Libreka

Alternativen beim Online-Kauf, gibt es die? libre​ka​.de

Ihr müsst jetzt ganz stark sein, lie­be Leser. Die­sen Test erträgt nur, wer extrem geis­tes­stark oder völ­lig besof­fen ist. Oder sein Hirn groß­zü­gig not­lei­den­den Zom­bies gespen­det hat. You have been war­ned!

Her­ein­spa­ziert, her­ein­spa­ziert, mei­ne sehr geehr­ten Damen und Her­ren, in unse­re ein­ma­li­ge Show der Abson­der­lich­kei­ten! Hier sehen Sie absto­ßen­de Mons­tren eben­so, wie ver­wach­se­ne Freaks, hier bleibt kein Auge tro­cken und hier erbli­cken Sie Din­ge, die man anders­wo tot­schla­gen wür­de!

Bis­her konn­te man in die­sem Test von Online­shops halb­wegs brauch­ba­re Ergeb­niss eben­so fin­den, wie man­gel­haf­te oder durch­wach­se­ne. Aber was libre­ka!, der von MVB – und damit vom Bör­sen­ver­ein des Buch­han­dels, MVB heisst »Mar­ke­ting- und Ver­lags­ser­vice des Buch­han­dels GmbH« – betrie­be­ne Buch­la­den im Web bie­tet, ist so hane­bü­chen, dass das oben zu lesen­de Intro sei­ne Berech­ti­gung hat. Denn ich habe vor lau­ter »an den Kopf fas­sen« (neu­deutsch: Face­palms) wäh­rend des Tests jetzt hau­fen­wei­se deut­li­che Griffstel­len im Gesicht und – um bei der Freak­show zu blei­ben: die­ser Shop muss aus Lei­chen­tei­len mumi­fi­zier­ter Bör­sen­ver­eins-Zom­bies zusam­men­ge­setzt wor­den sein, anders lässt sich das, was mir begeg­net ist, nicht erklä­ren.

Ins­be­son­de­re sind die gleich fol­gen­den Erkennt­nis­se dann wit­zig, wenn man sich vor Augen führt, wie MVB unter einem »über libreka!«-Link groß­spu­rig angibt:

libre­ka! ist die gro­ße E‑Book-Platt­form für den deutsch­spra­chi­gen Raum – mit einem umfas­sen­den Leis­tungs­an­ge­bot, das von der Infor­ma­ti­on über die Mög­lich­keit zum Rein­le­sen in Bücher bis zum Kauf von E‑Books und gedruck­ten Büchern reicht. 1.947.526 Bücher aus über 1.763 Ver­la­gen mit über 50 Mil­lio­nen Buch­sei­ten ste­hen für die Suche zur Ver­fü­gung und652.937 E‑Books zum Kauf bereit. Wer als Leser Bücher sucht, ist bei libre­ka! an der rich­ti­gen Adres­se.

Den letz­ten Satz möch­te ich aber sowas von bezwei­feln. Wer als Leser Bücher sucht (ins­be­son­de­re eng­li­sche Print- oder eBooks), der ist in einem tür­ki­schen Gemü­se­la­den bes­ser auf­ge­ho­ben, als bei libre­ka. Da kann man wenigs­tens die Inhalts­stof­fe der Sucuk von der Ver­pa­ckung able­sen, manch­mal sogar in eng­lisch.

Mer­ket auf, lie­be Besu­cher der Freak­show, wenn ich euch den dege­ne­rier­tes­ten und ver­wach­sens­ten Online­shop in Sachen »ich kauf´ im Inter­net« vor­stel­le, den ich je gese­hen habe. Büh­ne frei für: libre­ka! Unse­re gedun­ge­nen Clowns wer­den jetzt noch schnell Vali­um ver­tei­len, damit es nicht zu Hyper­ven­ti­la­ti­on kommt.

Auf den ers­ten Blick ist man noch arg­los und erfreut sich an der Über­sicht­lich­keit und dem halb­wegs hüb­schen und moder­nen Anblick der Sei­te. Das zeigt aller­dings, dass man auch aus einem hirn­lo­sen Zom­bie mit ein wenig Make Up und neu­en Desi­gner-Kla­mot­ten zumin­dest äußer­lich einen Super­star machen kann (ähn­li­ches betrei­ben Pri­vat­sen­der seit Jah­ren und auch öffent­lich-recht­li­che kön­nen das inzwi­schen ganz gut, aber das ist doch die­ses … Fern­se­hen … iiiiihhhh!).
Aber ich schwei­fe ab. Erfreut nimmt man erst ein­mal ein hori­zon­ta­les Haupt­me­nü zur Kennt­nis, das nicht nur eBooks und Bücher, son­dern auch »Audio«, »Video/​DVD« (»Blu­Ray« ist ver­mut­lich zu modern für den … äh … tra­di­ti­ons­be­wuss­ten Bör­sen­ver­ein), »Soft­ware« und »Wei­te­re Medi­en« feil bie­tet. Wobei ich mir auf Anhieb unter »Wei­te­re Medi­en« so gar nix vor­stel­len konn­te. Also der Neu­gier nach­ge­kom­men und mal dar­auf geklickt.
Ahja. Unter »Wei­te­re Medi­en« fin­de ich … Bücher. Das ist ja ori­gi­nell. War­um sind die nicht unter »Bücher«? Weil man unbe­dingt einen wei­te­ren Menü­punkt brauch­te, um wich­ti­ger zu wir­ken? Oder bes­ser sor­tiert? Das Menü muss­te voll wer­den? Man könn­te anneh­men, dass die Schlau­ber­ger, die das Por­tal ver­bro­chen haben, nach dem has­ti­gen Genuss einer Fla­sche Hörn­er­tee mög­li­cher­wei­se dach­ten »Hach, wir machen den über­flüs­si­gen Menü­punkt ganz nach rechts. Mit dem Titel und dem Namen klickt da eh nie jemand drauf!« Doch: ich. Unfass­bar. Ver­las­sen wir schnell die­sen Ort, denn hier lau­ert der Wahn­sinn der »Gro­ßen Alten« des Bör­sen­ver­eins und ihrer nicht­eu­kli­di­schen Navi­ga­ti­on. Mir ist schon ganz schwumm­rig,

Mal abge­se­hen davon, dass sich der Inhalt auch hier lie­be­voll an die lin­ke Sei­te des Brow­ser­fens­ters schmiegt, sieht die Front des Hau­ses eigent­lich ganz gut aus. Top­me­nü mit Haupt­na­vi­ga­ti­on, man könn­te sich fra­gen, war­um im Hea­der »Bücher und eBooks« steht, in der Navi­ga­ti­on jedoch eBooks vor Büchern ange­ord­net sind. Ist man sich sei­ner Prio­ri­tä­ten nicht ganz sicher? Grün als domi­nan­te Far­be soll einen Ein­druck von Fri­sche erzeu­gen. An der lin­ken Sei­te zei­gen sich the­ma­ti­sche Unter­tei­lun­gen, kli­cke ich auf Bel­le­tris­tik, stel­le ich erstaunt fest, dass als »The­men« unter ande­rem »Fan­tas­ti­sche Lite­ra­tur«, »Fan­ta­sy«, »Sci­ence Fic­tion« und »Fan­ta­sy & Sci­ence Fic­tion« auf­tau­chen. Das sind kei­ne Kate­go­rien, wie auf den bis­her getes­te­ten Sei­ten, son­dern Fil­ter, die die ange­zeig­ten Inhal­te (erst­mal irgend­wie alles) ein­schrän­ken. Eigent­lich ganz pfif­fig gemacht. Wäh­le ich irgend­was davon kann ich sogar gezielt nach Spra­chen fil­tern und sogar nach Preis­rah­men. Bei diver­sen Büchern wird mir die Opti­on »rein­le­sen« ange­zeigt, damit also eine Mög­lich­keit, die ganz ähn­lich der »Blick ins Buch«-Funktion bei Ama­zon ist.

Mal im Ernst und außer­halb mei­ner Spot­te­rei­en wei­ter oben: wer aus­schließ­lich auf der Hatz nach deut­schen Main­stream-Büchern ist, wird hier ver­mut­lich ganz gut bedient, denn eigent­lich ist das Kon­zept der Suche mit nach­fol­gen­der Fil­te­rung durch­aus schlüs­sig und das Fil­tern auch ganz gut umge­setzt (die eigent­li­che Suche aber nicht). Von der völ­lig unbe­dien­ba­ren ergo­no­mi­schen Kata­stro­phe, die libre­ka! vor dem Relaunch war, ist das tat­säch­lich Licht­jah­re ent­fernt. MVB hat in Sachen Bedie­nung offen­bar bes­se­re Leu­te als beim letz­ten Mal für die Umset­zung ein­ge­kauft – das ist aber auch wahr­lich nicht schwer. Zu den unent­schuld­ba­ren Tücken der Suche (mer­ke: Suche ist nicht gleich Fil­te­rung) kom­men wir gleich.

Nur: ich möch­te gern eng­li­sche Bücher erwer­ben, sei es in Tot­holz- oder in elek­tro­ni­scher Form – dazu kom­men wir jetzt und es wird klein­ka­riert und komisch, denn zumin­dest die­ser Teil der Hüt­te brö­ckelt hin­ter der auf­ge­styl­e­ten Fas­sa­de ziem­lich hef­tig.

Die Suche nach BLOOD RITES mit einer nach­fol­gen­den Fil­te­rung »Eng­lish« bringt den gesuch­ten Roman auf den ers­ten drei Sei­ten (also drei­ßig Such­ergeb­nis­sen) nicht ans Tages­licht. Des­we­gen die Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men »But­cher«, das hat bis­her auf den ande­ren Shops fast immer funk­tio­niert. Hier jedoch: ins­ge­samt vier Ergeb­nis­se (der Eng­lisch-Fil­ter ist noch aktiv), kei­nes (!) davon ist der gesuch­te Har­ry Dres­den-Roman.
Na gut, ver­su­che ich also mal den im Novem­ber erschie­ne­nen neu­en Roman COLD DAYS. Auch hier fin­de ich auf den ers­ten Ergeb­nis­sei­ten den gesuch­ten Titel nicht, die Such­ma­schi­ne behaup­tet zwar, nach »Rele­vanz« zu sor­tie­ren, was das für eine Rele­vanz sein könn­te, geht mir aller­dings auch nach einer aus­gie­bi­gen Medi­ta­ti­on auf mei­nem Dani­el Düsen­trieb-Kis­sen nicht auf. Mar­kiert sind bei den Tref­fern die ein­zel­nen Wor­te »cold« und »days«, eine Suche nach bei­den Begrif­fen zusam­men scheint nicht prio­ri­siert nach Rele­vanz sor­tiert zu wer­den. Wer pro­gram­miert so etwas? In ein­wö­chi­gem Lehr­gang zur IT-Kraft umge­schul­te MVB-Mana­ger? Auch wenn ich COLD DAYS in Anfüh­rungs­zei­chen set­ze, eine übli­che Vor­ge­hens­wei­se um Such­be­grif­fe zusam­men zu fügen: Fehl­an­zei­ge; eben­so, wenn ich den Titel um den Autoren­na­men ergän­ze: dann gibt es neun eng­li­sche Tref­fer, kei­ner davon ist der gesuch­te Roman – es ist noch nicht ein­mal ein ein­zi­ger davon von Jim But­cher.
Noch ein letz­ter Ver­such mit CHANGES. Über 30000 Tref­fer in »eng­li­sche Bücher« – ah ja … Ver­fei­ne­rung mit dem Autoren­na­men: kein Tref­fer auf den ers­ten paar Sei­ten der Such­ergeb­nis­se. Ernüch­ternd.

Unter dem »Finden«-Button der Such­funk­ti­on ent­de­cke ich einen klei­nen Link: »Erwei­ter­te Suche«. Hier kann ich den Titel und den Autoren­na­men ein­zeln ein­ge­ben. Ich tue dies für bei­de vor­ste­hen­den Roma­ne und zusätz­lich noch für CHANGES, das Ergeb­nis ist jedes­mal das­sel­be:

Ihre Such­an­fra­ge nach * und Titel »Chan­ges« und Autor »But­cher« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren Such­be­griff.

»Erbärm­lich« ist wie­der ein­mal das ein­zi­ge Wort, das mir dazu ein­fällt. Nein, das stimmt nicht, mir fal­len noch ganz ande­re Wor­te ein, aber die sind hier nicht wie­der­ga­be­fä­hig, das ver­bie­tet mir mei­ne Erzie­hung. Ver­mut­lich nut­ze ich wie­der eine Art und Wei­se des Suchens, die nicht mit den Vor­stel­lun­gen der MVB-Ent­wick­ler über­ein­stimmt, was zuläs­si­ge oder vali­de Such­an­fra­gen sind (sie­he die Lach­num­mer auf buch​han​del​.de). Viel­leicht soll­ten die ein Hand­buch zur Suche her­aus geben. Man wür­de das nur ver­mut­lich auf der Sei­te nicht fin­den.

Die Suche nach REDSHIRTS lie­fert drei Tref­fer. Der ers­te ist die Hey­ne-Aus­ga­be, zwei und drei muss man sich auf der Zun­ge zer­ge­hen las­sen, das ist ver­mut­lich wie­der die­se okkul­te MVB-»Relevanz«:

  • Augen­bli­cke einer Welt­rei­se, Hel­ge Nege­le
  • The Pulit­zer Pri­ce Archi­ve. A Histo­ry And Antho­lo­gy …

Man sieht: höchst beein­dru­ckend, was die­se Such­ma­schi­ne leis­tet … Eng­li­sche Aus­ga­ben von REDSHIRTS sowohl als eBook wie auch als Print­buch: nix ist.
Die Suche nach Alan Dean Fos­ter för­dert eben­so wie eine nach »Fos­ter, Alan Dean« und einer Ein­schrän­kung auf eng­li­sche Bücher gera­de mal 13 Tref­fer zuta­ge, davon ist nicht ein ein­zi­ger von Alan Dean Fos­ter. Eine Ver­tip­per-Suche nach »Alan Dearn Fos­ter« lie­fert wie erwar­tet: … nix.

Ihre Such­an­fra­ge nach »alan« »dearn« »fos­ter« lie­fer­te kei­ne Ergeb­nis­se. Bit­te ver­su­chen Sie es mit einem ande­ren oder all­ge­mei­ne­ren Such­be­griff.

Dan­ke, aber ich ver­su­che es lie­ber mit Bol, Osi­an­der oder eben doch wie­der Ama­zon. Und: Bei diver­sen Büchern feh­len die Cover­ab­bil­dun­gen.

Eigent­lich habe ich an die­ser Stel­le des Tests schon gar kei­nen Bock mehr, mich wei­ter mit die­sem halb­ver­gam­mel­ten Unto­ten aus­ein­an­der zu set­zen, aber ich beis­se die Zäh­ne zusam­men, ver­su­che mich in einen stoi­zis­tisch-maso­chis­ti­schen Geis­tes­zu­stand zu ver­set­zen, der mich die­se Freak-Web­sei­te wei­ter­hin ertra­gen lässt, und mache wei­ter. Ne Pul­le Leber­kleis­ter wäre viel­leicht auch eine Hil­fe gewe­sen.
Wobei: eigent­lich könn­te ich mir die Tests in Sachen eBooks tat­säch­lich spa­ren, denn bei den vor­ge­nann­ten Such­ergeb­nis­sen wur­den auch immer die eBooks mit ange­zeigt und sind fil­ter­bar. Des­we­gen in aller Kür­ze:

Die Suche nach ICERIGGER för­dert tat­säch­lich ein Resul­tat her­vor, was ist denn jetzt los? Die gesam­te Tri­lo­gie in einem eBook, her­aus­ge­ge­ben von Open Road für EUR 14,20. Die hat Ama­zon nicht. Die Ein­zel­bän­de gibt es bei libre­ka nicht, bei den Ama­zo­nen aller­dings schon. Das mit ICERIGGER war jedoch ein Zufalls­tref­fer. Charles Stross´ HIDDEN FAMILY: Fehl­an­zei­ge. Scal­zis REDSHIRTS: Fehl­an­zei­ge. Und sogar die bei­den Best­sel­ler THE HUNGER GAMES und A DANCE WITH DRAGONS: Fehl­an­zei­ge.
Ver­su­chen wir noch schnell einen Klas­si­ker: MOUNTAINS OF MADNESS von H. P. Love­craft. Und der wird tat­säch­lich als eBook in einer Aus­ga­be von Ran­dom House gefun­den, der Preis beträgt üppi­ge 21,31 Euro, bei Ama­zon gibt es ver­schie­de­ne Aus­ga­ben, die preis­wer­tes­ten davon kos­ten … 89 Cent, aller­dings habe ich die Ran­dom House-Aus­ga­be auf Ama­zon nicht gefun­den. Ein gro­ßer Teil der Wer­ke Love­crafts sind übri­gens seit 2007 gemein­frei … 21,31 Euro … ohne Wor­te … ich habe für eine Love­craft-Gesamt­aus­ga­be für den Kind­le 99 Cent bezahlt …

Man kann kon­sta­tie­ren: ekla­tan­te Preis­un­ter­schie­de gibt es des­we­gen nicht, weil die ach so tol­le eBook-Platt­form des Bör­sen­ver­eins in Sachen eng­li­scher eBooks extrem schlecht sor­tiert ist, zumin­dest was den Bereich Phan­tas­tik angeht.

Ich bin ja gar nicht so, gebe ihnen bei deut­schen Büchern eine Chan­ce, suche noch­mal nach Alan Dean Fos­ter und beschrän­ke dies­mal nicht auf »eng­lisch«. Nach der Ein­schrän­kung auf »Bücher« und »Bel­le­tris­tik« erhal­te ich 34 Tref­fer. Ja, das könn­te hin­kom­men. Aller­dings sind nur 12 davon tat­säch­lich von ihm der Rest ist von irgend­wem. Noch eins? Gern: Ich suche nach »Geor­ge R. R. Mar­tin« und schrän­ke auf »Bücher« ein, Bel­le­tris­tik bie­tet mir der Fil­ter gar nicht an. Ergeb­nis: vier Gra­phic Novels nach Mar­tin, dann ein Buch über Pfer­de­sport im Natio­nal­so­zia­lis­mus (nein, kein Scherz!), eine Götz Geor­ge-Bio­gra­fie, erst dann die ers­ten bei­den Roma­ne aus der LIED VON EIS UND FEU­ER-Rei­he. Dann ein Buch über Design­me­tho­den und eins über Mar­tin Gro­pi­us. Auf der zwei­ten Ergeb­nis­sei­te kein ande­res Bild, da wun­dert man sich nicht, dass 2475 Tref­fer gemel­det wer­den. Und so geht es wei­ter. An die­ser Stel­le hät­te ich, um ein hys­te­ri­sches Geki­cher zu unter­drü­cken, erneut die bereits bemüh­te Fla­sche Leber­kleis­ter zum Ein­satz kom­men las­sen müs­sen. Ergo: auch bei der Recher­che in der Kern­kom­pe­tenz »deutsch­spra­chi­ge Bücher« sind die Ergeb­nis­se die­ser Such­ma­schi­ne mit »sub­ter­ran« noch sehr freund­lich umschrie­ben.

Lie­be Leu­te von MVB: Lucene/​Solr ist eine Open Source-Such­ma­schi­ne unter Ägi­de des Apa­che-Pro­jekts und lie­fert schon unkon­fi­gu­riert bes­se­re Ergeb­nis­se als euer Pro­gram­mie­rer-Eja­ku­lat!

Schau­en wir noch auf die AGBs und Lie­fer­be­din­gun­gen der Bör­sen­ver­eins­zom­bie­sei­te:

Aus irgend­wel­chen nicht nach­voll­zieh­ba­ren Grün­den blei­ben gekauf­te eBooks nur zwei Jah­re lang her­un­ter­lad­bar. Das muss in Zei­ten der Cloud ein­fach deut­lich bes­ser gehen, war­um hier nicht ein zeit­lich unbe­grenz­ter Zugriff auf die zumeist mit DRM ver­seuch­ten Wer­ke ermög­licht wird, ist nicht nach­voll­zieh­bar. Man soll­te an die­ser Stel­le jedoch fair­ness­hal­ber anmer­ken, dass es bei libre­ka! auch eBooks gibt, die nur mit Soft-DRM ver­se­hen oder völ­lig frei von Kopier­schutz­me­cha­nis­men sind. Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass man sich dar­über im Kla­ren ist, dass auch die­se Sei­te dem­nächst wie­der über Bord gekippt wird und man dann kei­nen Bock hat, die Kun­den­da­ten und ‑eBook-Lizen­zen zu migrie­ren.

Bei der Lie­fe­rung von Büchern und den Prei­sen hier­für dann der Klop­per: hier wird man auf die Sei­te buch​han​del​.de ver­wie­sen, die ich an ande­rer Stel­le bereits als völ­lig untaug­lich getes­tet hat­te; Man weist nur dar­auf hin, dass man sich die Waren dann an einen Buch­händ­ler der Wahl sen­den las­sen kann – oder eben gegen einen Obo­lus nach Hau­se. War­um das kei­ne Opti­on ist, kann man in mei­nem Arti­kel zu buch​han​del​.de nach­le­sen. Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist natür­lich völ­lig sinn­frei, denn war­um leis­tet man sich eine zwei­te, red­un­dan­te Platt­form, wenn von da wie­der nur auf die ers­te gelei­tet wird und beschränkt libre­ka nicht, wie ursprüng­lich gedacht, aus­schließ­lich auf eBooks?

Fazit: Geht gar nicht. Zwar net­te Fil­ter­mög­lich­kei­ten (die Idee soll­te Dok­tor Fran­ken­stein in einen ande­ren Pati­en­ten trans­plan­tie­ren), aber eine kom­plett untaug­li­che Such­funk­ti­on. Wei­ter­hin gäh­nen­de Lee­re bei eng­li­schen Print­bü­chern und eBooks aus dem Bereich Phan­tas­tik.

Völ­lig indis­ku­ta­bel. Man kann nur hof­fen, dass die­se ober­fläch­lich geschmink­te Zom­bie-Sei­te schnell von Rick Gri­mes mit einer groß­ka­li­bri­gen Feu­er­waf­fe von ihren Lei­den erlöst wird.
Was? Es ist immer­hin die Sei­te einer Toch­ter­fir­ma des »Bör­sen­ver­eins des Teut­schen Puch­han­dels« und die muss gar kei­ne eng­li­schen Schmö­ker vor­hal­ten? Was für ein Unsinn, Aus­wahl und Gen­re­kom­pe­tenz sind die Stich­wor­te, die von Ama­zon bedient wer­den – und hier soll­te gera­de eine Buch­han­dels­sei­te wenigs­tens ver­su­chen gegen zu hal­ten. Ins­be­son­de­re, wenn eng­li­sche Bücher expli­zit als Aus­wahl zur Ver­fü­gung ste­hen, dann muss man auch gän­gi­ge Exem­pla­re oder min­des­tens Best­sel­ler fin­den kön­nen. Wer glaubt, Ama­zon eine sol­che maxi­mal halb­ga­re Sei­te mit maxi­mal unga­rer Suche ent­ge­gen set­zen zu kön­nen, der gehört wirk­lich in die ein­gangs erwähn­te Freak­show. Am bes­ten auf einem hohen Elfen­bein­turm, denn um die­se Freaks zu sehen, wür­de zumin­dest ich kein Geld aus­ge­ben wol­len.

Mir ist zudem nicht wirk­lich klar, wie sich die gra­vie­ren­de Dis­kre­panz zwi­schen der genia­len Fil­ter­funk­ti­on und der grot­ti­gen Such­ma­schi­ne erklä­ren lässt. Das fühlt sich an, als hät­ten unter­schied­li­che Ent­wick­ler dar­an gear­bei­tet und nicht mit­ein­an­der kom­mu­ni­ziert. Und als hät­ten die an der Such­ma­schi­ne im Gegen­satz zu denen am Fil­ter­sys­tem kei­ne Ahnung von der Mate­rie gehabt. Oder kann es sein, dass man auf irgend­ei­ne vor­han­de­ne, alte Tech­nik zurück griff und die Fil­ter­num­mer nur dran­gef­ri­ckelt hat? Wir wer­den es wohl nie erfah­ren.

Da libre­ka! aller­dings wie buch​han​del​.de von MVB betrie­ben wird, wun­dert mich hier – ehr­lich gesagt – gar nichts.

[cc]

Dis­clai­mer: wer Sati­re oder Sar­kas­mus fin­det liegt nicht ganz falsch und darf sie behal­ten.

Die ande­ren Tests: buch​han​del​.dekoh​li​bri​.deosi​an​der​.deleh​manns​.debol​.de

Kostenlose eBooks bei Libreka – revisited

noBook statt eBook

Ich mache doch mal einen neu­en Arti­kel dar­aus, statt Updates in den letz­ten zu schrei­ben, das hier könn­te län­ger wer­den…

Es kam tat­säch­lich ver­gleichs­wei­se schnell eine Ant­wort von Libre­ka. Hilf­reich war die aber wie erwar­tet nicht, denn war­um soll­te ich Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons instal­lie­ren, wenn ich einen Ado­be-DRM-taug­li­chen Rea­der habe? Ja, ich weiß, um das Buch auf den Rech­ner bzw. den eRea­der zu bekom­men, aber das ist doch völ­li­ger Unfug. Außer­dem gibts ADE nicht für Linux…

Guten Tag,
es ist rich­tig, dass in Ihrem Pro­fil ein Link (.acsm) hin­ter­legt wird, den Sie sich dann her­un­ter­la­den.
Zum Öff­nen der Datei benö­ti­gen Sie das Pro­gramm »Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons«.
Wei­te­re Infos hier­zu fin­den Sie hier: http://​www​.libre​ka​.de/​h​e​l​p​#​drm.

Freund­li­che Grü­ße
i.A. xxxxxx yyy­yy

Ich habe dar­auf­hin geant­wor­tet:

Sehr geehr­te Frau yyy­yy,

Das hilft mir nicht, da Ado­be Digi­tal Edi­ti­ons nicht für Linux ange­bo­ten wird.

Zudem habe ich ein Ado­be-DRM-taug­li­ches Lese­ge­rät, ich muss also Ado­bes pro­prie­tä­re und durch die Ver­wen­dung von Flash unsi­che­re Soft­ware nicht nut­zen und wer­de dies auch nicht tun. Bit­te tei­len Sie mir mit, wie ich das ePub auf mei­nen Rea­der bekom­me.

MfG

Mir ist schon klar, dass das ohne ADE nicht geht, aber man kann ja mal fra­gen… :o)

Ich habe aller­dings nach Frau yyy­yys Tipp mal einen Blick auf die Hilf­e­sei­te gewor­fen, dort fand ich einen ver­blüf­fen­den Hin­weis:

Besteht die Mög­lich­keit ein gekauf­tes E‑Book umzu­tau­schen?
E‑Books gel­ten gesetz­lich als Waren, die auf­grund ihre Beschaf­fen­heit nicht für eine Rück­sen­dung geeig­net sind. Wie bei Film‑, Musik- oder Soft­ware­down­loads sind auch elek­tro­ni­sche Bücher vom Wider­rufs­recht aus­ge­schlos­sen. Es ist daher nicht mög­lich ein E‑Book umzu­tau­schen oder zurück­zu­ge­ben.

Das ist eine inter­es­san­te The­se, die wohl in der Zukunft mal durch ein Gericht über­prüft wer­den muss. Frü­her wur­de das Rück­ga­be­e­recht durch das Fern­ab­satz­ge­setz gere­gelt, das wur­de inzwi­schen ins BGB inte­griert. Wann die Rück­ga­be von Waren nicht mög­lich ist wird gere­gelt im § 312d, da steht unter Punkt 2 (auf den man sich bei Libre­ka bezieht):

2. zur Lie­fe­rung von Audio- oder Video­auf­zeich­nun­gen oder von Soft­ware, sofern die gelie­fer­ten Daten­trä­ger vom Ver­brau­cher ent­sie­gelt wor­den sind,

Habe ich beim Kauf eines eBooks eine Audio­auf­zeich­nung erwor­ben? Nein. Eine Video­auf­zeich­nung? Nein. Soft­ware? Nega­tiv. Habe ich Daten­trä­ger »ent­sie­gelt«? Auf kei­nen Fall.

Dazu kommt, dass die eBooks durch mas­siv restrik­ti­ves DRM geschützt sind, ich kann sie also nicht dru­cken, kopie­ren oder an Drit­te wei­ter geben. Was ich kann ist, sie anzu­le­sen, aber das kann ich bei einem Papier­buch auch, bevor ich es zurück­sen­de. Sich einen Ein­druck vom »aus der Fer­ne« erwor­be­nen Gut zu machen und es bei Nicht­ge­fal­len zurück geben zu kön­nen ist ja einer der aus­drück­li­chen Zwe­cke die­ses Geset­zes. War­um soll­te es hier eine Unter­schei­dung des Medi­ums geben, also ob der Text auf Papier gedruckt wur­de oder ob die Daten elek­tro­nisch vor­lie­gen? Der Bör­sen­ver­ein selbst sagt in sei­ner Begrün­dung für die Buch­preis­bin­dung auf eBooks (pdf), dass das elek­tro­ni­sche Buch dem gedruck­ten gleich­zu­set­zen ist (»im wesent­li­chen ent­spricht«)… Hier jetzt nicht mehr, oder wie?

Libre­ka – und damit der Bör­sen­ver­ein des deut­schen Buch­han­dels – erwei­tert die gesetz­li­che Ein­schrän­kung uni­la­te­ral (und mei­ner Ansicht nach fälsch­lich) auf eBooks und kon­ter­ka­riert damit das, was der Gesetz­ge­ber mit die­sem Gesetz bezweckt hat­te: die Rech­te des Kun­den bei Fern­ab­satz zu stär­ken. Durch die For­mu­lie­rung »gesetz­lich« in ihrem Text ver­su­chen sie zudem zu sug­ge­rie­ren, dass sie geset­zes­kon­form han­deln – was aller­dings erst zu prü­fen wäre.

DIE DREI ??? bei Libreka zum kostenlosen Download – oder auch nicht…

Cover Rashuras Schatz

Libre­ka, die eBook-Ver­kaufs­ver­hin­de­rungs­platt­form des deut­schen Buch­han­dels hat im Rah­men des »Welt­tags des Buches« wie­der mal kos­ten­lo­se Down­loads im Ange­bot. Dies­mal han­delt es sich um einen Band aus dem DREI ???-Sam­mel­ro­man 150.
Um DIE GEISTERBUCHT 1: RASHURAS SCHATZ von Astrid Vol­lenbruch als ePub her­un­ter laden zu kön­nen, muss man sich bei Libre­ka anmel­den, also ein Nut­zer­kon­to anle­gen und die übli­chen Daten wie Namen und Adres­se ange­ben.
So weit, so schlecht. Noch schlech­ter ist aber, dass die kos­ten­lo­se Lese­pro­be DRM-ver­seucht ist und somit nur auf einem ent­spre­chen­den Lese­ge­rät gou­tiert wer­den kann. Und am schlech­tes­ten ist, dass ich es trotz mehr­stün­di­gen Ver­su­chen nicht schaf­fen konn­te, die ePub-Datei her­un­ter zu laden, denn statt­des­sen bie­tet mir Libre­ka eine Down­load-Hilfs-Sei­te namens URLLink.acsm zum Down­load an. Es war auch grund­sätz­lich nicht ganz ein­fach, den Down­load­link zu fin­den, denn der Ser­ver ließ sich mit der Bereit­stel­lung des­sel­ben so viel Zeit, dass ich von einem Feh­ler aus­ging.

Inter­es­sant auch, dass man mich zwin­gen will, einen Buch­händ­ler anzu­ge­ben, dem mein Down­load »gut­ge­schrie­ben« wird. Soll mir ja recht sein, nur lei­der wird dort nicht eine der Rem­schei­der Buch­hand­lun­gen zur Aus­wahl ange­bo­ten, son­dern nur wel­che ver­gleichs­wei­se weit weg, mit denen ich nun wirk­lich nichts zu tun habe. War­um soll­te ich denen mei­nen Down­load gut­schrei­ben las­sen? Bei der Aus­wahl fehlt die Opti­on »kei­ner davon«.

Ob sie es irgend­wann mal schaf­fen, Libre­ka zum Funk­tio­nie­ren zu bewe­gen und viel­leicht ansatz­wei­se kom­for­ta­bel zu gestal­ten? Man darf gespannt blei­ben – ich muss aber zuge­ben, dass mich das eigent­lich gar nicht inter­es­siert…

Update: Ich hat­te ver­mu­tet, dass über­las­te­te Ser­ver schuld dar­an sind, dass nur die oben genann­te Datei aus­ge­lie­fert wird, aber nach meh­re­ren Stun­den soll­te das doch mal irgend­wann klap­pen. Könn­te man mei­nen… Ich habe jetzt mal eine Sup­port­an­fra­ge gestellt. Wenn (falls) eine Ant­wort kommt, wer­de ich mich wie­der mel­den.

Cover RASHURAS SCHATZ Copy­right 2010 KOSMOS

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