Vor Jahren hatte ich verschiedeneArtikelüber die Wikipedia schreiben müssen, in denen es darum ging, dass misogyne Admins mit allen Mitteln und den hanebüchensten Begründungen versucht hatten, Informationen über Phantastik-Autorinnen aus der Online-Enzyklopädie herauszuhalten. Die Mittel, derer sich dabei bedient wurden, hatten nichts mit Demokratie oder objektiver Informationssammlung und ‑Präsentation zu tun. Damals wurde an zahllosen Stellen darüber berichtet, dass in der Wikipedia offenbar eine misogyne Clique alter Säcke Männer Torwächter für Informationen sein wollte und denen jedes Mittel recht war, ihre frauenfeindliche Agenda durchzudrücken – bis hin zu konzertiertem Mobbing.
Jetzt erhält das Ganze nochmal eine neue Dimension. In der Wikipedia gab es einen Artikel über Hans Weidel, der war ein SA-Mann und Nazi-Aktivist. Man kann einen Artikel darüber in der englischsprachigen Wikipedia finden (noch). Außerdem war er der Großvater von AfD-Chefin Alice Weidel. ich bin nicht für Sippenhaft, aber das hat schon durchaus ein Geschmäckle, da es um die Vorsitzende einer Partei geht, über die der Verfassungsschutz eindeutige Aussagen in Sachen Verfassungsfeindlichkeit macht und in der Faschisten Mitglied sind.
Diese Informationen sollen jetzt in der deutschen Wikipedia unterdrückt werden. Es gab im letzten November einen Löschantrag, dann wurde der Artikel wiederhergestellt und heute (25.02.2025) wurde er im Hauruckverfahren wieder gelöscht. Ebenfalls gelöscht wurde die Diskussionsseite, so dass nicht einmal mehr nachvollziehbar ist, auf welcher Basis die Löschung geschah. Man kann davon ausgehen, dass es keine demokratische Basis war, sondern dass hier irgendwelche Nazis Informationen aus der Wikipedia raus haben wollen.
Die Wikimedia Foundation hat die deutsche Wikipedia bzw. die Admins dort weiterhin nicht im Griff und es wird immer fragwürdiger, die Wikipedia als glaubwürdige Informationsquelle zu nutzen.
Wenn die Foundation nicht bald durchgreift, werden wir uns wohl bald wieder einen Brockhaus kaufen müssen, denn die Wikipedia ist nicht mehr vertrauenswürdig, wenn Rechte dort ohne jegliche Kontrolle agieren und beliebig Inhalte löschen oder ändern können.
Wikipedia ist die vielleicht wichtigste Webseite unserer Demokratie. Eine Internet-Utopie, wo jede und jeder freien Zugang zu Wissen hat. Und sogar selbst mitschreiben darf. Doch das System ist fragil. Rechtsextreme haben die Offenheit Wikipedias genutzt, um Informationen und Diskurse unerkannt zu manipulieren. Mutmaßlich schrieben sie mithilfe von hunderten von Fake Account Artikel zur deutschen Geschichte um, erfanden Fakten, relativierten den Holocaust – bis sich ihnen eine Handvoll Wikipedianer*innen mutig entgegenstellte. Ob die Täter wirklich gestoppt wurden, ist bis heute nicht klar. Die Investigativjournalisten Christoph Schattleitner und Daniel Laufer nehmen im Podcast Sockenpuppenzoo die Spur auf und fragen: Was sind das für Menschen, die hinter diesem Angriff stecken? Und können wir Wikipedia heute wirklich noch vertrauen? Ihre Recherche führt sie von den dunkelsten Ecken des Internets zu holzvertäfelten Burschenschaftskellern bis in die Kaderschmiede der Bundeswehr.
Nicht erst seit uns allen aufgefallen ist, dass faschistoide Tech-Bros das Internet gefangen genommen haben, war zu sehen, dass der Plattformkapitalismus von unethischen Plattformen wie Facebook, instagram oder Tiktok nicht erstrebenswert ist und aufgrund der okkulten Algorithmen, der widerwärtigen Geschäftspraktiken und der Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft sogar brandgefährlich für uns sind. Trotzdem bleiben leider viele dort, weil alle ihre Kontakte dort sind (und man den Kontakt verlieren könnte), weil man die Häkelgruppe lieb gewonnen hat, oder weil ihre geschäftliche Existenz von der Sichtbarkeit auf Metas Plattformen abhängt. Zuckerberg und andere Supervillains haben uns effektiv auf ihren Plattformen eingesperrt und können im Prinzip mit uns tun und lassen, was sie wollen. Dazu kommt, dass all die Techbros die Faschisten um Trump unterstützen, die gerade die USA und die Reste von Demokratie, die es dort noch gibt, zerlegen.
Ob Ihr das Blogparade nennt, oder Challenge, ganz egal.
Hauptsache Ihr veröffentlicht dazu bis einschließlich 31. März 2025 einen Beitrag in welcher Form auch immer, egal ob als Posting, Blogbeitrag, Podcast, Video, oder in Bildern…
Bitte beschreibt darin, wie Ihr Euch das Web wünscht, also z.B.
wie für Euch die ideale Kommunikation im Netz aussieht
welche technischen Voraussetzungen dafür gegeben sein sollten
was Ihr selbst dafür tut oder noch tun könnt, Eurem Ideal ein Stück näher zu kommen
wie wir anderen Euch dabei unterstützen können
wen oder was Ihr dafür ehrlich empfehlen könnt und warum
welche Apps/Plattformen Ihr dafür nutzt oder Euch noch wünscht
welche Tipps Ihr für die eigene technische Umsetzung habt
was Ihr (wenn Ihr dabei wart) vor Social Media oder in deren Anfängen gut fandet und davon vielleicht wieder übernehmen könntet (oder immer behalten habt)
Hinterlasst mir bitte hier einen Kommentar mit Link zu Eurem Beitrag, oder macht mich sonst irgendwie darauf aufmerksam.
Folgt, wo möglich, dem Hashtag #SoSollWeb und interagiert mit den Beiträgen dazu (gern auch in weiteren eigenen Beiträgen).
Die ideale Kommunikation im Web ist für mich flach und peer2peer, ohne dazwischengeschaltete kontrollierende Instanzen. Optimalerweise wenn gewünscht – oder notwendig – sicher verschlüsselt. Auf Augenhöhe, und ich bestimme, mit wem ich kommunizieren möchte und mit wem nicht. Wertschätzend sollte sie sein, diese Kommunikation und wenn mir irgendwelche Rechten oder andere Deppen dazwischenpöbeln wollen, dann kann ich sie mit einem Klick auf alle Zeiten verschwinden lassen, im Zweifelsfall auch ihren gesamten Server. Blocken ist Selbstverteidigung, das war es schon in den 1990ern im Fidonet. Ich entscheide, was ich sehe und was nicht und wie ich es sehe, und nicht etwa irgendwelche sinistren okkulten Algorithmen von rechten Techbros. Ich kann mir meine Plattform nach meinen Wünschen und Anforderungen aussuchen und trotzdem mit Leuten auf anderen Plattformen kommunizieren.
Und das ist auch der Grund, warum ich nicht glaube, dass Bluesky, wo gerade alle hinströmen, die Lösung ist. Denn das gehört auch einem Milliardär und da kann die Enshittification, deutsch Scheißifizierung, genauso schnell eintreten, wie sie bei Xitter eingetreten ist.
Für mich sind die technischen Voraussetzungen nur so semi-wichtig, weil ich selbst in Sachen IT unterwegs und deswegen tech-affin bin. Aber für weniger Tech-affine Nutzer würde ich mir insbesondere im Fediverse wünschen, dass dieses deutlich benutzerfreundlicher wird. Und zwar sowohl die Bedienung der Oberflächen, der Clients, aber dringend auch die Installation eigener Server der verschiedenen Plattformen. Das muss mindestens so einfach werden, wie eine one-click-Installation von WordPress bei den verschiedenen Hostern.
Zur Benutzerfreundlichkeit gehört aber auch, dass manche Figuren im Fediverse mal den Stock aus dem Hintern nehmen sollten. Man muss nicht jede Neue sofort anmaulen, weil mal ein ALT-Text vergessen wurde, oder weil man sich aus Unwissen und ohne böse Absicht sonst irgendwie angeblich entgegen der Netiquette verhalten hat. Und man muss auch nicht ständig den Techsplainer raushängen lassen (eine nicht weniger nervige Variante des Mansplainers) und beispielsweise mit missionarischem Eifer erläutern, dass Linux das einzig Heilsbringende ist. Man muss die Leute da abholen wo sie stehen, und nicht versuchen, ihnen das vermeintliche Heil aufzuzwingen. Bisweilen ist das Fediverse in der Hinsicht wirklich schlimm, weil es da von solchen eingebildeten Techsplainern wimmelt. Aber: Blockfunktion.
Ich bemühe mich normalerweise im Fediverse freundlich zu agieren. Klappt nicht immer. Ich bemühe mich zudem auch anderswo eine nicht diskriminierende, einschließende und progressive Haltung einzunehmen und diese auch zu verteidigen. Ich bin nicht bereit, die Errungenschaften in Sachen Toleranz gegenüber vermeintlich anderen, welcher Couleur auch immer, wieder aufzugeben und ich vertrete die Rechte von Minderheiten. Ich bin mit STAR TREK aufgewachsen und auch dadurch sozialisiert worden, dass alle gleich und gleich viel wert sind, in meinem Freundeskreis befand sich schon immer eine äußerst breitbandige Menge von Leuten, inklusive z.B. Homosexuellen, Trans-Personen, oder Leuten mit Migrationshintergrund, das war für mich schon immer völlig normal. Und ich finde es unerträglich jetzt zu sehen, wie Strunzkonservative oder Nazis versuchen, all unsere Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte zunichte zu machen und wende mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dagegen. Perfekt bin ich dabei nicht, aber Perfektion ist ohnehin nicht zu erreichen, deswegen tut man einfach das, was man kann.
Ich propagiere das Fediverse trotz seiner Schwächen als Alternative zum elenden Plattformkapitalismus, denn da kann ein echter, diskriminierungsfreier Austausch stattfinden. Und Minderheiten können echte Schutzräume und Unterstützung bekommen, die ihnen von den rechten Techbros jetzt genommen werden sollen.
Wie andere unterstützen können ist thematisch so breit gefasst, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen oder aufhören soll.
Bei allen Schwächen und der Tatsache, dass da eben auch nur Menschen mit all ihren Schwächen sind, ist für mich bisher das Fediverse die optimale Lösung. Dass es da bisweilen Reibereien gibt, ist nichts Neues oder Unerwartetes. Als IT-Dino kann ich mich noch ans Fidonet Mitte der 1990er erinnern (Oppa erzählt vom Kriech). Das war ein frühes soziales Medium vor der großflächigen Verbreitung des WWW. Wer mehr wissen will kann ja mal danach suchen. Auch da gab es damals schon Menscheln und Drama, sowohl unter den Usern, als auch unter den Admins der miteinander verketteten Nodes, deswegen weiß ich, dass man klarkommen und Lösungen finden kann und wenn Personen sich querstellen, dann fliegen sie halt nach demokratischer Übereinkunft der »Normalen« raus.
Das geht auch Im Fediverse, ob man einzelne Personen stummschaltet oder blockt, oder ganze Server deföderiert, man hat hier eben die Möglichkeit Deppen, vermeintliche Deppen und vor allem rechte Deppen rauszuschmeißen und nie wieder zu sehen – ohne dass einem ein Scheißalgorithmus dauernd neue Deppen nachspült, um die Erregungsökonomie zu bedienen. Und das Blocken ist, entgegen dem was die Rechten einem immer wieder einreden wollen, auch unser gutes Recht. Denn ich will nur mit Menschen diskutieren, die auch Willens sind auf Faktenbasis zu diskutieren und nicht auf Basis von Verschwörungstheorien, Hörensagen oder Wissenschaftsablehnung. Mit denen ist jede Unterhaltung sinnlos und verschwendete Zeit, denn es ist keine Diskussion, es ist das Verbreiten von Hass, Hetze und Lügen – und beim Versuch der Diskussion wird man dann als rational argumentierende Person dagegen immer den Kürzeren ziehen. Zudem lässt man dann die Rechten und Deppen die Themen bestimmen. Das muss aufhören.
Was ich mir neben einer erhöhten Benutzerfreundlichkeit fürs Fediverse noch wünsche, sind private Gruppen, die über die Plattformen migrieren. Das fehlt erheblich und wenn es die gäbe, könnte man bestimmt nochmal viele Menschen zum Wechseln animieren. ich bin selbst auch immer noch äußerst widerstrebend auf Facebook, weil es da drei, vier Gruppen gibt, die einen echten Gewinn darstellen und die so gut moderiert sind, dass es dort angenehm vor sich geht und die Inhalte einen erfreuen oder weiter bringen.
Deswegen warte ich händeringend darauf, dass es über die Fediverse-Plattformen föderierende geschlossene Gruppen gibt. Leider sieht es dafür derzeit nicht besonders gut aus.
Was ich ebenfalls gut fände wären mehr Optionen für die Langform (also Makroblogging oder eher »Facebook-artig«) abseits der zahllosen Mikroblogging-Plattformen. Friendica finde ich nicht benutzerfreundlich, ähnliches gilt für das eigentlich ziemlich coole (wenn auch hässliche) Hubzilla. Ich habe jahrelang eine eigene Hubzilla-Instanz betrieben, auch das lässt allerdings zum einen an Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig. Ganz schlimm ist aber der Hauptentwickler, der sowohl beim Melden von Fehlern als auch beim Einreichen von Verbesserungsvorschlägen arrogant bis aggressiv reagiert, ein »gutes« Beispiel für die oben genannten Techsplainer. Ein Update hatte am Ende meine Hubzilla-Instanz zerschossen, ich hatte selbstverständlich ein Backup gemacht, aber als ich dieses wieder einspielte, funktionierte es nicht und die Instanz föderierte nicht mehr. Mir wurde dann mitgeteilt, dass das so nicht geht, weil sich durch das Update irgendeine ID der Instanz geändert habe und ich nicht einfach wieder auf die alte Version zurück kann. In der Doku stand davon nichts und ich muss mich auch fragen, warum man das so bekloppt implementiert (und ander Stelle habe ich mich noch gar nicht über die Installation und Updates über die Kommandozeile echauffiert, statt benutzerfreundlich über Webinterfaces oder Web-Backends). Im Zuge dessen wurde ich mehrfach dermaßen arrogant abgekanzelt, dass ich Hubzilla für immer Ciao sagte (obwohl ich viele Funktionen der Plattform geliebt habe). Und es ist ein Paradebeispiel, wie man mit Nutzern nicht umgehen sollte – und mit Nutzern die durch Bugmeldungen oder Verbesserungsvorschlägen helfen wollen, oder sogar vielleicht Themes implementieren, erst recht nicht. Und wenn es mir als IT-ler schon so geht, dann kann ich sehr gut nachvollziehen, dass ganz normale Nutzer von solchen Leuten noch viel mehr abgetörnt sind und nach ein paar unschönen Konfrontationen dem Fediverse wieder den Rücken kehren und auf Bluesky gehen. Wir müssen meiner Ansicht nach alle daran arbeiten, solche Techsplainer in ihre Schranken zu verweisen und das Fediverse zu einem guten Ort auch für Normalnutzer und Nontechies zu machen.
Ich nutze persönlich mit PhantaNews einen Account auf mastodon.online und habe für andere Alter Egos (Xanathon, Callie & Tora und Stefan Holzhauer) eine eigene Iceshrimp-Instanz (bei Iceshrimp handelt es sich um einen Misskey-Fork). Wer eine eigene Instanz für sich und vielleicht Familie und/oder Freunde haben möchte (die man dann allerdings auch selbst administrieren muss) und keine Ahnung hat, was ein Docker ist, der kann mal einen Blick auf Weingärtner IT werfen, da ist meine Iceshrimp-Instanz gehostet, da kann man Misskey, Mastodon, Pixelfed und was weiß ich nicht noch alles an Fediverse-Instanzen bekommen und Herr Weingärtner ist sehr nett und hilft schnell, wenn mal was klemmt, Plattformupdates inklusive. Nein, ich bekomme keine Affiliate-Vergütungen für die Empfehlung. Die Preise dort sind sehr gut.
Schreibt bitte eure Inhalte auch wieder auf euren eigenen Webseiten und postet die Links im Fediverse. Und wenn es irgendwie geht, dann stellt ein RSS-Feed bereit. Auf eigenen Plattformen emanzipiert man sich von großen Anbietern und es bringt das alte Web zurück.
Sorry, dass das alles etwas wirr heruntergeschrieben klingt, es ist wirr heruntergeschrieben :) , aber ich wollte es so festhalten, wie es mir in den Sinn kam und es auch aus dem Kopf haben. Die WallOfText ist jetzt auch lang genug. ;)
Wichtig ist aber meiner Ansicht nach jetzt erst einmal, so viele Nutzer°Innen wie möglich vom Fediverse zu überzeugen und von den manipulativen, menschenfeindlichen Techbro-Plattformen wegzubekommen.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal darüber berichten, was dieses ominöse Fediverse eigentlich ist, von dem die meisten Social Media-Nutzer°Innen vermutlich noch nie etwas gehört haben. Anlass ist wieder einmal, dass die bisherigen sogenannten Sozialen Medien seit der Trump-Anuskriecherei von Musk und Zuckerberg nicht nur inakzeptabel geworden sind, weil sie Hass, Hetze und Diskriminierung unreguliert zulassen, sondern auch, weil dort Datensammlungen unermesslichen Ausmaßes angelegt werden, nach denen sich jede Fascho-Regierung die Finger leckt.
Dazu kommt die kürzliche Aussage eines Meta-Mitarbeiters, dass alle Opt-Out-Optionen die eingerichtet wurden, um europäischem Datenschutzrecht zu genügen, reine Makulatur sind und exakt nichts bewirken, die Daten werden dennoch gesammelt, was klare Rechtsverstöße darstellt. Offensichtlich fühlt Zuckerberg sich sicher, damit durchzukommen.
Es bleibt eigentlich nur noch, die Plattformen Facebook, instagram, Tiktok und Xitter zu verlassen (tiktok sowieso, denn wenn man seine Daten irgendwo garantiert nicht haben möchte, dann in China, mal ganz davon abgesehen, dass tiktok Posts von Rechten präferiert und besonders gern anzeigt). Bei Xitter (also X, früher Twitter) passiert das schon lange, seit Elon Musk es zu einer rechten Propaganda-Plattform umgebaut hat, die Nutzer flüchten in Scharen; dasselbe passiert gerade bei Meta, nachdem Zuckerberg dasselbe für Facebook und instagram angekündigt hat.
Bluesky ist keine Alternative, denn auch Bluesky ist ein Walled Garden unter Firmen- und Investorenkontrolle, da kann die Überwachung und die Enshittification genauso schnell starten wie bei den anderen. Cory Doctorow schrieb, Bluesky sei »eine coole Party in einem brennenden Haus ohne Ausgänge«.
Aber kommen wir endlich zum Fediverse, der Begriff ist ein Kofferwort aus Federation und Universe. Gemeint ist damit eine Anzahl von social Media-artigen Plattformen wie beispielsweise Mastodon (die bekannteste), Pixelfed (der instagram-Alternative die seit Zuckerbergs Ankündigungen durch die Decke geht), Friendica oder Misskey. Diese Plattformen unterscheiden sich durch die Darreichungsform und auch durch die Optionen, die den Nutzer°innen zur Verfügung stehen. Bei Misskey beispielsweise hat man viel mehr Optionen, um sein Onlineleben zu organisieren als bei Mastodon, dafür ist das dann natürlich auch etwas komplizierter in der Bedienung.
Der ganz große Vorteil des Fediverse ist aber, dass im Gegensatz zu den plattformkapitalistischen Sozialen Medien, hier alle Plattformen miteinender »reden« können.
Oder anders: Es ist egal, für welche Plattform im Fediverse ich mich entscheide, ich kann Menschen auf anderen Plattformen folgen und mit ihnen interagieren. Und das ohne jeglichen Algorithmus und vor allem ohne Überwachung und ohne bezahlte Werbung. Und wer auf Apps steht: Entweder sind schon die Webseiten uneingeschränkt mobiltauglich und ergonomisch, oder man kann sich unter einer Vielzahl vorhandener Apps eine aussuchen, die einem gefällt.
Man muss also nicht ein Konto bei Mastodon, eins bei Pixelfed und eins bei Friendica anlegen, um unterschiedliche Zielgruppen zu bedienen. Alles ist interoperabel, kann miteinander reden und Nachrichten austauschen. Aber selbstverständlich steht es einem offen, verschiedene Personas auf unterschiedlichen Plattformen anzulegen, beispielsweise einen Ego-Account bei Mastodon und einen weiteren fürs Fotografie-Hobby bei Pixelfed.
Das Fediverse ist dezentral, das bedeutet, es ist ein Verbund aus ganz vielen Servern mit den eben genannten Applikationen, die alle miteinander vernetzt sind. Es gibt keinen zentralen Anbieter, jede und jeder kann theoretisch einen Fediverse-Server in Betrieb nehmen. Damit ist das Fediverse nicht in der Hand eines einzelnen Milliardärs, sondern erinnert durch die Dezentralisierung an das »alte« Internet, bevor uns skrupellose, faschistische Plattformkapitalisten in ihren Plattformen gefangen genommen haben.
Das Fediverse gehört allen.
Ich höre immer wieder »das ist mir zu kompliziert«. Das ist es nicht. Für den Anfang würde ich es mal mit einem Mastodon-Konto auf mastodon.social, mastodon.online oder beispielsweise nrw.social probieren. Einfach die Adresse aufrufen und ein Konto anlegen. Fertig. Das ist nicht komplizierter als Bluesky oder Facebook.
Dort fängt man dann an, Profilen zu folgen, die man kennt. Man findet die über die Suche und durch Kommunikation eben auch auf den »alten« sozialen Medien, denn die, die dort weggehen, tun das in aller Regel kund. Bis man ein paar Profilen folgt, ist die Timeline natürlich noch leer, da man eben nicht mit Inhalten zugeballert wird, die einen nicht interessieren.
Wenn jeder einen Server betreiben kann, können das nicht auch Rechte? Ja, das können sie und das tun sie. Jede Server-Betreiberin kann aber eine Blockliste anlegen, die verhindert, dass bestimmte andere Server auf den eigenen Server föderiert werden. Es gibt Community-gepflegte Blocklisten mit Servern, die rechtswidrige Inhalte teilen und die kann man auf dem eigenen Server einbinden.
Und wenn mein Serverbetreiber fragwürdig agiert, Overblocking betreibt oder seinen Dienst einstellt? Dann zieht man sein Konto um. Es gibt eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, sein Profil zu einem anderen Server zu migrieren. Die Profile denen man folgt und die einem folgen ziehen dabei einfach mit um.
Was man wissen sollte: Im Fediverse wird großer Wert auf sogenannte Alt-Texte gelegt. Was das ist? Einfach: Wenn man ein Bild hochlädt, dann beschreibt man den Inhalt dieses Bildes in einem Text für Blinde oder sehbehindert Personen. Ja, das ist ein wenig Aufwand, aber hilft diesen Personen enorm. Und es gibt erste Lösungen von Bots, die dabei helfen und KI-basierte Inhaltsbeschreibungen automatisiert an die Bilder anhängen können. ich erwähne das nur, weil immer wieder Personen, die neu ins Fediverse kommen, vergrätzt sind, wenn sie darauf hingewiesen werden, doch bitte Alt-Texte zu verfassen.
Was ebenfalls wichtig ist, weil es Neue verwirren kann: Wenn man anfängt, Profilen zu folgen, dann kann es durch die Föderation und aus anderen technischen Gründen, die für diesen Artikel zu kompliziert sind, schon mal etwas dauern, bis man Posts angezeigt bekommt. Also mal entspannt zurücklehnen und eine halbe Stunde oder eine Stunde warten.
Neben den Micro- und Macroblogging-Plattformen gibt es noch einen Haufen weitere Applikationen im Fediverse, wie Lemmy als Reddit-Klon, Bookwyrm als Alternative zu Goodreads und Lovelybooks, forenartige Angebote wie Yuforium, Event-Ankündigungen via Mobilizon, Musik via Funkwhale, Langvideos via Peertube, Kurzvideos über Loops (brandneu) und vieles, vieles mehr. Und alles, aber wirklich alles kann »miteinander reden«.
Gibt es Nachteile? Ja sicher. Erstens sind auch im Fediverse Menschen. Der Umgang dort ist um Längen besser als auf den alten Sozialen Medien, aber auch hier gibt es natürlich Trottel (männliche Form mit voller Absicht). Besserwisserische Linux-Bros, arrogante Entwickler oder politische Dumpfbacken, um nur mal ein paar zu nennen. Das ist aber alles um Längen weniger schlimm als anderswo, im Allgemeinen hat sich ein eher respektvoller Umgang miteinander entwickelt. Das könnte sich natürlich ändern, je mehr Leute ins Fediverse kommen, aber es bleiben auch immer noch die Optionen, nervige Profile stummzuschalten oder zu blockieren.
Was im Moment noch nicht plattformübergreifend funktioniert, sind private Gruppen. Misskey und dessen Forks beherrschen das ebenso wie Friendica, Mastodon allerdings noch nicht, das ist der große Hemmschuh. Allerdings steht das für Mastodon auf der Roadmap und ist dort als »bereits in Arbeit« gekennzeichnet.
Fediverse-Logo
Weitere Informationen beispielsweise im joinfediverse-Wiki (englisch) oder bei Digitalcourage (deutsch). Eine Suche in der Suchmaschine der eigenen Wahl kann ebenfalls eine Menge zutage fördern (vielleicht nicht Google, denn auch bei Google sitzen Trump-Fans und Google bestimmt, was man im Internet zu sehen bekommt …).
Geht weg von den skrupellosen Faschisten. Kommt ins Fediverse. Wir haben Kekse.
Soeben ist eine sehr wichtige Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter gestartet: Dansup alias Daniel Supernault ist der Entwickler von Pixelfed. Pixelfed ist eine Alternative zu instagram, die auf der offenen, ethischen, unabhängigen Social Media-Plattform Fediverse (Link zur Erklärung, was das Fediverse ist) funktioniert. Das Fediverse ist eine Anzahl von unterschiedlichen Applikationen, die plattformkapitalistische Angebote wie Facebook, Xitter, instagram oder auch Whatsapp ersetzen und nicht unter der Kontrolle von rechten Milliardären stehen. Das Netzwerk ist dezentral und steht nicht unter der Kontrolle von Einzelnen. Es handelt sich um eine ethische Alternative zu den kapitalistischen klassischen sogenannten Sozialen Medien, die längst asoziale Medien geworden sind.
Einschub: Man sollte sich auch mal Gedanken darüber machen, dass dadurch, dass Zuckerberg Trump-Fan ist, jetzt über die bei Meta gesammelten Datenberge über alle Nutzer von Facebook, instagram und Whatsapp massives Profiling über die Nutzer betrieben werden kann, was sexuelle Ausrichtung, Vorlieben oder Krankheiten angeht. Für eine faschistoide Regierung ist das ein reiner Schatz und selbstverständlich wird Zuckerberg der Trump-Administration Zugriff auf diese Daten geben. Dazu kommt: Die Chefs sämtlicher Kommunikations- und Betriebssystemplattformen stecken alle in Trumps Anus.
Auf Kickstarter sammelt Dansup jetzt Geld, um die instagram-Alternative Pixelfed (die nach den letzten Ankündigungen von Zuckerberg und dessen Kotau vor Trump gerade erheblich wächst, sie war zeitweise in den Appstores erfolgreicher als die instagram-App) zum einen weiterentwickeln zu können und um sie zum anderen auf finanziell sichere Beine stellen zu können, denn es gab laut Dansup bereits Übernahmeangebote von einschlägiger Seite, die er aber trotz Inaussichtstellung hoher Geldsummen abgelehnt hat.
Es geht aber nicht nur um Pixelfed, sondern auch um loops.video, eine ethische Alternative zu TikTok, um sup, eine Alternative zu Whatsapp und Snapchat und um Pubkit, ein Toolset, um weitere Fediverse-Applikationen auf dem Protokoll ActivityPub »bauen« zu können. Oder genauer gesagt: Weiter entwickeln, denn das ist keine Zukunftsvision, all das gibt es bereit, Dansup brauch »nur« Ressourcen, um weiter entwickeln zu können.
Ein weiterer Fall von Enshittification: Kunden, die über das Playstation Network Content gekauft hatten, fanden auf der zugehörigen Webseite (und nicht etwa über eine Email) eine unschöne Mitteilung:
As of 31 December 2023, due to our content licensing arrangements with content providers, you will no longer be able to watch any of your previously purchased Discovery content and the content will be removed from your video library.
We sincerely thank you for your continued support.
Thank you,
PlayStation Store
Danach folgt eine längliche Liste von betroffenem Content des Anbieters Discovery, darunter ungefähr 1000 Staffeln von Fernsehserien, zum Beispiel MYTHBUSTERS.
Ich finde, dass daran fast das Frechste die elende PR-Bullshit-Dampfblase »We sincerely thank you for your continued support.« ist.
Nochmal deutlich: Es geht hier nicht um Inhalte, die man über ein Streaming-Abo ansehen konnte, sondern um Filme und Serien, die die Kund°Innen als Video On Demand gekauft hatten. Und trotz dieses Kaufs (also Geld, das an Sony geflossen ist) verschwinden sie aus dem Konto der Nutzerin »weil die Lizenz ausläuft«. Man sollte annehmen, dass Anbieter ein Interesse daran haben müssten, gekaufte Inhalte den Kund°Innen dauerhaft zur Verfügung stellen, aber das ist offensichtlich nicht der Fall. Ebenso wenig möchte man den geprellten Nutzenden offenbar den Kaufpreis gutschreiben.
Die Reaktionen Betroffener im Web sind … vorsichtig ausgedrückt … unfreundlich.
Aber nach dem Disney+-Desaster neulich, bei dem Fernsehserien auf Nimmerwiedersehen verschwanden, weil das Maus-Haus sie von der Steuer absetzen wollte, ist das ein weiterer Fall, der eindeutig beweist, dass vermeintlich gekaufter Streaming-Content jederzeit verschwinden kann, insbesondere wenn er mit kundenfeindlichem DRM versehen ist. Auch Sony scheint alles daran zu setzen, die Kunden wieder zurück zu den P2P-Plattformen zu treiben.
Und erneut kann man – wie kürzlich Guillermo del Toro – nur dazu raten, sich Filme und Serien auf physischem Datenträger, also beispielsweise Blu-Ray, zu kaufen, wenn man dauerhaft Zugriff darauf haben will. Denn es wird niemand von Disney oder Sony zu Dir nach Hause kommen und die Scheiben aus dem Regal ziehen, und falls doch, könnte man ihnen gleich die Tracht Prügel verpassen, die sie durch ihr Verhalten verdient haben.
Ich hatte bereits vor vielen Jahren ein ähnliches Erlebnis: Ich hatte die ersten Folgen der Serie SLEEPY HOLLOW bei Apple im iTunes Store gekauft. Und die waren, als ich sie ein paar Tage später ansehen wollte, einfach weg. Apple behauptete, es habe diese Episoden nie gegeben und ich habe sie nie kaufen können – und ich hatte längere Diskussionen mit deren Support (and den auch nicht einfach heranzukommen war). Am Ende konnte ich aufgrund der Kreditkartenabrechnung den Kauf nachweisen und Apple schrieb den Betrag gut, aber das alles erst nach Wochen von Diskussionen und einer Menge Stress. Das hat mich auf alle Zeiten davon geheilt, VoD-Inhalte zu erwerben, seien es Filme oder Serien. Wenn ich was haben will, kaufe ich es auf Blu-Ray – oder mindestens als DRM-freien Download (und die Option gibt es de facto nicht legal, da alles totgeDRMt ist).
Merke: Niemals Serien oder Filme als Video On Demand kaufen. Niemals. Immer physische Datenträger. Die Gefahr dass Content und Kohle irgendwann einfach weg sind, ist viel zu groß.
opensubtitles.org ist eine Plattform, die Untertitel in verschiedenen Sprachen für Filme und Fernseherien anbietet. Bei denen werden in der Chefetage der Mutterorganisation opensubtitles.com offenbar schlechte Drogen konsumiert, denn sie wollen die kostenlose API abschalten. Die erlaubt es Dritten, Untertitel zu generieren.
Jetzt könnte man ja sagen, na gut, ist eben ein Geschäftsmodell.
Was die Sache aber zu einer Unverschämtheit thanosschen Ausmaßen macht, ist die Tatsache, dass alle Inhalte von Freiwilligen zur Verfügung gestellt wurden (eben auf opensubtitles.org). Die skrupellosen Honks, die die Plattform kontrollieren, wollen also die freiwillige Arbeit Dritter monetarisieren.
Und sie wollen das auch noch als großen Wurf verkaufen, ebenso wie den Black Friday Deal mit 20% Rabatt auf einen »VIP-Zugang«. Ohne VIP-zugang enthalten die Untertitel jetzt Werbung.
Man muss sich auch fragen, was das »Open« im Titel noch soll? Open for people with enough money? Und dann auch noch Geld aus Personen pressen wollen, die aufgrund von körperlichen Einschränkungen auf Untertitel angewiesen sind?
Ich hoffe diese Enshittification fliegt ihnen ordentlich um die Ohren. Insbesondere die Freiwilligen, die ihnen den Content generiert haben, dürften ein Wörtchen mitreden wollen.
Das erinnert an Reddit, die ein ganz ähnliches Ding durchgezogen haben.
Ich hatte keinen Bock, was zur Frankfurter Buchmesse zu schreiben und habe das ChatGPT machen lassen … Man kann deutlich sehen, welche Auswirkungen Deep Learning auf die inhaltslosen Bullshit-Artikel haben wird, wie man sie aus den letzten Jahren von diversen Printmedien kennt, die schnell belanglose Texte zusammenkloppen, um welche zu haben.
Im Herzen Europas, wo literarische Traditionen und moderne Erzählungen aufeinandertreffen, ist die Frankfurter Buchmesse seit langem ein Leuchtturm für Bibliophile und Wortschmiede. Auch 2023 enttäuschte diese ehrwürdige Institution nicht und bot eine reiche Palette an Kontroversen, Ideen und Dialogen.
Die Frankfurter Buchmesse ist die größte Buchmesse der Welt, auf der Autoren, Verleger und Buchliebhaber aus allen Teilen der Welt zusammenkommen, um das geschriebene Wort zu feiern. Die diesjährige Ausgabe war jedoch auch von Kontroversen geprägt, die hitzige Diskussionen und Debatten auslösten, die durch die heiligen Hallen schallten.
Eines der wichtigsten Themen war die Redefreiheit. In einem Zeitalter, in dem Informationen ungehindert fließen, stellten viele die ethischen Grenzen in Frage, wenn man Verlagen mit extremen politischen oder kontroversen Ideologien eine Plattform bietet. Dieses ethische Dilemma löste einen Diskurs darüber aus, wo die Grenze zwischen freier Meinungsäußerung und der Förderung von Hass oder Intoleranz gezogen werden sollte.
Auch die Frage der Repräsentation in der Verlagsbranche war ein Thema, das leidenschaftlich diskutiert wurde. Viele Teilnehmer äußerten ihre Besorgnis über die mangelnde Vielfalt unter den Autoren, insbesondere in den höheren Rängen der Literatur. Der Ruf nach einer stärkeren Einbeziehung unterrepräsentierter Stimmen, sowohl in Bezug auf Autoren als auch auf Themen, wurde während der gesamten Messe laut.
Darüber hinaus warf die Frankfurter Buchmesse ein Schlaglicht auf die laufende Debatte über das Urheberrecht und die Zukunft des digitalen Publizierens. Während die Technologie die Art und Weise, wie wir Literatur konsumieren, umgestaltet, wurden Fragen über die gerechte Entschädigung von Autoren und die Nachhaltigkeit traditioneller Verlagsmodelle heiß umstritten.
Trotz dieser Kontroversen diente die Messe als lebendiger Marktplatz für Bücher, Ideen und den Austausch von Kulturen. Die Besucher feierten den Reichtum der menschlichen Vorstellungskraft, erkundeten zahllose literarische Genres und entdeckten neue Stimmen aus allen Ecken der Welt. Literarische Diskussionen, Autoreninterviews und Podiumsdiskussionen ermöglichten einen freien Gedankenaustausch und ein erneuertes Engagement für die Kraft des geschriebenen Wortes.
Die Frankfurter Buchmesse 2023 war mehr als ein Marktplatz für Bücher; sie war ein Spiegelbild unserer sich ständig weiterentwickelnden Gesellschaft und der dynamischen, vielschichtigen Natur der Literatur selbst. Sie erinnerte daran, dass Literatur, wie jede Kunstform, von Vielfalt, Kontroversen und der Freiheit lebt, Tiefgründiges und Provokantes auszudrücken. Am Ende der Messe konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Bedeutung der Literatur als Motor des Wandels und des Dialogs in unserer komplexen Welt neu erkannt wurde.
Artikeltext aus ChatGPT, übersetzt mit DeepL, Artikelbild aus Firefly aus einem Modell trainiert mit ausschließlich für Verwendung freigegebenen Bildern.
Wie bereits angekündigt, will Google seine Adblocker-Aversion jetzt knallhart durchziehen. Man bekommt ab sofort Popups angezeigt, die einen darauf hinweisen, dass man zwei oder drei Videos ohne Werbung sehen darf, die nerven einen erstmal ein paar Sekunden, dann startet der Clip doch, danach folgt ein nicht wegklickbarer Popup, der Nutzer°Innen zwingen will, Adblocker zu deaktivieren.
Jetzt könnte man natürlich im Adblocker eine Ausnahmeregelung für Youtube einrichten und sich von der äußerst penetranten Werbung nerven lassen. Das ist aber keine Lösung. Insbesondere deswegen nicht weil diese Enshittification zwei Ziele hat: Du sollst entweder die ätzende Werbung ertragen, ODER Du sollst Youtube für einen werbefreien Zugang bezahlen. Beides für mich inakzeptabel, außerdem entscheide ich, ob ich auf meinem Rechner Werbung zu sehen bekomme und nicht Google.
Zweitens kann man Youtube-Links einfach in einem privaten Browserfenster öffnen. Das unterscheidet sich je nach Browser ein wenig, aber in aller Regel ist es so ähnlich wie: Rechtsklick auf den Link -> »Link in privatem Fenster öffnen«.
Drittens kann man eine Invidious-Instanz nutzen. Invidious ist ein Open Source-Tool, das jeder auf einem eigenen Server installieren kann und dann einen Youtube-Proxy hat, der jede Menge Generve ausblendet, darunter eben auch Werbung. Google versucht schon länger, Invidious wegzuklagen, war damit allerdings bisher nicht erfolgreich. Man wählt eine Invidious-Instanz und sucht einfach dort nach dem Video, statt bei Youtube. Denkbar wären auch Browser-Erweiterungen, die einen Youtube-Link statt dort in Invidious öffnen, aber die müssen erstmal kommen.
Dreieinhalbstens könnte man sich ein Autohotkey-Skript schreiben, das in angeklickten Youtube Links die Youtube-Domain durch eine Invidious-Instanz ersetzt oder das problem anders löst. Autohotkey ist eine Lösung, um Windoes zu skripten, also bestimmte Dinge automatisiert durchzuführen. Dazu gehört aber Fachwissen und Programmierkenntnisse, die man nun wirklich nicht bei jeder Internetnutzerin voraussetzen kann.
Viertens besteht die Option, ein sogenanntes Userscript zu installieren. Die bekannteste Browsererweiterung dafür nennt sich Tampermonkey, die gibt es für Chrome, Firefox, Edge, Safari und Opera Next. Im Prinzip fügt ein Tampermonkey-Skript einer bestimmten Domain oder Webseite zusätzliche lokale Javascripte hinzu, die die Seitenfunktion ändern oder erweitern können. Man muss die Browsererweiterung Tampermonkey im Browser der Wahl installieren und dann in Tampermonkey ein Youtube-Adblock-Skript einfügen, das findet man auf Github.
»Enshittification of the internet« nennt Cory Doctorow das, was Youtube tut. Eine Plattform schaffen, diese mit allen Mitteln zu einem Monopol machen und die Nutzer so einsperren, dass das Verlassen ein größeres Ärgernis wäre, als sich der Enshittification (in diesem Fall Werbung) zu beugen, weil man geliebte Inhalte verlieren würde. Facebook zieht das ebenfalls mit großem Erfolg seit Jahren durch. ich kann nur dringend empfehlen, Cory Doctorows Buch THE INTERNET CON zu lesen. Das beleuchtet die Machenschaften der großen Plattformen und was man dagegen tun kann, eben genau wie hier freie Internet-Technologien zu nutzen, um der Enshittification zu entkommen, oder sie zu umgehen.
Youtube-Creators kann man nur empfehlen, auf andere, freie, Plattformen wie den Fediverse-Ableger Peertube zu setzen, auch wenn es da natürlich keine Monetarisierung gibt. Aber für die, die mit den Videos kein Geld verdienen wollen, ist Peertube definitiv einen Blick wert.
Hab ich noch was vergessen? Ach ja:
Geh zur Hölle, Google!
Ergänzung:Kris Köhntopp weist in einem Kommentar auf folgende Alternative hin, ich füge das mal hier ein, damit es sichtbarer wird:
Eine einfachere Möglichkeit ist es, Firefox zu verwenden und uBlock origin zu installieren.
Firefox hat die Umstellung auf die eingeschränkte MANIFEST V3 API von Google Chrome nicht mitgemacht – Google hat die Möglichkeiten von Adblockern in V3 stark eingeschränkt “um die Sicherheit zu erhöhen”.
uBlock origin von Raymond Hill ist der letzte verbleibende Adblocker, der nicht von kommerziellen Interessen getrieben ist, und integriert auch einen Filter für Youtube-Werbung, der stabil gegen den Youtube Anti-Adblock ist.
Eine Konfiguration ist möglich, aber nicht notwendig.
Ich kann zwar nicht ganz nachvollziehen, wie man in Scharen auf die Idee kommen kann, dass es besonders schlau ist, von der einen proprietären Plattform unter der Kontrolle eines bekloppten Milliardärs zur anderen proprietären Plattform unter der Kontrolle eines Milliardärs zu wechseln – aber man muss die Leser°innen ja da erreichen, wo sie sind. Und die Migration geht nun mal von Ex-Twitter (wie auch immer der irre Elon es auch gerade nennen mag) zu Bluesky.
Deswegen findet man die PhantaNews-Beiträge (aber auch Kommentare abseits des Seitenthemas zu aktuellen gesellschaftlichen und poitischen Themen) seit ein paar Tagen auch bei Bluesky:
Warten wir mal ab, was Jack Dorsey mit der Plattform konkret tun wird, denn Bluesky war ja ebenfalls als dezentrales Netzwerk angekündigt worden. Wenn es zukünftig tatsächlich einfache Möglichkeiten geben wird, eigene Bluesky-server aufzusetzen und die miteinander zu vernetzen, dann ist es vielleicht doch nicht die nächste monolithische, zentral kontrollierte Plattform. Und eins ist klar: Derzeit wandern alle dorthin und nicht zum Fediverse oder Mastodon, weil Bluesky nunmal eben eine Twitter-Kopie ist, die sich eng am Vorbild orientiert und wo sich halt viele Nutzer schneller zuhause führen, als anderswo.
Auch wird es immer dringender Alternativen zum quasi minütlich unerträglicheren Facebook zu finden. Sollten die ihre Ankündigung wahr machen und Abokosten einführen, prophezeihe ich, dass sich Facebook schnell erledigt haben wird, denn als Datenkrake alle erreichbaren daten der Nutzer verkaufen UND sie dafür auch noch zahlen lassen, das ist dann wirklich hoffentlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Außerdem ist Facebook mit seinen Algorithmen, die Aufregen, Getrolle und Hass bevorzugen, ohnehin bereits unerträglich.
Wenn es um Alternativen zum überbordenden und immer schlimmer werdenden Plattformkapitalismus im Endstadium geht (über »the platform formerly known as Twitter« wollen wir hier gar nicht mehr reden, die hat sich erledigt, aber ich sehe dich an, Facebook …), höre ich immer wieder mal, Mastodon sei »zu kompliziert«.
WTF?
Da fällt mir ehrlich gesagt nicht mehr viel zu ein. Man sucht sich eine Instanz (es existieren Listen, um das einfacher zu gestalten), meldet sich dort an, verbindet sich mit ein paar Leuten (das geht instanzübergreifend, weil das Fediverse dezentralisiert funktioniert und ein Netzwerk aus Servern ist, genau wie auch das Internet an sich) und schreibt und liest los. Das ist von der Handhabung nach dem Anmelden ziemlich exakt so wie (früher) bei Twitter und wirklich nicht schwierig oder kompliziert. Dazu kann man Mastodon dann entweder im Browser nutzen (auf dem Desktop wie auf dem Mobiltelefon) oder man installiert auf dem Schlauphone eine der diversen Apps nach eigenem Geschmack, die findet man in den Appstores von Google und Apple.
Das ist nicht schwierig und es ist auch nicht kompliziert – und erst recht nicht komplizierter, als es Twitter war.
Ja, Mastodon hat ein paar Regeln, die sich von Twitter unterscheiden, aber dass sich die Communities und ihre Netiquette unterscheiden ist auf jedem sozialen Netzwerk so. Ja, es gibt ein paar Alteingesessene, die einem mansplainen wollen, wie Mastodon funktioniert und wie man sich zu benehmen hat. Die kann man ignorieren und im Zweifelsfall bei großer Lästigkeit auch blocken. Aber auf manche Hinweise sollte man eingehen, beispielsweise dass Bilder mit Beschreibungstexten versehen werden, damit auch Nutzer°Innen mit Sehbehinderungen wissen können, was auf dem Bild zu sehen ist. Ja, ich weiß, diese Bildbeschreibungen auf dem Smartphone zu tippen, ist äußerst lästig, das ändert aber nichts daran, dass die Bildbeschreibungen sehr sinnvoll sind.
Wenn ihr euch eingelebt hat, dann kann man mal tiefer blicken und feststellen, dass Mastodon einen Haufen Quality Of Life-Funktionen hat, die man nach und nach entdecken und ausprobieren kann. Dann – und erst dann – wird es tatsächlich vielleicht ein wenig komplizierter, aber das entsteht daraus, dass man die Komfortfunktionen wie Spalten für Hashtags oder Listen entdecken und verstehen muss. Aber das sind Zusatzfunktionen, die man für das eigentliche Nutzen des Netzwerks am Anfang nicht benötigt und – wie oben bereits geschrieben – nach und nach entdecken kann.
Aber der Einstieg in Mastodon ist weder kompliziert noch schwierig – und die Nutzung ebenfalls nicht.
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