Buch

William Meikle: Die MIDNIGHT EYE-Serie – Urban Fantasy in Schottland

Wil­liam Meik­le ist ein schot­tisch­stäm­mi­ger kana­di­scher Autor, der im Bereich Sci­Fi, Fan­ta­sy und Hor­ror unter­wegs ist. Wie ich auf ihn gesto­ßen bin ist wit­zig: Im Fedi­ver­se ver­öf­fent­li­che ich unter mei­nem Alter Ego als Künst­ler Xan­athon mei­ne ger­en­der­ten Bil­der. Auf eins davon reagier­te der Autor (auf Face­book wür­de man sagen »mit einem Like«) und bis­wei­len sehe ich mir die Pro­fi­le der­je­ni­gen, die mir dort fol­gen an. dort ent­deck­te ich dann nicht nur, dass er in mei­nen Gen­res schreibt, son­dern via Umweg über sei­ne Web­sei­te auch die MIDNIGHT EYE-Rei­he.

Und Film Noir-arti­ge Detek­tiv­ge­schich­ten mit phan­tas­ti­schem Ein­schlag sind nun ein­mal genau mei­ne Kra­gen­wei­te.

Travis Baldtree – LEGENDS AND LATTES

Cover Legends And Lattes

Kaf­fee! Kuchen!

Was zur Höl­le ist denn jetzt wie­der »Cozy Fan­ta­sy?«, dach­te ich mir, als ich auf Mast­o­don über eine Bespre­chung zu Tra­vis Bald­trees Roman LEGENDS AND LATTES stol­per­te. Eine Recher­che zeig­te schnell, dass die Bezeich­nung eher neue­ren Datums ist und und exakt die­ser Roman offen­bar der Aus­lö­ser für das Ent­ste­hen des Begriffs war. Zitat von Camp­fire­wri­ting:

Cozy fan­ta­sy is a term to descri­be ligh­ter fan­ta­sy fic­tion that focu­ses on warmth, com­fort, and a sen­se of belon­ging. If you’ve ever wan­ted to lose yours­elf in a magi­cal fan­ta­sy world but weren’t in the mood for dark the­mes and stressful, epic quests, cozy fan­ta­sy fic­tion is exact­ly what you need.

Ich hat­te zuerst etwas Sor­ge, ob das zu weich­ge­spül­ter Lan­ge­wei­le füh­ren wür­de. Als Kaf­fee­fan inter­es­sier­te mich das The­ma aller­dings sehr und des­we­gen bekam LEGENDS AND LATTE sei­ne Chan­ce. Und das war auch gut so.

Lesen! Alastair Reynolds: EVERSION

Ich sags gleich vor­ne­weg: Ich wer­de mich bei der Bespre­chung des bril­li­an­ten Sci­ence Fic­tion-Romans EVERSION von Alas­ta­ir Rey­nolds in All­ge­mein­plät­zen erge­hen müs­sen, denn eigent­lich ist jedes Detail in einer Bespre­chung ein Spoi­ler zu viel. Eigent­lich ist sogar schon der Klap­pen­text ein Spoi­ler.

Ich sage noch etwas vor­ne­weg: Ich war schwerst begeis­tert von die­sem Roman und konn­te ihn kaum aus der Hand legen, ein ech­ter Page­tur­ner im bes­ten Sin­ne des Wor­tes und neben­bei über­aus bril­li­an­tes, inno­va­ti­ves und über­ra­schen­des Sto­rytel­ling.

Melanie Vogltanz – ROAD TO OMBOS: SETH IST GEFALLEN

Über den Roman ROAD TO OMBOS erfuhr ich auf Mast­o­don. Die The­ma­tik hör­te sich inter­es­sant an, ich warf einen Blick auf Ama­zon und der Wasch­zet­tel klang immer noch viel­ver­spre­chend. Urban Fan­ta­sy mit zurück­ge­kehr­ten ägyp­ti­schen Göt­tern in Las Vegas, dazu ein »Road­trip« und »Rock&Roll«, klang genau nach mei­nem Beu­te­sche­ma.

Tat­säch­lich beginnt das Gesche­hen auch sehr viel­ver­spre­chend, mit einem Gott Seth, sei­ner Kräf­te beraubt und ins moder­ne Vegas gewor­fen.

Nach dem Lesen muss ich aller­dings fest­stel­len: Sel­ten hat mich ein Roman so rat­los zurück­ge­las­sen, wie die­ser.

J.N. Chaney & Terry Maggert: BACKYARD SPACESHIP

Sci­ence Fic­tion als Lite­ra­tur­gat­tung hat eine enor­me Band­brei­te, die von phi­lo­so­phi­schen Betrach­tun­gen über Gesell­schafts­kri­tik bis hin zu span­nen­den Space Operas reicht. So gern ich auch ers­te­re lese, hin und wie­der darf es auch ruhig mal ein wenig unter­halt­sa­mes Pop­corn fürs Gehirn sein.

Und genau hier kommt BACKYARD SPACESHIP von J.N. Cha­ney & Ter­ry Mag­gert ins Spiel, eine lupen­rei­ne Space Ope­ra, die an die kurz­wei­li­gen SF-Roma­ne erin­nert, die ich in mei­ner Jugend gele­sen habe. Als mir der ers­te Roman vor­ge­schla­gen wur­de und ich einen Blick auf die Bespre­chun­gen warf, dach­te ich sofort, dass das was für mich sein könn­te.

Ich wur­de nicht ent­täuscht.

Laura Anne Gilman: UNCANNY TIMES

Ein Geschwis­ter­paar, das über­na­tür­li­che Krea­tu­ren jagt – und das auch noch in den USA des frü­hen 20. Jahr­hun­derts, genau­er im Jahr 1913, das hör­te sich exakt nach Urban Fan­ta­sy aus mei­nem Beu­te­sche­ma an. Das Sze­na­rio laut Klap­pen­text war viel­ver­spre­chend und der Preis okay, des­we­gen kauf­te ich Lau­ra Anne Gil­m­ans Roman UNCANNY TIMES zum Erschei­nungs­ter­min im Okto­ber 2022 und danach lag er eine Zeit lang im vir­tu­el­len eBook-SUB, der glück­li­cher­wei­se kei­nen Platz weg­nimmt.

David M. Kelly: MATHEMATICS OF ETERNITY

Wenn mir ein Roman als Sci­ence Fic­tion Sto­ry im Noir-Stil ange­dient wird, dann muss ich natür­lich sofort einen zwei­ten Blick wer­fen, das hört sich genau nach mei­nem Beu­te­sche­ma an.

Und der Anfang des Romans macht dem dann auch sofort alle Ehre und zumin­dest ich stell­te mir das Gesche­hen am Anfang vor dem inne­ren Auge in hart­kon­tras­ti­gen Schwarz­weiß­tö­nen vor.

Im wei­te­ren Ver­lauf des Buches ten­diert das dann aller­dings mehr in Rich­tung her­kömm­li­che­rer SF, auch wenn der Autor der Idee eigent­lich treu bleibt.

James J. Butcher: DEAD MAN’S HAND

Der Name But­cher kommt einem merk­wür­dig bekannt vor, wenn es um Urban Fan­ta­sy geht. Und das auch nicht ganz zufäl­lig, ist Jim But­cher doch der Autor der ver­mut­lich erfolg­reichs­ten Gen­re-Rei­he über­haupt, die Dres­den Files um den Chi­ca­go­er Magi­er Har­ry Cop­per­field Blackstone Dres­den.

Der hat einen Sohn. Der hat nicht etwa ein Pseud­onym gewählt, das sei­ne Her­kunft ver­schlei­ert, son­dern schreibt als James J. But­cher. Was aus Verlags‑, oder ver­mut­lich eher Mar­ke­ting­sicht, sicher­lich eine Men­ge Sinn ergibt, sorgt natür­lich auch dafür, dass gro­ße Fuß­spu­ren aus­zu­fül­len sind.

Patrick S. Tomlinson: THE ARK – CHILDREN OF A DEAD EARTH Book 1

Nach­dem ich Patrick S. Tom­lin­sons GATE CRASHERS und STARSHIP REPO gele­sen hat­te (bei­de Fun­ny SF im Stil erin­nernd bei­spiels­wei­se an Robert Asprins Cha­os-Kom­pa­nie, bei­de äußerst unter­halt­sam, wenn man auf das Gen­re steht und auch mit ein wenig Kla­mauk leben kann, der zwei­te noch mehr als der ers­te), war mir umge­hend klar, dass ich von dem Autor noch mehr lesen möch­te, denn die bei­den Roma­ne waren schon mal der Knül­ler.

Eines der The­men, die bei Sci­ence Fic­tion-Roma­nen immer wie­der mal auf­tau­chen ist es, bekann­te Ver­satz­stü­cke aus dem Heu­te in die Zukunft zu ver­set­zen. Genau das tut Tom­lin­son in THE ARK, denn es gilt einen klas­si­schen Kri­mi­nal­fall durch einen Poli­zis­ten zu lösen, aller­dings in einem ganz ande­ren Umfeld als bei Kri­mis sonst üblich, SF eben.

Peter Clines – THE BROKEN ROOM

Gru­sel- oder Hor­ror­stof­fe sind abseits der Klas­si­ker nicht so mein Ding. All­zu oft ver­su­chen zeit­ge­nös­si­sche Autoren man­geln­de Phan­ta­sie durch Splat­ter zu erset­zen. Trotz­dem, als mir Peter Cli­nes THE BROKEN ROOM als »Cthul­hu-Mythos-artig« emp­foh­len wur­de, muss­te ich dann doch mal einen Blick dar­auf wer­fen.

Und das war auch gut so, denn die Lese­rin bekommt ein Road­mo­vie mit über­na­tür­li­chen Kom­po­nen­ten, das sehr lesens­wert ist.

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