Nach einem vergeblichen Versuch eigene Assets zu importieren, suchte ich nach weiteren Informationen dazu und stieß auf die Seite der Entwickler Berzerk Games. Und da fielen mir beinahe die Augen aus dem Kopf, denn dort wären für den Steam-Key nur 9,99 Dollar fällig gewesen, also weniger als die Hälfte des bei der Valve-Tochter bezahlten Preises. Das konnte ich nicht so richtig einsehen und schrieb dem Support. Der antwortete, ich solle eine Gutschrift beantragen. Dafür ist dann offenbar eine andere Abteilung verantwortlich, die lehnten eine Gutschrift mit dem Hinweis ab, das Spiel sei bereits über zwei Stunden genutzt worden. Dass ich nur eine Teilgutschrift wollte, ignorierte die offensichtlich aus Textbausteinen zusammengeklickte Antwort völlig. Allerdings ist diese Angabe auch im System der untauglichen Multiple Choice-Klickmöglichkeiten gar nicht möglich. Eine zweite Anfrage wurde mit exakt denselben Textbausteien abgebügelt wie die erste – ich gehe an der Stelle mal davon aus, dass das automatisiert abgewimmelt wird und kein Mensch seine Finger da drin hat. Weitere Supportanfragen blieben komplett unbeantwortet.
Ich halte das für üble Abzocke und Preiswucher, Steam. Verarschen kann ich mich auch alleine.
In Zukunft werde ich bei Steam-Keys erstmal grundsätzlich anderswo schauen, wenn Valve mich derart abseihen möchte. Ich würde das jedem anderen Nutzer auch dringend empfehlen.
Nachtrag: Ja, ich kenne diverse Preisvergleichsportale, ich kenne GoG und ich kenne auch diverse Key-Händler. »Selbst schuld Du Honk!!!einsölf!!«-Anmerkungen sortiere ich allerdings nicht als »sachlichen Beitrag« sondern unter Getrolle ein und entsprechende Kommentare gehen auch direkt in den Twitfilter.
Nachtrag 2: Es »tut nicht weh«. Aber ich finde es doch arg bedenklich, wenn eine Software, die man ausschließlich über Steam kaufen und betreiben kann, und die ohne Steam nicht funktioniert, bei Steam mehr als das Doppelte kostet, als zeitgleich beim Developer. Von der Meinung weiche ich auch nicht ab. Das ist pure Abzocke und ich fühle mich verarscht, insbesondere dadurch, dass der Support nicht im Geringsten darauf eingeht, sondern versucht, den Kunden mit Textbausteinen abzuspeisen. Wenn es die Software noch bei anderen Anbietern bzw. anderen Plattformen oder unabhängig von Steam gäbe, würde ich das »dumm gelaufen« akzeptieren, da hätte ich ja mal ein wenig den Preis recherchieren können. Aber bei der Konstellation nicht.
Nachtrag 3: Steam hat gutgeschrieben
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Klar ist es unerfreulich, aber es gilt wie immer, bevor man etwas kauft macht man einen Preisvergleich. Jedem Entwickler steht es frei sein Spiel über diverse Seiten zuverkaufen und zu den Preisen die er will. Und derzeit scheint der Entwickler von Tabletop Simulator über die eigene Website einen Sale zuhaben. Ich selbst schaue immer bevor ich ein Spiel kaufe über eine Vergleichsseite wo ich das (derzeit) günstigste legale! Angebot bekomme. Desweiteren gilt: Steam selbst ist nur bedingt für Sales verantwortlich, seit einiger Zeit können Entwickler/Publisher ihre Spiele zu jeder Zeit selber reduzieren, von daher wäre es vielleicht die beste Idee dich mal an Berserk Games zuwenden, vielleicht zeigen die Kulanz.
Genauso sind die Rückgabe Bedingungen von Steam bekannt und eine Gutschrift muss auch nicht erfolgen, da du dich als Kunde hättest vorher informieren können, eine Gutschrift würde dann nur aus Kulanz erfolgen.
Das Steam System ist bei weitem noch nicht da wo die Kunden es gerne hätten, aber es ist schon mehr als es noch vor ein paar Monaten gab. Die einzigsten Fälle wo mir bekannt ist, dass sie eine Rückgabe trotz mehr als 2h (Spiel-)Laufzeit geben, ist wenn entweder die Entwickler/Publisher des Spiels zu Valve sagen sie dürfen es oder wenn du das Spiel zum Vollpreis vor einem Sale im Steam Store gekauft hast.
Übrigens muss man Steam auch auf zwei Arten betrachten als Store und als Content Delivery System (z.B. hast du ein Problem mit einem Spiel das du als Key außerhalb Steams erworben hast, ist für eine Rückgabe immer der Shop zuständig, bei dem du das Spiel erworben hast).
Erstens ist »selbst schuld!« nicht Kern des Problems. Zweitens richtet sich meine Beschwerde nicht in erster Linie gegen die Preisabzocke, sondern gegen den unterirdischen Steam-Support, der offensichtlich vollständig automatisiert abläuft und den Kunden am ausgestreckten Arm verhungern lässt.
Ich habe den Developer angeschrieben, mal sehen, wie die sich dazu äußern.
Ich sehe die Preise auf Steam mehr als eine Art unverbindliche Preisempfehlung. Ich kann auch eine Levis 501 Hose im Laden oder auf Levi.com für 99,99€ kaufen oder zum halben Preis bei Amazon oder ebay.
Levis würde dir deshalb auch nicht den halben Preis zurück erstatten.
Den besten Preis für ein Steam Game herauszufinden geht leider nur noch mit aufwändiger Recherche. Keyshops, Sales, Bundles, etc. irgendwo ist das gewünschte Spiel immer günstiger zu finden, als bei Steam selbst. Ich hab da noch nie zum regulären Preis was gekauft.
Äpfel != Birnen. Der Vergleich hinkt auf so vielen Ebenen, dass es fast weh tut. Software ist keine Hose, insbesondere dann nicht, wenn sie tatsächlich ausschließlich via Steam gekauft und genutzt werden kann. Und das ist so, auch wenn ich die Keys anderswo bekommen kann. Übrigens: Wenn ich die Hose online bestelle, geschickt bekomme, und feststelle, dass sie anderswo die Hälfte kostet, gebe ich im Rahmen des gesetzlichen Widerrufsrecht einfach zurück.
Außerdem ist auch Dir offenbar entgangen, dass es eigentlich eher um den subterranen Support geht.
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