FantasyFilmFest 2013 – HATCHET 3 und THE NUMBERS STATION

Poster FFF2013

HATCHET III – ab 7. Novem­ber 2013 auf DVD

25 Kilo Make-up und Latex-Appli­ka­tio­nen, das war für Dar­stel­ler Kane Hod­der in den schwü­len Gefil­den New Orleans ganz gewiss kein Zucker­schle­cken. Zum drit­ten, und wie immer nur ver­meint­lich zum letz­ten Mal, zieht Hod­der als defor­mier­ter Vic­tor Crow­ley durch die Sümp­fe und macht reich­lich Gebrauch von sei­nem Beil. Adam Green als Erfin­der und Regis­seur von HATCHET 1 und 2, hat das Kom­man­do an sei­nen Kame­ra­mann BJ McDon­nell abge­ge­ben. War­um, dar­über kann man nur spe­ku­lie­ren, kün­dig­te Green nach dem zwei­ten Teil doch an, min­des­tens noch zwei Fil­me machen zu wol­len, und das am bes­ten in 3‑D. Aber auch Lieb­ha­ber der ers­ten zwei Tei­le dürf­ten sich über BJ McDon­nells Insze­nie­rung nicht beschwe­ren. Beson­ders ori­gi­nell war ja bis­her kei­ner der Fil­me die­ser Rei­he. Ledig­lich der voll­kom­me­ne Ver­zicht auf Com­pu­ter gene­rier­te Bil­der, hebt die HAT­CHE­Ts vom Splat­ter-Einer­lei ab. Also noch mehr Make-up, viel rote Flüs­sig­keit, und ein strah­len­des Publi­kum. Dazu ein wenig Hokus­po­kus mit der Asche von Vic­tor Crow­leys Vater, was als Recht­fer­ti­gung für eine Hand­lung die­nen soll. Wich­tig ist doch nur, es wird ori­gi­nell gestorben.

Die Insze­nie­rung lässt eini­ges zu wün­schen übrig. McDon­nell ver­traut dabei eher auf über­zo­ge­ne Ste­reo­ty­pen, anstatt sich ordent­lich mit sei­nen Figu­ren aus­ein­an­der­zu­set­zen. Über Maßen ner­vend ist dabei Derek Mears als SWAT-Team-Lei­ter, des­sen Ambi­tio­nen, ohne wei­te­re Hil­fe mit Crow­ley fer­tig zu wer­den, schon in den Acht­zi­gern ein läs­ti­ges Kli­schee war. Mit Dani­elle Har­ris kommt der Film auch nicht viel wei­ter. Har­ris ist aus uner­find­li­chen Grün­den sehr gut im Geschäft, aber weit davon ent­fernt selbst einen ein­fach gestrick­ten Hor­ror­film anzu­füh­ren. Allen­falls Caro­li­ne Wil­liams als auf­dring­li­che Jour­na­lis­tin und Robert Dia­go DoQui als unter­wür­fi­ger Depu­ty-She­riff erwe­cken beim Publi­kum Sym­pa­thien. Ein schwa­cher Licht­blick in einem wenig inspi­rier­ten Werk, das wenigs­tens sei­nen Ver­pflich­tun­gen im Blut­zoll nach­kommt. Darf’s ein biss­chen mehr sein? Haupt­sa­che es wird viel gestorben.

THE NUMBERS STATION – vor­erst nur in USA und Groß­bri­tan­ni­en auf DVD / Blu-ray

John Cusack setzt mit NUMBERS STATION sei­ne Rei­he von Fil­men fort, in denen der cha­ris­ma­ti­sche Mime mit sei­nen Figu­ren über­zeugt, der jewei­li­ge Strei­fen aller­dings im Mit­tel­maß ver­lo­ren geht. Kas­per Bar­fo­ed insze­nier­te einen Thril­ler, der sich nicht ent­schei­den kann, wel­chen Weg er eigent­lich gehen möch­te. Die Num­bers Sta­ti­ons waren nach dem zwei­ten Welt­krieg Funk­sta­tio­nen, von denen nicht zu orten­de Zah­len­codes mit­tels Radio über Kurz­wel­le an ent­spre­chen­de Agen­ten über­mit­telt wur­den. Der Film behaup­tet, die­se Sta­tio­nen wür­de es noch immer geben. Agent Emer­son Kent wird als Auf­pas­ser zu einer die­ser Sta­tio­nen straf­ver­setzt, nach­dem er bei einem vor­an­ge­gan­ge­nen Auf­trag trotz Anwei­sung eine Zeu­gin nicht eli­mi­niert hat. Über zwei Mona­te lang­weilt sich Emer­son dabei, der streb­sa­men Fun­ke­rin Kathe­ri­ne, für deren Sicher­heit er ver­ant­wort­lich ist, bei der end­lo­sen Durch­sa­ge von Zah­len­kom­bi­na­tio­nen zuzu­se­hen. Bis plötz­lich bei Beginn einer neu­en Schicht, ein bewaff­ne­tes Kom­man­do ver­sucht in die Bun­ker­an­la­ge ein­zu­drin­gen. Nach einem ers­ten Schuss­wech­sel, ver­sucht Emer­son über Tele­fon Ver­stär­kung anzu­for­dern. Der Agent am ande­ren Ende aller­dings meint, dass der Code in Gefahr wäre, und Kathe­ri­ne umge­hend aus­zu­schal­ten sei.

Zuerst mutet NUMBERS STATION wie ein klas­si­scher Agen­ten-Thril­ler alter Schu­le an. Unbe­kann­te Gefah­ren, geheim­nis­vol­le Codes, Men­schen mit beweg­ter Ver­gan­gen­heit. Doch zum Leid­we­sen des Zuschau­ers und des Fil­mes glei­cher­ma­ßen, ent­puppt sich das span­nen­de Spiel um Zah­len, Codes und gehei­me Bot­schaf­ten als rei­ner MacGuf­fin. Ein die Hand­lung aus­lö­sen­den und vor­an­trei­ben­des Ele­ment, des­sen eigent­li­che Bedeu­tung irrele­vant bleibt, und nicht ver­tieft wer­den muss. So schießt sich der des­il­lu­sio­nier­te Emer­son durch eine kaum vor­han­de­ne Hand­lung, ledig­lich dar­auf bedacht, die Per­son zu schüt­zen, die er eigent­lich aus­schal­ten müss­te. Das Dreh­buch von F. Scott Fra­zier lässt dabei voll­kom­men außer acht, wel­che Mög­lich­kei­ten sich für Span­nungs­se­quen­zen erge­ben hät­ten, hät­te es das Spiel mit Codie­rung und Deco­die­rung der Zah­len und ihrer Nach­rich­ten mit ein­be­zo­gen. Denn letzt­end­lich sind dies die grund­le­gen­den Ele­men­te der Geschich­te. Regis­seur Bar­fo­ed ver­lässt sich dann doch lie­ber auf her­kömm­lich insze­nier­te Action­sze­nen und das Zusam­men­spiel sei­ner bei­den Haupt­fi­gu­ren. Wäh­rend die Action wenig Über­ra­schen­des bie­tet, über­zeu­gen wenigs­tens die Dar­stel­ler. Was für Ver­lauf und Tem­po des Films nicht för­der­lich ist. Guten Dar­stel­lern zuzu­se­hen ist eine Sache, ein Thril­ler ohne beson­de­ren Thrill wie­der etwas ande­res. Ein soli­der Agen­ten­film, dem man unent­wegt sei­ne Mög­lich­kei­ten ansieht, ohne dass die­se aus­ge­schöpft wer­den, hat schnell sei­ne Span­nung verspielt.

hatchet3

HATCHET III

M / 05 SEP / 23.15 UHR / CINEMA
S / 30 AUG / 23.15 UHR / METROPOL
F / 08 SEPT / 23.30 UHR / METROPOLIS
K / 08 SEPT / 23.45 UHR / CINEDOM
K / 10 SEPT / 13.00 UHR / CINEDOM
N / 08 SEPT / 23.45 UHR / CINECITTA’

Dar­stel­ler: Dani­elle Har­ris, Kane Hod­der, Zach Gal­ligan, Caro­li­ne Wil­liams, Par­ry Shen, Robert Dia­go DoQui, Derek Mears, Cody Blue Snider u.a.
Regie: BJ McDonnell
Dreh­buch: Adam Green, nach sei­nen Charakteren
Kame­ra: Will Barrett
Bild­schnitt: Ed Marx
Musik: Scott Glasgow
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Jay­mes Hink­le, Tra­vis Zariwny
zir­ka 90 Minuten
USA 2013

TheNumbersStation

THE NUMBERS STATION

HH / 28 AUG / 19.15 UHR / CINEMAXX
M / 29 AUG / 15.00 UHR / CINEMA
S / 29 AUG / 17.00 UHR / METROPOL
F / 06 SEPT / 17.00 UHR / METROPOLIS
K / 07 SEPT / 15.00 UHR / CINEDOM
N / 10 SEPT / 17.00 UHR / CINECITTA’
Dar­stel­ler: John Cusack, Malin Aker­man, Liam Cun­ning­ham, Richard Bra­ke, Bryan Dick  u.a.
Regie: Kas­per Barfoed
Dreh­buch: F. Scott Frazier
Kame­ra: Óttar Guõnason
Bild­schnitt: Chris Gill, Per Sandholt
Musik: Paul Leonard-Morgan
Pro­duk­ti­ons­de­sign: Ged Clarke
zir­ka 89 Minuten
Groß­bri­tan­ni­en – Bel­gi­en – USA 2013
Pro­mo­fo­tos Copy­right:  Hat­chet 3: Sun­film Enter­tain­ment / Dark Sky Films; The Num­bers Sta­ti­on: Image Enter­tain­ment, Pos­ter FFF13: Rose­bud Entertainment

AutorIn: Bandit

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