Ich bekam tatsächlich noch eine weitere Antwort auf meine Fragen. Diesmal möchte ich diese aus Gründen der Übersichtlichkeit gleich an den jeweiligen Textstellen der Luebbe-Email kommentieren.
Interessant ist, dass man sich inhaltlich widerspricht. In der letzten Mail war davon die Rede, dass die Landesmedienanstalt nur ein Problem mit Klappentexten und Covern hatte, jetzt sind es doch auf einmal wieder die Bücher selbst. Alles in allem ist dieser gesamte Vorgang inkohärent und lässt eine logische Herangehensweise vermissen. Wie ich bereits sagte: Ich halte das alles für blinden Aktionismus.
Nach meiner Rückfrage von gestern habe ich zwar keine konkrete Antworten auf meine Fragen bekommen, bei Luebbe hat man aber offenbar erkannt, dass man mit dem hektischen Aktionismus deutlich über das Ziel hinaus geschossen ist und verfasste eine neue Email an die »Handelspartner«, die ich weiter unten zitiere. Wie ich es aus dem Text der Landesmedienanstalt bereits entnommen hatte, drehte es sich bei den inkriminierten Telemedien ausschließlich um die Klappentexte und Buchcover auf der Webseite von Beam eBooks, eine zwingende Alterseinstufung für eBooks existiert meines Wissens ebenso wie für Printbücher nicht. Und dass die Landesmedienanstalt eindeutig pornografische Klappentexte und Cover anmahnt wundert mich nicht im Geringsten, dafür habe ich zudem vollstes Verständnis.
Interessant ist in der Antwort die erneute Zentrierung auf Verlage. Bisher war Beam insbesondere auch eine Selfpublisher-Plattform, auf der jeder veröffentlichen konnte. In den Emails von Luebbe ist immer nur von Verlagen die Rede, auch die Informationen zum ONIX-Format oder zu Metadaten, macht für Selfpublisher erst einmal wenig Sinn, denn diese werden die Informationen in den allermeisten Fällen per Hand eingeben.
Das Ganze macht mir den Eindruck, als seien dem neuen Betreiber der Plattform die Selfpublisher nicht mehr wichtig, oder als interessieren diese nicht. Das könnte darauf hinweisen, dass man sich ihrer kurz- oder mittelfristig entledigen möchte.
Im folgenden die aktuelle Email, Hervorhebungen in roter Farbe sind von mir:
Soeben hatte ich thematisiert, dass Luebbe in ihrem Shop Beam eBooks plötzlich von den Verlagen und Selfpublishern verlangt, eine FSK-Kennzeichnung auf Büchern anzubringen, die nur für Personen über 18 Jahren geeignet sind. Daraufhin hatte ich einige Fragen gestellt, die in der soebenen Antwort fast alle ignoriert wurden:
Lieber Stefan Holzhauer,
danke für Ihre Nachricht.
Als Hintergrundinformation: wir werden in den letzten Monaten vermehrt von der Landesmedienanstalt abgemahnt.
Neulich habe ich mich länglich mit den Äußerungen seitens des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zum Thema FSK für eBooks auseinander gesetzt. Börsenvereins-Justiziar Sprang redete davon, dass eine Umsetzung durchgeführt werden muss, das aber noch bis 2017 Zeit hat (was ich schon nicht verstand, entweder der JMStV gilt für eBooks (auch jetzt bereits) oder er gilt nicht). Auf jeden Fall war nirgendwo die Rede davon, dass das sofort umgesetzt werden muss.
Bekanntermaßen wurde die Plattform Beam eBooks vor ein paar Wochen von Bastei Luebbe übernommen. Damals hatte ich schon Bedenken, auch wenn es hieß, es liefe alles weiter wie bisher. Auch ich vertreibe eBooks über Beam. Und bekam soeben eine Email, die mich erst einmal mit offenem Mund zurück ließ:
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