Filme nach Computerspielen sind derzeit offenbar wieder einmal angesagt. Allerdings nicht Trash im meist unerträglichen Stil eines Uwe Boll, sondern Big Budget-Produktionen, siehe beispielsweise das im Sommer startende WARCRAFT oder die angekündigte TOMB RAIDER-Umsetzung, die sich an den neueren Spielvarianten orientieren soll.
Unter anderem der Hollywood Reporter meldet, dass die Schleich-Spielereihe THIEF ebenfalls für die große Leinwand umgesetzt werden soll. Das macht natürlich Sinn, denn der Mix aus Schatzjagd, Schleichen und kämpferischen Einlagen in einer Welt voller Magie könnte einen wirklich interessanten Film abgeben. Und auch der Horror bleibt nicht außen vor, im ersten Teil kamen auch Zombies (und andere Monstren) vor.
Das Drehbuch schreiben Adam Mason (HANGMAN) und Simon Boyes (HANGMAN). Produziert wird das Ganze von Straight Up Films, es produzieren Roy Lee, Marisa Polvino, Kate Cohen und Adrian Askarieh, die waren auch für die HITMAN-Filme verantwortlich. Ein Regisseur wurde bisher ebensowenig benannt, wie Schauspieler oder ein Starttermin.
Logo THIEF Copyright Eidos Interactive/Square Enix
[GamesCom] Auch Bethesda ließ sich auf der Messe selbstverständlich nicht lumpen und zeigte seinen neuen Ego-Schleicher DISHONORED – DIE MASKE DES ZORNS, auf die ich bereits mehrfach hingewiesen hatte. Vergleiche zur THIEF-Reihe drängen sich selbstverständlich auf, denn dort wie hier kommt man mit Schleichen und Taktik deutlich weiter als mit tumbem Geballer. Bereits bei meinem leider nur recht kurzen Einblick zeigte sich deutlich, dass eine offene, brachiale Herangehensweise nicht zum gewünschten Erfolg führt, sondern ausschließlich zum schnellen Tod des eigenen Avatars.
Leider konnte DISHONORED nur auf X‑Boxen getestet werden, deswegen kann ich über die Steuerung auf dem PC nicht viel sagen. Die Kontrolle via Gamepad mit zwei analogen Controllern fand ich persönlich ziemlich gruselig, aber das mag daran liegen, dass ich daran weder gewöhnt bin, noch sie bei Spielen dieser Art sonderlich mag. Gamepads haben ihren Zweck, bei Games wie diesen ist man aber meiner Ansicht nach mit Maus und Tastatur deutlich besser bedient. Leider konnte ich DISHONORED aufgrund der Komplexität der Steuerung nur anreißen, da man mitten im Spiel mit diversen Optionen hantieren muss – Waffen sowie jede Menge sonstiger Spezialfähigkeiten – und keine Bedienübersicht auslag. Erschwerend kam hinzu, dass ich sowieso nichts gebacken bekam – dank der Steuerung mit dem analogen Pad habe ich ständig irgendwo hin geschaut, nur nicht dahin, wo ich schauen wollte. Aber das ist – und darauf möchte ich nochmal ausdrücklich hinweisen – einzig und allein meinen Problemen mit dem X‑Box-Controller geschuldet, das Spiel kann dafür nichts.
Die Grafik ist ein Augenschmaus und bietet eine Mischung aus Steampunk sowie industrieller Revolution und Jugendstil mit Sprenkeln europäischen Adelstums, das erfreut das Herz des Steampunks ungeheuer. Beim Gameplay geht es durchaus nicht zimperlich zur Sache, weswegen Entwickler und Publisher auch sehr deutlich mit einem »uncut« werben und personen unter 18 Jahren nicht in den abgeschotteten Messestand durften. Mal abwarten, was die USK bzw. der hiesige Jugendschutz davon übrig lassen. Im Notfall bleibt einem ja immer noch der Import.
Abschließend und nach dem kurzen Einblick ins Spiel muss ich festhalten, dass DISHONORED fraglos einer der großen Knüller unter den demnächst erscheinenden Games werden wird – und für Steampunks aufgrund des Settings wahrscheinlich ohnehin Pflichtprogramm ist. Eins wird aber garantiert geschehen: lamentierende bigotte Moralapostel (aus den üblichen Parteien) werden angesichts der stellenweise plakativen Gewalt erneut das Ende des Abendlands kommen sehen.
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