Guy Pearce

Fantasy Film Fest 2014: THE ROVER

Poster The Rover

Gna­den­los brennt die Son­ne auf das Out­back von Aus­tra­li­en. Viel­leicht ist es auch gar nicht das Out­back, son­dern der ver­blei­ben­de Rest gro­ßer Städ­te. Ein ste­ter Wind ver­staubt die Luft. In den Blech­hüt­ten sit­zen schwit­zen­de Män­ner. Die­se Män­ner sit­zen neben­ein­an­der, oder lie­gen umarmt auf ihren Prit­schen. Es wird nicht gere­det. Über­haupt sind sehr weni­ge Men­schen zu sehen, sehr weni­ge in den Hüt­ten, oder ver­blei­ben­den Häu­sern, noch weni­ger auf dem glü­hen­den Asphalt der Stra­ße. Soll­ten Wor­te gewech­selt wer­den, pas­siert das immer mit einer Waf­fe im Anschlag. Über­schlägt sich ein Wagen auf offe­ner Stra­ße, dann ist das eben so. Es ist zehn Jah­re nach dem Kol­laps. Eine Dys­to­pie die an Max Rocka­t­an­skys Welt erin­nert, irgend­wo zwi­schen dem ers­ten und zwei­ten Teil. Doch hier trägt nie­mand Nie­ten und Leder ver­zier­te fff2014End­zeit­kla­mot­ten, und kei­ner fährt mit Rah­men­git­tern ver­stärk­te Gelän­de­wa­gen. Zehn Jah­re nach dem Kol­laps blieb man bei luf­ti­gen Frei­zeit­hem­den und kur­zen Kha­ki-Stoff­ho­sen, und bewegt sich mit Dae­woo und Toyo­ta fort. War­um sich hier so viel Asia­ten im Schwei­ße ihres Ange­sichts tum­meln bleibt ein Rät­sel. Doch das alles scheint ohne Bedeu­tung. Selbst für Eric, der sich apa­thisch, und wort­los durch die­se Welt schleppt. Bis drei flüch­ten­de Gangs­ter sich Erics Wagen bemäch­ti­gen. Und da hört jede stoi­sche Apa­thie auf.

Jetzt auf DVD: LOCKOUT – Action im All

Manch einer erin­nert sich weh­mü­tig an Action­fil­me, wie sie uns in den 80er- und 90er-Jah­ren vor­ge­setzt wur­den. Mit lako­ni­schen Hel­den, die es im Allein­gang mit gan­zen Hor­den von Gegen­spie­lern auf­neh­men, dabei ulki­ge Ein­zei­ler von sich geben und neben­bei auch noch die ein oder ande­re Dame ret­ten.

Luc Bes­sons LOCKOUT wur­de uns durch Wer­bung und Trai­ler als solch ein Film ver­kauft. Kann er das wirk­lich hal­ten was er voll­mun­dig ver­spricht: Old­school-Action im neu­en Gewand?

LOCKOUT sperrt sich aus

Sein Name ist Snow, ein­fach nur Snow. Erin­nert nur bedingt an Sna­ke. Die Prä­mis­se des Films hin­ge­gen erin­nert weni­ger bedingt an DIE KLAPPERSCHLANGE. Man könn­te glau­ben, das schon lang dis­ku­tier­te Remake von John Car­pen­ters Gefäng­nis-Action hat doch noch den Weg auf die Flim­mer­wand gefun­den. Von einem Remake bleibt man Gott sei Dank noch ver­schont. Damit hat die­se Luc-Bes­son-Pro­duk­ti­on aber auch kei­nen bes­se­ren Stand. Ein hart­ge­sot­te­ner Ex-CIA­ler wird in ein im Orbit um die Erde lie­gen­des Hoch­si­cher­heits­ge­fäng­nis geschickt, um die Toch­ter des ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­den­ten her­aus­zu­hau­en. Das, und nichts wei­ter, ist die Hand­lung. Alles, was sonst noch wäh­rend des Films pas­siert, ist nur Füll­werk und Staf­fa­ge. Das wäre ganz okay, es geht ja nichts über ordent­li­che B‑Film-Qua­li­tä­ten. Aber LOCKOUT nimmt sich ein­fach nicht ernst genug, um über­haupt in der für ihn kon­zi­pier­ten Liga bestehen zu kön­nen.

LOCKOUT hat einen ganz gro­ßen Plus­punkt, und der heißt Guy Pear­ce. Sel­ten hat man den Aus­tra­li­er so locker, so cool, und in sei­ner Über­heb­lich­keit so über­zeu­gend gese­hen. Sei­ne Ein­zei­ler bringt er tro­cken, aber auch im per­fek­ten Timing. Phy­sisch bringt er sowie­so die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen mit. Pear­ce hät­te hier für sich eine Para­de­rol­le fin­den kön­nen, doch dazu agiert er im fal­schen Umfeld. Damit geht es zurück zum The­ma. Ein B‑Movie darf sich ein­fach nicht ernst neh­men, wenn es ernst genom­men wer­den will. Und das haben James Mather und Ste­phen Leger als LOCK­OUT-Macher defi­ni­tiv nicht ver­stan­den. Sie neh­men ihren Film viel zu ernst, und sie insze­nie­ren ihn mit einer Ernst­haf­tig­keit, die jeden Spaß aus der Insze­nie­rung nimmt. Dadurch haben sie die Kon­di­tio­nen für einen ordent­li­chen B‑Movie eben nicht ernst genom­men. Das ist die Crux bei sol­chen Fil­men und weni­ger kom­pli­ziert, als es sich anhört.

Clips aus LOCKOUT

Guy Pear­ce erin­nert an John McCla­ne und die Klap­per­schlan­ge. End­lich mal wie­der ein lako­ni­scher Held mit losen Sprü­chen? LOCKOUT scheint eine Art ESCAPE FROM NEW YORK im Welt­raum zu sein. Wir wer­den sehen, ob der Film das lei­der etwas brach lie­gen­de Gen­re des ein­sa­men Action­hel­den neu bele­ben kann. Schön wäre es.

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Und weil ich ihn auf Phan­ta­News unver­zeih­li­cher­wei­se noch nicht hat­te, hier auch der Trai­ler:

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LOCKOUT: Internationaler Trailer

Luc Bes­son macht mal wie­der in Sci­ence Fic­tion. Der nächs­te von ihm pro­du­zier­te Film trägt den Titel LOCKOUT und erzählt die Geschich­te eines fälsch­lich der Spio­na­ge gegen die USA ange­klag­ten Man­nes, dem man die Mög­lich­keit gibt, sich sei­ne Frei­heit zu erkau­fen, wenn er dafür die Toch­ter des Prä­si­den­ten aus einem Welt­raum­ge­fäng­nis ret­tet. Dort hat­ten die Insas­sen nach einem Auf­stand die Macht an sich geris­sen.

Klingt ein klein wenig nach Sna­ke Plissken

Es spie­len Guy Pear­ce, Mag­gie Grace, Peter Stor­ma­re, Len­nie James, Vin­cent Regan, Tim Ples­ter, Anne-Solen­ne Hat­te, Yan Dron, Patrick Cau­der­lier, Mil­o­rad Kapor, Bojan Peric und Mark Tan­kers­ley. Die Regie­pflich­ten tei­len sich James Mather und Ste­phen St. Leger, die auch das Dreh­buch ver­fass­ten.

US-Kino­start ist im April nächs­ten Jah­res.

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