Microsoft will Activision Blizzard kaufen

Microsoft will Activision Blizzard kaufen

Eine schwe­re Erschüt­te­rung der Macht ging ges­tern durchs Inter­net, als bekannt wur­de, dass Micro­soft den Spiel­pu­blis­her Acti­vi­si­on-Bliz­zard über­neh­men will. Das wür­de nicht nur ein neu­es Zuhau­se für WORLD OF WARCRAFT bedeu­ten, son­dern auch bei­spiels­wei­se für Fran­chi­ses wie CALL OF DUTY, DIABLO, OVERWATCH und sogar CANDY CRUSH.

Den Mel­dun­gen zufol­ge will Micro­soft dafür fast 70 Mil­li­ar­den Dol­lar locker machen (das ent­spricht unge­fähr dem jähr­li­chen Brut­to­in­lands­pro­dukt von Bulgarien).

Ich gehe mal davon aus, dass Acti­vi­si­on-Bliz­zard gera­de ein Schnäpp­chen dar­stellt, weil die Anschul­di­gun­gen zu sexu­el­ler Beläs­ti­gung und toxi­scher Arbeits­be­din­gun­gen bei Bliz­zard ordent­lich am Bör­sen­kurs geknab­bert haben. Ins­be­son­de­re nach­dem bekannt wur­de, dass Bliz­zard-Chef Bob­by Kotik offen­bar von einer Men­ge Pro­ble­men wuss­te, aber nichts dage­gen unter­nom­men hat – und den­noch wei­ter Chef blei­ben möch­te, ohne not­wen­di­ge Kon­se­quen­zen zu zie­hen. Eben­falls pro­ble­ma­tisch war in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit, dass man trotz Rekord­ein­nah­men hun­der­te von Mit­ar­bei­tern in der QA und im Sup­port gefeu­ert hat­te (des­we­gen ist u.A. auch der Sup­port von Frank­reich nach Eng­land gezo­gen, das dürf­te aller­dings auch Bre­x­it-beding­te steu­er­li­che Grün­de gehabt haben, da das seit dem Aus­tritt aus der EU gebeu­tel­te Eng­land einer sol­chen Fir­ma sicher­lich gute Bedin­gun­gen gebo­ten haben dürfte).

Die Abwick­lung des eigent­li­chen Kaufs dürf­te sich noch eini­ge Zeit hin­zie­hen und die Kar­tell­be­hör­den in den USA wer­den sicher­lich auch das ein oder ande­re Wort dazu zu sagen haben, denn hier wür­de eins der größ­ten Com­pu­ter­spie­le­im­pe­ri­en welt­weit entstehen.

Aller­dings sieht es sei­tens Acti­vi­si­on-Bliz­zard so aus, als sei das schon wei­test­ge­hend in tro­cke­nen Tüchern, denn Bob­by Kotik hat die Mit­ar­bei­ter in einem Brief bereits auf die Über­nah­me ein­ge­stimmt (sie­he wei­ter unten).

Mich wun­dert die Bereit­schaft zum Ver­kauf nicht. Das Ver­trau­en von Fans und Aktio­nä­ren in Kotik und den Rest der Chef­eta­ge ist gründ­lich zer­stört und kann ver­mut­lich auch nicht wie­der­her­ge­stellt wer­den. Es ist wahr­schein­lich, dass mit einer Micro­soft-Über­nah­me auch eine Art Rein­wa­schen statt­fin­den soll, denn »jetzt ist ja alles neu!«. Ob das tat­säch­lich so sein wird hängt davon ab, wer von der alten Fir­men­füh­rung bei der Über­nah­me erhal­ten bleibt. Davon hängt aber auch ab, wie sich die Spie­le in Zukunft wei­ter ent­wi­ckeln wer­den, allen vor­an natür­lich das Flagg­schiff WORLD OF WARCRAFT. Ich gehe nicht davon aus, dass sich Micro­soft hier die Lizenz zum Geld dru­cken ent­ge­hen lässt, aber vie­le Fans wer­den sicher nicht glück­lich dar­über sein, dass sie mit ihren WOW-Kon­ten von der einen Daten­kra­ke (Acti­vi­si­on-Bliz­zard) zu einer noch viel grö­ße­ren (Micro­soft) wech­seln müssen.

Die Zukunft in Sachen WORLD OF WARCRAFT dürf­te span­nend werden.

Im Fol­gen­den Kotiks Email an die Belegschaft:

wei­ter­le­sen →

DESTINY bringt 500 Millionen Dollar an einem Tag

DESTINY bringt 500 Millionen Dollar an einem Tag

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Bei Acti­vi­si­on Bliz­zard dürf­ten wohl die Cham­pa­gner­kor­ken geknallt haben, und sie ver­brei­te­ten eilig die Nach­richt, dass man mit Bun­gies DESTINY am ers­ten Tag 500 Mil­lio­nen Dol­lar umge­setzt hat. Trotz des Hypes, der vor dem Start um das Spiel gemacht wur­de, ist das ein bemer­kens­wer­ter Wert. Angeb­lich sind damit die gesam­ten Pro­duk­ti­ons­kos­ten an einem Tag wie­der rein gekommen.

Acti­vi­si­on CEO Bob­by Kotick sag­te dazu:

Based on extra­or­di­na­ry audi­ence demand, retail and first par­ty orders world­wi­de have excee­ded $500 mil­li­on for Desti­ny. This indus­try mile­stone marks ano­t­her block­bus­ter suc­cess for our com­pa­ny and demons­tra­tes our uni­que abi­li­ty to crea­te some of the most suc­cess­ful enter­tain­ment fran­chi­ses in the world. The suc­cess of Desti­ny, along with the recent intro­duc­tion of Bliz­zard Entertainment’s Hearth­stone, is fur­ther vali­da­ti­on of our uni­que capa­bi­li­ties to crea­te gre­at enter­tain­ment fran­chi­ses from the ground up.

Welt­weit hat­ten sich unge­fähr 11000 Läden an Mit­ter­nachts­ver­käu­fen betei­ligt und das Spiel ging in 178 Län­dern an den Start.

Aus­führ­li­che Kri­ti­ken gab es vor­ab nicht, denn Activision/Blizzard hat­ten kei­ne Test­ex­em­pla­re an die Pres­se her­aus gege­ben. Ob das Spiel also tat­säch­lich gut ist, wird sich erst noch zei­gen müssen.

Tech­ni­sche Pro­ble­me gibt es aber auch bereits. an 81 US-Col­le­ges und Uni­ver­si­tä­ten kön­nen die Stu­den­ten und Stu­den­tin­nen DESTINY nicht spie­len, soweit es aus­sieht betrifft der soge­nann­te »Cen­ti­pe­de-Bug« aber auch Spie­ler außer­halb von Unis. Angeb­lich arbei­tet man an einem Patch, weiß aber nicht, wann der kom­men wird. Da haben wir es wie­der: Du kaufst ein Spiel und kannst es dann auf­grund von Ver­bin­dungs­feh­lern nicht nut­zenn, Acti­vi­si­on Bliz­zard soll­ten sich bes­ser ran­hal­ten mit dem Bugfix.

[Edit 10:50 Uhr] Klar­stel­lung, weil even­tu­ell nicht ganz deut­lich im Arti­kel: Ich wur­de dar­auf hin­ge­wie­sen, dass das Ver­käu­fe an Wie­der­ver­käu­fer sind, nicht an Kun­den.  Das heisst, die Games sind noch nicht in die­sem Umfang an die Spie­ler ver­kauft, son­dern lie­gen zu einem nicht gerin­gen Teil noch in den Rega­len, sei­en sie nun echt oder virtuell.

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