Ich versuchte mich anzumelden, gab also meine Daten ein und klickte auf »absenden«. Im Browser erschien erneut dieselbe Seite, meine eingegebenen Informationen waren noch vorhanden, aber sonst passierte gar nichts. Nach mehreren Versuchen kam ich dem auf die Spur: Die Betreiber erlauben offenbar keine Sonderzeichen im Passwort (warum auch, wäre ja nur sicher), weisen aber vorsichtshalber mal nicht darauf hin, damit es für den Nutzer spannend bleibt.Weiterhin verwendet die Seite ein ungültiges falsch eingebundenes SSL-Zertifikat (siehe auch Kyrs Kommentar weiter unten), darauf weist der Browser beim Aufrufen hin. Sehr vertrauenerweckend. Wenn die einfachsten Dinge schon nicht klappen, habe ich arge Bedenken hinsichtlich des Funktionierens der restlichen Plattform.
In meinen Augen aber höchst bedenklich ist, dass es keinerlei AGB hinsichtlich vom Nutzer hochgeladener eBooks gibt. Die auf der Seite verlinkten Nutzungsbedingungen befassen sich ausschließlich mit der Nutzung der Webseite. Rechtssichere Hinweise dazu, unter welchen Bedingungen man seine Werke hochlädt, fehlen vollständig (oder ich habe sie trotz intensiver Suche nicht gefunden). Mir persönlich wäre es deswegen derzeit viel zu gefährlich, dort eBooks hochzuladen, denn man weiß nicht, welchen Regeln man sich damit unterwirft.
p. s.: Nach wie vor wird damit geworben, dass das Einstellen der Bücher kostenfrei ist. Allerdings nur bis Jahresbeginn 2016. Da das immer wieder so betont wird, würde ich davon ausgehen, dass ab diesem Zeitpunkt dafür ein Obolus erhoben wird, zusätzlich zu den 30% die tolino media ohnehin bereits erhält. Möglicherweise werden etliche Selfpublisher dann diese zusätzlichen Kosten zähneknirschend auf sich nehmen, um in den angeschlossenen Shops präsent zu bleiben. Transparenz und autorenfreundliches Verhalten sieht in meinen Augen jedoch anders aus. Wenn man ab Anfang 2016 mehr nehmen möchte, könnte man das einfach mal ganz ehrlich sagen, statt sich um die Antwort herum zu lavieren.
p. p. s. (29.04.2015): Nutzer berichten von massiven Problemen bei der Nutzung und beim Hochladen, wenn man andere Browser als den Internet Explorer benutzt, also beispielsweise Firefox. Tja, sowas kommt dabei raus, wenn man Seiten nicht mit mehreren Browsern testet. Mir scheint aber ohnehin, dass kein umfangreicher Test der Plattform stattgefunden hat. Aufgrund der offensichtlichen Probleme schon bei Kleinigkeiten mache ich mir ernsthafe Sorgen über das Sicherheitskonzept. Wie lange mag es dauern, bis das System von Internetkriminellen gehackt wird und die Nutzerdaten abgegriffen werden?
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Zumindest das SSL-Zertifikat ist »in gewisser Weise« gültig. Das Zertifikat gilt nämlich für [b]www[/b].tolino-media.de. Tippt man in gutem Glauben, pfeif doch auf www, nur https://tolino-media.de in die URL-Leiste ein, gibt es (logischerweise) eine Meldung wg. ungültigem Zertifikat.
Aber das Zertifikat selbst ist in Ordnung, muss eben nur wwww dabei sein.
Unter https://www.tolino-media.de/Vorteile-bei-tolino/Vorteile steht ein bisschen Rechtsprosa:
»Als Autor bleiben alle Rechte an Ihrem Werk bei Ihnen. Sie verpflichten sich bei tolino media zu nichts. Wir binden Sie nicht mit Exklusivität. Sie können Ihr eBook jederzeit (auch parallel) bei einem anderen Anbieter publizieren. Das spiegelt das offene System von tolino wieder…«
Ja, das hatte ich auch gefunden. Rechtskräftige AGB sind das aber nicht.
Auf irgendeiner Webseite irgendwo irgendwas schreiben kann ja jeder … :)