GamesCom – ALIEN: ISOLATION

Alien Isolation

[Games­Com] Nach­dem auf der Games­Com bei den gro­ßen Anbie­tern ent­we­der Lan­ge­wei­le herrsch­te oder sie gar nicht zuge­gen waren, gab es für mich doch noch eine posi­ti­ve Über­ra­schung auf der angeb­lich größ­ten Mes­se für Com­pu­ter- und Video­spie­le: ALIEN: ISOLATION.

Ursprüng­lich hat­te man mich per Mail zu einer Pres­se­vor­füh­rung gela­den, als ich mich aller­dings für die­se akkre­di­tie­ren woll­te hieß es ver­blüf­fen­der­wei­se: »Schon aus­ge­bucht!«. Man fragt sich, war­um DEEP SILVER über­haupt Ein­la­dun­gen ver­schickt, wenn sie offen­bar kei­ne aus­rei­chen­den Plät­ze zur Ver­fü­gung stel­len? »Besu­chen Sie uns ein­fach am Stand!«, war die lako­ni­sche Ant­wort auf mei­ne Anfra­ge. Ich woll­te das Spiel des­we­gen schon abha­ken, aller­dings sieg­te die Neu­gier, denn was man sehen und lesen konn­te mach­te nach den lei­der kom­plett ver­ris­se­nen ALIENS: COLONIAL MARINES tat­säch­lich Bock auf mehr.

Und so such­te ich nach dem Stand. Was nicht zu ein­fach war, denn ich erin­ner­te mich zwar, dass das Spiel von SEGA ver­trie­ben wird, die hat­ten aber kei­nen eige­nen Stand auf der Mes­se. Der Kata­log half mir nicht wei­ter, in dem fin­det sich näm­lich kei­ne Sek­ti­on, sor­tiert nach den ange­bo­te­nen Spie­len (son­dern nur nach Anbie­tern), was auf einer Spie­le­mes­se so gar kei­nen Sinn macht. Ich hab mir dann auf dem Smart­phone noch­mal die Ein­la­dungs­mail raus­ge­sucht und damit fand ich die Infor­ma­ti­on wie­der, dass der hie­si­ge Ver­trieb von Deep Sil­ver über­nom­men wird.

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Am Stand: Anste­hen. In dem Moment woll­te ich schon wie­der gehen, denn ich wer­de mich sicher nicht stun­den­lang anstel­len, nur um mir ein Com­pu­ter­spiel anzu­se­hen, von dem ich hau­fen­wei­se Vide­os im Netz fin­den kann (aus dem Grund habe ich auch etli­che Spie­le nicht gese­hen, denn auch am soge­nann­ten Fach­be­su­cher­tag war­te­ten lan­ge Schlan­gen auf den Inter­es­sier­ten – ich hab für sowas kei­ne Zeit und auch kei­ne Lust dar­auf). Auf der ande­ren Sei­te war die Schlan­ge kurz, also ent­schloss ich mich nach kur­zem Über­le­gen, doch da zu blei­ben und zu war­ten.

Und das War­ten hat sich gelohnt. Auch wenn es Demos lei­der nur auf XBox One und PS4 gab (ich spie­le sol­che Shoo­ter nur auf dem PC, weil mir WASD/​Maus deut­lich lie­ber ist, als Game­pads mit zu kur­zen Wegen der Ana­log­sticks), war das Gezeig­te doch höchst stim­mungs­voll.

Im Gegen­satz zu ande­ren ALI­EN-Spie­len, geht es hier nicht pri­mär dar­um, die Xeno­mor­phen weg­zu­bal­lern. Nein, die Auf­ga­be der vom Spie­ler gesteu­er­ten Prot­ago­nis­tin, der Toch­ter von Ellen Ripley (die 15 Jah­re nach den Gescheh­nis­sen in ALIEN nach ihrer Mut­ter sucht) ist es, sich durch die halb zer­stör­te Raum­sta­ti­on (und ver­mut­lich ander Sze­na­ri­os) zu bewe­gen, OHNE dem Ali­en über den Weg zu lau­fen. Denn wir wis­sen alle, dass mit denen nicht zu spa­ßen ist. Das Spiel lehnt sich vom Design her eng an die ers­ten bei­den Fil­me an, man erhält einen Moti­on Tra­cker, den man im Auge behal­ten soll­te, um zu sehen, wo das oder die Ali­ens sich her­um­trei­ben, um ihnen eben best­mög­lich aus dem Weg zu gehen. Ja, eigent­lich han­delt es sich um eine Art Schleich­spiel wie THIEF, natür­lich darf man auch zur Wum­me grei­fen, wenn das mit dem Aus­wei­chen schief gegan­gen ist und man fin­det auf sei­nem Weg zum vor­ge­ge­be­nen Ziel auch mal Gim­micks wie Molo­tov-Cock­tails.

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Es ist tat­säch­lich stres­sig, wenn man den Punkt auf dem Tra­cker beob­ach­tet, der näher kommt, und man ver­zwei­felt ver­sucht, in eine ande­re Rich­tung zu lau­fen – die einen aber mög­li­cher­wei­se vom Ziel fort­be­wegt. Als ich es dann end­lich zu der Tür geschafft hat­te, die mir als End­punkt ange­zeigt wur­de, sag­te die auf Klick, dass mir der gott­ver­damm­te Schlüs­sel fehlt. Also muss­te man sich noch­mal auf den Weg durch die Räu­me der Sta­ti­on machen, um den Schlüs­sel zu fin­den. Immer auf der Hut vor dem Ali­en. Man bekommt tat­säch­lich Schweiß auf der Stirn.

Die gra­fi­sche Umset­zung ist eben­so tadel­los wie der Sound. Gera­de letz­te­rer tut das sei­ne hin­zu, um die bedroh­li­che Stim­mung zu ver­stär­ken, denn er passt per­fekt zur halb­zer­stör­ten Sta­ti­on und zur Situa­ti­on.

Klingt alles nach nor­ma­ler Kost, aber das wird der Demo, die ich spie­len durf­te nicht gerecht. Das gesam­te Set­ting und die grus­li­ge Stim­mung waren in der Demo extrem gut gemacht. Das fängt die Atmo­sphä­re der ers­ten ALI­EN-Fil­me ganz vor­treff­lich ein – und wenn die Macher das Niveau der Demo hal­ten kön­nen, wird ALIEN ISOLATION ein Fest. Angeb­lich soll man das gesam­te Game durch­spie­len kön­nen, ohne auch nur ein­mal zu töten. Erfreu­li­cher­wei­se heißt es, dass das Spiel in Deutsch­land unge­schnit­ten erschei­nen wird – denn Bal­lern ist den­noch durch­aus eine Opti­on.

Ab dem 7. Okto­ber 2014 (US-Ter­min, dürf­te aber im Rest der Welt nicht viel spä­ter sein) kann man den Ali­ens aus­wei­chen, und zwar auf den Platt­for­men PC, XBox One, Xbox 360, PS4 und PS3. Bereits am 30. Sep­tem­ber soll ein 180 Sei­ten dickes Art­book erschei­nen. Ich wer­de mir ALIEN: ISOLATION beim Erschei­nen auf jeden Fall anse­hen.

Pro­mo­gra­fik Copy­right Sega/​Deep Sil­ver

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