Dem Buy Local-Chef und RavensBuch-Mitinhaber Michael Riethmüller, der immer wieder durch in meinen Augen völlig überzogenes, Gemecker im Zusammenhang mit Amazon auffällt, war das ein so derber Dorn im Auge, dass er in seiner Buchhandlung nicht nur keine Vertreter des Verlags mehr empfängt, auch alle Neuheiten- und Backlistbestellungen wurden gestrichen. Und es wurde angekündigt, Bücher von Bastei Luebbe in den Regalen verschwinden zu lassen.
In meinen Augen ein beinahe mafiös zu nennendes Verhalten:
»Einen schönen Verlag hast Du da, wäre doch schade, wenn keiner mehr Deine Bücher kauft …«
Auch die Buy-Local-Initiative, deren Vorsistzender Riethmüller ist, beendet Medienmeldungen zufolge die Zusammenarbeit mit Bastei Luebbe.
Das Verhalten Riethmüllers scheint auch ansonsten eher … knorrig, das kann man sowohl seinen Äußerungen in der Vergangenheit entnehmen, zudem wurde mir berichtet, dass auch seine Kommunikation mit Kleinverlagen offenbar von einiger Arroganz geprägt ist. Diese Weigerung, Bücher eines Verlags zu verkaufen, nur weil der mit dem Marktführer zusammenarbeitet, zeichnet aber in meinen Augen ein symptomatisches und unsympathisches Bild einer nach wie vor rückwärts gerichteten Branche. Außerdem schießen sich die teilnehmenden Buchhandlungen doch ins eigene Knie: Wenn ein Kunde ein Buch des Verlags haben will, kauft er es eben woanders – oder bei Amazon.
Wer übrigens ILLUMINATI kostenlos für den Kindle haben möchte, sollte einfach mal diesem Link folgen. :)
Coverabbildung ILLUMINATI Copyright Bastei Luebbe
Mir erscheint das (mal wieder) als typischer Fall einer weiterziehenden Karawwane.
Diese Buy Local Initiative musste ich erst mal googeln. Hatte ich noch nie von gehört.
In meinem Sumpf scheinen Händler und Erzeuger ganz ohne Initiative allmählich zu begreifen, daß man irgendwie zusammenarbeiten sollte, falls man überleben möchte.
Nur die große (für unsere Verhältnisse) Buchhandlung in Simmerath hat vor einigen Wochen zu gemacht.
In den Räumlichkeiten ist jetzt die Caritas.….
Ich kenne die Umsätze ja nicht, aber »Illuminati« ist doch von 2003 und der Film von 2009. Wer scharf auf Dan Brown-Bücher ist, wird das Buch schon längst gekauft haben.
Das erinnert mich an diese Amazon-Gutschein weil in einem Conni-Buch ein Amazon-Gutschein vorkam. Das war 2013.
Mit solchen Aktionen zeigt mir der lokale Einzelhandel doch nur, dass einige was nicht verstanden haben. Ich bestelle seit 2011 deswegen vermehrt online, weil hier vor Ort die Beratung schlecht war (eine Uhr mit 3bar ist wasserdichter als eine mit 30bar) oder der Service so schlecht war, wie ich ihn eigentlich in der Online-Händler-Servicehölle erwartete. Oder ich blöd angepampt werde, wenn ich (leerer Laden) mit meinem Kleingeld bezahlen will etc. pp.
Den Amazon-Gutschein im Conni-Buch hatte ich auch hier auf PhantaNews: http://phantanews.de/wp/2013/04/rant-hallo-buchhandel-wie-viele-worter-sollen-wir-denn-bitte-noch-entfernen/
Bastei Luebbe argumentiert damit, dass Kunden, die Illuminati noch nicht haben, vermutlich echte Neukunden sind. Gar nicht so ganz von der Hand zu weisen.
Die Probleme mit der Beratungsqualität im lokalen Handel kann ich nachvollziehen und bestätigen. Mal davon abgesehen, dass beispielsweise Saturn einen bei Gewährleistungsfällen eiskalt am ausgestreckten Arm verhungern lässt und eiskalt die Verbraucherrechte ignoriert (laut Verbraucherzentrale völlig normal, die gehen davon aus, dass deswegen keiner klagt). Nachdem ich das zweimal erleben durfte, kaufe ich Elektronik lieber bei Amazon. Da hatte ich noch nie Probleme mit einem Gewährleistungsfall.