Aber ein Name reicht nicht, man muss zum einen auch ein sexy Konzept vorlegen können und zum anderen darf man offenbar nicht als notorischer Angeber bekannt sein. Peter Molyneux ist jemand, der immer wieder bahnbrechende Spiele ankündigte, die dann hinter den derart geweckten Ankündigungen Lichtjahre zurück blieben. Auf Kickstarter sucht er jetzt nach Geldgebern für sein PROJECT GODUS (eine Neuerfindung von POPULOUS) – doch er erntet auch herbe Kritik, da etliche Spieler keinen Bock auf noch ein übermäßig gehyptes Game haben, das dann nicht in der Lage ist, seine Vorschusslorbeeren zu verdienen. Es wurden Stimmen laut die sagten »niemals wieder«.
Dennoch: das Plegde-Goal ist 450000 britische Pfund, nach zwei von 30 Tagen sind fast 100000 davon zusammen, ich würde mal die Vorhersage wagen, dass das klappen dürfte, auch wenn andere Projekte ihre Kohle bereits innerhalb von zwei Tagen zusammen hatten.
Auf der Plus-Seite muss man sehen, dass man das Spiel als Backer für gerade mal 15 GBP bekommen kann und an der Beta teilnehmen darf.
Gegen modernisierte Fassungen von Klassikern ist erst einmal nichts einzuwenden, wenn sie auch erkennbar innovativ werden. Ein großer Name kann – wie man sieht – auch schaden, wenn die Reputation nicht stimmt. Und wann kommen endlich die großen Alten des Spieledesigns mit ganz neuen Ideen aus der digitalen Höhle, statt nur Altes aufzuwärmen? Wobei ich zugeben muss, dass manches Aufgewärmte äußerst schmackhaft ist …
Bild: Peter Molyneux 2007, von DanielAlexanderSmith, aus der Wikipedia, CC BY, Promografik GODUS Copyright Peter Molyneux und 22Cans
Ich werde »Godus« nicht supporten. Der Grund ist relativ simpel: »Curiosity – Whats in the cube« wurde auch groß gehyped. Nun ist es raus (für iOS und Android). Grundsätzlich ist die Spielideee bestechend, weil extrem simpel. Es gibt einen riesigen Würfel, der aus ca. 65 Milliarden Würfeln zusammen gesetzt ist. Die Spieler können (und sollen) nun diese MiniWürfel zerstören um an den einen Würfel zu kommen, in dem ein »großes Geheimnis, das die Welt verändern könnte« verborgen ist.
Wie gesagt, bestechende Spielidee, hat geradezu Suchtcharakter (Tetris, anyone?), leider ist technische Umsetzung mangelhaft, der/die Server sind nicht für die Anzahl von Spielern ausgelegt, die Aktualisierung dauert einfach zu lange, sprich ich hacke irgendwelche Würfel weg, die schon von einem anderen Spieler weg gehackt wurden. Unter einigen Android-Geräten (u.a. meinem) kann man nicht in den Ingame-Shop gelangen, um dort mit dem erspielten Geld Upgrades und Boni zu kaufen.
Das erinnert mich dann stark an Black&White: Ebenfalls bestechende Spielidee, leider hielt die Umsetzung nicht ansatzweise das Versprochene, nämlich dass man sich frei entscheiden können und die Spielwelt sich an diese Entscheidungen anpasste. Tatsächlich musste man bestimmte Aktionen durchführen, um überhaupt weiter zu kommen.
Tja, Popolous war nun wirklich gut, auf dem Amiga wie verrückt gespielt, aber ich glaube nichts, dass 22Cans (angeblich aus 22 Entwicklern bestehend, die 22 Spiele machen wollen) in der Lage ist eine bessere, zeitgemäße Version von Popolous zu bauen. Aber ich lasse mich, wenn es denn kommt, auch gerne vom Gegenteil überzeugen.