Fediverse

Was ist eigentlich das Fediverse?

Komm Ins Fediverse

Ich möch­te an die­ser Stel­le noch­mal dar­über berich­ten, was die­ses omi­nö­se Fedi­ver­se eigent­lich ist, von dem die meis­ten Social Media-Nutzer°Innen ver­mut­lich noch nie etwas gehört haben. Anlass ist wie­der ein­mal, dass die bis­he­ri­gen soge­nann­ten Sozia­len Medi­en seit der Trump-Anus­krie­che­rei von Musk und Zucker­berg nicht nur inak­zep­ta­bel gewor­den sind, weil sie Hass, Het­ze und Dis­kri­mi­nie­rung unre­gu­liert zulas­sen, son­dern auch, weil dort Daten­samm­lun­gen uner­mess­li­chen Aus­ma­ßes ange­legt wer­den, nach denen sich jede Fascho-Regie­rung die Fin­ger leckt.

Dazu kommt die kürz­li­che Aus­sa­ge eines Meta-Mit­ar­bei­ters, dass alle Opt-Out-Optio­nen die ein­ge­rich­tet wur­den, um euro­päi­schem Daten­schutz­recht zu genü­gen, rei­ne Maku­la­tur sind und exakt nichts bewir­ken, die Daten wer­den den­noch gesam­melt, was kla­re Rechts­ver­stö­ße dar­stellt. Offen­sicht­lich fühlt Zucker­berg sich sicher, damit durch­zu­kom­men.

Es bleibt eigent­lich nur noch, die Platt­for­men Face­book, insta­gram, Tik­tok und Xit­ter zu ver­las­sen (tik­tok sowie­so, denn wenn man sei­ne Daten irgend­wo garan­tiert nicht haben möch­te, dann in Chi­na, mal ganz davon abge­se­hen, dass tik­tok Posts von Rech­ten prä­fe­riert und beson­ders gern anzeigt). Bei Xit­ter (also X, frü­her Twit­ter) pas­siert das schon lan­ge, seit Elon Musk es zu einer rech­ten Pro­pa­gan­da-Platt­form umge­baut hat, die Nut­zer flüch­ten in Scha­ren; das­sel­be pas­siert gera­de bei Meta, nach­dem Zucker­berg das­sel­be  für Face­book und insta­gram ange­kün­digt hat.
Blues­ky ist kei­ne Alter­na­ti­ve, denn auch Blues­ky ist ein Wal­led Gar­den unter Fir­men- und Inves­to­ren­kon­trol­le, da kann die Über­wa­chung und die Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on genau­so schnell star­ten wie bei den ande­ren. Cory Doc­to­row schrieb, Blues­ky sei »eine coo­le Par­ty in einem bren­nen­den Haus ohne Aus­gän­ge«.

Aber kom­men wir end­lich zum Fedi­ver­se, der Begriff ist ein Kof­fer­wort aus Fede­ra­ti­on und Uni­ver­se. Gemeint ist damit eine Anzahl von social Media-arti­gen Platt­for­men wie bei­spiels­wei­se Mast­o­don (die bekann­tes­te), Pixel­fed (der insta­gram-Alter­na­ti­ve die seit Zucker­bergs Ankün­di­gun­gen durch die Decke geht), Fri­en­di­ca oder Miss­key. Die­se Platt­for­men unter­schei­den sich durch die Dar­rei­chungs­form und auch durch die Optio­nen, die den Nutzer°innen zur Ver­fü­gung ste­hen. Bei Miss­key bei­spiels­wei­se hat man viel mehr Optio­nen, um sein Online­le­ben zu orga­ni­sie­ren als bei Mast­o­don, dafür ist das dann natür­lich auch etwas kom­pli­zier­ter in der Bedie­nung.

Der ganz gro­ße Vor­teil des Fedi­ver­se ist aber, dass im Gegen­satz zu den platt­form­ka­pi­ta­lis­ti­schen Sozia­len Medi­en, hier alle Platt­for­men mit­ei­nen­der »reden« kön­nen.

Oder anders: Es ist egal, für wel­che Platt­form im Fedi­ver­se ich mich ent­schei­de, ich kann Men­schen auf ande­ren Platt­for­men fol­gen und mit ihnen inter­agie­ren. Und das ohne jeg­li­chen Algo­rith­mus und vor allem ohne Über­wa­chung und ohne bezahl­te Wer­bung. Und wer auf Apps steht: Ent­we­der sind schon die Web­sei­ten unein­ge­schränkt mobil­taug­lich und ergo­no­misch, oder man kann sich unter einer Viel­zahl vor­han­de­ner Apps eine aus­su­chen, die einem gefällt.

Man muss also nicht ein Kon­to bei Mast­o­don, eins bei Pixel­fed und eins bei Fri­en­di­ca anle­gen, um unter­schied­li­che Ziel­grup­pen zu bedie­nen. Alles ist inter­ope­ra­bel, kann mit­ein­an­der reden und Nach­rich­ten aus­tau­schen. Aber selbst­ver­ständ­lich steht es einem offen, ver­schie­de­ne Per­so­nas auf unter­schied­li­chen Platt­for­men anzu­le­gen, bei­spiels­wei­se einen Ego-Account bei Mast­o­don und einen wei­te­ren fürs Foto­gra­fie-Hob­by bei Pixel­fed.

Das Fedi­ver­se ist dezen­tral, das bedeu­tet, es ist ein Ver­bund aus ganz vie­len Ser­vern mit den eben genann­ten Appli­ka­tio­nen, die alle mit­ein­an­der ver­netzt sind. Es gibt kei­nen zen­tra­len Anbie­ter, jede und jeder kann theo­re­tisch einen Fedi­ver­se-Ser­ver in Betrieb neh­men. Damit ist das Fedi­ver­se nicht in der Hand eines ein­zel­nen Mil­li­ar­därs, son­dern erin­nert durch die Dezen­tra­li­sie­rung an das »alte« Inter­net, bevor uns skru­pel­lo­se, faschis­ti­sche Platt­form­ka­pi­ta­lis­ten in ihren Platt­for­men gefan­gen genom­men haben.

Das Fedi­ver­se gehört allen.

Ich höre immer wie­der »das ist mir zu kom­pli­ziert«. Das ist es nicht. Für den Anfang wür­de ich es mal mit einem Mast­o­don-Kon­to auf mast​o​don​.social, mast​o​don​.online oder bei­spiels­wei­se nrw​.social pro­bie­ren. Ein­fach die Adres­se auf­ru­fen und ein Kon­to anle­gen. Fer­tig. Das ist nicht kom­pli­zier­ter als Blues­ky oder Face­book.

Dort fängt man dann an, Pro­fi­len zu fol­gen, die man kennt. Man fin­det die über die Suche und durch Kom­mu­ni­ka­ti­on eben auch auf den »alten« sozia­len Medi­en, denn die, die dort weg­ge­hen, tun das in aller Regel kund. Bis man ein paar Pro­fi­len folgt, ist die Time­line natür­lich noch leer, da man eben nicht mit Inhal­ten zuge­bal­lert wird, die einen nicht inter­es­sie­ren.

Wenn jeder einen Ser­ver betrei­ben kann, kön­nen das nicht auch Rech­te? Ja, das kön­nen sie und das tun sie. Jede Ser­ver-Betrei­be­rin kann aber eine Block­lis­te anle­gen, die ver­hin­dert, dass bestimm­te ande­re Ser­ver auf den eige­nen Ser­ver föde­riert wer­den. Es gibt Com­mu­ni­ty-gepfleg­te Block­lis­ten mit Ser­vern, die rechts­wid­ri­ge Inhal­te tei­len und die kann man auf dem eige­nen Ser­ver ein­bin­den.

Und wenn mein Ser­ver­be­trei­ber frag­wür­dig agiert, Over­blo­cking betreibt oder sei­nen Dienst ein­stellt? Dann zieht man sein Kon­to um. Es gibt eine ver­gleichs­wei­se ein­fa­che Mög­lich­keit, sein Pro­fil zu einem ande­ren Ser­ver zu migrie­ren. Die Pro­fi­le denen man folgt und die einem fol­gen zie­hen dabei ein­fach mit um.

Was man wis­sen soll­te: Im Fedi­ver­se wird gro­ßer Wert auf soge­nann­te Alt-Tex­te gelegt. Was das ist? Ein­fach: Wenn man ein Bild hoch­lädt, dann beschreibt man den Inhalt die­ses Bil­des in einem Text für Blin­de oder seh­be­hin­dert Per­so­nen. Ja, das ist ein wenig Auf­wand, aber hilft die­sen Per­so­nen enorm. Und es gibt ers­te Lösun­gen von Bots, die dabei hel­fen und KI-basier­te Inhalts­be­schrei­bun­gen auto­ma­ti­siert an die Bil­der anhän­gen kön­nen. ich erwäh­ne das nur, weil immer wie­der Per­so­nen, die neu ins Fedi­ver­se kom­men, ver­grätzt sind, wenn sie dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, doch bit­te Alt-Tex­te zu ver­fas­sen.

Was eben­falls wich­tig ist, weil es Neue ver­wir­ren kann: Wenn man anfängt, Pro­fi­len zu fol­gen, dann kann es durch die Föde­ra­ti­on und aus ande­ren tech­ni­schen Grün­den, die für die­sen Arti­kel zu kom­pli­ziert sind, schon mal etwas dau­ern, bis man Posts ange­zeigt bekommt. Also mal ent­spannt zurück­leh­nen und eine hal­be Stun­de oder eine Stun­de war­ten.

Neben den Micro- und Macro­blog­ging-Platt­for­men gibt es noch einen Hau­fen wei­te­re Appli­ka­tio­nen im Fedi­ver­se, wie Lem­my als Red­dit-Klon, Book­wyrm als Alter­na­ti­ve zu Good­reads und Love­ly­books, foren­ar­ti­ge Ange­bo­te wie Yuf­ori­um, Event-Ankün­di­gun­gen via Mobi­li­zon, Musik via Funk­wha­le, Lang­vi­de­os via Peer­tu­be, Kurz­vi­de­os über Loops (brand­neu) und vie­les, vie­les mehr. Und alles, aber wirk­lich alles kann »mit­ein­an­der reden«.

Gibt es Nach­tei­le? Ja sicher. Ers­tens sind auch im Fedi­ver­se Men­schen. Der Umgang dort ist um Län­gen bes­ser als auf den alten Sozia­len Medi­en, aber auch hier gibt es natür­lich Trot­tel (männ­li­che Form mit vol­ler Absicht). Bes­ser­wis­se­ri­sche Linux-Bros, arro­gan­te Ent­wick­ler oder poli­ti­sche Dumpf­ba­cken, um nur mal ein paar zu nen­nen. Das ist aber alles um Län­gen weni­ger schlimm als anders­wo, im All­ge­mei­nen hat sich ein eher respekt­vol­ler Umgang mit­ein­an­der ent­wi­ckelt. Das könn­te sich natür­lich ändern, je mehr Leu­te ins Fedi­ver­se kom­men, aber es blei­ben auch immer noch die Optio­nen, ner­vi­ge Pro­fi­le stumm­zu­schal­ten oder zu blo­ckie­ren.

Was im Moment noch nicht platt­form­über­grei­fend funk­tio­niert, sind pri­va­te Grup­pen. Miss­key und des­sen Forks beherr­schen das eben­so wie Fri­en­di­ca, Mast­o­don aller­dings noch nicht, das ist der gro­ße Hemm­schuh. Aller­dings steht das für Mast­o­don auf der Road­map und ist dort als »bereits in Arbeit« gekenn­zeich­net.

Fedi­ver­se-Logo

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen bei­spiels­wei­se im join­fe­di­ver­se-Wiki (eng­lisch) oder bei Digi­tal­cou­ra­ge (deutsch). Eine Suche in der Such­ma­schi­ne der eige­nen Wahl kann eben­falls eine Men­ge zuta­ge för­dern (viel­leicht nicht Goog­le, denn auch bei Goog­le sit­zen Trump-Fans und Goog­le bestimmt, was man im Inter­net zu sehen bekommt …).

Geht weg von den skru­pel­lo­sen Faschis­ten. Kommt ins Fedi­ver­se. Wir haben Kek­se.

https://​mast​o​don​.online/​@​p​h​a​n​t​a​n​ews

Hea­der­bild: Kiwi, die joinfediverse.wiki-Eule von David Revoy, CC-BY

Bitte helft mit: Crowdfunding – Pixelfed & Loops: Authentic Sharing, Reimagined

Soeben ist eine sehr wich­ti­ge Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne auf Kick­star­ter gestar­tet: Dan­sup ali­as Dani­el Super­nault ist der Ent­wick­ler von Pixel­fed. Pixel­fed ist eine Alter­na­ti­ve zu insta­gram, die auf der offe­nen, ethi­schen, unab­hän­gi­gen Social Media-Platt­form Fedi­ver­se (Link zur Erklä­rung, was das Fedi­ver­se ist) funk­tio­niert. Das Fedi­ver­se ist eine Anzahl von unter­schied­li­chen Appli­ka­tio­nen, die platt­form­ka­pi­ta­lis­ti­sche Ange­bo­te wie Face­book, Xit­ter, insta­gram oder auch Whats­app erset­zen und nicht unter der Kon­trol­le von rech­ten Mil­li­ar­dä­ren ste­hen. Das Netz­werk ist dezen­tral und steht nicht unter der Kon­trol­le von Ein­zel­nen. Es han­delt sich um eine ethi­sche Alter­na­ti­ve zu den kapi­ta­lis­ti­schen klas­si­schen soge­nann­ten Sozia­len Medi­en, die längst aso­zia­le Medi­en gewor­den sind.

Ein­schub: Man soll­te sich auch mal Gedan­ken dar­über machen, dass dadurch, dass Zucker­berg Trump-Fan ist, jetzt über die bei Meta gesam­mel­ten Daten­ber­ge über alle Nut­zer von Face­book, insta­gram und Whats­app mas­si­ves Pro­fil­ing über die Nut­zer betrie­ben wer­den kann, was sexu­el­le Aus­rich­tung, Vor­lie­ben oder Krank­hei­ten angeht. Für eine faschis­to­ide Regie­rung ist das ein rei­ner Schatz und selbst­ver­ständ­lich wird Zucker­berg der Trump-Admi­nis­tra­ti­on Zugriff auf die­se Daten geben. Dazu kommt: Die Chefs sämt­li­cher Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Betriebs­sys­tem­platt­for­men ste­cken alle in Trumps Anus.

Auf Kick­star­ter sam­melt Dan­sup jetzt Geld, um die insta­gram-Alter­na­ti­ve Pixel­fed (die nach den letz­ten Ankün­di­gun­gen von Zucker­berg und des­sen Kotau vor Trump gera­de erheb­lich wächst, sie war zeit­wei­se in den Apps­to­res erfolg­rei­cher als die insta­gram-App) zum einen wei­ter­ent­wi­ckeln zu kön­nen und um sie zum ande­ren auf finan­zi­ell siche­re Bei­ne stel­len zu kön­nen, denn es gab laut Dan­sup bereits Über­nah­me­an­ge­bo­te von ein­schlä­gi­ger Sei­te, die er aber trotz Inaus­sichts­tel­lung hoher Geld­sum­men abge­lehnt hat.

Es geht aber nicht nur um Pixel­fed, son­dern auch um loops​.video, eine ethi­sche Alter­na­ti­ve zu Tik­Tok, um sup, eine Alter­na­ti­ve zu Whats­app und Snap­chat und um Pubkit, ein Tool­set, um wei­te­re Fedi­ver­se-Appli­ka­tio­nen auf dem Pro­to­koll Acti­vi­ty­Pub »bau­en« zu kön­nen. Oder genau­er gesagt: Wei­ter ent­wi­ckeln, denn das ist kei­ne Zukunfts­vi­si­on, all das gibt es bereit, Dan­sup brauch »nur« Res­sour­cen, um wei­ter ent­wi­ckeln zu kön­nen.

Und jede und jeder kann Dan­sup jetzt dabei unter­stüt­zen, Platt­for­men abseits von rech­ten Mil­li­ar­dä­ren, Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus und über­bor­den­der Daten­sam­me­lei zu ent­wi­ckeln. Dafür kann man eine belie­bi­ge Geld­men­ge über das Kick­star­ter-Pro­jekt zur Ver­fü­gung stel­len. Je mehr das tun, des­to bes­ser.

Helft dabei, das Inter­net und Social Media von den skru­pel­lo­sen Mil­li­ar­dä­ren und Trump-Fans zurück­zu­ge­win­nen!

Tschüss Facebook, ich wünsche nichts Gutes

hate facebook

Neu­es Jahr neue Din­ge. ich möch­te an die­ser Stel­le bekannt geben, dass ab sofort mei­ne Bei­trä­ge hier auf Phan­ta­News nicht mehr auf Face­book cross­ge­pos­ted wer­den. Das hat ver­schie­de­ne Grün­de:

 

  • Face­book hat die Sicht­bar­keit von Bei­trä­gen dras­tisch ver­rin­gert. Die Sicht­bar­keit ist der­ma­ßen gering gewor­den, dass sich der Auf­wand dort zu pos­ten nicht mehr lohnt. Zucker­berg möch­te mit der dras­ti­schen Ver­rin­ge­rung der Sicht­bar­keit errei­chen, dass man ihm Geld für bewor­be­ne Arti­kel hin­ter­her wirft und das wer­de ich garan­tiert nicht tun. Ers­tens ist er reich genug. Zwei­tens ist Meta abgrund­tief ver­kom­men und böse und ich wer­de denen garan­tiert kein Geld spen­die­ren. Drit­tens kann man die Anga­ben zur Sicht­bar­keit bewor­be­ner Bei­trä­ge nicht veri­fi­zie­ren, die könn­ten mich also kacken­dreist belü­gen, wenn sie mir die Reich­wei­te bezahl­ter Bei­trä­ge nen­nen – und nach allem was ich las ist das auch tat­säch­lich so.
    Tat­säch­lich ist das mit der ver­rin­ger­ten Sicht­bar­keit kei­ne Ein­bil­dung. Ich hat­te vor zwei Jah­ren mit mei­nem Künst­ler-Alter-Ego Xan­athon bei bestimm­ten Bei­trä­gen ohne Wer­bung orga­ni­sche Views von 9000 – 9500. Ich konn­te das damals gut als Beweis­mit­tel gebrau­chen, als ich Bekannt­heit vor Gericht bele­gen muss­te, weil die Stadt Rem­scheid mir die Ein­tra­gung eines Künst­ler­na­mens ver­wei­gert hat­te. Die Views waren eine gro­ße Hil­fe. Heu­te habe ich für sehr ähn­li­che Bei­trä­ge, wenn ich viel Glück habe, 400 Views. Frü­her lagen durch­schnitt­li­che Bei­trä­ge bei 500 bis 600 Views, die kom­men heu­te nicht mal mehr auf 40. Ich hat­te mal test­wei­se eine klei­ne Geld­men­ge aus­ge­ge­ben, das hat die angeb­li­che Zahl der Views erhöht. Damit hät­ten hier aber auch mehr Face­book-Refer­rer auf­schla­gen müs­sen – und das war nicht der Fall. Ich gehe des­we­gen eben­falls davon aus, dass die angeb­li­chen View-Zah­len für bezahl­te Posts nur vor­ge­gau­kelt sind, denn sonst hät­te ich hier min­des­tens klei­ne Zuwäch­se bemer­ken müs­sen. Tat­säch­lich sind die von Face­book kom­men­den zugrif­fe seit Mona­ten de fac­to non­e­xis­tent. Zum einen weil man zah­len soll, zum ande­ren weil Zucker­berg gar nicht will, dass man sei­ne Platt­form ver­lässt.
  • Face­book wird uner­träg­lich, das ist der zwei­te Grund, war­um ich dort kei­ne Phan­ta­News-Bei­trä­ge mehr pos­te. Weil Face­book von der Erre­gungs­öko­no­mie pro­fi­tie­ren möch­te und weil Auf­re­gung mehr Inter­ak­tio­nen bringt, bekommt man nur noch kom­plet­ten Bull­shit oder pola­ri­sie­ren­den Bull­shit zu sehen. Dar­un­ter eben auch hau­fen­wei­se Bei­trä­ge von Sei­ten wie »frü­her war alles  bes­ser«, die behaup­ten, dass frü­her alles bes­ser war (was natür­lich maxi­ma­ler Blöd­sinn ist), oder »Omas Rezep­te«, oder »Lus­ti­ges zum Lachen« hin­ter denen sich rus­si­sche oder rech­te Troll­la­bo­re ver­ste­cken, die wahl­wei­se Fake News ver­brei­ten, uns als Gesell­schaft spal­ten wol­len, oder eben Erre­gungs­öko­no­mie betrei­ben. Und weil Face­book ein Inter­es­se an Erre­gungs­in­ter­ka­tio­nen hat, wird sol­cher Dreck vor­ran­gig aus­ge­rollt. Ich blo­cke zwar was das Zeug hält, das ist aller­dings eine rei­ne Sysi­phos-Arbeit, da für jede geblock­te Dep­pen­sei­te sofort fünf nach­kom­men. Außer­dem müss­te ich nicht nur auf mei­ner per­sön­li­chen Sei­te alle die­se Schei­ße Uner­träg­lich­kei­ten blo­cken, son­dern das auch noch auf allen mei­nen betrie­be­nen FB-Sei­ten tun, den für die gel­ten mei­ne per­sön­li­chen Blocks nicht, so dass die Time­lines dort wei­ter­hin von uner­träg­li­chem Bull­shit geflu­tet wer­den. Per­fi­de ist dar­an, dass Face­book auch Blocks als Inter­ak­ti­on wer­tet und einem dann noch mehr von dem Dreck anzeigt.
    Im Gegen­zug zeigt mir Fail­book nicht mehr das an, was ich sehen möch­te, näm­lich Bei­trä­ge mei­ner Freun­de oder von Sei­ten, die ich abon­niert habe. Die bekom­me ich ent­we­der gar nicht mehr zu Gesicht, oder erst Tage bis teil­wei­se Mona­te (!) spä­ter. Damit erschöpft sich die Sinn­haf­tig­keit Face­books und ins­be­son­de­re mei­ne Bereit­schaft, mir den gan­zen ande­ren Bull­shit zu geben doch ganz erheb­lich.
  • Face­book ent­fernt kei­ne frag­wür­di­gen Bei­trä­ge mehr. Sei es Sex-Spam oder sei­en es ein­deu­ti­ge Hass­bei­trä­ge von rech­ten Arsch­lö­chern, Dep­pen, es ver­stößt nichts mehr gegen deren »Gemein­schafts­stan­dards«. Das liegt unter ande­rem dar­an, dass das inzwi­schen so weit voll­au­to­ma­ti­siert ist, dass nie­mand mehr drauf schaut. Wei­ter­hin kommt auch hier wie­der die Erre­gungs­öko­no­mie ins Spiel, denn man kann sich über sol­che Bei­trä­ge ja pri­ma auf­re­gen und dann inter­agie­ren. Und das ist inak­zep­ta­bel.

Ich hab die Schnau­ze gestri­chen voll davon, des­we­gen wir es kei­ne wei­te­ren Phan­ta­News-Bei­trä­ge mehr auf Face­book geben.

Ich könnt mir auf ande­re Wei­se fol­gen, um wei­ter über neue Bei­trä­ge hier infor­miert zu wer­den:

  • Über mein RSS-Feed. RSS ist die Abkür­zung für »Real­ly Simp­le Syn­di­ca­ti­on«. Sehr vie­le Web­sei­ten bie­tet ein soge­nann­tes RSS-Feed an. Die­se Feeds kann man mit einem RSS-Rea­der abon­nie­ren (davon gibt es jede Men­ge) und hat dann qua­si eine Art selbst zusam­men­ge­stell­te Tages­zei­tung mit Web­sei­ten­in­hal­ten, die einen inter­es­sie­ren und das abseits jeder »Algo­rith­men« einer tur­bo­ka­pi­ta­lis­ti­schen Platt­form eines rech­ten Mil­li­ar­därs. Ich hat­te bereits im Febru­ar 2023 in einem Arti­kel erklärt was RSS ist.
  • über mei­nen Mast­o­don-Account (dort fin­det man aller­dings auch poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Kom­men­ta­re). Mast­o­don ist Teil des soge­nann­ten Fedi­ver­se, das ist im Prin­zip ein unab­hän­gi­ger, nicht­kom­mer­zi­el­ler offe­ner Zusam­men­schluss von ver­bun­de­nen Ser­vern, also qua­si ein nicht­kom­mer­zi­el­les, dezen­tra­les sozia­les Netz­werk. Auch da gibt es kei­ne Algo­rith­men und wenn  einem der eige­ne Ser­ver­be­trei­ber nicht passt, dann nimmt man sei­nen Account und die Fol­lower und zieht zu einem ande­ren um. Eine aus­führ­li­che­re Beschrei­bung, was das Fedi­ver­se ist, fin­det man in der Wiki­pe­dia, es gibt zudem hau­fen­wei­se Infos dazu im Netz, bemüht ein­fach die Such­ma­schi­ne eurer Wahl. Für den Anfang könnt ihr es mal mit einem Mast­o­don-Kon­to ver­su­chen.
  • über mei­nen Blues­ky-Account (da inter­agie­re ich aller­dings sehr sel­ten und cross­pos­te nur). Blues­ky beob­ach­te ich im Moment noch etwas skep­tisch, da ich es nicht für sinn­voll hal­te, die eine Platt­form eines Mil­li­ar­därs gegen eine ande­re Platt­form eines ande­re Mil­li­ar­därs ein­zu­tau­schen, denn auch da kann es in kür­zes­ter Zeit zu einer Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on kom­men, wenn eine bestimm­te Nut­zer­zahl über­schrit­ten ist, und gewis­se Inves­to­ren Dol­lar­zei­chen in den Augen bekom­men. das kann im Fedi­ver­se auf­grund von des­sen dezen­tra­ler Kon­zep­ti­on nicht pas­sie­ren. Trotz­dem ist Blues­ky der­zeit eine akzep­ta­ble Ater­na­ti­ve zu X.

Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on ist ein Begriff, den Cory Doc­to­row geprägt hat und er beschreibt (unter ande­rem), dass gro­ße Fir­men wie Meta uns zuhauf mit kos­ten­lo­sen Ange­bo­ten auf ihre Social Media-Platt­for­men und ande­re Ange­bo­te locken. Dann sor­gen sie dafür dass auch alle unse­re Freun­de und Inter­es­sen da lan­den oder dass die­se Ange­bo­te aus irgend­wel­chen Grün­den alter­na­tiv­los wer­den – und dann haben sie uns im Sack. Wir kön­nen näm­lich nicht mehr da weg ohne sozia­le Kon­tak­te oder Infor­ma­tio­nen zu Inter­es­sen zu ver­lie­ren. Defac­to haben sie uns dann da ein­ge­sperrt, denn man kann es sich gar nicht mehr leis­ten, die Platt­form zu ver­las­sen. Und dann  kom­men immer mehr Wer­bung, ver­rin­ger­te Sicht­bar­keit, Kos­ten­pflich­tig­keit oder ver­deck­te Mani­pu­la­ti­on von Wah­len hin­zu – oder Meta macht euch eure Face­book- oder insta­gram-Sei­te ohne Anga­be von Grün­den dicht (und glaubt mal ja, nicht, dass ihr die zurück bekommt). Dass ihre Inha­ber Trump unter­stüt­zen ist noch ein wei­te­rer Grund, sich von dort zu ent­fer­nen.

Wir müs­sen das Netz zurück­er­obern, wie­der zurück zu dezen­tra­len, öffent­li­chen, gemein­nüt­zi­gen Ange­bo­ten, wie dem Fedi­ver­se, und/​oder zurück zu eige­nen Web­sei­ten, über die wir selbst die Kon­trol­le haben, und die nicht von heu­te auf mor­gen von Meta geschlos­sen wer­den kön­nen. Selbst wenn ihr kei­ne Inhal­te erzeugt, ist es unge­heu­er cle­ver den Per­so­nen und Din­gen an denen ihr inter­es­siert seid, auf deren eige­nen Sei­ten zu fol­gen, statt auf unethi­schen, rech­ten, hass­erfüll­ten soge­nann­ten Sozia­len Medi­en.

Geh zur Höl­le, Face­book! (und insta­gram kann gleich mit gehen, denn da ist es nicht bes­ser)

[EDIT 20240110:] Da ich dar­auf ange­spro­chen wur­de: Die­ser Bei­trag erschien, bevor Zuck am sel­ben Tag ver­kün­de­te, dass er das Fact Che­cking auf Face­book ein­stel­len wird, um Trump zu Gefal­len zu sein. Da war ich gera­de­zu pro­phe­tisch und das bestä­tigt mich in mei­ner Ent­schei­dung noch­mal.

Mastodon ist kompliziert? Seriously?

mastodon logo

Wenn es um Alter­na­ti­ven zum über­bor­den­den und immer schlim­mer wer­den­den Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus im End­sta­di­um geht (über »the plat­form form­er­ly known as Twit­ter« wol­len wir hier gar nicht mehr reden, die hat sich erle­digt, aber ich sehe dich an, Face­book …), höre ich immer wie­der mal, Mast­o­don sei »zu kom­pli­ziert«.

WTF?

Da fällt mir ehr­lich gesagt nicht mehr viel zu ein. Man sucht sich eine Instanz (es exis­tie­ren Lis­ten, um das ein­fa­cher zu gestal­ten), mel­det sich dort an, ver­bin­det sich mit ein paar Leu­ten (das geht inst­anz­über­grei­fend, weil das Fedi­ver­se dezen­tra­li­siert funk­tio­niert und ein Netz­werk aus Ser­vern ist, genau wie auch das Inter­net an sich) und schreibt und liest los. Das ist von der Hand­ha­bung nach dem Anmel­den ziem­lich exakt so wie (frü­her) bei Twit­ter und wirk­lich nicht schwie­rig oder kom­pli­ziert. Dazu kann man Mast­o­don dann ent­we­der im Brow­ser nut­zen (auf dem Desk­top wie auf dem Mobil­te­le­fon) oder man instal­liert auf dem Schlau­pho­ne eine der diver­sen Apps nach eige­nem Geschmack, die fin­det man in den Apps­to­res von Goog­le und Apple.

Das ist nicht schwie­rig und es ist auch nicht kom­pli­ziert – und erst recht nicht kom­pli­zier­ter, als es Twit­ter war.

Ja, Mast­o­don hat ein paar Regeln, die sich von Twit­ter unter­schei­den, aber dass sich die Com­mu­ni­ties und ihre Neti­quet­te unter­schei­den ist auf jedem sozia­len Netz­werk so. Ja, es gibt ein paar Alt­ein­ge­ses­se­ne, die einem mans­plai­nen wol­len, wie Mast­o­don funk­tio­niert und wie man sich zu beneh­men hat. Die kann man igno­rie­ren und im Zwei­fels­fall bei gro­ßer Läs­tig­keit auch blo­cken. Aber auf man­che Hin­wei­se soll­te man ein­ge­hen, bei­spiels­wei­se dass Bil­der mit Beschrei­bungs­tex­ten ver­se­hen wer­den, damit auch Nutzer°Innen mit Seh­be­hin­de­run­gen wis­sen kön­nen, was auf dem Bild zu sehen ist. Ja, ich weiß, die­se Bild­be­schrei­bun­gen auf dem Smart­phone zu tip­pen, ist äußerst läs­tig, das ändert aber nichts dar­an, dass die Bild­be­schrei­bun­gen sehr sinn­voll sind.

Wenn ihr euch ein­ge­lebt hat, dann kann man mal tie­fer bli­cken und fest­stel­len, dass Mast­o­don einen Hau­fen Qua­li­ty Of Life-Funk­tio­nen hat, die man nach und nach ent­de­cken und aus­pro­bie­ren kann. Dann – und erst dann – wird es tat­säch­lich viel­leicht ein wenig kom­pli­zier­ter, aber das ent­steht dar­aus, dass man die Kom­fort­funk­tio­nen wie Spal­ten für Hash­tags oder Lis­ten ent­de­cken und ver­ste­hen muss. Aber das sind Zusatz­funk­tio­nen, die man für das eigent­li­che Nut­zen des Netz­werks am Anfang nicht benö­tigt und – wie oben bereits geschrie­ben – nach und nach ent­de­cken kann.

Aber der Ein­stieg in Mast­o­don ist weder kom­pli­ziert noch schwie­rig – und die Nut­zung eben­falls nicht.

Fediverse-Alternative zu Lovelybooks, Goodreads und Co: BookWyrm

Love­ly­books, Good­reads und ähn­li­che Platt­for­men sind Sozia­le Medi­en, die als zen­tra­les The­ma den Aus­tausch von Buchliebhaber°Innen haben. Man kann lis­ten wel­che Bücher man besitzt und man kann Rezen­sio­nen ver­fas­sen.

Das Pro­blem dar­an: Die­se Platt­for­men sind fest in der Hand von Kon­zer­nen. Good­reads gehört Ama­zon, Love­ly­books gehört der Ver­lags­grup­pe Holtz­brinck, einer der größ­ten Ver­lags­mo­lo­che über­haupt. Da soll­te einen nicht wun­dern, dass es zum einen Algo­rith­men für Sicht­bar­keit gibt. Und zum ande­ren ist der Haupt­zweck der Platt­for­men eben NICHT der Aus­tausch zwi­schen Buchenthusiast°Innen, son­dern das Gene­rie­ren von Koh­le für die Betrei­ber. Alle Links die man zu den jewei­li­gen Büchern auf den Platt­for­men fin­det, sind Affi­lia­te-Links, durch die die Betrei­ber an jedem Ver­kauf mit­ver­die­nen (oder im Fall von Good­reads ver­dient Ama­zon direkt), das ist der Haupt­grund für die Exis­tenz die­ser Sei­ten.

Aber es exis­tiert eine nicht­kom­mer­zi­el­le Alter­na­ti­ve. Ich hat­te in mei­nem letz­ten Jah­res­end-Gruß­wort bereits über das Fedi­ver­se geschrie­ben, eine Rei­he von Web-Appli­ka­tio­nen wie Mast­o­don, Peer­tu­be, Pixel­fed, Funk­wha­le, Hub­zil­la und vie­le wei­te­re. Die haben alle unter­schied­li­che Zwe­cke (Mast­o­don ist ein Twit­ter-Ersatz, Peer­tu­be eine You­tube-Alter­na­ti­ve, Pixel­fed sowas Ähn­li­ches wie insta­gram,  Funk­wha­le für Pod­cas­ting, oder Hub­zil­la ähn­lich wie Face­book). Alle die­se Ser­ver sind mit­ein­an­der ver­netzt und bil­den das soge­nann­te Fedi­ver­se. Und sie kön­nen über das Pro­to­koll Acti­vi­ty­Pub mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren. Alle die­se Platt­for­men sind Open Source, also quell­of­fen, und im Prin­zip kann jede/​r einen Ser­ver auf­set­zen. Das schal­tet den Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus aus, denn man ist nicht mono­li­thi­schen Platt­for­men wie Meta oder einem beklopp­ten Mil­li­ar­där wie Musk aus­ge­lie­fert, eben­falls nicht deren toxi­schen Algo­rith­men, die Hass und Streit bevor­zu­gen, um Auf­merk­sam­keit zu bin­den. Wenn einem der Admin der Platt­form, auf der man  im Fedi­ver­se zuhau­se ist, nicht zusagt, zieht man ein­fach um und nimmt sei­ne Follower°Innen via Export/​Import mit.

Seit­dem Elon Musk Twit­ter gekauft hat und zugrun­de rich­tet, hat ins­be­son­de­re Mast­o­don immensen Zuwachs.

Und jetzt kom­men wir wie­der zu den Buch­lieb­ha­bern:

Auch für die gibt es eine Fedi­ver­se-Appli­ka­ti­on. Die nennt sich Book­wyrm und ist eine wei­te­re spe­zia­li­sier­te Art von Fedi­ver­se-Soft­ware, wie die oben bereits ange­spro­che­nen. Wie auch im rest­li­chen Fedi­ver­se ist das unkom­mer­zi­ell und nicht von einer mono­li­thi­schen, kapi­ta­lis­ti­schen Platt­form abhän­gig, die Dich nur sehen las­sen will, was gut für sie ist.

Hier ein Bei­spiel­link zu einem Buch (THE LORD OF THE RINGS) auf der Instanz book​wyrm​.social:
https://bookwyrm.social/book/96747/s/fellowship-of-the-ring-the-lord-of-the-rings-book‑1

Ein wei­te­res Bei­spiel auf einer ande­ren Instanz (bue​cher​.pnpde​.social):
https://​bue​cher​.pnpde​.social/​b​o​o​k​/​9​5​/​s​/​l​e​g​e​n​d​s​-​l​a​t​tes 

Man kann sehen, dass das älte­ren, kom­mer­zi­el­len Buch­platt­for­men ähnelt. Man bekommt biblio­gra­fi­sche Anga­ben zum Buch, eine Lis­te pas­sen­der Gen­res oder The­men, und eine Lis­te von Bespre­chun­gen ver­schie­de­ner Leser°Innen von ver­schie­de­nen Book­wyrm-Instan­zen. Unter­halb der Rezen­sio­nen fin­den sich zudem Ster­ne-Bewer­tun­gen von Per­so­nen, die das Buch bewer­tet haben, aber kei­ne Bespre­chung schrie­ben. Und es fin­det sich oft ein Link zur Open Libra­ry des Inter­net Archi­ve. Auch Buch­lis­ten gibt es. Benutzer°Innen habe eine Pro­fil­sei­te mit ihren Büchern und Links zu ihren ande­ren Pro­fi­len im Fedi­ver­se oder Web­prä­sen­zen anders­wo. Wenn man das auf einem Smart­phone nutzt, kann man sogar einen Buch-Bar­code scan­nen und damit auf der Instanz nach dem Buch suchen (man könn­te mei­nen, man wäre im 21. Jahr­hun­dert … ;) ).

Wie kann man mit­ma­chen und die kapi­ta­lis­mus­ge­trie­be­nen, algo­rith­mi­schen und mono­li­thi­schen alten Platt­for­men hin­ter sich las­sen? Ein­fach: Man sucht sich in der Ser­ver­lis­te eine Instanz, die zu einem passt. Dar­un­ter gibt es auch deut­sche Instan­zen, auch wenn dort nicht nur deut­sche Bücher bespro­chen wer­den.

Auf vie­len Instan­zen ist noch rela­tiv wenig los, kein Wun­der, Book­wyrm ist noch rela­tiv neu. Aber durch die Ver­bin­dung ins rest­li­che Fedi­ver­se dürf­te sich das bald ändern – und man kann sich eben mit allen mög­li­chen Benut­zern ande­rer Appli­ka­tio­nen und Ser­ver aus­tau­schen.

Also los! Zeigt Love­ly­books, Good­reads und Co. mit ihrem Platt­form­ka­pi­ta­lis­mus den Mit­tel­fin­ger, macht euch von Kon­zer­nen und deren Algo­rith­men frei und mel­det euch bei einer Book­Wyrm-Instanz an. Oder setzt selbst eine auf (hust. Na gut: Nur wenn ihr ein Techie seid).

Wir kön­nen der Ens­hit­ti­fi­ca­ti­on des Inter­nets ent­kom­men, es liegt nur an uns!

TAKE BACK THE WEB!

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