Buchmesse-Ersatzbefriedigung: Kauft bei Kleinverlagen

Eigent­lich wür­de in Kür­ze die Leip­zi­ger Buch­mes­se statt­fin­den. Die wur­de aus bekann­ten Grün­den abge­sagt. Das ist natür­lich für etli­che der Prot­ago­nis­ten äußerst ärger­lich. Doch wäh­rend die Groß­ver­lags­kon­glo­me­ra­te mit den Schul­tern zucken und die ent­stan­de­nen Kos­ten aus der Kaf­fee­kas­se zah­len, oder ein­fach den Autoren vom Hono­rar abzie­hen, bedeu­tet das für Klein­ver­la­ge erheb­li­che Probleme.

Die sind ohne­hin arg gebeu­telt. Erst geht der Bücher­aus­lie­fe­rer KNV plei­te und ver­ur­sacht gera­de den klei­nen und kleins­ten Ver­la­gen dadurch erheb­li­che finan­zi­el­le Ver­lus­te. Dann fängt der nächs­te Bücher­aus­lie­fe­rer libri an zu spin­nen und lis­tet hau­fen­wei­se Bücher aus, dar­un­ter auch ein­zel­ne Bücher aus Rei­hen, zum Teil äußerst erra­tisch und schwer nach­voll­zieh­bar. Das bedeu­tet nicht, dass es die­se Bücher nicht mehr gibt, aber sie sind im Kata­lo­gen halt nicht mehr vor­han­den – und da schaut der Buch­händ­ler nach. Und oft ist es so, dass es heißt »das Buch gibt es nicht«, wenn der da nichts fin­det. In letz­ter Zeit haben die kaput­ten, ver­knö­cher­ten Bran­chen­struk­tu­ren also ins­be­son­de­re den klei­nen Ver­la­ge erheb­lich zuge­setzt – und ein paar davon haben bereits auf­ge­ben müssen.

Dabei sind längst die Klein­ver­la­ge in Deutsch­land gera­de im Bereich Phan­tas­tik die letz­ten Licht­bli­cke. Denn wo die gro­ßen Publi­kums­ver­la­ge nur noch nach dem nächs­ten Best­sel­ler oder der neu­en Har­ry Pot­ter-Epi­go­ne suchen, nur noch bekann­te Namen oder Lizen­zen ver­le­gen, und sich von Expe­ri­men­ten so weit fern hal­ten, wie der Abstand Son­ne-Betei­geu­ze, ver­öf­fent­li­chen die Klein­ver­la­ge Klein­odi­en abseits des Mainstreams.

Und des­we­gen soll­ten wir die gebeu­tel­ten Klein­ver­la­ge gera­de jetzt nach der Absa­ge der Leip­zi­ger Buch­mes­se, die gera­de die­se erheb­lich und zum Teil bis an den Rand der Exis­tenz trifft, stär­ken: Kauft Klein­ver­lags-Bücher. Kauft sie direkt bei den Klein­ver­la­gen, denn dann kommt am meis­ten Koh­le bei ihnen an (und vie­le ver­schi­cken inner­halb Deutsch­lands ohne Versandkosten).

Seit eini­ger Zeit pfle­ge ich hier auf Phan­ta­News eine Lis­te von Klein­ver­la­gen aus dem Bereich Phan­tas­tik, die kann als Start­punkt für Ent­de­ckun­gen her­an­ge­zo­gen werden.

Also: Kauft die Bücher, die ihr sonst in Leip­zig gekauft hät­tet, ein­fach direkt bei den Ver­la­gen. Und falls ihr die Bücher aus Sucht­grün­den sofort braucht, kauft eBooks, die sind in Sekun­den bei euch.

(Dis­clai­mer: Ich bit­te zu beden­ken, dass ich nach der Mel­dung eines Ver­lags in der Regel nie wie­der Rück­mel­dun­gen bekom­me, erst recht nicht, wenn es Ver­la­ge nicht mehr gibt, es kann also sein, dass man auf ver­wais­te Ein­trä­ge trifft, in dem Fall wäre ich für einen Hin­weis als Kom­men­tar dank­bar. Wer einen Ver­lag betreibt, der sich nicht in der Lis­te befin­det, kann ihn ein­tra­gen las­sen.)

2 Kommentare zu „Buchmesse-Ersatzbefriedigung: Kauft bei Kleinverlagen“

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