POMPEJI: Aus Geschichte nichts gelernt
Das Treffen mit einem Veterinär, gleich nach dem Tag an dem ich POMPEJI gesehen habe, verlief mit einer unausweichlichen Frage. Kann ich einem Pferd die eine Hand leicht auf den Hals legen, mit der anderen sein Maul umfassen, und dann mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung sein Genick brechen? Schallendes Gelächter war die erste Antwort, er hätte von so einem Fall irgendwo gelesen, und wie unsinnig das wäre. Meine aufklärenden Worte stimmten ihn nicht minder gelaunt, er erinnerte sich nun an die Verbindung zu dem Film, und versicherte mir ernsthaft, welch gewaltigen Kräfte wirken müssen, um einemPferd überhaupt das Genick zu brechen, geschweige denn mit bloßen Händen. Kit Harington hat das gekonnt. Vielleicht weil er als Milo eben ein außergewöhnlicher Gladiator ist.
Eigentlich ist POMPEJI im Gesamten ein außergewöhnlicher Film. Er ist sich für nichts zu schade, was einen schlechten Film ausmacht. Man darf nicht hohe Schauspielkunst erwarten, wenn man einen Katastrophenfilm sehen will. Man soll nicht auf eine raffinierte Handlung spekulieren, wenn das Spektakel der eigentliche Grund des Besuches ist. Aber wie armselig darf ein Film wirklich produziert und inszeniert sein, um nicht einen allumfassenden Ärger auf sich zu ziehen? Und ein Ärgernis ist POMPEJI in allen Bereichen.
…