Auf der Suche nach einer Alternative fiel mir wirmachendruck.de ein, die waren mir bereits mehrfach empfohlen worden und wir hatten auch bereits Flyer und ein Booklet dort drucken lassen, deren Qualität gut war.
Bei der Nutzung des Konfigurators gibt es nur fest vorgegebene Buchgrößen, da hatte mir allerdings schon mal jemand mitgeteilt, dass auch Sonderformate kein Problem darstellen. Der kalkulierte Preis für ein A5-Buch (meine wären etwas kleiner) war auch grandios und deutlich günstiger als bei Booksfactory. Was ich allerdings nicht erkennen konnte war, welche Papiersorte ich nehmen musste. Wie bei den anderen Bänden auch – und wie bei Belletristik üblich – wollte ich kein reinweißes Papier, sondern ein leicht cremefarbenes (also beispielsweise Munken Cream). Um nicht lange auf eine Email zu warten, rief ich die Support-Hotline an. Und was ich da erfuhr, war schon erstaunlich.
Nein, im Konfigurator gäbe es keine Option für cremefarbenes Papier. Meine Frage, wie das sein könne, da man doch auch Belletristik-Kunden ansprechen wolle, konnte mir die Dame nicht beantworten. Sie wisse aber, dass dieses Papier vorrätig sei. Ich solle doch bitte eine Sonderanfrage über Onlineformular einreichen, dann könne man mir ein Angebot machen. Das könne aber bis zu 48 Stunden dauern.
Gnarf. Wofür eine Telefonhotline, wenn die eine einfache Anfrage nicht beantworten kann?
Also mir die Zeit genommen und das Formular mit den nötigen Informationen befüllt. Erfreulicherweise kam bereits heute morgen eine Antwort, allerding war die Antwort nicht zufriedenstellend. Ein Softcoverdruck ist bei wirmachendruck.de mit cremefarbenem Papier nicht möglich. Obwohl es laut Hotline vorrätig ist.
Sehr geehrter Herr Holzhauer,
vielen Dank für Ihre individuelle Anfrage bei WIRmachenDruck und das
damit in uns gesetzte Vertrauen.Bedauerlicherweise müssen wir Ihnen zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Papiers mitteilen,
dass es uns nicht möglich ist Ihnen ein entsprechendes Angebot zukommen zu lassen.Wir hoffen in diesem Zuge auf Ihr Verständnis und würden uns sehr freuen,
wenn Sie uns zukünftig bei weiteren individuellen Anfragen wieder
berücksichtigen würden.Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich […] zur Verfügung
Für professionell halte ich das nicht. Damit ist wirmachendruck für Personen, die keine Softcover-Bücher mit reinweißem Papier möchten, nicht nutzbar, egal wie vermeintlich günstig ihr Angebot auch sein mag und wie sehr sie auf ihrer Webseite damit angeben, Testsieger bei irgendwem geworden zu sein. Und wenn man laut der Werbung auf der Webseite so eindeutig auch Selfpublisher als Kunden werben möchte:
Buchdruck in höchster Qualität – Seite für Seite. Sie möchten verlagsunabhängig Ihr Buch veröffentlichen und suchen nach einer zuverlässigen Druckerei für hochwertigen Buchdruck? Wir drucken Ihre Bücher auf modernsten Druckmaschinen zu ungewöhnlich günstigen Preisen, auch in kleinen Auflagen. […] Schwarz/Weiß- oder Farbdruck sowie verschiedene Formate und Papiere stehen zur Verfügung.
Ich suche dann mal weiter, für den Buchdruck kann ich wirmachedruck.de leider vergessen.
Nachtrag: Auf Twitter ist »Mell« ernsthaft der Meinung, »die Nachfrage sei nicht hoch genug« und beharrt auch darauf. Soll das heißen, die verkaufen ernsthaft haufenweise ahnungslosen Kunden Bücher, bei denen man aufgrund des weißen Papiers schneeblind wird? Wie verträgt sich das mit der überall auf der Webseite getätigten Werbeaussage, dass man seine Kunden so grandios berät und begleitet?
Nachtrag zwei: Ich habe jetzt trotzdem ein Konto angelegt, um ein Papiermusterbuch zu bestellen (wer weiß, ob »Naturpapier« nicht doch den gewünschten Vorgaben entspricht? Der Support wusste es jedenfalls nicht wirklich). Und da dann gleich der nächte Knüller: Das Konto wird ohne das in Deutschland zwingend vorgeschriebene Double-Opt-In einfach mal unverifiziert durchgeführt. Ich kann also für beliebige Personen, deren Emailadresse ich kenne, ein Konto eröffnen. Das wäre meiner Ansicht nach sofort abmahnbar.
Nachtrag drei: Und pampig wird sie auch noch.
Nachtrag vier: Wenn es keine Nachfrage für cremefarbenes Papier gibt (was ich mir nur schwer vorstellen kann, da dieses für Bellestristik eigentlich Standard ist), sollte man diese Nachfrage vielleicht erzeugen? Also liebe Selfpublisher, fragt doch einfach mal bei wirmachendruck an, ob ein Softcoverdruck mit cremefarbenem Paier möglich ist. Entweder über deren Kontaktformular (beispielsweise unter »Lob, Kritik und Anregungen«), oder via Emails an info[at]wir-machen-druck[dot]de. Und immer schön freundlich bleiben. :)