Börsenverein, Amazon, Hörbücher und das Bundeskartellamt
Da frage ich mich natürlich als Allererstes: In welcher Buchhandlung kann ich denn MP3s oder Streams von Hörbüchern kaufen? (und kommt mir bitte nicht damit, dass es auch CDs gibt, auf denen sich MP3s befinden)
Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, sagte:
Hörbuchverlage brauchen eine adäquate Möglichkeit, ihre Hörbücher auch unabhängig von Audible vertreiben zu können. Das ist in der derzeitigen Konstellation nicht möglich
Wenn wir mal ehrlich sind, ist die Tatsache, dass Amazon 90% der Hörbuch-Downloads in Deutschland vertickt, nur eines: eine peinliche Bankrotterklärung der Branche. Die zeigt, dass die auch bei diesem Medium die Entwicklung und den Medienwandel aber sowas von vollständig im tiefsten Schlummer verpasst hat.
Pikant ist dabei vor allem eins: Der deutsche Ableger von Audible gehörte zu nicht geringen Teilen Holtzbrink, Luebbe und Random House (alias Bertelsmann), und die haben Amazon ihre Anteile 2009 verkauft, vermutlich mit Dollarzeichen in den Augen, und froh darüber, die vermeintlich schwächelnde Firma loszuwerden? Nein, denn bereits 2009 war Audible einer der erfolgreichsten Hörbuch-Anbieter in Deutschland (wenn nicht sogar der erfolgreichste). Und der könnte noch heute Holtzbrink, Luebbe und Random House gehören, wenn sie ihn nicht an … Moment mal, wer war das noch gleich? Ach ja! Amazon vertickt hätten.
Und gegen Amazon kommt man in Sachen Hörbuch natürlich nur durch eine Beschwerde beim Bundeskartellamt an …
Merkt ihr selbst, oder?
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