Einbruch

Neues von Captain Obvious: DVD-Verkauf im Buchhandel geht zurück …

dvd

Heu­te wird in einem Arti­kel auf der Onlin­ever­si­on des Buch­re­ports davon gespro­chen, dass »die DVD-Ver­kaufs­zah­len im Buch­han­del … dra­ma­tisch ein­ge­bro­chen« sei­en.

Nein? Doch! Oh!

Anmer­kun­gen dazu:

1. Gerüch­ten zufol­ge gibt es ja inzwi­schen ein tech­ni­sches High­light namens Blu-Ray … (die auch schon wie­der vor der Ablö­sung steht. Ich fin­de die aber in den aller­we­nigs­ten Buch­hand­lun­gen, die haben tat­säch­lich nur DVDs. Ver­mut­lich ein­fach zu modern, das Zeug …)

2. Wei­te­ren Gerüch­ten zufol­ge gibt es inzwi­schen ein wei­te­res tech­ni­sches High­light namens Video On Demand, man­che sagen auch Strea­ming dazu. (Aber wenn der Buch­han­del hier genau­so auf­merk­sam ist, wie bei der rest­li­chen Digi­ta­li­sie­rung, bin ich guter Din­ge, dass sie das mit dem Strea­ming unge­fähr im Juli 2027 mit­be­kom­men)

3. Wenn man haupt­säch­lich alten Schmonz anbie­tet, statt aktu­el­ler Fil­me … (Ich weiß, man­che nen­nen es »Klas­si­ker«, aber die fin­det man nun­mal auch bei den Strea­ming­diens­ten)

4. Die im Buch­han­del für fos­si­le DVDs ange­sag­ten Prei­se könn­ten weni­ger uto­pisch sein. (Nein, es exis­tiert kei­ne Preis­bin­dung auf DVDs, da soll­te man die Prei­se unge­fähr min­des­tens alle zehn Jah­re mal dem Markt anpas­sen)

5. Ama­zon (oh, ich habe »Ama­zon« gesagt und wer­de zur Stra­fe jetzt vom Buch­han­del mit Toli­no-DRM bewor­fen)

Bild DVD von User:Wanted, User:Lorian, aus der Wiki­pe­dia, CC BY-SA

 

US-Computerspielemarkt bricht ein: 26% weniger Umsatz

Das US-Markt­for­schungs­un­ter­neh­mens »The NPD Group« lie­fer­te soeben Zah­len zum US-Com­pu­ter- und Video­spie­le­markt. Der befin­det sich nach wie vor auf einer rasan­ten Tal­fahrt, im Ver­gleich zum März 2011 gin­gen die Umsät­ze um statt­li­che 26% zurück. Im Hard­ware-Bereich (haupt­säch­lich Kon­so­len) sogar um 35 Pro­zent.

Es ist nun natür­lich im Prin­zip müßig, dar­über zu spe­ku­lie­ren, wor­an das liegt, ich ver­su­che es trotz­dem mal.

Zum einen gehe ich davon aus, dass das die Quit­tung ist für die Dau­er­gän­ge­lung der Kun­den mit läs­ti­gen DRM-Maß­nah­men und ande­ren kun­den­feind­li­chen Kopier­schutz­maß­nah­men wie bei­spiels­wei­se Elec­tro­nic Arts Ori­gin. Zum ande­ren gibt es immer mehr alter­na­ti­ve Ange­bo­te wie Open Source-Spie­le oder Games auf iPad, iPho­ne und Android, die zu einem Bruch­teil der Fan­ta­sie­prei­se ange­bo­ten wer­den, wie sie im PC-Markt üblich sind. Ich sage nur: Mine­craft …

Da die Zah­len nicht detail­liert auf­ge­schlüs­selt wur­den, muss man sich zudem fra­gen, ob hier nur Ver­käu­fe ein­ge­gan­gen sind. Nach wie vor sind MMOs höchst beliebt und dürf­ten auch eini­ges umset­zen. Einer­seits bei den Tri­ple-A-Ver­tre­tern über monat­li­che Abo­kos­ten, ande­re­seits über Shop­ver­käu­fe bei den Free-3-Play-Ver­tre­tern. MMOs bin­den die Spie­ler aber zusätz­lich deut­lich län­ger an sich als ande­re Spie­le, die bekann­ter­ma­ßen nach ein paar Stun­den durch­ge­spielt sein kön­nen.

Dass Kon­so­len sich nicht mehr abset­zen wie geschnit­ten Brot dürf­te eben­falls nie­man­den wun­dern, alle drei aktu­ell halb­wegs maß­geb­li­chen Sys­te­me (XBox 360, Play­sta­ti­on 3 und Wii) sind bereits seit Jah­ren auf dem Markt und allein aus die­sem Grun­de ist eine Sta­gna­ti­on nicht wirk­lich ver­wun­der­lich: wer eine woll­te hat bereits eine. Zah­len zur PSVi­ta lie­gen nicht vor, aber es ist ein offe­nes Geheim­nis, dass Sonys neue Mobil­kon­so­le wie Blei im Regal liegt.

Abschlie­ßend soll­te man sich ange­sichts der Tat­sa­che, dass ins­be­son­de­re die Ver­öf­fent­li­chun­gen der Major Play­er mas­siv Inno­va­ti­on und Krea­ti­vi­tät mis­sen las­sen nicht dar­über wun­dern, dass sich weni­ger Käu­fer als frü­her für den zehn­ten Auf­guss des­sel­ben The­mas fin­den. Und herrscht nicht auch in den USA nach wie vor eine schwe­re Wirt­schafts­kri­se? Viel­leicht müs­sen die Leu­te ihr Geld ein­fach für wich­ti­ge­re Din­ge aus­ge­ben?

Flag­ge USA gemein­frei, Com­pe­ti­ti­on Pro von Ksha­de, CC-BY-SA

Nein Sony, so nicht! Entschädigung sieht anders aus

Es geht heu­te durch die ein­schlä­gi­gen Blät­ter des vir­tu­el­len Wal­des: Sony Online Enter­tain­ment geht wie­der online. Um Iden­ti­täts­klau »vor­zu­beu­gen« (ich lach mich schlapp) soll man sein Pass­wort drin­gend ändern. Super Hin­weis, Sony, das habe ich schon lan­ge getan – mit dem Erfolg, dass ich das auf­grund des neu­en Sicher­heits­pro­blems mit den Log­in­ser­vern sofort noch­mal tun durf­te…

Das ist schon der Lacher in Tüten, aber noch tol­ler wird´s, wenn es um die ange­kün­dig­ten ach so tol­len Ent­schä­di­gun­gen geht. Ich besit­ze unter ande­rem ein Kon­to bei PIRATES OF THE BURNING SEA. Das wur­de vor eini­ger Zeit auf ein free-2-play-Modell umge­stellt und ich spie­le es spo­ra­disch, ohne mich für einen Pre­mi­um-Account ange­mel­det zu haben. Aller­dings habe ich einen semi-VIP-Sta­tus, da ich das Spiel vor der Umstel­lung des Geschäfts­mo­dells gekauft hat­te.

Wie­der­gut­ma­chungs-Gim­micks gibt es für mich wie für zig-tau­sen­de ande­rer Spie­ler aller­dings nicht. Eine nach­voll­zieh­ba­re Erklä­rung dafür gibt Sony nicht ab, der Sup­port ver­weist mich aus­schließ­lich auf die offi­zi­el­len Ver­laut­ba­run­gen zu Wie­der­gut­ma­chun­gen; wei­te­re Kom­men­ta­re möch­te man nicht abge­ben. Auf das ange­kün­dig­te kos­ten­lo­se Pro­gramm zum Iden­ti­täts­schutz befragt, ant­wor­tet des Sup­port, das sei bis­lang nur in den USA mög­lich, wenn es in Deutsch­land etwas Ähn­li­ches gäbe, wür­de ich infor­miert. Die­se Infor­ma­ti­on ist jetzt auch schon Wochen her.

Um es mal ganz deut­lich zu sagen: mei­ner Mei­nung nach will sich Sony hier zum einen aus der Ver­ant­wor­tung steh­len und zum ande­ren sind die voll­mun­dig ange­kün­dig­ten »Ent­schä­di­gun­gen« für die Spie­ler eine Luft­num­mer – denn ganz klar kom­men nur die­je­ni­gen in den Genuß von Spiel­zeit, die sich bei einem kos­ten­pflich­ti­gen Spiel ange­mel­det haben, oder über einen Pre­mi­um-Account ver­fü­gen – der Rest guckt in die Röh­re – und das obwohl auch ihre Adress- und Kre­dit­kar­ten­da­ten durch die Schuld Sonys geklaut wur­den und sie die Spie­le wochen­lang nicht nut­zen konn­ten.

Ich hal­te das ganz deut­lich gesagt für Kun­den­ver­ar­sche und die Ent­schä­di­gungs­an­kün­di­gun­gen für hei­ße PR-Luft!

Sony-Logo Copy­right Sony, Jol­ly Roger Public Domain

Playstation-Network: Angreifer klaut Kundendaten

Als ich ges­tern vom Super-GAU sprach, war das nicht über­trie­ben. Sony hat heu­te im Play­sta­ti­on Blog end­lich die Kat­ze aus dem Sack gelas­sen, dass unbe­kann­te Angrei­fer ins Play­sta­ti­on-Net­work ein­ge­drun­gen sind und dort die Daten von unge­fähr 70 Mil­lio­nen Kun­den geklaut haben. Ob auch Kre­dit­kar­ten­da­ten dar­un­ter sind, dar­über »ist man sich nicht sicher«, aber allein die­se vor­sich­ti­ge For­mu­lie­rung zeigt deut­lich, dass dem so sein dürf­te. Unter den geklau­ten Daten befin­den sich auch Name, Anschrift,  Geburts­da­tum, Kauf­his­to­rie sowie Log-in und Pass­wort und offen­bar auch die Sicher­heits­fra­ge, die eine Pass­wort­wie­der­her­stel­lung ermög­licht, wenn man es ver­ges­sen hat.

Das ist arg, man muss sich vor allem fra­gen, war­um die Daten offen­sicht­lich nicht in einer ver­schlüs­sel­ten Form vor­la­gen, bzw. war­um eine vor­han­de­ne Ver­schlüs­se­lung schein­bar so leicht durch einen (oder meh­re­re) Angrei­fer aus­ge­he­belt wer­den konn­te?

Sony emp­fiehlt nun sei­nen Kun­den, ihre Kon­ten sorg­sam zu über­wa­chen – na toll… Es bleibt zu prü­fen, ob bei uner­laub­ten Zugrif­fen auf­grund der mög­li­cher­wei­se min­der­wer­ti­gen Sicher­heits­maß­nah­men des Kon­zerns hier Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen sei­tens der Kun­den mög­lich sind. Ich gehe davon aus, dass dem so sein dürf­te. Wohl dem, der mit Pre­paid­kar­ten agiert hat.

Erneut zeigt sich nach dem Root­kit-Desas­ter, dass der Mega­kon­zern es mit dem Daten­schutz und den Kun­den­rech­ten nicht all­zu ernst zu neh­men scheint. Man fokus­siert sei­ne Auf­merk­sam­keit wohl lie­ber dar­auf, mit aller Macht und nicht eben gerin­gem finan­zi­el­len Auf­wand Per­so­nen zu ver­fol­gen, die ein ent­fern­tes Fea­ture der Play­sta­ti­on wie­der­her­stel­len wol­len. Das Geld wäre in die Sicher­heit des PSN offen­sich­lich bes­ser inves­tiert gewe­sen, gel­le Sony?

Wann das PSN den Kun­den wie­der zur Ver­fü­gung ste­hen wird ist unge­wiss, denn dar­über schweigt man sich nach wie vor aus.

Bild: PS3, aus der Wiki­pe­dia – mit einem Loch (Public Domain) ange­rei­chert von mir

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