Man hatte mich auf meine diesbezügliche Anfrage angerufen und mitgeteilt »die Kollegin die dafür verantwortlich ist, wäre aber noch bis Mitte September in Urlaub und man könne sie erst dann dazu befragen.« Weiterhin wurde mir zugesagt, dass man »meine Anfrage der Dame vorlegen will, wenn sie aus dem Urlaub zurück ist, und ich soll dann Mitte September eine Antwort erhalten, warum das Buch ausgelistet wurde.«
Ich hatte mir das auf Wiedervorlage gelegt und am 16.09.2014 nochmals nachgefragt.
Reaktionen: gar keine.
Daraufhin habe ich gestern nochmal eine Email geschickt. Heute kam tatsächlich eine Reaktion, allerdings ist die an Arroganz kaum zu überbieten:
vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir möchten dazu jedoch keine Stellung nehmen.
Unglaublich. Man antwortet dem Verlag nicht auf die Anfrage, man antwortet mir nicht auf die Anfrage, und das obwohl Ende August eine Antwort zugesagt wurde.
Wir halten fest: KNV listet ein Buch als über ihren Katalog nicht lieferbar und entzieht sich jeder Stellungnahme darüber, warum das Buch nicht lieferbar ist. Und das sowohl dem Verlag wie auch mir gegenüber. Ich halte das für ein unfassbares und unfassbar arrogantes Verhalten. Warum möchte man diese Auskunft nicht geben? Weil es sich nur um einen Kleinverlag handelt, und die in der Branche ohnehin keinen interessieren? Würde einer der der deutschen Publikumsverlagsdinosaurier ebenfalls keine Antwort auf eine solche Anfrage bekommen? Ich bezweifle es. Meinen die etwa aufgrund des Titels, es handle sich um Naziliteratur? Falls ja, wurde die Zensur betrieben, ohne den Inhalt zu kennen, denn das Gegenteil ist der Fall.
Es bleiben die Fragen offen: Warum weigert sich KNV ohne nachvollziehbare Begründung, das Buch auszuliefern? Wie viele andere Bücher werden von KNV unilateral und ohne nachvollziehbare Gründe als nicht lieferbar angezeigt?
Diese Branchenspielchen sind angesichts der Konkurrenz derart lächerlich, dass es geradezu weh tut. Ach ja: Bei Amazon ist das Buch sofort lieferbar.
Cover NEUES AUS NEUSCHWABENLAND Copyright Edition Roter Drache.
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Tja, das ist so eine Sache. Einerseits ist das natürlich ärgerlich und unverständlich aus Sicht des Verlages, des Autoren und auch des interessieren Kunden. Interessant wäre zu wissen, ob alle Romane des Verlages betroffen sind. Stellung nehmen könnte man schon, aber mehr als ein allgemeines BlaBla, war ja kaum zu erwarten.
Andererseits hat aber doch jeder (Groß-)Händler das Recht, sich selber auszusuchen, was er seinen Kunden anbietet oder nicht. Die Metro führt ja auch nicht alle denkbaren Produkte. Da geht es halt nach Angebot und Nachfrage, oder auch nach Konditionen, ob man das Produkt reinnimmt oder nicht. Ich glaube viele Kleinverlage schaffen es nicht bei allen Großhänderln ins Programm, das ist kein Einzelfall.
Und:
Es gibt auch jede Menge Bücher, die auch bei Amazon nur über den Marketplace und somit nicht über Amazon selbst sondern nur via Drittanbieter verfügbar sind.
1. Was auch immer. Man könnte die Frage einfach beantworten. Wenn man so gut sein will wie Amazon (was man nicht mal ansatzweise ist), sollte man sich auch Mühe geben. Wenn man das nicht tun möchte, darf man sich nicht über Amazon beschweren.
2. Die Bücher sind bei Amazon verfügbar. Insbesondere aktuelle Bücher (wie dieses) in aller Regel auch direkt über Amazon. Ausschlagegend ist der Punkt, dass man sie bei Amazon bekommt. Beim Buchhändler nicht, weil der keinen Bock hat, beim Verlag zu bestellen. Das ist keine Behauptung, das ist getestet worden.
3. Die Metro führt nicht alle denkbaren Produkte, warum auch, Socken haben keine ISBN. Die Buchbranche behauptet, wenn Du eine ISBN hast und die Kohle fürs VLB abdrückst, kann Dein Buch über den Großhandel geliefert werden. Dem ist nicht so.
Quintessenz: Kein Mitleid.
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Ich war schon neugierig, wie die Story ausging.
Ist ja traurig – bestätigt mich aber immer mehr, dass (leider?) Amazon der beste Partner für Autoren und Kleinverlage ist …
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