An anderer Stelle hatte ich über meine Erfahrungen mit CreateSpace berichtet, die zuerst einmal sehr positiv waren. Erstellen eines Buches und das nachfolgende Anbieten bei Amazon sind weitestgehend problemlos möglich. Der Preis stimmt (für den Endkunden), Amazon räumt sich keine Rechte am Material ein.
Etwas anders sieht es aus, wenn man Exemplare für den Eigenbedarf ordern möchte. Auch hier ist die Bilanz zunächst einmal positiv, denn CreateSpace liefert die Bücher aus den USA inklusive der Versandkosten zu einem Preis, den kein Anbieter in Deutschland auch nur annähernd mithalten kann, zumindest nicht bei geringeren Stückzahlen – und an solchen ist der Selfpublisher ja oft interessiert. Problematisch sind allerdings die Lieferzeit aus den USA und die Probleme beim Zoll. Ich hatte vier Mal in den USA bestellt, nur einmal kam das Paket direkt bei mir zu Hause an, dreimal musste ich die 20 km gen Wuppertal zur Zollstelle (und wieder zurück) fahren, um die Bücher abzuholen. Und jedes Mal war die Abwicklung eine andere, immer wieder wollte man unterschiedliche Belege, Nachweise oder es war sonst irgendwas. Das Verhalten der Zöllner war absolut nicht kohärent und nicht nachvollziehbar – und das nervte gewaltig. Letztendlich endete es jedes Mal nur deswegen gut, weil der Wert so gering war, und die Beamten offenbar keinen Bock hatten, wegen des kleinen Betrags einen Verwaltungsakt zu eröffnen. Auf jeden Fall suchte ich hauptsächlich aufgrund dieser albernen Probleme mit dem Zoll nach einer Alternative.
Wir lesen sie allenthalben: Die Beteuerungen der Verlage, für lange Jahre Torwächter für die Umsetzung von Manuskripten der Autoren in Buchform und einzige Chance für diese Schriftsteller, seine auf Papier gefassten Gedanken und Geschichten an die Leser zu bekommen, sie seien die Garanten für Qualität. Das Veröffentlichungs-Monopol der klassischen Verlage ist mit dem Internet Geschichte. Einerseits kann jeder im Netz oder beim Erzfeind Amazon veröffentlichen, andererseits ermöglichen die modernen Techniken in der Bugwelle der weltweiten Kommunikationsnetze sogar Laien den Zugriff auf Publikationsformen, die bisher den Profis vorbehalten waren. Wer hätte noch vor zehn Jahren gedacht, dass wir heute mittels Print On Demand Bücher, echte, gedruckte Bücher, so einfach wie nie zuvor realisieren könnten? Oder dass die sich schon abzeichnenden aber noch völlig uninteressanten eBooks einmal zu einem echten Faktor, einer Revolution, werden würden? Und bei den elektronischen Publikationen ist es noch viel einfacher, diese unter die potentielle Leserschaft zu bekommen.
Ich hatte in einem Artikel auf die Möglichkeiten der Amazon-Tochter CreateSpace hingewiesen. Das große Problem dort ist, dass man die Eigenexemplare der Bücher in den USA bestellen muss. Das ist zwar immer noch deutlich günstiger als bei deutschen Print On Demand-Anbietern, aber wenn man schnell Exemplare benötigt oder größere Mengen, stößt man an die Grenzen.
Jürgen Eglseer bietet nun über eine Plattform Amrûn eine Alternative. Er schreibt dort:
Wir bieten nun folgendes: Schickt uns eure Rahmendaten (Format, Seitenzahl, gewünschte Auflage) und wir suchen die für euch sinnvollste Druckerei aus und organisieren alles weitere. Die Auftragserteilung und Abrechnung mit der Druckerei läuft über uns, ebenso werden Rückfragen während des Druckprozesses möglichst von uns erledigt, bzw. mit euch abgesprochen. Möglich sind alle gängigen Druckformate und Auflagenhöhen von eins bis unendlich.
Wichtig sind uns gut hergestellte Bücher, mögliche Fehlerquellen versuchen wir schon zu Beginn zusammen mit euch auszuschalten.
Darüber hinaus sind auch Dienstleistungen wie Lektorat, Buchsatz oder Covergestaltung möglich, selbst die Auslieferung kann Amrûn übernehmen.
Feste Preise gibt es nicht (was auch Sinn macht: es ist gerade beim Selfpublishing deutlich besser, auf jede Anfrage gezielt einzugehen, als Pauschalangebote zu machen), man kann über die Webseite ein Angebot anfordern.
Nachdem Amazon es mit Kindle Direct Publishing jedermann ermöglicht, eBooks zu veröffentlichen und zu monetarisieren, sind selbstpublizierte elektronische Bücher abseits der etablierten Verlage auch in Deutschland in kaum noch überschaubarer Menge zu erhalten.
Nach wie vor deutlich schwieriger ist es jedoch, ein »echtes« Buch heraus zu bringen. Zwar buhlen Book- und Print- On Demand-Anbieter um die Gunst des ambitionierten Selfpublishers, doch gibt es hier Hürden zu überwinden: die einen möchten sich gern umfangreiche Rechte an den Inhalten einräumen (das geht sogar bis hin zu Aufführungs- und Senderechten) und lassen dem Publizierenden zudem nur Brosamen von den Verkäufen. Die anderen sehen sich als reiner Druckservice, fordern allerdings für die Vorbereitung der Bücher, die dann via PoD erhältlich sein sollen, nicht unerhebliche Vorkosten – dafür behält man die Rechte an seinen Werken.
Doch über die Amazon-Tochter CreateSpace, die seit Kurzem auch für den Vertrieb von Taschenbüchern in Europa zu nutzen ist, ermöglicht der Onlinehändler es nun jedermann, Bücher in gedruckter Form unters Volk zu bringen. Wenngleich derzeit hierzulande erst einmal nur über den Amazon-Onlineshop.
Eigentlich sollte es »nur« ein eBook werden … Manch einer erinnert sich vielleicht daran, dass ich eine Anthologie mit Steampunk-Kurzgeschichten in eBook-Form herausgegeben habe. Unter dem Titel ÆTHERGARN beschreiben zehn Stories, wie Weltraumfahrt in einem dampfgetriebenen viktorianischen Zeitalter hätte aussehen können.
Mein Ansatz war zum einen zu zeigen, dass man als Privatperson eine solche Sammlung in eBook-Form veröffentlichen kann. Zum anderen wollte ich zur Realisierung nahezu ausschließlich auf Open Source-Software oder zumindest Freeware zurück greifen. Einer der ausschlaggebenden Punkte dafür, dass ich das Projekt im letzten Jahr konkret in Angriff nahm nachdem ich lange damit schwanger ging, war die Tatsache, dass Amazon sein Kindle Direct Publishing, also die Selfpublishing-Plattform, auch in Europa an den Start gebracht hatte.
Wie ich neulich berichtete, bietet Amazon – oder besser Amazons Tochter CreateSpace – jetzt aber einen ähnlichen Service auch für gedruckte Bücher an. CreateSpace an sich gibt es bereits seit einigen Jahren, allerdings konnte man damit Print On Demand-Bücher ausschließlich in den USA vertreiben. Seit Kurzem ist es aber auch möglich, die Bücher in Europa anzubieten. Da lag es nahe, auch eine Taschenbuchversion von ÆTHERGARN zu realisieren – danach war ich ohnehin immer wieder gefragt worden.
Seit gestern Nacht um ca. null Uhr ist es Realität: man kann den ersten Band der STEAMPUNK-CHRONIKEN mit dem Titel ÆTHERGARN im Amazon-Shop bestellen. Auch diese Version wurde komplett mit Open Source-Software erstellt (und auch hier ist die einzige Ausnahme das in Photoshop erstellte Cover).
Einen Werkstattbericht zur Erstellung der PoD-Taschenbuchfassung werde ich noch nachliefern. Tatsächlich ist die Erstellung eines solchen Buches wirklich vergleichsweise einfach – zumindest wenn man weiß, wie herum man eine Maus halten muss. Dennoch gibt es natürlich Klippen zu umschiffen, wie man auch unter anderem am »exotischen« Preis von EUR 9,62 erkennen kann. Doch dazu wie gesagt später mehr. :o)
Das dürfte den hiesigen Verlegern neue Schweißperlen auf die Stirn treiben: Amazonsprint-on-demand-Dienst CreateSpace wird laut einer Pressemitteilung ab sofort in Europa, also auch Deutschland, angeboten. CreateSpace ermöglicht es Selfpublishern, ihre Bücher nicht nur wie bisher als eBooks für den Kindle unter die Leser zu bringen, sondern auch in klassischer, gedruckter Form in Form von Büchern. Diese Bücher können dann über die Amazon-Webseiten in Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien erworben werden.
Amazons Tochterunternehmen CreateSpace hat bei print-on-demand keine Lagerhaltungskosten, da die Bücher erst gedruckt werden, wenn sie auch tatsächlich jemand bestellt, dennoch sollen sie noch am Tag der Bestellung versandt werden, wenn die Order früh genug eingeht. Nach Aussagen des Konzerns behalten die Autoren die Rechte an ihren Büchern und erhalten Tantiemen, die weit über die Angebote der restlichen Branche hinaus gehen. Auch wenn daran natürlich viel PR-Geklapper ist, weiß man bereits aus dem eBook-Bereich, dass Amazon hier nicht übertreiben dürfte.
Noch nicht herausfinden konnte ich, ob die die in den USA für kleines Geld, nämlich 25 Dollar, zubuchbare Option gibt, die Bücher mit einer ISBN zu versehen, wodurch die PoD-Produkte auch im Buchhandel zu erwerben wären. Zusätzlich zum Druck und dem Verkauf über Amazon gibt es für Autoren die Möglichkeit, deutlich preiswertere Exemplare für den Eigenbedarf zu erwerben.
Amazon positioniert sich hier erneut gegen die restliche Branche und dieser Coup dürfte deutlich schwerer wiegen, als das Selfpublishing-Programm für eBooks, denn diese sind bei den Nutzern hierzulande leider nach wie vor noch nicht so recht angekommen – Bücher aber schon. Wenn die Selfpublisher nun auch noch die Möglichkeit haben, Printbücher anzubieten, wird das manch einem in der Branche schlaflose Nächte verschaffen … wie es auf den ersten Blick aussieht, dürfte CreateSpace mit seinen Preisen und der unkomplizierten Handhabung aber auch hiesige Anbieter in Sachen PoD unter Druck setzen, so dass mit Preissenkungen zu rechnen ist.
Die CreateSpace-Seite liegt derzeit nur in englischer Sprache vor, es ist aber davon auszugehen, dass in Kürze lokalisierte Versionen angeboten werden.
Spannend! Ich werde mich weiter informieren – und vielleicht gibt es die Steampunk-Chroniken ja demnächst auch als Printversion via Amazon …
[Update 18:10:]auf Facebook wurde kommentiert »PoD war, was Phantanews wohl irgendwie nicht mitbekommen hat, auch bisher schon sehr gut in D möglich, ohne den Verlegern Schweißperlen abzuringen. Da wird CreateSpace nur einen Preiskampf bringen.«
Mein Kommentar dazu: dass es PoD in Deutschland bereits gibt, habe ich oben explizit erwähnt. Gestestet habe ich PoD-Anbieter ebenfalls bereits und mich vor allem mit deren Bedingungen auseinander gesetzt. Die eine Möglichkeit ist, ein Buch für relativ kleines Geld auf den Markt zu bringen, dabei räumen sich die Anbieter aber weitreichende Rechte an den Inhalten ein – manche sogar bis hin zur Aufführung und Sendung, das halte ich nicht für akzeptabel. CreateSpace tut das nicht und die Rechte verbleiben beim Autor.
Die Alternative ist, die Rechte zu behalten, dann aber in Sachen Druck finanziell nicht unerheblich in Vorleistung treten zu müssen. Soweit ich das bislang überblicken konnte, fällt das bei der Amazon-Variante ebenfalls weg. Ich werde mich einlesen und berichten.
Aber diese deutlichen Unterschiede mag der Kommentierende möglicherweise irgendwie nicht mitbekommen haben … ;o)
[cc]
CreateSpace-Logo Copyright CreateSpace und Amazon.com
Inzwischen tummeln sich immer mehr Anbieter am Markt, die es auch dem »Normalverbraucher« ermöglichen sollen, einzelne Bücher oder kleine Auflagen zu realisieren, ohne dass man dabei gleich dem Ruin anheim fällt. Da ich zu Testzwecken mal eine einzelne Ausgabe der STEAMPUNK-CHRONIKEN als Printausgabe zur Hand haben wollte, sah ich mir einige entsprechende Anbieter an, eine Liste findet man beispielsweise auf wege-zum-buch.de. Die Preisgestaltungen und Nutzungsbedingungen variieren hier zum Teil deutlich voneinander und die Konkurrenz ist offensichtlich noch nicht so groß, dass es keine Wucherpreise gäbe – vergleichen lohnt sich definitiv. Noch bis vor nicht allzu langer Zeit war Lulu.com der einzige gangbare Anbieter in dieser Richtung, hier hat sich jedoch einiges getan. Lulu brachte zudem immer das Problem der nicht unerheblichen Versandkosten mit sich, damit wurden die vergleichsweise günstigen Druckpreise auch für einzelne Bücher deutlich relativiert.
Meine Vorgabe für den Test war es erst einmal, ein Buch für den Eigenbedarf, quasi als »Ansichtsexemplar« zu bestellen, ich war also weder an Autorenverträgen noch an einer ISBN-Nummer interessiert. Nach der Sichtung der verschiedenen Angebote, fiel meine Entscheidung auf epubli, eine Holtzbrinck-Tochter. Die boten mir an, mein Buch im A5-Format bei ca. 210 Seiten für ungefähr 11,50 Euro zu drucken – für ein einzelnes Exemplar, wohlgemerkt. Bestellt man mehr gibt es Rabatte. Dazu kommen natürlich noch Versandkosten, aber Details dazu später. Andere deutsche Anbieter waren deutlich teurer oder verlangten noch höhere Versandkosten als epubli.
Um ein Buchprojekt zu starten benötigt man noch nicht einmal ein Nutzerkonto, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man selbstverständlich eins anlegen muss, um das Projekt speichern und insbesondere natürlich, um es bestellen zu können. Das darf man allerdings in einem späteren Schritt erledigen, den Einstieg macht epubli dem Nutzer leicht.
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