verstorben

Tony Scott (1944 – 2012)

Soeben erreicht mich die Nach­richt, dass der eng­lisch­stäm­mi­ge Regis­seur und Pro­du­zent Tony Scott lei­der ver­stor­ben ist. Der jün­ge­re Bru­der von Rid­ley Scott, wur­de ins­be­son­de­re durch sei­ne Action­fil­me bekannt.

Tony Scott wur­de 1944 im eng­li­schen North Shields als jüngs­ter der drei Söh­ne von Eliza­beth and Colo­nel Fran­cis Per­cy Scott gebo­ren. Er folg­te dem Vor­bild sei­nes älte­ren Bru­ders Rid­ley, indem er am Gran­ge­field School, am West Hartle­pool Col­lege of Art und an der Sun­der­land Art School stu­dier­te, letz­te­res mit einem Abschluß in bil­den­den Küns­ten. Danach mach­te er noch einen Abschluß am Roy­al Col­lege of Art, er hat­te die Inten­ti­on, Maler zu wer­den.

Im Ver­lauf von 20 Jah­ren dreh­te Scott über 1000 Wer­be­fil­me für die Fir­ma sei­nes Bru­der, RSA (Rid­ley Scott Asso­cia­tes), und im Jahr 1980 erreich­ten ihn ers­te Rufe aus Hol­ly­wood, die jedoch auf­grund des Krebs­to­des sei­nes ältes­ten Bru­ders Frank in den Hin­ter­grund tra­ten. Sein ers­ter »gro­ßer« Film war dann die bri­ti­sche Pro­duk­ti­on BEGIERDE (THE HUNGER, 1982) mit David Bowie und Cathe­ri­ne Deneuve. 1985 dreh­te er nach eini­gem Zögern TOP GUN, einen sei­ner bekann­tes­ten Fil­me, wei­ter­hin wären Wer­ke wie BEVERLY HILLS COP 2, LAST BOY SCOUT oder CRIMSON TIDE zu nen­nen. In neue­rer Zeit rea­li­sier­te er THE TAKING OF PELHAM 123 und UNSTOPPABLE. Im Fern­seh­be­reich trat er unter ande­rem als Pro­du­zent der Serie NUMB3RS in Erschei­nung.

Tony Scott beging am 19. August um ca. 12:30 Uhr, Orts­zeit Los Ange­les, Sui­zid, indem er von der Vin­cent Tho­mas Bridge im San Pedro Hafen­di­strikt sprang. Die Hafen­be­hör­den konn­ten ihn nur noch tot ber­gen; in sei­nem Büro fand sich ein Abschieds­brief. Scott wur­de 68 Jah­re alt, er hin­ter­lässt sei­ne Frau Don­na Wil­son Scott und ihre Zwil­lings­söh­ne Frank und Max.

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Harry Harrison (1925 – 2012)

Lei­der muss ich mich kurz aus dem Urlaub zurück­mel­den: mit Har­ry Max­well Har­ri­son ist ges­tern erneut einer der Gro­ßen der Sci­ence Fic­tion von uns gegan­gen.

Har­ri­son wur­de im März 1925 als Hen­ry Max­well Demp­sey in Stam­ford, Con­nec­ti­cut gebo­ren. Sein irisch­stäm­mi­ger Vater änder­te den Fami­li­en­na­men kurz nach Har­rys Geburt auf Har­ri­son. Dies erfuhr die­ser aller­dings erst im Alter von 30 Jah­ren und änder­te dar­auf­hin sei­nen Namen zu Har­ry Max Har­ri­son. Sei­ne Mut­ter Ria war eine in Riga gebo­re­ne rus­si­sche Jüdin, die in St. Peters­burg auf­wuchs. Har­ry leb­te im Lau­fe sei­nes Lebens in vie­len Län­der der Erde, unter ande­rem in Mexi­co, Eng­land, Irland, Däne­mark and Ita­li­en.

Sein Werk ist der­art umfang­reich, dass man es nur in Schlag­lich­tern beleuch­ten kann. Bereits in den 1950ern war er der Autor der FLASH GORDON Comic­strips. Dabei skiz­zier­te er sogar Tech­nik, um den Zeich­nern dabei behilf­lich zu sein, akku­ra­te­re Bil­der abzu­lie­fern – was von die­sen lei­der regel­mä­ßig igno­riert wur­de.

Nach dem Ver­fas­sen diver­ser Kurz­ge­schich­ten erschien im Jahr 1960 sein ers­ter Roman DEATHWORLD, das war der Auf­takt für zahl­lo­se wei­te­re Bücher. Pro­mi­nent zu nen­nen sicher­lich MAKE ROOM! MAKE ROOM!, der als Basis für den klas­si­schen SF-Film SOYLENT GREEN dien­te, der aller­dings eini­ge Inhal­te abwan­del­te. Eben­falls bekannt die humo­ris­ti­schen Aben­teu­er von Jim DiGriz, der STAHLRATTE (STAINLESS STEEL RAT), eines sym­pa­thi­schen High-Tech-Ver­bre­chers, der zum Poli­zis­ten wird. Mir beson­ders im Gedächt­nis geblie­ben ist die Tri­lo­gie HEIMWELT, RADWELT und STERNWELT, die war zusam­men mit den Aben­teu­ern der Stahl­rat­te auch der Grund, dass Har­ri­son in den 1970ern zu einem mei­ner Lieb­lings­au­toren wur­de.

Die­se bei­den Extre­me zei­gen im Beson­de­ren sei­ne Fähig­keit, sowohl ernst­haf­te, sozi­al­kri­ti­sche SF ver­fas­sen zu kön­nen, wie auch höchst unter­halt­sa­men Kla­mauk – aber auch ein­fach unter­halt­sa­me Sci­ence Fic­tion irgend­wo dazwi­schen.

Neben sei­nen eige­nen Roma­nen und Geschich­ten fun­gier­te er allein oder zusam­men mit ande­ren Autoren als Her­aus­ge­ber von fast 40 Kurz­ge­schich­ten­samm­lun­gen, ver­fass­te zudem Sach­bü­cher und schrieb den Text zum Bild­band MECHANISMO (der mich in mei­ner Jugend eben­falls tief beein­druck­te).

Die Sci­ence Fic­tion and Fan­ta­sy Wri­ters of Ame­ri­ca ver­lieh ihm im Jahr 2009 die Aus­zeich­nung Damon Knight Memo­ri­al Grand Mas­ter, ande­re SF-Prei­se wur­den ihm aller­dings nicht ver­lie­hen.

Har­ry Har­ri­son ver­starb am 15. August 2012 in Crow­bo­rough, East Sus­sex, Eng­land.

Mach´s gut, Har­ry, grüß die Stahl­rat­te von mir …

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Bild: Har­ry Har­ri­son auf dem World­con 2005, von Szy­mon Sokól, aus der Wiki­pe­dia, CC-BY-SA

Ray Bradbury (1920 – 2012)

Heu­te Mor­gen (Orts­zeit) ver­starb in Los Ange­les mit Ray Brad­bu­ry eine der größ­ten Iko­nen der Sci­ence Fic­tion. Sei­ne Wer­ke auf­zu­zäh­len ist fast müßig, eines sei­ner bekann­tes­ten Wer­ke dürf­te die Dys­to­pie FAHRENHEIT 451 sein, wei­te­re nam­haf­te Roma­ne sind THE MARTIAN CHRONICLES (DIE MARS-CHRONIKEN, 1950) oder DANDELION WINE (LÖWENZAHNWEIN, 1957). Neben den Roma­nen ver­öf­fent­lich­te er zudem Unmen­gen von Kurz­ge­schich­ten und Sto­ry­samm­lun­gen.

Etli­che sei­ner Wer­ke sind in Fil­me, Fern­seh­se­ri­en oder Comics adap­tiert wor­den, bei­spiels­wei­se die Kurz­ge­schich­te THE METEOR in den Strei­fen IT CAME FROM OUTER SPACE (GEFAHR AUS DEM WELTALL, 1953), FAHRENHEIT 451 (1966) oder RAY BRADBURY’S CRYSALIS (2008).

Ray Brad­bu­ry wur­de im Jahr 1920 in Wau­ke­gan, Illi­nois, als Sohn der schwe­di­schen Emi­gran­tin Ester Moberg und Leo­nard Spaul­ding Brad­bu­ry gebo­ren. Bereits früh erwach­te sein Inter­es­se am Lesen und an Lite­ra­tur und eige­nen Anga­ben zufol­ge wur­de er unter ande­rem von H. G. Wells, Edgar Allen Poe und Jules Ver­ne beein­flusst, sein Lieb­lings­au­tor war Edgar Rice Bur­roughs. Er war der­art ver­narrt in A WARLORD OF MARS, dass er im Alter von 12 Jah­ren sei­ne eige­ne Fort­set­zung dazu ver­fass­te. Inspi­riert von BUCK ROGERS und FLASH GORDON begann er im Jahr 1938 Sto­ris in Fan­zines zu ver­öf­fent­li­chen und brach­te ab dem­sel­ben Jahr auch sein eige­nes Zine namens IMAGINATION! her­aus.

Sei­ne ers­te bezahl­te Kurz­ge­schich­te war PENDULUM, die­se erschien im Novem­ber 1941 in SUPER SCIENCE STORIES und brach­te ihm 15 Dol­lar ein. Bereits 1942 wur­de er Voll­zeit­au­tor und kurz dar­auf ver­leg­te August Der­leths Ark­ham House sei­ne ers­te Kurz­ge­schich­ten­samm­lung unter dem Titel DARK CARNIVAL.

Für sei­ne Wer­ke erhielt er zahl­lo­se Aus­zeich­nun­gen.

Ad astra, Ray!

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Bild Ray Brad­bu­ry (2009) von Caleb Sco­no­sci­uto auf flickr, aus der Wiki­pe­dia, CC BY-SA

M. A. R. Barker (1929 – 2012)

Am am Frei­tag den 16.03.2012 ver­starb nach lan­ger Krank­heit Muham­mad Abd-al-Rah­man (kurz M. A. R.) Bar­ker im Alter von 83 Jah­ren. Der ame­ri­ka­ni­sche Pro­fes­sor für Lin­gu­is­tik hat neben ande­ren eher welt­li­chen Din­gen durch sei­ne Rol­len­spie­le und Roma­ne um die Welt Téku­mel vie­len Spie­lern unzäh­li­ge schö­ne Stun­den ver­schafft.

Bar­ker wur­de am 3. Novem­ber 1929 in Ida­ho unter dem Namen Phil­ip Bar­ker als Sohn eines Schul­lei­ters mit bri­ti­schen Vor­fah­ren gebo­ren. Nach Abschluss der Schu­le stu­dier­te er Lin­gu­is­tik; in die­sem Bereich ver­fass­te er auch sei­ne Dis­ser­ta­ti­on, forsch­te spä­ter an ver­schie­de­nen Spra­chen und ver­öf­fent­lich­te Bücher dazu.

Oft­mals als »ver­ges­se­ner Tol­ki­en« bezeich­net, basie­ren sei­ne Ideen im Bereich Phan­tas­tik jedoch auf ganz ande­ren Grund­la­gen. Wo Tol­ki­en auf euro­pä­isch-mit­tel­al­ter­li­chen Mythen auf­bau­te, ließ sich Bar­ker eher von Sci­ence-Fic­tion, indi­scher, nah­öst­li­cher und Maya-Kul­tur inspi­rie­ren. Die dar­aus resul­tie­ren­de Welt Téku­mel hat ihren ganz eige­nen Charme, den zwar nicht so vie­le ken­nen wie die Wel­ten von Tol­ki­en, sie steht ihnen in Punk­to Detail­liert­heit und lie­be­vol­ler Aus­ar­bei­tung jedoch in nichts nach.

Das ers­te Téku­mel-Rol­len­spiel erschien 1975 bei TSR unter dem Titel EMPIRE OF THE PETAL THRONE, auf dem auch ABENTEUER IN MAGIRA der Ver­ei­ni­gung Fol­low basiert. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Teku­mel fin­det man auf der zuge­hö­ri­gen Web­sei­te.

Mit M.A.R. Bar­ker geht eines der Urge­stei­ne der Rol­len­spiel­sze­ne von uns, hin­ter­lässt aber ein gan­zes Uni­ver­sum an Ideen, Erin­ne­run­gen und Erzäh­lun­gen.

Bild: M. A. R. Bar­ker Copy­right The Teku­mel Foun­da­ti­on

Jean Giraud – Moebius (1938 – 2012)

Der März ist bis­lang wahr­lich kein guter Monat für Anhän­ger der Phan­tas­tik. Heu­te ver­starb der fran­zö­si­sche Comic­zeich­ner Jean Giraud, bes­ser bekannt unter sei­nen Pseud­ony­men Gir und Moe­bi­us.

Giraud wur­de 1938 in Fon­ten­ay-sous-Bois nahe Paris gebo­ren und wuchs bei den Groß­el­tern auf. Nach einem Stu­di­um der ange­wand­ten Kunst an der Pari­ser Aca­dé­mie des Beaux-Arts ver­öf­fent­lich­te er im Jahr 1956 sei­nen ers­ten Comic in Maga­zin FAR WEST. 1961 wur­de er Mit­ar­bei­ter des Maga­zins SPIROU und arbei­te­te als Assis­tent von Jijé an einer Epi­so­de von JERRY SPRING mit. Ab 1963 begann er dann unter dem Pseud­onym Gir an der Arbeit für eine sei­ner bekann­tes­ten Seri­en: LEUTNANT BLUEBERRY.

Neben den Wes­tern war Giraud aller­dings der Phan­tas­tik und hier ins­be­son­de­re der Sci­ence Fic­tion sehr zuge­tan und rea­li­sier­te visio­nä­re und zum Teil für ihre Zeit höchst pro­gres­si­ve, unkon­ven­tio­nel­le und expe­ri­men­tel­le Comics. Mit Phil­ip­pe Druil­let, Jean-Pierre Dion­net und Ber­nard Far­kas (einer erfun­de­nen Per­son) grün­de­te Giraud im Jahr 1975 den Ver­lag Les Huma­noï­des Asso­ciés, der die Zeit­schrift MÉTAL HURLANT her­aus brach­te, die spä­ter auch in Deutsch­land unter dem Namen Schwer­me­tall erschien.

Zu sei­nen bekann­te­ren Wer­ken aus der SF-Schie­ne gehö­ren DIE LUFTDICHTE GARAGE DES JERRY CORNELIUS oder die JOHN DIFOOL-Comics, die er zusam­men mit dem Chi­le­nen Ale­jan­dro Jodo­row­sky rea­li­sier­te.

Jean Giraud arbei­te­te wie­der­holt für die Film­in­dus­trie und wirk­te an nam­haf­ten Pro­duk­tio­nen mit: bei­spiels­wei­se ent­warf er die Raum­an­zü­ge für ALIEN, zeich­ne­te Sto­ry­boards für TRON und THE ABYSS und ent­wi­ckel­te zusam­men mit Jean-Clau­de Méziè­res das Design für DAS FÜNFTE ELEMENT.

Jean Giraud ver­starb heu­te Mor­gen nach lan­ger Krank­heit.

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Bild: Jean Giraud 2008, von Jarek Obwa?anek, aus der Wiki­pe­dia, CC-BY-SA

Hans Kneifel (1936 – 2012)

Am Abend des 7. März ver­starb wie die PERRY RHO­DAN-Web­sei­te mel­det, nach kur­zer, schwe­rer Krank­heit der Autor Hans Knei­fel.

Knei­fel wur­de im Juli 1936 in Glei­witz in Ober­schle­si­en gebo­ren und wuchs in Ober­bay­ern auf. Nach einer Aus­bil­dung als Kon­di­tor schloss er 1960 das Begab­ten­ab­itur erfolg­reich ab und stu­dier­te dar­auf­hin Päd­ago­gik, das Stu­di­um been­de­te er mit Staats­examen. Nach einer Zeit als Berufs­schul­leh­rer in Kit­zin­gen wech­sel­te er aller­dings das Fach und wur­de zum frei­en Schrift­stel­ler.

Sein ers­ter Roman UNS RIEFEN DIE STERNE  war vom Film ENDSTATION MOND inspi­riert und erschien 1956. Im Jahr 1965 ver­fass­te er sein ers­tes PERRY RHODAN-Taschen­buch und wur­de drei Jah­re spä­ter als Team­au­tor zur Serie beru­fen, für die er lan­ge Jah­re schrieb. Im Seri­en­kos­mos war Knei­fel ins­be­son­de­re Atlan ver­schrie­ben, um den er unter ande­rem zahl­rei­che »Zeit­aben­teu­er« ver­fass­te, die das Wir­ken des Arko­ni­den im Lau­fe der mensch­li­chen His­to­rie beschrie­ben. Knei­fel war nach lan­ger Pau­se ab dem Jahr 2000 wie­der als Gast­au­tor für die RHO­DAN-Serie tätig.

Neben der PR-Serie schrieb er im Heft­be­reich zudem unter ande­rem für DRAGON, MYTHOR, DÄMONENKILLER und SEEWÖLFE. Er zeich­ne­te auch ver­ant­wort­lich für die Roman­aus­ga­be der Fern­seh­se­rie RAUMPATROUILLE, wobei er neben den sie­ben TV-Fol­gen auch noch wei­te­re Aben­teu­er ver­fass­te, die in Taschen­buch­form und als Heft­ro­ma­ne erschie­nen sind. Wei­te­re Arbei­ten waren Sach­bü­cher, Dreh­bü­cher zu Hör­spie­len und in den letz­ten jah­ren meh­re­re his­to­ri­sche Roma­ne.

Hans Knei­fel ver­starb am 7. März in Mün­chen.

Auch Hans Knei­fel gehört zu den­je­ni­gen, die mei­ne Jugend maß­geb­lich geprägt haben. Zu mei­nen Lieb­lings­ro­ma­nen gehör­ten und gehö­ren sei­ne span­nen­den, immer humor­vol­len und oft nicht ganz poli­tisch kor­rek­ten Aben­teu­er um Cliff McLa­ne und die Crew der ORION.

Ad astra!

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Bild Hans Knei­fel Copy­right VPM

Ralph McQuarrie (1929 – 2012)

Bereits am drit­ten März ver­starb der US-ame­ri­ka­ni­sche Desi­gner und Futu­rist Ralph McQuar­rie. Am bekann­tes­ten dürf­ten sei­ne Pro­duk­ti­ons- und Kon­zept­zeich­nun­gen sein, auf denen das Design der ers­ten STAR WARS-Fil­me beruht.

McQuar­rie wur­de am 13. Juni 1929 als Ralph Angus McQuar­rie gebo­ren und wuchs auf einer Farm bei Bil­lings in Mon­ta­na auf. Nach­dem er im Korea-Krieg in der US-Armee gedient und einen Kopf­schuss über­lebt hat­te, stu­dier­te er am Pasa­de­na Art Cen­ter und war zuerst als Zeich­ner für eine Zahn­tech­nik-Fir­ma tätig. Danach arbei­te­te er als tech­ni­scher Illus­tra­tor für Boe­ing, zeich­ne­te aber auch zu die­ser Zeit bereits Film­pla­ka­te und illus­trier­te die CBS-Nach­rich­ten­sen­dun­gen zum Apol­lo-Pro­gramm.

Von sei­nen Arbei­ten beein­druckt unter­hielt sich ein gewis­ser Geor­ge Lucas mit ihm über einen geplan­ten Sci­ence Fic­tion-Film und die­ser hol­te ihn dann auch im Jahr 1975 für die Pro­duk­ti­on von A NEW HOPE (STAR WARS EPISODE IV) mit ins Boot. McQuar­rie zeich­ne­te zahl­lo­se Set-Kon­zep­te, ent­wi­ckel­te aber auch Cha­rak­te­re wie zum Bei­spiel R2-D2, C3-PO, Darth Vader (ins­be­son­de­re des­sen Atem­mas­ke), die impe­ria­len Sturm­trup­pen, Yoda sowie Chew­bac­ca – und er half dabei, die Mäch­ti­gen bei der 20th Cen­tu­ry Fox davon zu über­zeu­gen, das Pro­jekt zu finan­zie­ren. Man kann wohl mit Fug und Recht behaup­ten, das ein Groß­teil des Aus­se­hens und des Stils des STAR WARS-Uni­ver­sums auf McQuar­rie zurück gehen. Geor­ge Lucas sag­te nach McQuar­ries Tod: »Immer wenn ich etwas mit Wor­ten nicht erklä­ren konn­te, habe ich auf eine sei­ner Zeich­nun­gen gedeu­tet und gesagt: ‘macht es so!’ «

Neben sei­nen Arbei­ten an STAR WARS war er aber noch für diver­se ande­re Designs in Film­pro­jek­ten ver­ant­wort­lich. Bei­spiels­wei­se design­te er die Raum­schif­fe aus UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART und E.T., ent­wi­ckel­te Ende der 1970er das Aus­se­hen der Serie BATTLESTAR GALACTICA und wirk­te an JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES mit. Für den STAR TREK-Film THE VOYAGE HOME arbei­te­te er als Bera­ter in Sachen Pro­duk­ti­ons­de­sign, ebe­so für JURASSIC PARK und DAS WUNDER IN DER 8. STRASSE. Für die Designs im Film COCOON erhielt er im Jahr 1985 den Oscar in der Kate­go­rie »visu­el­le Effek­te«.

Rick McCall­ums Ange­bot, auch für die STAR WARS-Epi­so­den eins bis drei die Designs zu gestal­ten, lehn­te er ab.

Ralph McQuar­rie ver­starb am 3. März im Alter von 82 Jah­ren in sei­nem Haus im kali­for­ni­schen Ber­ke­ley an Kom­pli­ka­tio­nen einer Par­kin­son-Erkran­kung.

Sei­ne Zeich­nun­gen zu STAR WARS haben mich als Her­an­wach­sen­den Ende der 1970er tief beein­druckt und waren mit Sicher­heit ein wich­ti­ger wei­te­rer Grund für mein Inter­es­se an Sci­ence Fic­tion und Tech­nik. Dan­ke Ralph.

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Bild: Ralph McQuar­rie 2010 wäh­rend eines Besuchs bei Lucas­Film, von Ter­ri Hod­ges, aus der Wiki­pe­dia, CC-BY

Cheetah (1931 – 2011)

Der hei­li­ge Abend war kein guter in die­sem Jahr für Hoch­be­tag­te. Am 24.12.2011 ver­starb Cheetah an Nie­ren­ver­sa­gen. Wer? Bei Cheetah han­delt es sich um den Schim­pan­sen, der an der Sei­te von John­ny Weiss­mül­ler in den 1930er und ‑40er Jah­ren in diver­sen TARZAN-Fil­men spiel­te.

Bemer­kens­wert dar­an ist, dass Schim­pan­sen in Gefan­gen­schaft übli­cher­wei­se nicht älter als 35 bis 50 Jah­re wer­den. Die­ser brach­te es auf 80 Lebens­jah­re und stand bereits als ältes­ter leben­der Schim­pan­se (genau­er gesagt als ältes­ter nicht-mensch­li­cher Pri­mat) im »Guin­ness-Buch der Rekor­de«.

Cheetah trat an der Sei­te von Weiss­mül­ler zwi­schen 1932 (TARZAN THE APE MAN) und 1948 (TARZAN AND THE MERMAIDS) in zwölf Pro­duk­tio­nen auf und dürf­te des­we­gen wahr­schein­lich auch den Rekord als Schim­pan­se mit den meis­ten Haupt­rol­len in Fil­men hal­ten.

Anzu­mer­ken ist aller­dings noch, dass zum einen die Rol­le in den Fil­men von meh­re­ren spe­zia­li­sier­ten Affen gespielt wur­de, die jeweils für bestimm­te Auf­ga­ben ein­ge­setzt wur­den. Bei dem am Sams­tag ver­stor­be­nen han­delt es sich mög­li­cher­wei­se um »Cheetah-Mike«, einen davon. Auch wird das Alter in Zwei­fel gezo­gen, es dürf­te aber davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass man beim Guin­ness-Buch weiß was man tut … oder?

http://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​L​w​E​t​y​M​0​A​OhM

Update: inzwi­schen geht’s natür­lich rund im Web. Selbst­er­nann­te Exper­ten strei­ten sich mit ande­ren selbst­er­nann­ten Exper­ten, ob die Geschich­te wahr ist. Was tat­säch­lich die Wahr­heit ist, wer­den wir wahr­schein­lich nie her­aus fin­den, aber das ist auch gar nicht nötig. Zum einen ist es eine gute Sto­ry und zum ande­ren wur­de an einen der bekann­tes­ten »tie­ri­schen« Hel­den der Film­ge­schich­te erin­nert.

Anne McCaffrey (1926 – 2011)

Der Name Anne McCaf­frey dürf­te wohl jedem der sich mit Phan­tas­tik beschäf­tigt ein Begriff sein. Am bekann­tes­ten ist die Gran­de Dame der SF durch ihre Roma­ne um die DRACHENREITER VON PERN gewor­den, sie ver­fass­te jedoch auch zahl­lo­se wei­te­re Wer­ke und Zyklen wie KRISTALLSÄNGER, die DOO­NA-Serie oder Geschich­ten aus dem TALENT-Uni­ver­sum.

McCaf­frey wur­de am 1. April 1926 in Cam­bridge, Mas­sa­chu­setts, als Toch­ter der Immi­gran­ten Geor­ge Her­bert McCaf­frey und Anne Doro­thy McEl­roy gebo­ren. 1947 gra­du­ier­te sie mit einem Mas­ter in sla­wi­sche Spra­chen und Lite­ra­tur am Rad­clif­fe Col­lege. Spä­ter arbei­te­te sie als Wer­be­tex­te­rin und stu­dier­te in den USA sowie in Düs­sel­dorf und Gesang, letz­te­res führ­te sie dann auch danach an die Oper in Dela­ware. 1970 emi­grier­te sie nach Irland und wohn­te dort in einem selbst gestal­te­ten Anwe­sen mit dem Namen »Dra­gon­hold under the Hill«.

1953 erschien ihre ers­te Kurz­ge­schich­te, ihre Kar­rie­re als Autorin begann aber erst »so rich­tig«, als 1967 ihr ers­ter Roman RESTOREE (dt. 1973 bei Heyen als DIE WIEDERGEBORENE) ver­legt wur­de. Es folg­ten zahl­lo­se Bücher, gleich im Jahr 1968 der ers­te Band des DRACHENREITER-ZYKLUS mit dem Titel DRAGONFLIGHT (bei Hey­ne 1972 als DIE WELT DER DRACHEN). Unter ihrem Namen wur­den fast 100 Roma­ne publi­ziert, zudem war sie Co-Autorin bei ca. 30 Pro­jek­ten zusam­men mit AutorIn­nen wie Eliza­beth Ann Scar­bo­rough, Mar­ga­ret Ball, Mer­ce­des Lackey, Eliza­beth Moon, Jody Lynn Nye oder S. M. Stir­ling.

Im Jahr 1968 war sie die ers­te Frau die einen Hugo gewann, ein Jahr dar­auf die ers­te Autorin, die mit einem Nebu­la geehrt wur­de. Zudem war sie die ers­te, die es mit einem SF-Titel (THE WHITE DRAGON) 1978 in die New York Times Best­sel­ler­lis­te schaff­te.

Anne McCaf­frey ver­starb am 21.11.2011 im Alter von 85 Jah­ren an den Fol­gen eines schwe­ren Schlag­an­falls in ihrem Haus in Irland. Damit wird sie lei­der die ange­kün­dig­te Ver­fil­mung ihrer bekann­tes­ten Rei­he, der DRACHENREITER VON PERN, nicht mehr erle­ben.

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Bild: Anne McCaf­frey 2005, aus der Wiki­pe­dia, von Anna Creech (CC BY-SA)

H. G. Francis (1936 – 2011)

Ges­tern ver­starb Hans Ger­hard Fran­cis­kow­sky, den meis­ten wohl eher unter sei­nem Pseud­onym H. G. Fran­cis bekannt. Fran­cis war ein über­aus viel­sei­ti­ger Roman- und Hör­spiel­au­tor, er ver­fass­te Kin­der- und Jugend­bü­cher, Tier­aben­teu­er,  Detek­tiv­ge­schich­ten, Gru­sel­sto­rys und Erwach­se­nen­ro­ma­ne, war aber wohl haupt­säch­lich in der Phan­tas­tik zu Hau­se, genau­er gesagt der Sci­ence Fic­tion.

Erst vie­le Jah­re, nach­dem ich H. G. Fran­cis über die PERRY RHODAN-Serie ken­nen­lern­te, stell­te ich fest, dass ich ihn tat­säch­lich bereits vor­her gekannt hat­te, denn ich las sowohl sei­ne Jugend­bü­cher und lausch­te des Wei­te­ren zahl­lo­sen von ihm ver­fass­ten Hör­spie­len, aber die­sen Zusam­men­hang konn­te ich erst spä­ter knüp­fen. Dabei hät­te mich das Pseud­onym H. G. Fran­cis­co bereits frü­her dar­auf brin­gen kön­nen…

1970 erfolg­te sein Ein­stieg ins Per­ry­ver­sum, zuerst bei ATLAN und im Jahr dar­auf begann er auch für die Mut­ter­se­rie zu schrei­ben. Für die­se steu­er­te er im Lau­fe der Jah­re über 200 Roma­ne bei, sein letz­ter Bei­trag war Heft 2237, WELT DER HYPERKRISTALLE, erschie­nen im Jahr 2004. Zudem war er für die Dreh­bü­cher von über 600 Hör­spie­len ver­ant­wort­lich, bei etli­chen davon führ­te er auch Regie.

Wer mag, kann sich unter den oben von mir gelie­fer­ten Links aus­führ­lich zu die­sem Mul­ti­ta­lent infor­mie­ren, des­we­gen wer­de ich sei­ne unge­zähl­ten Wer­ke in Buch, Heft und Dreh­buch für Hör­spiel und Film an die­ser Stel­le nicht erneut und red­un­dant auf­zäh­len. Ich möch­te aller­dings sagen, dass mich ins­be­son­de­re sei­ne SF-Roma­ne (PERRY RHODAN und im Jugend­buch) und sei­ne Hör­spie­le durch mei­ne Jugend beglei­te­ten und mich präg­ten. Mei­nen Dank dafür, auch wenn er nun zu spät ist.

H. G. Fran­cis ver­starb am 3. Novem­ber 2011 nach lan­ger Krank­heit in Ham­burg. Mein Mit­ge­fühl gilt sei­ner Fami­lie und sei­nen Freun­den.

Bild H. G. Fran­cis Copy­right VPM

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