Für fünf Minuten hat man Zeit, ein Chamäleon zu sein. Fünf Minuten, in denen man durch die Umwelt nicht richtig wahrgenommen werden kann. Wer würde tatsächlich einfach in eine Bank marschieren und sich einen Koffer voller Geld holen? Es klingt wie eine logische Schlussfolgerung, aber ist das wirklich konsequent durchdacht? Wenn man alle Risiken abwägen würde, oder gar andere Optionen, dann sollte ein Plan wesentlich gerissener und vielversprechender sein. Es sei denn, nur für den Fall, man bräuchte dieses Setting für eine starke Action-Sequenz. Und so ist es auch. Das Dilemma einer unheimlichen und verführerischen Prämisse, niemand möchte eine theoretische Dissertation über die Möglichkeit, sondern die spektakuläre Visualisierung des Vollzugs. Und so kommt PROJECT POWER nie wirklich über die Grenzen des gehobenen Action-Films hinaus.
In einer der letzten Szenen sagt ein Charakter zu Philippe Petit, er hätte ihnen Leben eingehaucht, ihnen eine Seele gegeben. Die Zwillingstürme des Welthandelszentrums waren während ihres Baus tatsächlich New Yorks ungeliebte Kinder. Monstrositäten, die man mit Aktenschränken verglich. Ob es wirklich Philippe Petits illegaler Drahtseilakt war, der die New Yorker Herzen für die Türme öffnete, ist schwer nachzuweisen. Aber die Legende ist zu schön, als dass man sie nicht glauben könnte, oder wollte. Dass Petit wegen seines Vergehens zu einer Drahtseil-Vorstellung für Kinder verurteilt wurde, lässt schon tiefer in die Seele von New York blicken, und bestärkt den Verdacht von Petits Einfluss. Als er zuvor eine ähnliche Aktion zwischen den Türmen von Notre-Dame vollzog, feierte ihn die gesamte Weltpresse, lediglich die Franzosen prangerten den Stunt an. Was den Künstler äußerst erzürnte. Dass er hingegen für seine Nummer in New York von der amerikanischen Presse bejubelt wurde, dürfte für den gebürtigen Franzosen ein Punkt gewesen sein sich dafür zu entscheiden, in Amerika zu bleiben. Schließlich ist Philippe Petit kein einfacher Künstler, sondern einer, der selbstbewusst seine Anerkennung einfordert.
FRANK MILLER´S SIN CITY: A DAME TO KILL FOR – Bundesstart 18.09.2014
Attribute wie die eines revolutionären Filmemachers haben immer diesen Beigeschmack des zu hoch Gegriffenen. Doch man muss Robert Rodriguez zugestehen, dass dies genau auf ihn zutrifft. Er ist ein revolutionärer Filmemacher. Einer, der mit EL MARIACHI eine Visitenkarte produzierte, um DESPERADO realisierenn zu können. Der mit FROM DUSK TILL DAWN zwei vollkommen unterschiedliche Filme inszenierte, die nicht besser harmonieren konnten. Der Erste, der 3D mit offenen Armen empfing, und dies vollkommen richtig umzusetzen wusste. Einer, der es wagte, siebziger Jahre Exploitation-Filme mit Erfolg ins neue Jahrtausend zu transportieren. Und schließlich ist er der erste gewesen, der mit SIN CITY eine Graphic Novel verfilmte, die tatsächlich den Stil und Charakter einer Graphic Novel behielt. Acht Jahre ist das bereits her, dass ein Großaufgebot an Leinwand-Idolen sich zu einem optischen Feuerwerk trafen, welches Maßstäbe setzte. Es gibt die ein oder andere Änderung in der Besetzung, wie Clive Owens Rolle des Dwight, die jetzt von Josh Brolin übernommen wurde. Aber weitgehend sind sie alle wieder mit dabei. Rourke, Alba, Dawson, Boothe, Clarke Duncan, Willis, und wie sie alle heißen. Auf alle Fälle ein brutales Schlachtengemälde aus Blut, Schweiß und Tränen, das an Faszination und Anziehungskraft nichts verloren hat.
Soeben wurde der zweite Trailer zu SIN CITY – A DAME TO KILL FOR veröffentlicht. Regie führen Robert Rodriguez und Comicschöpfer Frank Miller gemeinsam, die Story wurde aus zwei von Millers SIN CITY Graphic Novels zusammengestückelt.
Hitfix meldet, dass Neil Gaimans populäre Comicserie SANDMAN in einen Film adaptiert werden wird. Manch einer mag jetzt sagen: endlich, andere die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.
Es ist auch bereits bekannt, wer die Titelrolle spielen wird: Joseph Gordon-Levitt (THE DARK KNIGHT RISES) ist dafür auserkoren worden, Co-Produzent (und vielleicht auch noch mehr) ist David S. Goyer (MAN OF STEEL). Bislang ist die Frage offen, welche der Geschichten um den Sandmann verfilmt werden wird, oder ob man sich eine neue einfallen lässt, vielleicht sogar geschrieben von Meister Gaiman selbst?
Die erste Ausgabe von SANDMAN erschien im Januar 1989 bei DC Comics. Ab der Ausgabe 47 lief die Serie unter dem Label Vertigo, und wurde einer der größten Erfolge des Publishers.
THE SANDMAN ist ein international gelobtes Meisterwerk, das Morpheus, dem Herren des Traumes folgt. Der traum ist eine gigantische halluzinatorische Landschaft, der alle Träume von allem und jedem enthält, die jemals gelebt haben. Unabhängig von Kulturen oder historischer Ära: alle Träumer besuchen Morpheus´ Reich – möge es sich um Götter, Dämonen, Musen, mystische Kreaturen oder einfach nur Menschen handeln.
Nach seinem Entkommen aus einer beschämenden Gefangenschaft bei einem bloßen Sterblichen, findet Morpheus sich an einem Scheideweg und wird gezwungen, sich mit den drastischen Veränderungen auseinander zu setzen, denen er und sein Reich unterworfen sind.
Es dürfte äußerst spannend werden zu erfahren, wen man als Regisseur verpflichten wird, wer das Drehbuch verfasst und welche weiteren Schauspieler besetzt werden. Um zu prophezeihen, dass die Hardcore-Fans Zeter und Mordio schreien werden, braucht man keine Kristallkugel. Wenn die Macher schlau sind, involvieren sie Neil Gaiman nicht nur aus Alibigründen, sondern geben ihm echtes Mitspracherecht.
Leo di Caprio spielt Dom Cobb, einen ausgefuchsten Dieb. Er ist der Beste in der gefährlichen Kunst der Extraktion, er stiehlt wertvolle Geheimnisse aus dem Unterbewusstsein Fremder, während diese träumen und ihr Geist am verletzlichsten ist. Cobbs seltene Fähigkeit hat ihn zu einem einem begehrten Spezialisten in der Welt der Werksspionage gemacht, aber er wurde auch zu einem international gesuchten Verbrecher und sie hat ihn alles gekostet, was er je liebte. Doch dann wird ihm ein Job angeboten, mit dem er sich rehabilitieren und in die »normale« Welt zurück kehren kann: ein letzter Auftrag würde ihm sein Leben zurück geben, aber nur wenn er das Unmögliche vollbringt: einen Geistesblitz (Inception). Statt eines Gedankendiebstahls soll er zusammen mit seinem Spezialistenteam das Gegenteil bewirken – ihre Aufgabe ist es nicht, eine Idee zu stehlen, sondern eine einzupflanzen. Sollten sie erfolgreich sein, wäre dies das perfekte Verbrechen. Aber weder eine sorgfältige Planung, noch seine Erfahrung können Cobb auf das vorbereiten, was auf ihn wartet…
Das hört sich halbwegs originell (Filme, die im Unterbewussten spielen hatte wir schonmal, siehe z.B. THE CELL) und spannend an. Es spielen unter der Regie von Christopher Nolan (THE DARK KNIGHT), der auch das Drehbuch schrieb: Leonardo DiCaprio, Ken Watanabe, Joseph Gordon-Levitt, Marion Cotillard, Ellen Page, Tom Hardy, Cillian Murphy, Tom Berenger und Michael Caine. Kann sich sehen lassen!
Update: US-Kinostart ist am 16. Juli 2010.
Update: Den Yahoo-Clip mit der nervigen Werbung gegen ein Youtube-Video ersetzt.
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