Onlineshops

Alternativen beim Online-Kauf, gibt es die? bol​.de

Via Goog­le+ wur­de ich auf bol​.de hin­ge­wie­sen. Bol​.de und buch​.de gehö­ren zum sel­ben Anbie­ter (näm­lich der buch​.de inter­nets­to­res AG). Des­we­gen zeig­te sich bei Stich­pro­ben, dass das Ange­bot nahe­zu iden­tisch ist, ich wür­de mal davon aus­ge­hen, dass bei­de Por­ta­le auf die­sel­ben Daten­ban­ken zurück grei­fen und nur das Front­end unter­schied­lich gestal­tet wur­de. Ich habe mich des­we­gen bei mei­nem Test auf bol​.de beschränkt.
Auf den ers­ten Blick fällt mir auf der Start­sei­te auf, dass die Haupt­na­vi­ga­ti­on nach Kate­go­rien, die man oben hori­zon­tal fin­det, an der lin­ken Sei­te ver­ti­kal noch­mal wie­der­holt wird. Das wirkt selt­sam red­un­dant. Wenn man aller­dings eine Kate­go­rie anklickt, erscheint inner­halb des gewähl­ten Kon­texts links eine Sub­na­vi­ga­ti­on – und das macht natür­lich Sinn. Die Gestal­tung der Start­sei­te ist … hm … mini­ma­lis­tisch und auch hier fin­det man den gesam­ten Con­tent­block an die lin­ke Brow­ser­sei­te geku­schelt. War­um das heu­te noch der­art vie­le Sei­ten­be­trei­ber so machen, ist mir völ­lig unver­ständ­lich.

Auf der Start­sei­te wer­den diver­se Medi­en vor­ge­stellt, jeweils drei unter den Labels »Tipps der Redak­ti­on«, »Aktu­el­les« und »Best­sel­ler«. Das geht völ­lig in Ord­nung und ist auch immer eine gute Idee, um Ver­käu­fe zu gene­rie­ren, wenn­gleich auch hier die Tipps der Redak­ti­on jeg­li­che Begrün­dung feh­len las­sen, war­um es sich gera­de bei die­sem Arti­kel um eine Emp­feh­lung han­delt.
Die Haupt­me­nü­punk­te klap­pen in Form eines soge­nann­ten »Megamenüs« auf und offen­ba­ren ihre Sub­ka­te­go­rien. Das ist bequem. Erfreu­li­cher­wei­se gibt es sowohl unter »Bücher« wie auch unter »eBooks & eRea­der« den Ein­trag »Sci­ence Fic­tion & Fan­ta­sy« (unter eBooks heisst der wit­zi­ger­wei­se »Fan­ta­sy & Sci­ence-Fic­tion«, war­um hier die Rei­hen­fol­ge eine ande­re ist, weiß ver­mut­lich bei Bol kei­ner). Wählt man eine der Haupt­ka­te­go­rien, öff­net sich links eine Sub­na­vi­ga­ti­on, die mehr Ein­trä­ge umfasst als das eben ange­spro­che­ne Megamenü. Äußerst über­sicht­lich und so oder ähn­lich muss das gemacht wer­den.

Das "Megamenü"
Das »Megamenü«

Höchst erfreu­lich ist, dass es hier sogar meh­re­re Unter­ka­te­go­rien gibt, näm­lich »Fan­ta­sy«, »nach Rei­hen«, »Sci­ence Fic­tion«, »Vam­pir­ro­ma­ne« (seufz) und »Nach Autoren«. Das ist vor­bild­lich. Wei­ter­hin besteht die Mög­lich­keit, die ange­zeig­ten Ergeb­nis­se nach ver­schie­de­nen Kri­te­ri­en neu zu sor­tie­ren: »bes­te Tref­fer«, »»auf­stei­gend nach Ver­kaufs­rang«, »abstei­gend nach Erschei­nungs­jahr«, »auf- und abstei­gend nach Preis« sowie »»auf- und abstei­gend alpha­be­tisch«. Das sind Optio­nen, wie ich sie auf den ande­ren Shop­sei­ten bis­her ver­geb­lich gesucht habe und das erin­nert alles schon sehr deut­lich an Ama­zon – man hat sich zwei­fel­los an die­sem Vor­bild ori­en­tiert.

Seitenmenü
Sei­ten­me­nü

Wäh­le ich die Sub­ka­te­go­rie »fremd­spra­chi­ge Bücher« ver­än­dert sich erneut das Sei­ten­me­nü und ich kann zwi­schen ver­schie­de­nen Spra­chen wäh­len. Ich kli­cke auf »Eng­li­sche Bücher« – und bin ver­blüfft, denn sogar hier wer­den noch­mals Unter­ka­te­go­rien ange­zeigt. Das wäre für mich ange­sichts der ande­ren getes­te­ten Platt­for­men an die­ser Stel­le fast ein Grund, eine Fla­sche Scham­pus auf­zu­ma­chen und zu fei­ern, nur lei­der, lei­der ver­mis­se ich hier die Kate­go­rie »SF & Fan­ta­sy«. Doch halt … Nach einem Klick auf »Bel­le­tris­tik« erscheint noch­mals ein Sub­me­nü und dort gibt es auch einen Ein­trag dafür. Okay, her mit dem Scham­pus und das obwohl es jetzt kei­ne Unter­tei­lung zwi­schen den bei­den Gen­res mehr gibt. Unter­halb der Haupt­na­vi­ga­ti­on fin­de ich sogar einen soge­nann­ten »Bread­crumb«, der mir anzeigt, wie tief und wo in der Navi­ga­ti­ons­struk­tur ich mich befin­de – bei denen scheint es sich obwohl sie bei der Nut­zung von kom­ple­xen Web­sei­ten über­aus hilf­reich sind, um eine arka­ne oder okkul­te Kunst zu han­deln, denn sie inzwi­schen sel­ten irgend­wo zu fin­den.

Aber im Ernst: das ist bis­her bei Wei­tem die bes­te Lösung, die ich bis jetzt gese­hen habe und sie ist höchst ergo­no­misch und bequem. Durch die Men­ge an Sub­ka­te­go­rien kann man sich rela­tiv schnell genau dort­hin han­geln, wohin man möch­te. Ande­re Anbie­ter soll­ten sich hier schnell ein paar pla­ne­ten­gro­ße Schei­ben abschnei­den, denn es zeigt, was mög­lich ist, wenn man jeman­den beauf­tragt, der sich mit sowas aus­kennt und das Wort »Usa­bi­li­ty« nicht für eine sel­te­ne Erb­krank­heit hält. Ich bin an die­ser Stel­le äußerst gepannt, ob der posi­ti­ve Ein­druck so bestehen blei­ben wird.

Auch hier ist wie­der die ers­te Suche die nach BLOOD RITES von Jim But­cher. Es gibt meh­re­re Tref­fer, das Orbit-Taschen­buch, sowie Soft- und Hard­co­ver von Roc. Das Roc-Taschen­buch wird als Son­der­an­ge­bot mit »-10%« ange­prie­sen, damit kos­tet es mit 7,10 Euro genau soviel wie bei Ama­zon; es ist lie­fer­bar. Das Hard­co­ver ist mit 19,20 sogar preis­wer­ter als bei Ama­zon, dort wer­den 20,99 Euro ange­sagt. Ich wäre schwer beein­druckt, lei­der ist es bei Bol aber nicht sofort lie­fer­bar, son­dern erst in »1 – 2 Wochen«. Scha­de. Ama­zon kann lie­fern.

Wei­ter mit CHANGES, auch hier muss ich auf­grund der vie­len Tref­fer das Such­ergeb­nis mit dem Autoren­na­men ver­fei­nern. Gefun­den wird nur ein Taschen­buch, das von Roc, der Preis beträgt 7,40 Euro, es ist sofort lie­fer­bar. Bei Ama­zon wer­den 7,20 Euro ange­sagt, da ist es eben­falls lie­fer­bar und die haben zudem das Hard­co­ver.

Im Ver­gleich zu den bis­he­ri­gen Shops fällt mir übri­gens auf, dass ich bei den eng­li­schen Bücher bei jedem ein­zel­nen Cover­bil­der ange­zeigt bekom­men habe, das ist deut­lich bes­ser als bei den ande­ren Anbie­ter, wo es zu oft nur Platz­hal­ter zu sehen gibt. Ich wür­de gern über irgend etwas mot­zen, aber bis­her ist alles in Ord­nung bis gut.

Die Suche nach REDSHIRTS för­dert Soft- und Hard­co­ver von Tor Books und Gol­lan­cz ans Licht des Bild­schirms, lie­fer­bar ist lei­der kei­nes davon. Das trübt das Ergeb­nis, denn REDSHIRTS ist ein durch­aus aktu­el­ler Roman. Die Prei­se sind wie folgt:

  • Gol­lan­cz Hard­co­ver: 17,40 EUR
  • Gol­lan­cz Soft­co­ver: 9,30 EUR
  • Tor Hard­co­ver: 18,30 EUR
  • Tor Soft­co­ver: 11,00 EUR

Zum Ver­gleich die Prei­se bei Ama­zon:

  • Gol­lan­cz Hard­co­ver: 17,00 EUR
  • Gol­lan­cz Soft­co­ver: 9,00 EUR
  • Tor Hard­co­ver: 17,90 EUR
  • Tor Soft­co­ver: 10,70 EUR

Hier also nur mini­ma­le Unter­schie­de beim Preis, aller­dings kann Ama­zon lie­fern, Bol nicht. Nicht lie­fer­bar ist hier übri­gens in bei­den Fäl­len die Taschen­buch­aus­ga­be bei Gol­lan­cz, aber das ist kein Wun­der: die erscheint erst im Mai.

Eine Suche nach »Alan Dean Fos­ter« funk­tio­niert genau­so gut wie eine nach »Alan Dearn Fos­ter«, die Such­ma­schi­ne kann also »fuz­zy«. Bei einer Ein­schrän­kung auf eng­lisch­spra­chi­ge Bücher muss man lei­der fest­stel­len, dass der größ­te Teil nicht sofort lie­fer­bar ist. Die Prei­se sind im direk­ten Ver­gleich zum Kon­kur­ren­ten im gro­ßen und gan­zen in Ord­nung.

Kom­men wir zu den eBooks.

Die auf eng­li­sche eBooks beschränk­te Suche nach Alan Dean Fos­ter bringt nur fünf Ergeb­nis­se, das ist bei einem der­art flei­ßi­gen Autor ziem­lich erbärm­lich. Für ICERIGGER in der Gate­way-Aus­ga­be soll man 10,99 Euro berap­pen, Ama­zon sagt dafür nur 6,49 Euro an (ICERIGGER stammt übri­gens aus dem Jahr 1974 … wie die bei Bol auf die­se Prei­se kom­men, weiß wohl nur der Q). Charles Stross´ HIDDEN FAMILY wird nicht gefun­den, eben­so wenig wie Scal­zis REDSHIRTS. Der Best­sel­ler THE HUNGER GAMES von Suzan­ne Coll­ins kos­tet 8,99 Euro, bei Ama­zon nur 5,65. Geor­ge R. R. Mar­tins A DANCE WITH DRAGONS wird für 27,79 ange­bo­ten, hier ist der Preis bei Ama­zon mit 13,99 Euro schon hoch. Das Taschen­buch bekommt man dort übri­gens für ver­gleichs­wei­se läp­pi­sche 5,99 Euro, das ist der­sel­be Preis wie bei Bol.
Es sind hier auch ein paar sehr preis­wer­te Lizenz-eBooks zu fin­den, wie bei­spiels­wei­se WORLD OF WARCRAFT: DAWN OF THE ASPECTS PART I für 2,70, das ist beim Kon­kur­ren­ten aller­dings auch für 2,21 zu haben.

Bei den eBooks sind die­Preis­un­ter­schie­de nicht ganz so krass wie auf manch ande­ren Por­ta­len, aber immer noch deut­lich und die­se bewe­gen sich in vie­len Fäl­len um den dop­pel­ten Preis her­um. Erfreu­lich ist, dass auch Bol​.de im eBook-Bereich gemein­freie Klas­si­ker kos­ten­los im Pro­gramm hat, das ist die ers­te Platt­form neben Ama­zon, die so etwas anbie­tet. Dau­men hoch.

Zwi­schen­durch sei ange­merkt, dass bei der Titel­de­tail­an­sicht wie bei Ama­zon Vor­schlä­ge im Stil von »Kun­den die dies kauf­ten, haben auch das erwor­ben« ein­ge­blen­det wer­den. Das ist aus mei­ner Sicht zuerst ein­mal sehr ange­nehm und hilf­reich, aller­dings war die Qua­li­tät die­ser Vor­schlä­ge durch­wach­sen. Man könn­te natür­lich argu­men­tie­ren, dass Bol nichts dafür kann, wenn die Kun­den so erra­tisch ein­kau­fen … ;)

Zum Ver­sand: Bücher wer­den inner­halb Deutsch­lands ver­sand­kos­ten­frei gelie­fert, das ist ange­nehm. Aller­dings gilt das wirk­lich nur für rei­ne Buch­be­stel­lun­gen. Bei soe­gannn­ten Misch­be­stel­lun­gen (also Buch und noch was ande­res) fal­len unter 20 Euro Bestell­wert drei Euro Ver­sand­kos­ten an, Büro­be­darf wird erst ab 45 Euro ohne Ver­sand­kos­ten ver­schickt. Das ist weni­ger schön. Als Lie­fer­frist wird »ein bis drei Tage« ange­ge­ben, also nor­ma­le Post­lauf­zeit. Ein Grund, war­um Misch­sen­dun­gen nicht eben­falls kos­ten­frei aus­ge­lie­fert wer­den, will mir nicht ein­fal­len.

Grö­ße­re Abson­der­lich­kei­ten in den All­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gun­gen sind mir nicht auf­ge­fal­len, aller­dings ist es schon ein star­kes Stück, dass man Ver­sand­kos­ten nach­zah­len soll, wenn auf­grund einer Stor­nie­rung oder eines Wider­rufs der Bestell­be­trag unter die Por­to­frei­gren­ze fällt. Außer­dem soll­te man bei Bol​.de die AGBs mal auf Feh­ler in der Zei­chen­co­die­rung über­prü­fen, ein paar der Umlau­te wer­den mal nicht kor­rekt dar­ge­stellt, mal schon.

Alles in allem wird auf Bol​.de eine Men­ge bes­ser gemacht als auf den ande­ren bis­lang getes­te­ten Platt­for­men. Auch hier sind aller­dings die eng­li­schen eBooks deut­lich teu­rer als bei Ama­zon und auch hier sind zahl­lo­se eng­lisch­spra­chi­ge Bücher nicht vor­rä­tig (oder gar nicht erst gelis­tet) und kön­nen erst nach »ein bis zwei Wochen« ver­sandt wer­den. Eine ech­te Alter­na­ti­ve in Bezug auf eng­lisch­spra­chi­ge Bücher und eBooks ist also trotz vie­ler posi­tiv zu bewer­ten­der Punk­te auch Bol​.de nicht, aller­dings in allen ande­ren Punk­ten durch­aus, zumal man hier auch bei­spiels­wei­se Com­pu­ter- und Kon­so­len­spie­le oder DVDs und Blu­Rays bekommt. Die aller­dings nicht ver­sand­kos­ten­frei – das gilt jedoch auch für Ama­zon, es sei denn, man ist dort Prime-Kun­de.

Außer­dem soll­te man beden­ken: wer eine Alter­na­ti­ve zu Ama­zon sucht, weil man Angst vor Mono­po­len oder inter­na­tio­nal agie­ren­den Groß­kon­zer­nen hat, der treibt mit Bol mög­li­cher­wei­se den Teu­fel mit dem Beel­ze­bub aus, denn dahin­ter stand ursprüng­lich zu 100% der Medi­en­rie­se Ber­tels­mann, der sich immer wie­der aus den ver­schie­dens­ten Grün­den Kri­tik aus­ge­setzt sieht. Zwar wur­de die Platt­form 2002 an die »buch​.de inter­nets­to­res AG« ver­kauft, Ber­tels­mann hält jedoch immer noch Antei­le von 26,7 %.  Mit dem gleich­na­mi­gen nie­der­län­di­schen Inter­net­händ­ler bol​.com hat bol​.de übri­gens trotz des iden­ti­schen Logos nichts zu tun, denn der Hol­län­der gehört zu Holtz­brinck und Welt­bild. Den wer­de ich mir aller­dings even­tu­ell eben­falls ein­mal anse­hen, denn auch er hat eng­lisch­spra­chi­ge (und sogar deut­sche) Bücher (A DANCE WITH DRAGONS: 10,99 Euro, THE HUNGER GAMES aller­dings mit 9,99 Euro sogar teu­rer als bei bol​.de)

Dem­nächst mehr.

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Nach­trag: ich bin gera­de auf­grund posi­ti­ver Rück­mel­dun­gen auf die Idee ver­fal­len, mir das Adven­ture-Spiel NI NO KUNI für die Play­sta­ti­on 3 zu kau­fen. bol​.de: EUR 58,99. Ama­zon: 49,99 … (Game­Stop: 59,99, Osi­an­der: 59,99, Leh­manns: 59,99, Koh­li­bri: 59,99, buch​han​del​.de: nicht vor­han­den).

Alternativen beim Online-Buchkauf, gibt es die? Kurztest leh​manns​.de

Eben­falls völ­lig unbe­kannt war mir die Online-Buch­hand­lung leh​manns​.de, die ich mir an die­ser Stel­le vor­ge­nom­men habe. Auf den ers­ten Blick ist die Start­sei­te über­sicht­lich, erscheint aller­dings auf mich alt­ba­cken und kon­ser­va­tiv. Web­de­sign geht so seit ca. 10 Jah­ren nicht mehr, wirk­lich anspre­chend wirkt das nicht. Das könn­te man mit ein wenig css-Fu leicht ver­bes­sern.

Ein Blick ins Menü an der lin­ken Sei­te zeigt, dass die­ser Shop offen­bar einen Schwer­punkt auf Sach- und Fach­li­te­ra­tur legt, denn die­se bei­den Kate­go­rien neh­men die ers­ten Plät­ze in der Navi­ga­ti­ons­struk­tur ein. Die Haupt­punk­te sind als soge­nann­te Akkor­de­ons aus­ge­legt, die ihre Unter­punk­te offen­ba­ren, wenn man dar­auf klickt. Erfreut stel­le ich fest, dass es hier eine Abtei­lung »Fan­ta­sy /​ Sci­ence Fic­tion« gibt. Folgt man die­sem Link, ent­deckt man ober­halb des Inhalts eine wei­te­re Unter­tei­lung in »Fan­ta­sy« und »Sci­ence Fic­tion«. Im Prin­zip sehr schön und so, wie ich das in ande­ren Online­shops gern gehabt hät­te. Ergo­no­misch völ­li­ger Mum­pitz ist in mei­nen Augen aller­dings die Zer­split­te­rung der Menü­füh­rung: oben auf der Sei­te eine Aus­wahl für die Medi­en (also Buch, eBook, Hör­bü­cher und so wei­ter), links die Kate­go­rie­un­ter­tei­lung und dann noch ein wei­te­res Menü mit Sub­ka­te­go­rien ober­halb des Con­tents? Das gehört links mit in die Haupt­na­vi­ga­ti­on. Die bei­den klei­nen Links oben hät­te ich fast über­se­hen.

Auf der SF & F‑Startseite fin­den sich ein paar Bei­spie­le, da sie jeweils eige­ne Titel haben, han­delt es sich offen­bar um eine Art Emp­feh­lun­gen, ange­nehm fin­de ich, dass es hier schein­bar kei­ne Anspruchs-Stan­des­dün­kel gibt, denn auch ein Sach­buch zu STAR WARS ist dar­un­ter. Links füh­ren nicht nur zu den Print­aus­ga­ben, son­dern auch zu den eBooks der Bücher (falls vor­han­den).

Ein Klick auf »Sci­ence Fic­tion« führt zu einer Über­sicht, die ist angeb­lich nach »Rele­vanz« sor­tiert (sagt mir ein Drop­down am obe­ren Rand), was hier die Rele­vanz­kri­te­ri­en sind, erschließt sich mir aller­dings nicht. Immer­hin kann man auch nach »Autor«, »Titel« und »Jahr« sor­tie­ren. Die Suche fin­det nicht nur Print­ver­sio­nen, son­dern auch eBooks. Drit­ter Tref­fer ist John Scal­zis REDSHIRTS, das ich in mei­nen Tests immer als Bei­spiel ver­wen­det habe, doch dazu wei­ter unten mehr.

Die ers­te Suche star­te ich wie immer mit dem Begriff BLOOD RITES, dem Titel eines Har­ry Dres­den-Romans von Jim But­cher. In der erschei­nen­den Lis­te ist der ers­te Tref­fer erst wei­ter unten, des­we­gen ver­fei­ne­re ich die Suche, indem ich den Autoren­nach­na­men anhän­ge. Das klappt bes­ser, es gibt fünf Tref­fer. Auch hier wer­den nicht bei allen Tref­fern Cover­bil­der ange­zeigt, gefun­den wer­den Soft- und Hard­co­ver von Roc und Orbit, aller­dings auch die von James Marst­ers ein­ge­spro­che­nen Hör­bü­cher. Zu den Prei­sen: das Roc-Taschen­buch kos­tet 8,22 Euro, der Ama­zon-Preis liegt bei 7,10 Euro – Ama­zon kann sofort lie­fern, Leh­manns eben­falls. Beim Roc-Hard­co­ver sagt Leh­manns 21,36 an, Ama­zon liegt bei 20,99, das wäre ein okay-Preis, lei­der kann Leh­manns nicht lie­fern, Ama­zon hat auf Lager.

Wei­ter mit CHANGES, auch hier muss ich die Suche mit dem Autoren­na­men erwei­tern, auch hier kom­men meh­re­re Ergeb­nis­se, die meis­ten ohne Cover­bild, die Roc-Taschen­buch­aus­ga­be fehlt eben­so wie das Hard­co­ver, das Orbit-Taschen­buch kos­tet 11,13, Euro und ist nicht lie­fer­bar. Bei Ama­zon zahlt man 10,99 Euro und kann es sofort bekom­men. Nimmt man die Roc-Aus­ga­be ist man sogar mit nur 7,00 Euro dabei. Anmer­kung zwi­schen­durch: Die Dres­den-Roma­ne erschei­nen bei Roc und Orbit, übli­cher­wei­se sind die Roc-Aus­ga­ben deut­lich preis­wer­ter als die des ande­ren Ver­lags, des­we­gen fokus­sie­re ich übli­cher­wei­se auf die­se.

Die Recher­che nach John Scal­zis REDSHIRTS för­dert sowohl die deut­schen wie auch die eng­li­schen Aus­ga­ben zuta­ge. Das Soft­co­ver von Tor Books wird für 12,34 Euro ange­bo­ten, ist aber wie­der mal nicht lie­fer­bar. Beim Kon­kur­ren­ten kos­tet die 10,70 Euro und ist  – ich möch­te fast anmer­ken: wie immer – lie­fer­bar. Cover gibt es manch­mal, manch­mal nicht.

Bevor ich das ver­ges­se: ich kann in der Sei­ten­leis­te nach einer durch­ge­führ­ten Suche die­se ein­schrän­ken, bei­spiels­wei­se nur auf eng­li­sche Bücher. Das ist genau das, was ich möch­te und wäre ein gran­dio­ses Fea­ture – nur lei­der steht bei gefühl­ten 90% der Bücher, dass sie »in zehn bis 20 Tagen lie­fer­bar« sind. Und das schmä­lert die Freu­de doch ganz erheb­lich. Beim Kon­kur­ren­ten kann ich die Wer­ke sofort bekom­men.

Eine Suche nach »Alan Dean Fos­ter« ist äußerst erfolg­reich, auch nach einer Ein­schrän­kung auf eng­li­sche Bücher. Wenn ich den Autoren­na­men falsch ein­ge­be, fin­det die Such­ma­schi­ne gar nichts. Das ist schlapp. Beim kor­rekt ein­ge­ge­be­nen Namen exis­tie­ren zwar beein­dru­cken­de 504 Tref­fer, aller­dings ist lei­der so gut wie kei­ner davon mit einem Cover geschmückt. Da ich Bücher die ich bereits besit­ze auch am Cover erken­ne, ist das wenig hilf­reich.

Ich bemü­he die erwei­ter­te Suche für eine Recher­che nach »Alan Dean Fos­ter« im Medi­en­be­reich »ebooks«, denn jetzt möch­te ich erneut der Fra­ge nach­ge­hen, ob ich hier eng­li­sche eBooks erwer­ben kann. Es wer­den hau­fen­wei­se elek­tro­ni­sche Bücher gefun­den. Der halb­wegs neue Roman »HUMAN BLEND« in der Del Rey-Aus­ga­be kos­tet – und ich traue mei­nen Augen kaum – 21,32 Euro. Hier muss man aller­dings zuge­ben, dass Ama­zon den über­haupt nicht als eBook lie­fern kann. Trotz­dem ist der Preis lach­haft.

Bei Charles Stross´ HIDDEN FAMILY bestä­tigt sich die Befürch­ung: eng­li­sche eBooks sind auch hier gera­de­zu aas­geie­rig teu­er, denn es wird ein Preis von unver­schäm­ten 12,36 Euro ange­sagt. Dafür wird dann aber auch mal vor­sichts­hal­ber kein Cover ange­zeigt. Ama­zon bie­tet eine Umschlag­ab­bil­dung und sagt nur 4,37 Euro an, also nur unge­fähr ein Drit­tel des Leh­manns-Prei­ses. Auch hier sind die eng­lisch­spra­chi­gen eBook-Ver­sio­nen durch die Bank weg viel zu teu­er, zum Teil muss man deut­lich mehr als den dop­pel­ten Preis bezah­len. Wür­feln die ihre Prei­se alle aus? Es kann mir nie­mand erzäh­len, dass Ama­zon die US-Ver­la­ge der­art unter Druck setzt, dass die ePub-Preis­an­ga­ben um soviel höher aus­fal­len, als die der Kind­le-Fas­sun­gen. Zudem lie­gen die Prei­se für die elek­tro­ni­schen Ver­sio­nen der Bücher sogar deut­lich über denen der Print­aus­ga­ben. Dass hier etwas ganz und gar nicht stim­men kann, soll­te sogar jeman­dem auf­fal­len, der glaubt, dass man die Bild­zei­tung für mehr als Fische ein­wi­ckeln gebrau­chen kann.

Ver­blüfft musst ich zwi­schen­durch einen »zuletzt angesehen«-Balken ent­de­cken. Das ist ja mal ein Fea­ture. Nur lei­der wer­den hier fal­sche Hoff­nun­gen geweckt, denn es gab Preis­an­ga­ben von null Euro. Oh, dach­te ich, gibt es hier etwa Pro­mo­ti­on-Ange­bo­te für lau?

Doch beim Durch­kli­cken zu PULSARNACHT fand ich:

Oder bei REDSHIRTS:

War also nix mit Pro­mo-Ange­bo­ten, es han­del­te sich um irgend­ein tech­ni­sches Pro­blem.

Auch bei Leh­manns sind selbst­ver­ständ­lich, wie in der Bran­che bis auf löb­li­che Aus­nah­men üblich, alle eBooks mit Ado­be-DRM ver­seucht.

Noch ein Blick auf die Ver­sand­kos­ten: inner­halb Deutsch­lands lie­fert Leh­manns Bücher, CDs, Soft­ware und »Vide­os« ver­sand­kos­ten­frei, beim Ver­kauf an End­kun­den bleibt das Ver­sand­ri­si­ko bis zum Ein­gang beim Kun­den beim Ver­sen­der. Irgend­wel­che »schrä­gen« For­mu­lie­run­gen in den AGB fin­de ich nicht, lei­der auch kei­ne Anga­ben zur Ver­sand­dau­er.

Fazit: tech­nisch ganz gut gelöst, auch wenn die Such­funk­ti­on ein wenig bes­ser sein könn­te, was Ver­tip­per angeht. Das Sor­ti­ment ist durch­aus umfang­reich und auch älte­re eng­li­sche Bücher wer­den gelis­tet, eben­so wie ver­schie­de­ne eng­li­sche Ver­lags­va­ri­an­ten. Lei­der ist Leh­manns für mich aus zwei Grün­den den­noch nicht ein­mal ansatz­wei­se eine Alter­na­ti­ve: zum einen sind so gut wie kei­ne eng­li­schen Taschen­bü­cher sofort lie­fer­bar, alle Stich­pro­ben waren es bei Ama­zon. Zum ande­ren sind auch hier die Mond­prei­se für eng­li­sche eBooks mit »Unver­schämt­heit« noch äußerst zuvor­kom­mend umschrie­ben. Für mich trotz guter Ansät­ze kei­nes­falls eine Alter­na­ti­ve.

Nach­trag: ich wur­de auf Goog­le+ von Ron Mül­ler dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es sich bei Leh­manns pri­mär um eine Fach­buch­hand­lung mit Spe­zia­li­sie­rung auf wis­sen­schaft­li­che Fach­li­te­ra­tur han­delt. Des­we­gen sei­en die Suchen außer­halb ihrer Fach­kom­pe­tenz. Das mag kor­rekt sein, ich ste­he aller­dings auf dem Stand­punkt: wenn man eine Bel­lestris­tik-Abtei­lung vor­hält, dann soll­te man die­se auch ernst­haft betrei­ben – sonst könn­te der Ein­druck ent­ste­hen, man wol­le das Seg­ment »noch eben« mit­neh­men.

Um der Fach­buchkomnpe­tenz nach­zu­ge­hen, habe ich mich zu ein paar Stich­pro­ben im Fach­buch­be­reich ent­schlos­sen (auch hier wie­der eng­lisch­spra­chig, da Ver­glei­che mit deut­schen Büchern auf­grund der Buch­preis­bin­dung kei­nen Sinn machen):

BLENDER FOR DUMMIES
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 29,17
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 27,10

MASTERING BLENDER
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 46,81
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 48,00

HTML 5 CANVAS (O’Reil­ly)
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 28,90
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 24,95

DEFINITIVE GUIDE TO HTML5
Leh­manns: nicht lie­fer­bar, EUR 42,46
Ama­zon: lie­fer­bar, EUR 33,80

ADOBE PHOTOSHOP CS6 CLASSROOM IN A BOOK
Leh­manns: lie­fer­bar, EUR 53,59
Amazon:lieferbar, EUR 36,95

Leh­manns kann bei eng­lisch­spra­chi­gen Fach­bü­chern offen­bar eine Alter­na­ti­ve sein, die letz­ten bei­den Bei­spie­le zei­gen aller­dings, dass man in Sachen Preis vor­sich­tig sein soll­te.

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Wei­tere Tests von Ama­zon-Alter­na­ti­ven:

Test buch​han​del​.de

Test koh​li​bri​.de

Test osi​an​der​.de

Englische eBooks und ihre unerklärlichen Preise in deutschen Shops

Im Rah­men der Tests ver­schie­de­ner Online­shops für Bücher und eBooks war ich über die Tat­sa­che gestol­pert, dass eng­lisch­spra­chi­ge eBooks auf allen bis­lang getes­te­ten Platt­for­men erheb­lich teu­rer ange­bo­ten wer­den, als bei Ama­zon. Da mich die Hin­ter­grün­de hier­für inter­es­sier­ten, frag­te ich bei Shop­be­trei­bern nach. Deren über­ein­stim­men­der Aus­sa­ge zufol­ge haben die kaum eine Varia­ti­ons­mög­lich­keit bei den Prei­sen. War­um? Die eng­lisch­spra­chi­gen eBooks wer­den von soge­nann­ten Aggre­ga­to­ren bezo­gen. Davon gibt es drei gro­ße in Deutsch­land, näm­lich libri​.digi​tal, libre­ka! und cian­do.

Für mich lag es auf­grund die­ser Aus­sa­ge nahe, bei den »Aggre­ga­to­ren« nach­zu­fra­gen. Die Ant­wor­ten fin­den sich in die­sem Arti­kel.

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