Vor kurzem hatte Schafer auf Kickstarter ein Projekt ausgelobt, in dessen Rahmen über die Crowdfunding-Plattform Geld für ein neues Point&Click-Adventure gesammelt werden sollte. Das war erfolgreicher als er sich hatte vorstellen können: insgesamt sind ~ 3,3 Millionen Dollar von Fans zur Verfügung gestellt worden, das ist die größte Summe, die jemals über die Plattform für ein Projekt gesammelt werden konnte. Ursprünglich hatte Schafer nur 400000 Dollar sammeln wollen.
Damit kann das Spiel, dessen Arbeitstitel derzeit DOUBLE FINE ADVENTURE lautet (Double Fine ist Schafers aktuelle Firma) nicht nur tatsächlich umgesetzt werden, es können zudem Features implementiert werden, die ursprünglich gar nicht geplant wurden, beispielsweise eine Sprachausgabe und Übersetzungen in Deutsch, Spanisch, Italienisch und Französisch.
Entwickelt wird das Spiel für Windows, Mac OS, Linux sowie Android und iOS. Personen, die sich finanziell beteiligt haben, werden über Abstimmungen an der Entwicklung teilhaben und möglicherweise auch als Betatester fungieren können. Die gesamte Entwicklung von DOUBLE FINE ADVENTURE soll filmisch dokumentiert werden.
Super Nummer. Natürlich darf man das nicht als allgemeinen Durchbruch für via Kickstarter finanzierte Projekte werten, allein der Name Tim Schafer dürfte hier ein bedeutender Faktor gewesen sein, Unbekanntere dürften es ungleich schwerer haben, Geld zu sammeln. Dennoch ist das aus meiner Sicht eine ganz großartige Sache und es dürfte insbesondere die Major Player im Spielegeschäft das Fürchten lehren, wenn in Zukunft verstärkt die Kunden entscheiden, welche Spiele, Spielgenres und Inhalte produziert werden und auch noch ein Mitspracherecht bekommen.
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Bild: Tim Schafer 2001, von James Spafford from The International House of Mojo, aus der Wikipedia, CC-BY-SA
Ich hoffe Tim Schafer geht nicht wie seine Namensvetter Max & Erich Schaefer (Diablo 1 Entwickler) unter, weil sich die Spielebranche in den letzten 15 Jahren doch ein bisschen gewandelt hat. Ein gutes Game reicht bei den heutigen Publishern lange nicht mehr aus …
Ein gutes Point & Click Adventure wäre aber mal wieder was … ich bin gespannt!
Tim Schafer ist in der Spielebranche aktiv, warum sollte er nicht wissen, was angesagt ist? Zudem ist das eine win-win-Situation: das Geld ist zusammen, diejenigen die mehr als einen bestimmten Betrag gespendet haben bekommen eins davon, alle darüber hinaus verkauften Exemplare sind gut eingenommenes Geld.
Um die Publisher geht es gar nicht, die produzieren in den meisten Fällen doch am Bedarf vorbei, deswegen ja auch der Weg über Crowdfunding. Und dass P&C‑Adventures out sind, stimmt ebenfalls nicht, man muss sich nur mal die letzten Jahre ansehen. Die haben zwar keine Blockbuster-Absätze, aber ein paar kleine Firmen können gut davon leben.
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