Der Streik in Hollywood ist vorbei

Der Streik in Hollywood ist vorbei

Nach 118 Tagen wur­de ges­tern der Streik der Schaupieler°Innen in Hol­ly­wood been­det. Das ist einer für die Geschichts­bü­cher, denn mit 118 Tagen war er bei­na­he rekord­ver­däch­tig lang und am Ende hat­ten die »gro­ßen vier« (die Stu­dio­bos­se Ted Saran­dos, Bob Iger, David Zas­lav und Don­na Lan­gley) kei­ne ande­re wahl, als auf For­de­run­gen der SAG-AFTRA ein­zu­ge­hen, ver­tre­ten durch Dun­can Crab­tree-Ire­land und die Ex-Nan­ny Fran Dre­scher. Außer­dem war es der ers­te gemein­sa­me Streik von Drehbuchautor°Innen und Schauspieler°Innen seit 60 Jah­ren. Nach über­ein­stim­men­den Berich­ten ver­schie­de­ner Quel­len hat der Streik der Kali­for­ni­schen Wirt­schaft Ein­bu­ßen in Höhe von 6.5 Mil­li­ar­den Dol­ler beschert.

Am Ende muss­ten die Stu­di­os nach­ge­ben, haupt­säch­lich damit die Pro­duk­tio­nen an diver­sen Fil­men wei­ter gehen konn­ten und damit es 2024 im Kino und fern­se­hen etwas zu sehen gibt. Ich wür­de mal davon aus­ge­hen, dass trotz­dem das ein oder ande­re Pro­jekt gecan­celt wer­den könnte.

Teil des aus­ge­han­del­ten Kom­pro­mis­ses sind bei­spiels­wei­se der Schutz von Schauspieler°Innen vor der Benut­zung ihres Aus­se­hens in KI-gene­rier­ten Bil­dern, deut­lich ver­bes­ser­te Tan­tie­men für Strea­ming und Ver­bes­se­run­gen bei Ren­ten und Absi­che­run­gen im, Krank­heits­fall. Zudem wer­den auch Nebendarsteller°Innen in Zukunft z.B. durch höhe­re Min­dest­löh­ne deut­lich bes­ser gestellt.

Ein Beweis, dass man auch gro­ße Fir­men und mil­li­ar­den­schwe­re Stu­dio­bos­se besie­gen kann, wenn man sich orga­ni­siert und zusammensteht.

Die Pro­duk­tio­nen sol­len zum Teil bereits in den nächs­ten Tagen wie­der anlau­fen, dar­un­ter DEADPOOL 3, BEETLEJUICE 2 und VENOM 3.

Bild Hol­ly­wood von raindog808, aus der Wiki­pe­dia, CC BY

DUNE: PART TWO auf Mitte März 2024 verschoben

DUNE: PART TWO auf Mitte März 2024 verschoben
Da guckt Impe­ra­tor Shad­dam grim­mig: Dune Part 2 verschoben …

Statt den For­de­run­gen der Schau­spie­len­den und Drehbuchautor°Innen nach­zu­kom­men, begin­nen die Hol­ly­wood-Stu­di­os Film­start­ter­mi­ne zu ver­schie­ben, damit es kei­ne Zei­ten ohne neu Fil­me in den Kinos geben wird.

Einer der Fil­me, die hier­von betrof­fen sind ist Deni Ville­neu­ves DUNE: PART 2. Der hät­te eigent­lich ursprüng­lich am 3. Novem­ber in die Kinos kom­men sol­len. Das wur­de jetzt gleich um meh­re­re Mona­te ver­scho­ben, der neue US-Ter­min ist erst am 15. März 2024, bei uns in Schland also ver­mut­lich am 14.03.2023.

Als Grund gibt War­ner Bros. übri­gens nicht an, dass man Löcher im Kino­pro­gramm ver­mei­den möch­te, son­dern dass man auf­grund des Streiks nicht mit den Schau­spie­lern auf Tour gehen und wer­ben kann.

Ich sehe eine schnel­le und ein­fa­che Lösung: Den berech­tig­ten For­de­run­gen der Schau­spie­len­den und Drehbuchautor°Innen nach­kom­men. In Hol­ly­wood scheint man sich dar­auf ein­zu­stel­len, dass sich das noch ein paar Mona­te hin­zie­hen wird.

Pro­mo­fo­to Copy­right War­ner Bros.

Tarifkonflikt bei Libri – Versandverzögerungen möglich

Die Beschäf­tig­ten des Online­ver­sen­ders Libri in Bad Hers­feld gehen mit Unter­stüt­zung der Gewerk­schaft ver.di in den Aus­stand. Grund: Libri war 2005 aus dem Arbeit­ge­ber­ver­band aus­ge­stie­gen und unter­schrei­tet seit­dem nach Aus­sa­gen der betrof­fe­nen Mit­ar­bei­ter die im Groß­han­del übli­chen Löh­ne und Gehäl­ter deut­lich, sie ver­die­nen ca. 190 Euro weni­ger als ande­re in der Bran­che. Zudem gab es laut ver.di seit 2005 kei­ne Lohn­er­hö­hun­gen mehr, was durch die diver­sen teil­wei­se erheb­li­chen Preis­stei­ge­run­gen und gestie­ge­ne Kos­ten für Sozi­al­ver­si­che­run­gen effek­tiv eine deut­li­che Absen­kung des Lohns bedeutet.

Soll­te Libri den nach mei­ner Ansicht gerecht­fer­tig­ten For­de­run­gen der Beleg­schaft nicht nach­kom­men, dann wird das zu einem Arbeits­kampf füh­ren und der wird sich dann selbst­ver­ständ­lich auch auf den Ver­sand aus­wir­ken. Alter­na­ti­ven hat man als Kun­de der bei einem sozia­ler agie­ren­den Unter­neh­men kau­fen möch­te kaum, denn auch bei den ande­ren Anbie­tern im Buch-Online­ver­sand dürf­te die Lage nicht bes­ser sein; diver­sen Pres­se­mel­dun­gen der letz­ten Jah­re zufol­ge soll sich die Lage bei Ama­zon sogar noch sehr viel grus­li­ger darstellen…

Ver­di Inf­o­flug­blatt Libri

Bild: »Aushang.02 • Streik« © 2010–2011 Steve_ohne_S / aboutpixel.de