Merz Verlag

Essener Spieletage – SPIEL Essen 23

Nach­dem ich Jahr­zehn­te in jedem Jahr nach Essen gepil­gert war, um die SPIEL zu besu­chen (sogar noch, nach­dem man den LARP- und Rol­len­spiel-Bereich lei­der mas­siv ein­kürz­te), gab es bedingt durch Coro­na einen mehr­jäh­ri­gen Aus­fall. Des­we­gen war ich um so freu­di­ger, dass in die­sem Jahr end­lich wie­der ein Besuch mög­lich sein wür­de.

Wie in fast jedem der letz­ten Jah­re erzähl­te man erneut von einem »neu­en Hal­len­kon­zept«, die­ses immer wie­der mal neu auf­ge­leg­te PR-Sprech hat­te sich für mich ein wenig abge­nutzt, aber tat­säch­lich sind die neu­en Ideen in der Hin­sicht gut, wenn auch nicht kom­plett kon­se­quent umge­setzt, aber dazu spä­ter mehr.

Als aller­ers­tes ist anzu­mer­ken, dass die Über­nah­me des frü­her immer gern etwas rück­stän­dig und pie­fig agie­ren­den Merz-Ver­lags durch einen ande­ren Mes­se­an­bie­ter der SPIEL sehr gut getan hat. Denn der gesam­te orga­ni­sa­to­ri­sche Ablauf war im Ver­gleich zu ver­gan­ge­nen Jah­ren bemer­kens­wert rei­bungs­los.

Spiel 2016 in Essen: Parkchaos und thematische Schrumpfung

Spiel 2016

In die­sem Jahr will ich mei­ne Bericht­erstat­tung von der Spie­le­mes­se in Essen ändern. Statt eines lan­gen Berichts, der ohne­hin im Gro­ßen und Gan­zen nur die Ein­drü­cke der Vor­jah­re wie­der­holt, wer­de ich auf Spie­le ein­ge­hen, die mir ob ihrer Aus­stat­tung oder Idee beson­ders auf­ge­fal­len waren. Test­ge­spielt habe ich keins davon, zum einen fehl­te die Zeit, zum ande­ren war es so voll, dass die War­te­zei­ten ein­fach zu lang gewe­sen wären. Des­we­gen beschrän­ke ich mich auf die offi­zi­el­len Beschrei­bun­gen.

Besucher Spiel 2016

Was ich aller­dings drin­gend anspre­chen möch­te, ist die Park­platz­si­tua­ti­on. Es ist ja schön, wenn man ein neu­es Park­kon­zept ein­füh­ren möch­te. Man soll­te aller­dings viel­leicht mal zehn Minu­ten dar­über nach­den­ken, wel­che Kon­se­quen­zen die Umstel­lung ange­sichts der Ver­kehrs­füh­rung vor Ort hat. Frü­her wur­de man von den Ord­nern in den Park­häu­sern durch­ge­wun­ken und muss­te bei der Aus­fahrt zah­len. Jetzt wur­den Schran­ken instal­liert, an denen sich jeder Fah­rer sein Ticket selbst zie­hen muss­te, was die Ein­fahrt deut­lich ver­zö­gert. Des­we­gen, und wegen der Ver­kehrs­füh­rung auf­grund diver­ser Bau­ar­bei­ten, bil­de­ten sich lan­ge Schlan­gen. Ich hat­te zwar einen Pres­se­park­aus­weis bekom­men, aller­dings wur­de das aus­ge­wie­se­ne Park­haus als »belegt« aus­ge­wie­sen. Hät­ten wir das nicht igno­riert, hät­ten wir wohl zig Kilo­me­ter weit weg par­ken müs­sen. Tat­säch­lich wur­de man mit die­sem Aus­weis trotz der »belegt«-Information ins Park­haus sechs gelas­sen. Das hät­te bes­ser vor­her kom­mu­ni­ziert wer­den sol­len, denn noch im letz­ten Jahr wur­de ich trotz Pres­se­park­aus­weis abge­wie­sen. Auch ande­re Besu­cher berich­te­ten von diver­sen Pro­ble­men mit Anrei­se und Par­ken. Man wür­de sich hier von den Ver­an­stal­tern deut­lich bes­ser Infor­ma­tio­nen im Vor­feld wün­schen, und vor allem Vor­schlä­ge und Kon­zep­te, wie die­se Pro­ble­me umgan­gen wer­den kön­nen. Ich hof­fe sehr, dass die neu­en »Kon­zep­te« in Zukunft noch­mal auf Rea­li­täts­taug­lich­keit geprüft und ver­bes­sert wer­den.

Spiel 16 Tabletop

Was über­haupt nicht geht: Auf der Face­book-Sei­te der Spiel hat­te ich weni­ge Tage vor­her eine sach­li­che Anfra­ge zur Park- und Ver­kehrs­si­tua­ti­on gestellt, da mir bereits zuge­tra­gen wor­den war, dass es auf­grund ver­schie­de­ner Umstän­de zu Pro­ble­men kom­men könn­te. Kom­men­ta­re wer­den dort vom Merz-Ver­lag mode­riert, müs­sen also erst frei­ge­schal­tet wer­den. Mei­ne Fra­ge wur­de aller­dings weder frei­ge­schal­tet, noch beant­wor­tet. Für mich sieht das so aus, als wol­le man mög­li­cher­wei­se unlieb­sa­me Anfra­gen lie­ber unter­drü­cken. So geht Social Media nicht, denn unter ande­rem zur Infor­ma­ti­on der Besu­cher ist eine Face­book­sei­te da, nicht nur für selbst­ge­mach­te Wer­bung, die einem als Ver­an­stal­ter genehm ist.

Yps

Auf der Ver­an­stal­tung ist fest­zu­stel­len, dass die Sub­ver­an­stal­tung Comic Action qua­si nicht mehr der Rede wert ist, auch der Bereich LARP fin­det nahe­zu nicht mehr statt. Wer aus die­sen Grün­den die Mes­se besu­chen möch­te, kann sich die Rei­se im Prin­zip spa­ren. Ers­te­res ver­la­gert sich ver­mut­lich in Rich­tung der diver­sen Comic Cons in Deutsch­land, letz­te­res auf die RPC – dort sind auch die Kon­di­tio­nen deut­lich ange­mes­se­ner als auf der Spiel.

Für Freun­de von Brett- und Gesell­schafts­spie­len ist die Spiel natür­lich wei­ter­hin DAS Mek­ka. In die­sem Jahr mit über 1000 Aus­stel­lern und angeb­lich 1200 Spiel­e­neu­hei­ten (in der Neu­hei­ten­ab­tei­lung für die Pres­se lagen aller­dings deut­lich weni­ger, mich wür­de inter­es­sie­ren, wie die Zahl zustan­de kommt …). Angeb­lich waren mit 174000 Besu­chern über 10000 mehr vor Ort, als im letz­ten Jahr. Für die Ver­an­stal­ter mögen die­se Zah­len erfreu­lich sein, den­noch soll­ten sie drin­gend noch­mal dar­über nach­den­ken, was es für die Park­si­tua­ti­on bedeu­tet, wenn im nächs­ten Jahr noch­mal mehr kom­men soll­ten …

Kur­ze Spie­le­vor­stel­lun­gen fol­gen – wie gesagt – in wei­te­ren Arti­keln.

Logo Spiel Copy­right Fried­helm Merz Ver­lag

Impressionen von der Spiel 2015 in Essen

LogoSpiel15

[Spiel2015] Auch in die­sem Jahr öff­ne­te die Mes­se Spiel – oder auch »Inter­na­tio­na­le Spiel­ta­ge« auf dem Esse­ner Gelän­de wie­der ihre Pfor­ten. Erneut mit dem im Gegen­satz zu frü­her geän­der­ten Hal­len­kon­zept, das ich immer noch für schlech­ter hal­te als vor­her. Der ers­te Frust ergab sich gleich bei der Ankunft, als es trotz Pres­se­park­kar­te kei­nen Platz mehr in P6 gab und man mich über die Auto­bahn zu einem etli­che (!) Kilo­me­ter ent­fern­ten Park­platz mit Shut­tle­ser­vice schick­te. Die Fahrt dort­hin und der Fah­rer des Shut­tle­bus­ses, der tie­fen­ent­spannt war­te­te, bis das Gefährt sei­ner Ansicht nach aus­rei­chend gefüllt war, sowie die Rück­fahrt zur Mes­se, führ­ten zu einer knapp ein­stün­di­gen Ver­spä­tung. Wenn man irgend­wel­che Ter­mi­ne hat, die nor­ma­ler­wei­se ganz pro­blem­los sogar mit Zeit­pols­ter funk­tio­niert hät­ten, kann man die natür­lich ver­ges­sen. Inter­es­sant fand ich dabei, dass behaup­tet wur­de, es herr­sche völ­lig uner­war­tet ein erheb­li­cher Andrang – und damit habe man nicht gerech­net. Tat­säch­lich habe ich es in den Hal­len schon deut­lich vol­ler gese­hen, wes­we­gen ich das so nicht ganz nach­voll­zie­hen kann. Als Aus­stel­ler kann man eine VIP-Park­kar­te erwer­ben, die fünf Euro­nen für einen Park­platz, der nicht am ande­ren Ende der Welt ist, wür­de ich dann im nächs­ten Jahr auch gern aus­ge­ben.

Internationale Spieletage »Spiel 2014« in Essen

Spiele

Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­te ich mir nach dem Besuch der Spie­le­mes­se Essen über­legt, ob ich die Ver­an­stal­tung in 2014 über­haupt auf­su­chen will. Das so geprie­se­ne »neue Hal­len­kon­zept« hielt ich schon damals für eine Kata­stro­phe und sehe mich dar­in erneut bestä­tigt. Den­noch: Irgend­wie gehört die Spie­le­mes­se in Essen seit 30 Jah­ren zu den Events im Okto­ber, und da man dort immer Freun­de und Bekann­te trifft, und viel­leicht doch das ein oder ande­re net­te Zeug fin­det, ging es auch 2014 wie­der hin. Ohne all­zu gro­ße Erwar­tun­gen, denn die Main­stream-Spie­le­her­stel­ler glän­zen eigent­lich schon seit Jah­ren haupt­säch­lich mit Selbst­pla­gia­ten oder dem gefühlt hun­derts­ten Auf­guss bekann­ter Spiel­prin­zi­pi­en. Von den unzäh­li­gen über­flüs­si­gen »Erwei­te­run­gen« erfolg­rei­cher Spie­le mal ganz abge­se­hen.

Glück­li­cher­wei­se zei­gen aber auch jede Men­ge klei­ne und kleins­te inter­na­tio­na­le Spie­le­ver­la­ge auf der Spie­le­mes­se Essen Prä­senz, und für die lohnt sich dann der Besuch eben doch. Wer Pen&Paper- oder LARP-Zube­hör sucht, wird aller­dings im Ver­gleich zu viel frü­he­ren Jah­ren ent­täuscht wer­den, die Zei­ten sind in Essen vor­bei, nach Aus­sa­gen etli­cher Händ­ler, mit denen ich sprach, wur­den die vom Ver­an­stal­ter Merz-Ver­lag nach­hal­tig ver­grault, von den Stand­prei­sen noch gar nicht gespro­chen.

Spiel 2013 in Essen – »neues Hallenkonzept«?

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Ich hat­te in Sachen Phan­tas­tik auf der Spiel in Essen ohne­hin nicht mehr viel erwar­tet und so war es auch. Das soll bedeu­ten, dass man sicher­lich noch dort­hin gehen kann, wenn man irgend­wel­che Gesell­schafts­spie­le kau­fen möch­te, in Sachen Rol­len­spiel und LARP sah es aber noch düs­te­rer aus, als im Vor­jahr. Das war zu erwar­ten, des­we­gen wur­de ich in die­ser Hin­sicht auch nicht ent­täuscht.

Was aller­dings eine rei­ne Kata­stro­phe war: das »neue Hal­len­kon­zept«. Im Gegen­satz zu den Vor­jah­ren fand die Spiel nicht im Hal­len­kon­glo­me­rat Ost statt, son­dern in den Hal­len eins, zwei und drei. Die sind alle­samt deut­lich grö­ßer als die bis­her in Anspruch genom­me­nen Hal­len. Das führt zu erheb­li­chen Nach­tei­len: Die Hal­len sind durch die Grö­ße weit­aus unüber­schau­ba­rer, erschwe­rend kommt hin­zu, dass man offen­bar den­noch nicht genug Platz hat­te und die Gän­ge dadurch an eini­gen Stel­len äußerst eng aus­fie­len. Das soll­te sich am Sams­tag rächen. Der Geräusch­pe­gel in den gro­ßen Hal­len ohne jeg­li­che Trenn­wän­de war stel­len­wei­se durch die gro­ße Besu­cher­men­ge uner­träg­lich. An diver­sen Stän­den waren Unter­hal­tun­gen schwie­rig – sich unter die­sen Umstän­den Spie­le erklä­ren zu las­sen, ist kein Spaß, des­we­gen habe ich davon abge­se­hen.

Spiel 2011 in Essen – zwischen Superlativen und Enttäuschungen

[spiel2011] Die Ver­an­stal­ter der 2011 im 29. Jahr statt­fin­den­den Mes­se »Spiel« in den Esse­ner Mes­se­hal­len spar­ten nicht mit voll­mun­di­gen, wer­be­träch­ti­gen Aus­sa­gen. Noch nie zuvor habe es der­art vie­le Aus­stel­ler auf der Ver­an­stal­tung gege­ben und noch nie zuvor sei­en der­art vie­le Neu­vor­stel­lun­gen zu sehen gewe­sen.

Die Pres­se­infor­ma­tio­nen legen einen ein­deu­ti­gen Fokus dar­auf, dass es sich bei der Spiel um die welt­größ­te Mes­se für Gesell­schafts­spie­le han­delt – da scheint man Rol­len­spie­le und LARP offen­bar als unge­lieb­tes Nischen­pro­dukt anzu­se­hen, und die­se Pro­duk­te sowie die Ver­la­ge und Fans als not­wen­di­ges Übel zu betrach­ten, aber dazu an ande­rer Stel­le mehr.

810 Aus­stel­ler aus 34 Natio­nen tum­meln sich laut Aus­sa­gen des Ver­an­stal­ters Fried­helm Merz-Ver­lag in den Mes­se­hal­len, das ist eine Aus­lands­be­tei­li­gung auf einem »Rekord­ni­veau« von 48 Pro­zent. Über 750 neue Pro­duk­te wur­den in die­sem Jahr auf den inter­na­tio­na­len Spiel­eta­gen dem Publi­kum vor­ge­stellt.

In die­sem Arti­kel möch­te eini­ge Ein­drü­cke zur dies­jäh­ri­gen Spiel schlag­licht­ar­tig beleuch­ten, in wei­te­ren Ein­zel­bei­trä­gen gehe ich ggfs. noch auf spe­zi­el­le Aspek­te ein.

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