Einer der schwerwiegendsten Nachteile von eBooks ist die Tatsache, dass man in den meisten Fällen ein DRM-verseuchtes Produkt erhält, damit nur eine Leselizenz an dem Werk erwirbt und es nicht in der Form »besitzt« wie ein physikalisches Buch. Das kann ich an Freunde und Verwandte verleihen, bei einem DRM-geschützten eBook funktioniert das nicht, da das Rechtemanagement die Nutzung auf bestimmte Geräte beschränkt.
Amazon beschreitet auch in diesem Fall Neuland, denn der Onlineversender ermöglicht es seinen Kunden jetzt, ihre eBooks an Freunde und Verwandte zu verleihen. Man gibt das Buch für 14 Tage frei und hat in diesem Zeitraum dann selbst keinen Zugriff darauf. Selbstverständlich kann man die »Verleihfreigabe« auch verlängern. Der Ausleihende benötigt keinen Kindle, um das eBook zu lesen, dies ist auch über Software auf verschiedenen Plattformen möglich.
Derzeit funktioniert das allerdings nur innerhalb der USA sicher, bei der Ausleihe in andere Länder kann es zu Problemen kommen, wahrscheinlich aufgrund von Lizensierungsschwierigkeiten.
Dennoch ein Schritt in die richtige Richtung und wieder einmal zeigt Amazon den anderen, wo es langgeht.
In den Vereinigten Staaten wird direkt nach Thanksgiving der Startschuss für die Weihnachtseinkäufe gegeben. Heute ist ein Brückentag, der sogenannte »Black Friday«, der erste Einkaufssturm wird durch die Händler mittels reichlich Sonderangeboten unterstützt. Am Montag ist der »Cyber Monday«, das ist ein Marketingbegriff und bezieht sich darauf, dass man an diesem Tag hauptsächlich Unterhaltungselektronik verkauft.
Amazon.de bringt den »Cyber Monday« nach Deutschland, bereits seit Wochen konnte man darüber abstimmen, welche Artikel am Montag drastisch im Preis reduziert werden sollen. Beim Onlineversender schreibt man:
Am 29. November finden Sie hier ab 0 Uhr die Liste der 30 ausgewählten Produkte und einen Zeitplan, wann sie im Angebot sind – der Preis wird aber erst zum Start des jeweiligen Angebots bekannt gegeben. Ab 10 Uhr werden im Zwei-Stunden-Rhythmus jeweils fünf Produkte in begrenzter Stückzahl als Blitzangebot zur Verfügung stehen. Das Angebot gilt jeweils nur solange der Vorrat reicht, längstens jedoch für zwei Stunden.
Unter den zehn Bestplatzierten finden sich beispielsweise: unangefochten auf Platz eins die Playstation 3, daran konnte auch Microsofts Kinect nicht rütteln. Im Angebot aber beispielsweise (wahrscheinlich) auch die Sammelbox der ALIEN-Filme und mit Sicherheit auch aktuelle Spiele, Bücher und eBooks. Angeblich sollen die Preise teilweise um bis zu 80% verringert werden…
Am Montag mal nachsehen kann sicher nicht schaden.
Die British Library sammelt – ähnlich der Deutschen Nationalbibliothek – Kopien aller Bücher, die im britischen Königreich erscheinen. Finanziell und technisch unterstützt wird sie dabei in den letzten Jahren von Microsoft. Mit dessen Hilfe hat man zahllose Erstausgaben – wir reden über ca. 65000 Bücher – von Literatur aus dem 19. Jahrhundert digitalisiert und will diese ab dem Frühling dem interessierten Leser kostenlos zur verfügung stellen. Das ist die gute Nachricht, am letzten Samstag gemeldet vom Telegraph.
Die schlechte Nachricht ist, dass man sich als Partner für die Verteilung dieser Bücher Amazon ausgesucht hat. Zwar hat man noch nichts über das Format der eBooks verlauten lassen, aber es steht zu befürchten, dass die digitalisierten Fassungen nur auf dem Kindle zu lesen sein werden und andere eReader außen vor bleiben; tatsächlich hat man sich aber bislang weder zum Format der eBooks noch zu einem eventuellen Kopierschutz geäußert. Grund für diese unschöne Kooperation könnte sein, dass Amazon auch gedruckte Ausgaben der Bücher anbieten wird, diese sollen für ca. 15 Dollar pro Werk per book on demand erhältlich sein. Das wiederum ist preiswert – verglichen mit den Preisen anderer Anbieter vergriffener Werke (gern auch mal 250 Pfund), die durch diese Kooperation unter Druck geraten dürften.
Grundsätzlich stehen damit dann aber nicht nur Klassiker von Jane Austen, Charles Dickens und Thomas Hardy zur Verfügung, insbesondere der Steampunk-Fan und Anhänger viktorianischer Trivialliteratur dürfte sich darüber freuen, dass sich unter den veröffentlichten Werken auch zahllose »Penny Dreadfuls« befinden, Vorläufer der heutigen Heftromane, die seit der Erstveröffentlichung nicht mehr im Handel erhältlich waren. Ca. 40 Prozent der Bücher aus dem 19. Jahrhundert in der British Library sind anderswo nicht mehr zu bekommen.
Die gemeinfreien Werke kostenlos zur Verfügung zu stellen ist löblich und erfreulich – aber musste es ausgerechnet Amazon sein?
Bild: Penny Dreadful BLACK BESS, 1866 – 68, aus der Wikipedia
Amazon gibt sich divenhaft, wenn es um die Öffnung ihrer Kindle-Online-Bücherei für fremdsprachige Inhalte geht und auch deutsche Verlage mussten feststellen, dass es vielleicht nicht reicht einfach »nur« ein Verlag zu sein.
Als erstem »großen« deutschen Verlag ist es nun Lübbe gelungen, seine eBooks bei Amazon zu platzieren, damit diese mit dem Kindle goutiert werden können. Das könnte darauf hindeuten, dass sich das Gerät auch hierzulande gut verkauft. Es könnte aber auch bedeuten, dass man den vollmundigen Parolen der Amazon-Marketingmanager Glauben schenkt und fürchtet, einen Markt zu verpassen. Andere namhafte Verlage, wie beispielsweise Ullstein, verhandeln noch.
Da derzeitige Problem besteht darin, dass es hierzulande tatsächlich keine Alternative zum Kindle gibt, wenn man 3G-Anbindung haben möchte, nachdem der txtr – der damit mehr und mehr zum Vaporware-Lacher mutiert – auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Man sollte sich aber gut überlegen, was man tut, bevor man sich an einen proprietären eReader bindet.
Es stehen haufenweise interessante Alternativen in den Startlöchern, deswegen vielleicht einfach noch ein wenig warten oder bis dahin mit einem der vergleichsweise preiswerten Underdogs vorlieb nehmen. Die können allerdings den Hund nicht ausführen… :o)
Ich habe durchaus ein gesteigertes Interesse an Cryptics neuem MMORPG in Gene Roddenberrys STAR TREK-Universum und beobachte deswegen seit einiger Zeit, was sich in Sachen Vorbestellung so tut. Cryptic hat auf der offiziellen Webseite eine Retailer-Liste eingerichtet, diese listet Vorbestellmöglichkeiten weltweit und erläutert auch, welche Gimmicks der frühe Vogel so erhält.
Zum einen gibt es für Vorbesteller definitiv Zugang zur offenen Beta Anfang Januar, zweitens erhält man einen Headstart von fünf Tagen vor den anderen Spielern und abschließend gibt es je nach Anbieter verschiedene ingame-Goodies wie Borg-Brückenoffiziere, Tribble-Haustiere, Sternenschiffe der Constitution-Klasse oder ähnliches.
Bei Amazon in Deutschland konnte man das Spiel noch bis Anfang dieser Woche kaum finden und auch (vor-) bestellen war nicht möglich. Das geht inzwischen, allerdings sind auf der Produktseite keinerlei Features für eine Vorbestellung gelistet. Auch auf Cryptics Retailer-Seite taucht der deutsche Amazon-Ableger nicht auf – im Gegensatz zu com, co.uk und fr. Deswegen griff ich flugs zum Telefon, um die Hotline des Onlineversenders wegen weiterer Informationen anzurufen, doch dort war man völlig überfordert und wußte von nichts. Auch eine Nachfrage der Dame bei ihrem Teamleiter führte zu keinen weiteren Ergebnissen.
Trauriges Bild, Amazon, das muss besser klappen, Start des Spiels ist immerhin bereits am 05.02.2010… Aber: es gibt auch noch andere Anbieter und dank Internet kann man das Ding weltweit bestellen – denn man benötigt heutzutage keinen physikalischen Datenträger mehr und erhält dann eben nur Client und Key – und selbst mit DVD können die internationalen Amazon-Ableger deutlich mehr als die deutsche Dependance.
Was ich bei der ganzen Aktion allerdings noch erfahren konnte freut mich sehr: STAR TREK ONLINE wird nicht lokalisiert ausgeliefert, es gibt das Spiel nur in Englisch. Großartig! Viel besser als aufgezwungene miese deutsche Versionen. Cryptic gab aber an, dass man möglicherweise Sprachversionen nachliefert. Schlauer Plan, floppt das Spiel, hat man dafür schonmal kein Geld investiert.
Es ist klar eine Kampfansage des Online-Versenders Amazon an die althergebrachte Ladenkonkurrenz. Kauft man eine DVD beim Händler oder Discounter an der Ecke hat man gegenüber dem Online-Einkauf einen ganz klaren Vorteil: kommt man nach Hause, kann man das Medium sofort in den Player legen und sich den Film ansehen. Kauft man hingegen bei Amazon, muss man damit warten bis der Postbote erscheint, um das Päckchen abzugeben.
Unter der Bezeichnung »Buy Now, Watch Now« hat sich Amazon dazu etwas einfallen lassen: Erwirbt man ab sofort eine DVD, hat man die Möglichkeit, sich den Film sofort als Stream anzusehen, während man auf das Eintreffen des physikalischen Datenträgers wartet. Als Voraussetzung wird eine Breitbandverbindung mit mindestens 450 KBit/s genannt, besser seien allerdings 1,5 MBit/s. Im Moment trifft dieses Angebot auf ungefähr 300 Titel zu, es ist leider aus lizenzrechtlichen Gründen derzeit erstmal nur in den USA nutzbar. Voraussetzungen sind entweder ein Rechner mit Windows oder Mac OS X oder ein Player, der eine Onlineverbindung aufbauen kann.
Ein zentrales Ausstattungsmerkmal von Steampunks sind natürlich die Goggles. Ständig auf der Suche nach Accessoires, um mein Steampunk-Outfit zu vervollständigen, stolperte ich eher zufällig soeben bei Amazon über ein sehr ansehnliches Exemplar, dazu noch zu einem unschlagbar günstigen Preis von unter zehn Euro.
Das möchte ich den »fellow steampunks« unter den Lesern natürlich nicht vorenthalten.
Update: Preiswerter gibt es das Modell bei Ebay, ich würde aber mal vermuten, dass auch der gut sortierte Baumarkt es vorrätig haben dürfte.
Amazon stellte soeben überraschend eine kostenlose Software namens »Kindle for PC« vor, mit der die eBooks des Online-Händlers auch auf einem handelsüblichen PC gelesen werden können, der eReader Kindle wird also nicht benötigt. Neben dem Lesen bereits erworbener Bücher und dem Betrachten von Leseproben ermöglicht das Programm auch den Zugriff auf den Kindle-Store, um dort eBooks zu kaufen. Amazon weist darauf hin, dass die Software sich automatisch mit den Servern abgleicht, um Nutzern von Programm, Kindle und iPhone die gleichen Lesezeichen und Textmarkierungen anzeigen zu können, weiterhin kann immer die aktuelle Leseposition geöffnet werden, unabhängig von der genutzten Plattform.
Leider ist es auf diese Art auch möglich, von den Kunden bereits erworbene Inhalte wieder zu löschen, wie es bereits geschah… Auch hier sollte man also bedenken, was man tut, wenn man eine proprietäre Plattform eines einzelnen Anbieters nutzt.
»Kindle for PC« ist erhältlich für Microsoft Windows XP, Vista und Windows 7, Mac OS ist in Arbeit, über eine Version für Linux ist nichts bekannt.
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