Besprechung

Bandit bespricht: DER EXORZIST – BEKENNTNIS

Poster Exorzist Bekenntnis

THE EXORCIST: BELIEVER – Bun­des­start 05.10.2023 – Release 06.10.2023 (US)

Was EXORZIST: BEKENNTNIS deut­lich aus der Mit­tel­mä­ßig­keit nimmt, ist der Glau­be des Regis­seurs und Co-Autors David Gor­don Green, tat­säch­lich einen legi­ti­men Nach­fol­ger von Wil­liam Fried­kins urei­gens­ter Visi­on gemacht zu haben. Blum­house Pro­duc­tions, das Label des Hor­ror-Mega­lo­ma­nen Jason Blum, beherrscht den aktu­el­len Main­stream-Hor­ror wie sei­ner­zeit die Ham­mer-Stu­di­os. Die qua­li­ta­ti­ve Band­brei­te ist dabei immens. Für einen THE PURGE gibt es auch einen OUIJA, oder für GET OUT ein FANTASY ISLAND, und INVISIBLE MAN steht einer HAL­LO­WEEN-Tri­lo­gie gegen­über. Letzt­ge­nann­te Tri­lo­gie kam von David Gor­don Green, dem Mann der die unsterb­li­che Figur Micha­el Mey­ers töte­te. Nicht nur insze­na­to­risch, son­dern auch als Legen­de und Kul­tur­iko­ne. Und nun ist David Gor­don Green erneut ange­hal­ten ein Fran­chise anzu­sto­ßen, mit dem noch heu­te furcht­erre­gends­ten Hor­ror­film als Vor­la­ge.

Bandit bespricht – DUNGEONS & DRAGONS: Ehre unter Dieben

DUNGEONS & DRAGONS: HONOR AMONG THIEVES
Bun­des­start 16.03.2023
Pre­view 24.03.2023 Metro­plex, Fürth

Seit 1974 spielt die Welt DUNGEONS & DRAGONS, sei­ner­zeit tat­säch­lich noch mit Papier und Stift. Die Geschich­te hat­ten Gary Gygax und Jeff Per­ren 1971 mit dem Spiel CHAINMAIL begon­nen, dar­aus D&D ent­wi­ckelt, und damit das Pen-and-Paper-Rol­len­spiel ins Leben geru­fen. Dar­aus hat sich eine regel­rech­te Indus­trie ent­wi­ckelt, aber die Mut­ter aller Pen-and-Papers über­dau­er­te nicht ein­fach die Zeit, son­dern blieb immer Num­mer Eins. Mitt­ler­wei­le ist die Fir­ma Wizards of the Coast Rech­te­inha­ber, stellt das Spiel her und ver­treibt es, und hütet ihr Kind, wie es über­vor­sich­ti­ge Müt­ter tun. Das garan­tiert eine sorg­sa­me, regel­kon­for­me und dem Spiel ange­mes­se­ne Adap­ti­on, weil gute Men­schen von Wizards of the Coast nicht ein­fach nur bera­tend zur Sei­te stan­den, son­dern die Geschich­te und Cha­rak­te­re mit aus­ar­bei­te­ten. Aber nicht nur des­we­gen ist DUNGEONS & DRAGONS: EHRE UNTER DIEBEN einer der bes­ten Fil­me unter den vie­len Adap­tio­nen von Gesell­schafts- und Com­pu­ter­spie­len.

Bandit bespricht: M3GAN

M3GAN – Bun­des­start 12.01.2023

Bestimm­te Hor­ror­fil­me sind dar­auf aus­ge­rich­tet, ein woh­li­ges Gefühl von Gerech­tig­keit zu ver­mit­teln, indem sie schlech­ten Men­schen ein gars­ti­ges Ende besche­ren. Wie Gem­mas über­heb­li­chem Chef, Gem­mas rück­sichts­lo­ser Nach­ba­rin, aber auch Gem­mas Betreue­rin vom Sozi­al­dienst, oder dem spei­chel­le­cken­de Lakai des Chefs, der auf mie­se Art schon eine Fort­set­zung für den Film ein­lei­tet. Deren Able­ben berei­tet der Zuschaue­rin und dem Zuschau­er ein­fach viel Freu­de.
Gem­ma ist Spiel­zeug-Inge­nieu­rin und hat mit einem nur zwei Per­so­nen umfas­sen­dem Team einen men­schen­ähn­li­chen Robo­ter ent­wi­ckelt, Bau­tei­le geformt, geschweißt, gelö­tet, zusam­men­ge­setzt, Funk­tio­nen und Mecha­nik kali­briert, und pro­gram­miert. Es gibt Fil­me, die machen es einen sehr schwer, ernst genom­men zu wer­den. Wobei die tri­via­le Her­ab­wür­di­gung von inhalt­li­chen und insze­na­to­ri­schen Schwä­chen sel­ten Recht­fer­ti­gung fin­det. Aber M3GAN ist ein Film der dies regel­recht her­aus­for­dert.

Bandit bespricht: WEDNESDAY

WEDNESDAY – Net­flix seit 23.11.2022

Wegen unge­bühr­li­chen Ver­hal­tens muss Wed­nes­day Addams ihre Schu­le ver­las­sen. Sie selbst kann das nicht nach­voll­zie­hen, der Jun­ge ist ja nicht gestor­ben son­dern hat nur einen Hoden ver­lo­ren. Mitt­ler­wei­le ist das zyni­sche Mäd­chen zir­ka 15 Jah­re und sehr hübsch, gera­de wegen ihrer Lei­chen­bläs­se und den pech­schwar­zen Zöp­fen. Zöp­fe, die in die­ser Serie nicht in Hen­kers­schlin­gen enden, viel­leicht weil sie sich da her­aus­ge­wach­sen fühlt. Dafür hat der Grad an staub­tro­cke­ner Mor­bi­di­tät zuge­nom­men. Die Ent­wick­lung von Wed­nes­day ist kon­ti­nu­ier­lich mit den Ver­fil­mun­gen vor­an­ge­schrit­ten, manch­mal sogar sprung­haft. In der 1964 gestar­te­ten Serie war sie noch die jün­ge­re Schwes­ter von Pugs­ley, in den zwei legen­dä­ren Bar­ry Son­nen­feld Ver­fil­mun­gen war es irgend­wie unklar und nun in ihrer eige­nen Serie ist Wed­nes­day die Älte­re.

»Nie­mand quält mei­nen Bru­der, außer mir«.

James J. Butcher: DEAD MAN’S HAND

Der Name But­cher kommt einem merk­wür­dig bekannt vor, wenn es um Urban Fan­ta­sy geht. Und das auch nicht ganz zufäl­lig, ist Jim But­cher doch der Autor der ver­mut­lich erfolg­reichs­ten Gen­re-Rei­he über­haupt, die Dres­den Files um den Chi­ca­go­er Magi­er Har­ry Cop­per­field Blackstone Dres­den.

Der hat einen Sohn. Der hat nicht etwa ein Pseud­onym gewählt, das sei­ne Her­kunft ver­schlei­ert, son­dern schreibt als James J. But­cher. Was aus Verlags‑, oder ver­mut­lich eher Mar­ke­ting­sicht, sicher­lich eine Men­ge Sinn ergibt, sorgt natür­lich auch dafür, dass gro­ße Fuß­spu­ren aus­zu­fül­len sind.

GHOSTBUSTERS: AFTERLIFE

… oder auch: GHOSTBUSTERS: LEGACY – Deutsch­land­start am 18.11.2021

Was hät­te alles schief gehen kön­nen … GHOSTBUSTERS (1984) ist eine Film-Iko­ne aus den 1980ern und älte­re Semes­ter kön­nen heu­te noch die zahl­lo­sen zeit­lo­sen Zita­te run­ter­ras­seln, weil wir den Strei­fen gefühlt Mil­lio­nen mal gese­hen haben. Dan Aykroyd woll­te schon lan­ge eine Fort­set­zung machen, aber irgend­wie ist es nie dazu gekom­men, unter ande­rem auch, weil Bill Mur­ray sich immer geziert hat – und weil in Tin­sel­town nie­mand Geld locker machen woll­te.

Und dann war da GHOSTBUSTERS aus dem Jahr 2016, der mir im Prin­zip auch ganz gut gefal­len hat, der aller­dings eine Neu­erfin­dung war und kei­ne Fort­er­zäh­lung. Zudem hat­te Regis­seur Paul Feig zwar grund­sätz­lich ver­stan­den, was GHOSTBUSTERS sind, aber am Ende nicht die eigent­li­che Essenz, das Herz, des Gan­zen. Man sor­tier­te ihn allen­falls unter »ganz nett« ein, aber es war nicht der gro­ße Wurf, den die Fans sich eigent­lich gewünscht hat­ten. Und vor allem tauch­ten die alten Hau­de­gen nur in Came­os auf, nicht in ihren dama­li­gen Rol­len.

Ver­mut­lich muss­te mit Jason Reit­man erst der Sohn des ursprüng­li­chen Regis­seurs antre­ten, um die­se Fort­set­zung 37 Jah­re nach dem ers­ten tat­säch­lich in die Kinos zu bekom­men, wenn auch auf­grund des Virus mit über einem Jahr Ver­spä­tung.

Bandit bespricht: FREE GUY

FREE GUY – Bun­des­start 12.08.2021

»Es ist ein Film, der sei­ne Erzäh­lung von vor­ne bis hin­ten auf Stan­dard­ele­men­ten auf­baut«, ist das Schlech­tes­te was man über FREE GUY sagen kann. Was man unter ande­rem Gutes sagen kann, dass kaum einem auf­fällt, wie hier ein Ver­satz­stück nach dem ande­ren aus­ge­lo­tet ist und genutzt wird. FREE GUY ist wie ein auf­ge­bla­se­ner Bal­lon, bei dem man ein­fach das Mund­stück los­lässt. Man weiß was pas­sie­ren wird, aber man weiß nie, wie es pas­sie­ren wird. Auf alle Fäl­le ist es ein irrer, wir­rer Flug der unbe­re­chen­bar bleibt. Und da kann das Wis­sen um all die bekann­ten Sto­ry-Ele­men­te sogar für ordent­li­che Ver­wir­rung sor­gen. Wir ler­nen unse­ren Kum­pel (um vor­erst noch deutsch zu blei­ben) so ken­nen, wie er sich selbst wahr­nimmt: Ein son­ni­ger Kerl, der tut was er tun soll und es gut fin­det, weil es sei­ne Bestim­mung ist. Hell­blau­es Kurz­arm­hemd, beige Hose, unbe­ein­druckt von dem, was um ihn her­um pas­siert, weil es eben so pas­sie­ren soll. Es ist die moder­ne Fas­sung von Tru­man Bur­bank, der der­einst iso­liert in einem gigan­ti­schen Fern­seh­stu­dio auf­ge­wach­sen ist und dort sein Leben ver­brach­te.

Bandit bespricht: MONSTER HUNTER

MONSTER HUNTER – Bun­des­start 08.07.2021

Mil­la Jovo­vich und Tony Jaa im kör­per­li­chen Zwei­kampf könn­te man schon als iro­ni­sches Spek­ta­kel betrach­ten. Aber Paul Wil­liam Scott Ander­son, nicht Tho­mas, insze­niert das mit so einer ver­bis­se­nen Ernst­haf­tig­keit, dass kein Raum bleibt für humor­vol­le Ansät­ze. Und es bleibt kein Raum, die­se Sze­ne schön zu reden. Jovo­vich kann sich ledig­lich über Schnitt und nahe Ein­stel­lun­gen über die Sequenz ret­ten. Was die Fra­ge auf­wirft, wozu eine Kampf-Iko­ne wie Jaa über­haupt enga­giert wird? Zu die­sem Zeit­punkt hat Ander­son sei­nen Film längst in den zwei­ten Akt gebracht, und der erwar­tungs­vol­le Zuschau­er hat ohne­hin längst ver­stan­den, dass es für die­se fil­mi­sche Mise­re kaum noch Hoff­nung geben wird.

Bandit bespricht: STOWAWAY

STOWAWAY – Bun­des­start 24.06.2021 & Net­flix

Für Zoe war es eigent­lich nur ein splee­ni­ger Gedan­ke, in ihrem Lebens­lauf eine Absa­ge für die Mars-Mis­si­on ste­hen zu haben. Doch sie wur­de ange­nom­men und erst jetzt erkennt sie, dass es etwas wirk­lich Bedeu­ten­des sein wird. Etwas, das ihrem Leben einen tie­fe­ren Sinn geben könn­te.
Dies ist das Nar­ra­tiv von Sto­wa­way, dass jeder ent­ge­gen sei­nes eige­nen Lebens­ent­wurfs vom Leben her­aus­ge­for­dert wird. Und das gelingt den Autoren Joe Pen­na und Ryan Mor­ri­son anfäng­lich aus­ge­spro­chen gut und sehr ein­dring­lich. Das Welt­all ist eben kein Ort, der für Men­schen gemacht ist. Umso inten­si­ver gestal­ten sich hier mensch­li­che Dra­men. Autor Pen­na hat auch Regie geführt und insze­niert viel mehr ein Kam­mer­spiel anstel­le einer gro­ßen Space-Ope­ra.

Bandit bespricht: SHADOW IN THE CLOUD

SHADOW IN THE CLOUD – Ama­zon Prime /​ DVD-Blu­Ray

Das mit dem Hören­sa­gen ist immer so ein Ding. Aber in der Film­in­dus­trie will man sich in der Hin­sicht seit gerau­mer Zeit auf nichts mehr ein­las­sen und so nahm man Max Lan­dis nach Miss­brauchs­vor­wür­fen das Dreh­buch zu SHADOW ganz schnell weg. So geschah es auch mit sei­nem Pro­du­zen­ten-Sta­tus, angeb­lich von Co-Pro­du­zen­tin Moretz initi­iert. Hören­sa­gen. Max Lan­dis war raus. Fakt. Schon wäh­rend des gan­zen Pro­ze­de­re begann Regis­seu­rin Rose­an­ne Liang mit hef­ti­gen Über­ar­bei­tun­gen. So dass die eine Par­tei am Ende stolz ver­kün­de­te, Lan­dis‘ Spu­ren aus dem Buch getilgt zu haben und die Oppo­si­ti­on stolz behaup­tet 95% sei­nes Dreh­buchs auf der Lein­wand gese­hen zu haben. Man kennt sowas und es wäre auch voll­kom­men irrele­vant, weil sich jede Sei­te ihre Ver­si­on schön redet. Wich­tig wäre es aller­dings für Film­fe­ti­schis­ten und Hob­by-Wis­sen­schaft­ler, um Lösungs­an­sät­ze zu fin­den, wie es über­haupt zu so einem Dreh­buch kom­men konn­te.

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