Thriller

PAIN & GAIN, eine echte Anabolikabombe

Kinoplakat Pain & Gain

PAIN & GAIN – Bun­des­start 22.08.2013

Ohne Fleiß, kein Preis. Die eigent­lich kor­rek­te Über­set­zung des Ori­gi­nal­ti­tels trifft eher Micha­el Bays Bemü­hun­gen, tat­säch­lich eine wah­re Geschich­te erzäh­len zu wol­len. Zuerst scheint PAIN & GAIN eine die­ser rea­li­täts­frem­den Unter­hal­tungs­phan­ta­sien zu sein, mit denen Bay ein erwar­tungs­vol­les Publi­kum mit der ver­füh­re­ri­schen Kunst moder­ner Stil­mit­tel zu über­wäl­ti­gen ver­steht. Über­mensch­li­che Hel­den, auf­rei­zen­de Frau­en, skru­pel­lo­se Gangs­ter, vie­le Neon­far­ben und jede Men­ge Kame­ra-Spie­le­rei­en. Das Erfolgs­re­zept von Micha­el Bay. Nur dass er dies­mal mit ver­dreh­ten Rol­len­kli­schees arbei­ten muss­te. Denn die Skru­pel­lo­sen sind die­ses mal die Hel­den, und das Über­mensch­li­che geht aus dem mut­maß­li­chen Gangs­ter her­vor. Ein­fach hat es sich Micha­el Bay in sei­nen Fil­men mit den Figu­ren nie gemacht. Sie waren immer grenz­wer­ti­ge Cha­rak­te­re, irgend­wo zwi­schen Gut und Böse, aber stets ehren­wert. Men­schen die einem Comic-ähn­li­chen Uni­ver­sum ent­sprun­gen zu sein schie­nen. Doch hier hat sich Micha­el Bay einer beson­de­ren Her­aus­for­de­rung gestellt, weil PAIN & GAIN eine wah­re Bege­ben­heit zugrun­de liegt. Und wer nun glaubt, dass Chris­to­pher Mar­kus und Ste­phen McFee­ly ihr Dreh­buch zuguns­ten des Pop­corn-Kinos sehr frei­zü­gig gestal­ten haben, der irrt gewal­tig. Dies ist eine wah­re Geschich­te, und der Mann, der Bruce Wil­lis auf einen Aste­ro­iden geschickt hat, und gigan­ti­sche Auto­bots auf die Welt los­ließ, hat die­se wah­re Geschich­te erstaun­lich nah an der Rea­li­tät insze­niert.

THE CALL – leg ruhig auf

Posterausschnitt The Call

THE CALL – Bun­des­start 11.06.2013

»9–1‑1, wie lau­tet ihr Not­fall?« Mit stoi­scher Ruhe wer­den die­se Anru­fe ent­ge­gen­ge­nom­men. Kei­ne Hek­tik, kei­ne Panik, zuhö­ren, Rat­schlä­ge geben. Dabei wer­den alle Details sofort in den Com­pu­ter gege­ben, um so umge­hend die für den jewei­li­gen Not­ruf zustän­di­ge Stel­le zu infor­mie­ren. Die Pres­se­map­pe von THE CALL gibt an, dass jähr­lich 188 Mil­lio­nen Anru­fe bei der bekann­ten Num­mer 911 ein­ge­hen. Ob in ganz Ame­ri­ka oder nur in der im Film gezeig­ten Zen­tra­le ver­rät die Map­pe nicht.
Ihre Arbeit ist effi­zi­ent und direkt. Die Men­schen in der Zen­tra­le kön­nen Leben ret­ten, oder Ver­bre­chen ver­hin­dern, aber manch­mal geht es auch ganz böse aus. Wie bei Hal­le Ber­rys Figur Jor­dan Tur­ner, die den Not­ruf eines jun­gen Mäd­chens an die Poli­zei wei­ter­ge­ben kann, den­noch ihren Tod nicht ver­hin­dern kann. Bei der Insze­nie­rung die­ser Sze­ne ist auf­fal­lend, dass die Poli­zei genau­so lan­ge zum Tat­ort braucht, bis der Ver­bre­cher sich aus dem Staub machen kann. Dabei hat die­ser sich schon extrem viel Zeit gelas­sen, obwohl er vom Not­ruf wuss­te. Also, ganz so schlau und span­nend ist das dann doch nicht.

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