Wir​ma​chen​druck​.de: kein cremefarbenes Papier?

wirmachendruck

Eigent­lich woll­te ich die bei­den Gas­licht-Bän­de der Steam­punk-Chro­ni­ken, deren Druck­fas­sun­gen nun end­lich fer­tig gewor­den sind, wie üblich bei Books­fac­to­ry dru­cken las­sen. Da die aber zick­ten und unbe­dingt einen Nach­weis der Zutei­lung mei­ner USt-ID haben woll­ten (die hat­te ich nicht mehr griff­be­reit und hät­te sich bei der Finanz­ver­wal­tung anfor­dern müs­sen, was Wochen dau­ern wür­de, da hat­te ich die Faxen dicke), habe ich den Druck­auf­trag stor­niert.

Auf der Suche nach einer Alter­na­ti­ve fiel mir wir​ma​chen​druck​.de ein, die waren mir bereits mehr­fach emp­foh­len wor­den und wir hat­ten auch bereits Fly­er und ein Book­let dort dru­cken las­sen, deren Qua­li­tät gut war.

Bei der Nut­zung des Kon­fi­gu­ra­tors gibt es nur fest vor­ge­ge­be­ne Buch­grö­ßen, da hat­te mir aller­dings schon mal jemand mit­ge­teilt, dass auch Son­der­for­ma­te kein Pro­blem dar­stel­len. Der kal­ku­lier­te Preis für ein A5-Buch (mei­ne wären etwas klei­ner) war auch gran­di­os und deut­lich güns­ti­ger als bei Books­fac­to­ry. Was ich aller­dings nicht erken­nen konn­te war, wel­che Papier­sor­te ich neh­men muss­te. Wie bei den ande­ren Bän­den auch – und wie bei Bel­le­tris­tik üblich – woll­te ich kein rein­wei­ßes Papier, son­dern ein leicht creme­far­be­nes (also bei­spiels­wei­se Mun­ken Cream). Um nicht lan­ge auf eine Email zu war­ten, rief ich die Sup­port-Hot­line an. Und was ich da erfuhr, war schon erstaun­lich.

Nein, im Kon­fi­gu­ra­tor gäbe es kei­ne Opti­on für creme­far­be­nes Papier. Mei­ne Fra­ge, wie das sein kön­ne, da man doch auch Bel­le­tris­tik-Kun­den anspre­chen wol­le, konn­te mir die Dame nicht beant­wor­ten. Sie wis­se aber, dass die­ses Papier vor­rä­tig sei. Ich sol­le doch bit­te eine Son­der­an­fra­ge über Online­for­mu­lar ein­rei­chen, dann kön­ne man mir ein Ange­bot machen. Das kön­ne aber bis zu 48 Stun­den dau­ern.

Gnarf. Wofür eine Tele­fon­hot­line, wenn die eine ein­fa­che Anfra­ge nicht beant­wor­ten kann?

Also mir die Zeit genom­men und das For­mu­lar mit den nöti­gen Infor­ma­tio­nen befüllt. Erfreu­li­cher­wei­se kam bereits heu­te mor­gen eine Ant­wort, aller­ding war die Ant­wort nicht zufrie­den­stel­lend. Ein Soft­co­ver­druck ist bei wir​ma​chen​druck​.de mit creme­far­be­nem Papier nicht mög­lich. Obwohl es laut Hot­line vor­rä­tig ist.

Sehr geehr­ter Herr Holz­hau­er,

vie­len Dank für Ihre indi­vi­du­el­le Anfra­ge bei WIR­ma­chen­Druck und das
damit in uns gesetz­te Ver­trau­en.

Bedau­er­li­cher­wei­se müs­sen wir Ihnen zu die­sem Zeit­punkt auf­grund des Papiers mit­tei­len,
dass es uns nicht mög­lich ist Ihnen ein ent­spre­chen­des Ange­bot zukom­men zu las­sen.

Wir hof­fen in die­sem Zuge auf Ihr Ver­ständ­nis und wür­den uns sehr freu­en,
wenn Sie uns zukünf­tig bei wei­te­ren indi­vi­du­el­len Anfra­gen wie­der
berück­sich­ti­gen wür­den.

Für wei­te­re Fra­gen ste­hen wir Ihnen selbst­ver­ständ­lich […] zur Ver­fü­gung

Für pro­fes­sio­nell hal­te ich das nicht. Damit ist wir­ma­chen­druck für Per­so­nen, die kei­ne Soft­co­ver-Bücher mit rein­wei­ßem Papier möch­ten, nicht nutz­bar, egal wie ver­meint­lich güns­tig ihr Ange­bot auch sein mag und wie sehr sie auf ihrer Web­sei­te damit ange­ben, Test­sie­ger bei irgend­wem gewor­den zu sein. Und wenn man laut der Wer­bung auf der Web­sei­te so ein­deu­tig auch Self­pu­blisher als Kun­den wer­ben  möch­te:

Buch­druck in höchs­ter Qua­li­tät – Sei­te für Sei­te. Sie möch­ten ver­lags­un­ab­hän­gig Ihr Buch ver­öf­fent­li­chen und suchen nach einer zuver­läs­si­gen Dru­cke­rei für hoch­wer­ti­gen Buch­druck? Wir dru­cken Ihre Bücher auf moderns­ten Druck­ma­schi­nen zu unge­wöhn­lich güns­ti­gen Prei­sen, auch in klei­nen Auf­la­gen. […] Schwar­z/­Weiß- oder Farb­druck sowie ver­schie­de­ne For­ma­te und Papie­re ste­hen zur Ver­fü­gung.

… dann ist es noch viel unver­ständ­li­cher, war­um sie ein sim­pels­tes Stan­dard­pa­pier nicht zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen.

Ich suche dann mal wei­ter, für den Buch­druck kann ich wir​ma​che​druck​.de lei­der ver­ges­sen.

Nach­trag: Auf Twit­ter ist »Mell« ernst­haft der Mei­nung, »die Nach­fra­ge sei nicht hoch genug« und beharrt auch dar­auf. Soll das hei­ßen, die ver­kau­fen ernst­haft hau­fen­wei­se ahnungs­lo­sen Kun­den Bücher, bei denen man auf­grund des wei­ßen Papiers schnee­blind wird? Wie ver­trägt sich das mit der über­all auf der Web­sei­te getä­tig­ten Wer­be­aus­sa­ge, dass man sei­ne Kun­den so gran­di­os berät und beglei­tet?

Nach­trag zwei: Ich habe jetzt trotz­dem ein Kon­to ange­legt, um ein Papier­mus­ter­buch zu bestel­len (wer weiß, ob »Natur­pa­pier« nicht doch den gewünsch­ten Vor­ga­ben ent­spricht? Der Sup­port wuss­te es jeden­falls nicht wirk­lich). Und da dann gleich der näch­te Knül­ler: Das Kon­to wird ohne das in Deutsch­land zwin­gend vor­ge­schrie­be­ne Dou­ble-Opt-In ein­fach mal unve­ri­fi­ziert durch­ge­führt. Ich kann also für belie­bi­ge Per­so­nen, deren Email­adres­se ich ken­ne, ein Kon­to eröff­nen. Das wäre mei­ner Ansicht nach sofort abmahn­bar.

Nach­trag drei: Und pam­pig wird sie auch noch.

Nach­trag vier: Wenn es kei­ne Nach­fra­ge für creme­far­be­nes Papier gibt (was ich mir nur schwer vor­stel­len kann, da die­ses für Bel­lestris­tik eigent­lich Stan­dard ist), soll­te man die­se Nach­fra­ge viel­leicht erzeu­gen? Also lie­be Self­pu­blisher, fragt doch ein­fach mal bei wir­ma­chen­druck an, ob ein Soft­co­ver­druck mit creme­far­be­nem Pai­er mög­lich ist. Ent­we­der über deren Kon­takt­for­mu­lar (bei­spiels­wei­se unter »Lob, Kri­tik und Anre­gun­gen«), oder via Emails an info[at]wir-machen-druck[dot]de. Und immer schön freund­lich blei­ben. :)

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