Dungeons And Dragons

Teile des DUNGEONS & DRAGONS-Regelwerks jetzt unter Creative Commons-Lizenz

verschiedene Rollenspielwürfel

Um 2023 her­um gab es einen gro­ßen Auf­schrei in der Rol­len­spiel­sze­ne, als die DUNGEONS & DRA­GONS-Rech­te­inha­ber Wizards Of The Coast, oder genau­er deren Besit­zer Has­bro, uni­la­te­ral die Open Game Licen­se ändern woll­ten, die es Drit­ten ermög­licht hat­te, die Regel­wer­ke zu nut­zen (WotC hat­te die OGL in den 2000ern ein­ge­führt, um die Basis­re­geln urhe­ber­rechts­frei zu machen, inspi­riert von der GNU Lizenz). Die neue Lizenz hät­te vie­len klei­nen Publishern ins­be­son­de­re finan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten berei­tet (denn natür­lich ging es Has­bro nur um Geld) und zu mas­si­ven Rech­te­pro­ble­men geführt. Pai­zo hat­te im Zuge der Geschich­te sogar eine eige­ne Open RPG Lizenz ange­kün­digt.
Das ist WotC und Has­bro damals der­ma­ßen um die Ohren geflo­gen und hat­te zu mas­si­ven Pro­tes­ten aus der Sze­ne geführt, dass sie einen Rück­zie­her mach­ten, den ihnen aller­dings vie­le nicht so recht abge­kauft hat­ten. Der Tenor war: Man kann denen nicht mehr trau­en, wenn sie es ein­mal ver­su­chen, wer­den sie es wie­der tun.

Die neu­es­te Ent­wick­lung in die­sem The­men­kom­plex ist nun, dass das neue Sys­tem Refe­rence Docu­ment (SRD) in der Ver­si­on 5.2 seit ges­tern unter einer Crea­ti­ve Com­mons 4.0 Attri­bu­ti­on 4.0 Inter­na­tio­nal Licen­se steht. Im Gegen­satz zur OGL, bei der WotC und Has­bro der Ansicht waren, dass man sie ein­fach so ändern kön­ne, ist die­se CC-Lizenz auf­grund ihrer Lizenz­be­din­gun­gen dau­er­haft, das bedeu­tet, dass sie nicht mehr zurück­ge­nom­men wer­den kann. Die letz­te SRD (Ver­si­on 5.1) umfass­te noch die 2014er D&D‑Regeln, die neue basiert auf dem 5th Edi­ti­on Regel­satz aus dem Jahr 2024.

Wich­tig ist aller­dings dar­auf hin­zu­wei­sen, dass das nicht für alle D&D‑Inhalte gilt, man­che unter­lie­gen nach wie vor dem Wot­C/Has­bro-Copy­right, bei­spiels­wei­se Krea­tu­ren wie zum Bei­spiel Behol­der, Dis­pla­cer Beast, Illi­thid, Githyan­ki oder Yuan-Ti. Man muss sich also das SRD wei­ter­hin genau anse­hen, bevor man Geld mit Pro­duk­ten basie­rend auf dem Regel­werk ver­die­nen möch­te.

Am Ende zeigt das aller­dings, dass die Com­mu­ni­ty durch­aus in der Lage sein kann, gro­ße Fir­men in ihre Schran­ken zu ver­wei­sen, ins­be­son­de­re wenn erfolg­rei­che Boy­kott­auf­ru­fe ans Geld gehen und die nega­ti­ve PR über­hand nimmt.

Bild Wür­fel von J B, aus der Wiki­pe­dia, CC BY

Netflix produziert DUNGEONS & DRAGONS: FORGOTTEN REALMS-Fernsehserie

Cover Forgotten Realms Campaign Set

Alte Dun­ge­ons & Dra­gon-Häsin­nen wis­sen natür­lich sofort, wor­um es geht, wenn der Name FORGOTTEN REALMS fällt, es han­delt sich um den vom Kana­di­er Ed Green­wood ent­wi­ckel­ten Kam­pa­gnen-Hin­ter­grund für das TTRPG, mit euro­päi­schen und asia­ti­schen Ein­flüs­sen auf dem Kon­ti­nent Faerûn. Die ers­ten Pro­duk­te aus der Rei­he erschie­nen 1987. Zudem wur­den zahl­lo­se Roma­ne vor die­sem Hin­ter­grund ver­öf­fent­licht, dar­un­ter die über­aus erfolg­rei­chen Drizzt Do’Ur­den-Bücher von R.A. Sal­va­to­re. Auch der Kino­film DUNGEONS & DRAGONS: HONOR AMONG THIEVES (2023) basiert auf die­sem Set­ting – und selbst­ver­ständ­lich das rasend erfolg­rei­che Com­pu­ter­spiel BALDUR’S GATE 3 (2023) oder der Klas­si­ker NEVERWINTER NIGHTS (2002).

Eigent­lich woll­te Para­mount+ dar­aus eine Strea­ming­se­rie machen, das ist aber geschei­tert. Jetzt wur­de laut ver­schie­de­nen Quel­len im Netz Shawn Levy (STRANGER THINGS, DEADPOOL & WOLVERINE) durch den Strea­ming­dienst Net­flix ange­heu­ert, um die FORGOTTEN REALMS in eine Serie zu adap­tie­ren (ver­mut­lich nicht ganz zufäl­lig nach dem Erfolg von HONOR AMONG THIEVES). Show­run­ner soll Drew Cre­vel­lo (WE CRASHED) wer­den, D&D‑Rechteinhaber Has­bro pro­du­ziert mit. Ein Zusam­men­hang zum aktu­el­len Kino­film soll aller­dings nicht bestehen.

Details zu Beset­zung oder Start­ter­min gibt es der­zeit noch nicht.

Cover­ab­bil­dung Copy­right TSR/​Wizards of the Coast/​Hasbro

Hasbro, Wizards Of The Coast und die Open Game License: WotC rudern zurück

Nach dem Leak einer »über­ar­bei­te­ten« Open Game Licen­se für DUNEONS & DRAGONS kam es in den letz­ten Wochen zu eini­gen Ver­wer­fun­gen in der Fan- und RPG-Ver­lags­sze­ne. Ich hat­te mehr­fach berich­tet, auch dar­über, dass ande­re Ver­la­ge jetzt eige­ne offe­ne RPG-Lizen­zen pla­nen. Hin­ter­grund des gan­zen Dra­mas kann gewe­sen sein, dass Has­bro im ver­gan­ge­nen Jahr dra­ma­ti­sche Gewinn­ein­brü­che zu ver­zeich­nen hat­te und des­we­gen viel­leicht auf die Idee kam, zusätz­li­che Pro­fi­te aus D&D zie­hen zu wol­len, um die Aktio­nä­re zu beru­hi­gen.

Das ging dra­ma­tisch schief, man hat­te offen­sicht­lich die Orga­ni­sa­ti­ons­fä­hig­keit der Bran­che und die Markt­macht der Fans unter­schätzt. Unter ande­rem wur­de zur Kün­di­gun­gen der Abos von D&D BEYOND auf­ge­ru­fen, einer kos­ten­pflich­ti­gen Abo­platt­form, die digi­ta­le Tools zum Spiel bereit stellt. Dort gin­gen berich­ten zufol­ge dar­auf­hin die Kün­di­gun­gen durch die Decke.

Der mas­si­ve Wider­stand und die Kün­di­gun­gen haben nun dazu geführt, dass man sei­tens Wizards Of The Coast schein­bar ein­lenkt (wir wer­den abwar­ten müs­sen, was kon­kret pas­sie­ren wird) und sowohl die alte OGL nicht zurück neh­men möch­te und wei­ter­hin umfang­rei­che Ände­run­gen an der neu­en vor­neh­men will.

Doch mög­li­cher­wei­se ist es jetzt zu spät, denn sowohl Pai­zo als auch Free League Games haben eige­ne offe­ne Gam­ing-Lizen­zen ange­kün­digt und die wer­den das auch sicher trotz des WotC-Rück­zie­hers durch­zie­hen. Denn man weiß nicht, wann sie es sich erneut anders über­le­gen wer­den.

Hier der kom­plet­te Wort­laut der Erklä­rung, die WotC letz­ten Frei­tag auf der D&D BEY­OND-Web­sei­te ver­öf­fent­lich­ten, und die von PR-Sprech nur so trieft:

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