, wie die Men­schen und die insek­to­iden Thranx trotz erheb­li­cher Schwie­rig­kei­ten zu einem sich per­fekt ergän­zen­den Ster­nen­bund (dem Humanx-Com­mon­wealth) wer­den konn­ten. Unbe­dingt zu erwäh­nen ist selbst­ver­ständ­lich MIDWORLD  (DIE DENKENDEN WÄLDER), ein Öko­lo­gie-Roman ohne erho­be­nen Zei­ge­fin­ger. Aber auch Roma­ne abseits die­ses Hin­ter­grunds sind immer wie­der äußerst les­bar, zudem hat er diver­se Roma­ne und Sto­ries zu Fil­men (ALIEN, RIDDICK, TRANSFORMERS) und Fern­seh­se­ri­en (STAR TREK LOGS) ver­fasst. Doch genug der Schwärmerei.

Jetzt ist ein neu­es Buch erschie­nen, es trägt den Titel BODY, INC. und befasst sich mit gene­ti­schen Mani­pu­la­tio­nen (Klap­pen­text, Über­set­zung von mir):

In einer Welt, die durch Jahr­hun­der­te von Umwelt­ver­schmut­zung tief ver­wun­det ist, müs­sen sich zwei unge­wöhn­li­che Prot­ago­nis­ten zusam­men tun: Dr. Ingrid Seastrom ist über ein Geheim­nis gestol­pert, das sich um quan­ten­ver­schränk­te Nano-Implan­ta­te dreht – ein Geheim­nis, das sie umbrin­gen könn­te. Whispr ist ein Dieb und Mör­der, des­sen Kör­per radi­ka­len Ver­än­de­run­gen unter­zo­gen wur­de, er ist so dünn ist, dass man ihn fast als zwei­di­men­sio­nal bezeich­nen könn­te. Whispr hat einen sil­ber­nen Daten­spei­cher­fa­den gefun­den, der ihn rei­cher machen könn­te, als er es sich in sei­nen wil­des­ten Träu­men vor­ge­stellt hat. Außer­dem ist er unsterb­lich in Dr Seastrom ver­liebt. Ihre Suche nach den Hin­ter­grün­den zum Implan­tat und dem Spei­cher  – die zum sel­ben Geheim­nis gehö­ren könn­ten – füh­ren sie zum South Afri­can Eco­no­mic Com­bi­ne, auch bekannt als SAEC. Weni­ger respekt­voll bezeich­net man die­se Orga­ni­sa­ti­on auch als SICK. Und so wie es aus­sieht, hat SICK die gesuch­ten Antworten.
Unglück­li­cher­wei­se hat SICK auch Napun Molé, einen kalt­blü­ti­gen Ass­as­si­nen, des­sen gene­ti­sche Ver­än­de­run­gen ihn zu einer Ein-Mann-Armee machen. Molé hat bereits eine Mög­lich­keit Ingrid und Whispr zu töten ver­passt und er ist ihnen nach Süd­afri­ka gefolgt. Dies­mal wird er sie nicht nur töten, son­dern er wird sie lei­den lassen.

BODY, INC. erschien Ende März bei Ran­dom House, als Trade Paper­back kos­tet der Roman ca. 11,00 Euro, als eBook ca. 7,50 Euro. BODY, INC. ist der zwei­te Roman der TRIPPING POINT-Tri­lo­gie, Band eins erschien unter dem Titel THE HUMAN BLEND im Novem­ber 2011.

Unfass­bar, der ers­te Band ist völ­lig an mir vor­bei gegan­gen, wofür bezie­he ich eigent­lich den Ran­dom House-News­let­ter? ;o) Sieht so aus, als müss­te ich das Auf­ho­len bei PERRY RHODAN unter­bre­chen, um die bei­den neu­en Fos­ters zu lesen.

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Cover BODY, INC. Copy­right 2012 Ran­dom House

[aartikel]0345511999[/aartikel][aartikel]B004W3FIXU[/aartikel][aartikel]0345511980[/aartikel]

STAR WARS-Romane als eBooks

Lucas­film und Ran­dom House haben heu­te bekannt gege­ben, dass am 28. Juni 2011 alle STAR WARS-Roma­ne, die in den letz­ten 30 Jah­ren unter den Labels Del Rey und Ban­tam Spec­tra ver­öf­fent­licht wur­den, als eBooks ver­füg­bar gemacht wer­den. Noch­mal deut­lich: alle auf einmal!

Damit wer­den über hun­dert bereits erschie­ne­ne Roma­ne erst­ma­lig als eBooks bereit gestellt, zusätz­lich sol­len selbst­ver­ständ­lich auch alle noch fol­gen­den Bücher als digi­ta­le Ver­sio­nen erschei­nen. Ca. 30 aktu­el­le Titel sind bereits als eBooks erhältlich.

Zusätz­lich zum ori­gi­na­len Inhalt wer­den alle Roma­ne am Ende zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen enthalten:

  • eine aktua­li­sier­te Zeit­li­ne der STAR WARS Romane
  • eine Ein­füh­rung in die sechs STAR WARS-Ären: die Alte Repu­blik, Auf­stieg des Impe­ri­ums, Rebel­li­on, die Neue Repu­blik, der neue Jedi-Orden und Vermächtnis.
  • Über ein hal­bes Dut­zend Lese­pro­ben aus eini­gen der belieb­tes­ten STAR WARS-Roma­ne der letz­ten 30 Jahre

Wor­über sich die Erklä­rung auf starwars.com aller­dings lei­der aus­schweigt sind For­ma­te und Preise…

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Bild: Cover­ab­bil­dung JEDI SEARCH, Copy­right 1994 Ban­tam Spectra

BARTIMÄUS als Comic

Jona­than Strouds Djinn Bar­ti­mä­us hat in Buch­form bereits meh­re­re Inkar­na­tio­nen hin­ter sich gebracht, nun gibt es ihn auch als Comic. Und sogar in deut­scher Spra­che. In den USA erschien die Gra­phic Novel Bar­ti­mä­us – The Amu­let of Samar­kand bei Hype­ri­on US, bei uns wur­de er von der Ran­dom House-Toch­ter CBJ unter dem nahe­lie­gen­den Titel Bar­ti­mä­us – Das Amu­lett von Samar­kand her­aus gebracht.

Die Illus­tra­tio­nen zeich­ne­te Lee Sul­li­van, für die deut­sche Über­set­zung waren Katha­ri­na Orgaß und Gerald Jung ver­ant­wort­lich; das Paper­back in Klap­pen­bro­schur umfasst 144 Sei­ten in 17,0 x 24,0 cm. Um in den Besitz der Vier­farb­va­ri­an­te der Aben­teu­er des Dämo­nen zu gelan­gen, muss man 12,99 Euro auf den ech­ten oder vir­tu­el­len Tre­sen blät­tern (in Öster­reich EUR 13,40, in der Schweiz CHF 21,90).

Es dürf­te davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass zumin­dest die bei­den wei­te­ren Tei­le der Tri­lo­gie fol­gen wer­den, falls der ers­te nicht in den Rega­len versauert… :)

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Cover Bar­ti­mä­us – Das Amu­lett von Samar­kand Copy­right 2011 CBJ, erhält­lich bei­spiels­wei­se bei Ama­zon

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