Ein namentlich nicht genannter und nur durch Kürzel identifizierter Rezensent verreisst Miriam Pharos Roman PRÄLUDIUM. Dagegen wäre grundsätzlich nichts einzuwenden, jedem steht eine eigene Meinung frei, allerdings sollte diese in einer »professionellen« Rezension inhaltlich begründet sein. Und davon ist nicht einmal ansatzweise etwas zu finden, man beschränkt sich auf knappe Platitüden und die Wiedergabe eines Klappentextes – mithin genau das, was Buchbloggern immer wieder als »geht gar nicht!« vorgeworfen wird.
Persönlich glaube ich aufgrund des Gekritzels nicht, dass der Rezensent den Roman überhaupt vollständig gelesen hat. Zudem sollte man eine gewisse Affinität zum Thema Science Fiction aufweisen, wenn man ein solches Buch bespricht – wer SF ohnehin als Schund ablehnt und ansonsten lieber Problemromane über emigrierte lesbische usbekische Nonnen liest, sollte solche Bücher nicht besprechen.
Aus den Kreisen der Science Fiction-Leser sind die Besprechungen von Miriam Pharos Roman überwiegend positiv. Auch meine Rezension fiel so aus (kaufen!), und die war ausführlich. Also glaubt dem Magazin BÜCHER kein Wort und schaut lieber mal bei ein paar Buchbloggern rein. Die können das nicht nur besser, sondern auch kompetenter! Der Rezensent »jv« sollte nochmal nachlesen, wie Journalismus geht. Für noch viel peinlicher halte ich es allerdings, dass irgendein offenbar gelangweilter Redakteur diese schlechte Entschuldigung für einen Artikel so gebracht hat.
Nachtrag (12:00): Alex weist korrekterweise darauf hin, dass das Kürzel »jv« im Impressum der Seite aufgeschlüsselt wird. Die Verzapferin des Nicht-Artikels heisst Jutta Vahrson.
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Cover PRÄLUDIUM Copyright ACABUS-Verlag
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Mein Lieber!
Es kann doch nicht angehen, dass hier Usbeken oder Nonnen oder Lesben oder Emigranten herabgewürdigt werden. Noch schlimmer, wenn es sich um usbekische Lesben oder emigrierte Nonnen handelt. Die pauschale Abwürdigung von emigrierten lesbischen Nonnen usbekischer Herkunft kann in keinem Fall toleriert werden. #aufschrei
Korrekterweise habe ich keine dieser Personengruppen oder Personensubgruppen oder Personenmetagruppen herabgewürdigt, sondern nur Problembücher über diese Personengruppen oder Personensubgruppen oder Personenmetagruppen. Na gut, vielleicht noch diejenigen, die solche Problembücher als allein lesenswürdig kolportieren. :)
Das soll ne Rezension sein??
Wo ist John Asht, wenn er sich wirklich mal über Rezensenten aufregen könnte?
Thou shalt not name him!
John MacEnroe macht uns den Asht. Soso. Ich lache hart.
Klar, man freut sich, wenn die Besprechung erkennbar auf vollständiger Lektüre fußt, um so mehr, wenn das Urteil positiv ausfällt. Aber darauf kommt’s in diesem Medium doch gar nicht an. Miriam hat ihre Fundstelle, es ist eine lässige, lieblose Besprechung, nicht mal ein richtiger Verriß (für den es auch Maßstäbe und Anlässe gäbe), dafür gibt es ein Titelbild und einen vollständigen Klappentext. Langt doch!
Wenn uns die Asht-Affäre eins gelehrt hat, dann dies: Never fuck with the reviewer! Autoren müssen andere Wege finden, mit ihrer Enttäuschung fertigzuwerden. Und angeblich kritische Blogger sollten nicht den Weißen Ritter geben, das ist – bei aller Sympathie – ziemlich peinlich.
Ich wiederhole hier gern nochmal das, was ich im SF-Fan-Forum geschrieben habe:
Natürlich ist der Vergleich mit Asht haarsträubend, aber er ist auch witzig. Aber sag’s lieber gleich, wenn Du in dieser persona nicht von der Humorseite aus attackiert werden möchtest – ich tausch den Latexprügel dann lieber gegen was Ashtes … äh, echtes. (SCNR)
jaja, geschenkt.
Der Fehler war vermutlich, dem Buch zuviel Platz einzuräumen, das lenkt offenbar vom Kern meiner Kritik ab. Aber eine
Scheiß-Rezensionschlechte Rezension bleibt eine schlechte Rezension und kann kritisiert werden. Warum auch nicht.Der Kern Deiner Kritik weist Schwachpunkte auf. Regelmäßige Leser Deines Blogs wissen, daß Du extrem aufmerksam und kritisch auf alles reagierst, was klassische Medien und Buchvermarkter tun. Das ist auf die Dauer auffallend einseitig und zudem von eigenen Interessen geprägt, denn Du bist ja als Publisher auf den neuen Wegen unterwegs.
Vor dem Hintergrund mutet es wie unnötiges Gekloppe an, eine altbekannte Praxis zu attackieren, die der Autorin nicht einmal zum Schaden gereicht. Es ist nicht nur erwiesen, daß die reine Verbreitung von »wording« ihren Zweck erfüllt, es ist auch bekannt, daß negative Rezensionen sich positiv auf den Abverkauf auswirken.
Es ist natürlich für schlecht bezahlte Serienrezensenten wesentlich leichter, etwas Lobendes in die Tasten zu hauen als auch noch den x‑ten ungeliebten Titel aus der dritten Reihe besprechen zu müssen. Traurige Sache, ja, aber soll ich Dir was sagen? Zu reinen Print-Zeiten wäre von dem Titel nicht mal Notiz genommen worden. Deshalb würde ich das hier als Profit bewerten und abhaken. Ein Beispiel für die moralische Verderbtheit der sogenannten Qualitätsmedien sehe ich hier nicht.
Also steck die Fackel weg und räum den Scheiterhaufen wieder ab. Wir müssen eine andere Hexe zum Verbrennen finden.
Das Problem ist: du kritisierst nicht die Kritik (was völlig okay ist), sondern du gehst die Kritikerin auf der persönlichen Ebene an. Mit dem Text selber setzt du dich rund fünf Zeilen lang auseinander, mit der Person der Rezensentin rund acht. Ohne sie zu kennen. Du setzt mangelnde Fachkenntnis einfach voraus.
Was gar nicht geht.
PS: Nicht jeder Journalist ist Redakteur.
Du bist nicht ernsthaft der Ansicht, ich würde nur deswegen die Buchbranche immer wieder kritisch begutachten, weil ich »als Publisher unterwegs bin«? Da fällt mir ehrlich gesagt nichts mehr zu ein. Tatsächlich ist es allerdings so, dass meine Tätigkeit in der Richtung meinen Blick geschärft hat.
Ich habe nicht von einer »moralischen Verderbtheit« gesprochen, sondern von schlechtem Handwerk, das den Bloggern von den »Qualitätsmedien« dauernd vorgehalten wird.
Du bist zu spät, der Scheiterhaufen ist vorgestern schon runter gebrannt.
Ich bemängele handwerkliche Qualität und sage ansonsten meine Meinung, gern auch »pointiert«. Ich zitiere zu diesem Thema aus der Wikipedia:
Ich habe mal explizit darauf hingewiesen, dass meine Beiträge hier meine Meinung darstellen und andere selbstverständlich anderer Meinung sein können und man sich auch noch aus anderer Quelle informieren sollte. Daraufhin wurde ich deswegen belächelt und darauf hingewiesen, dass das doch selbstverständlich sei. Offenbar nicht.
Nein, ich weiß, daß Deine kritische Haltung älter ist als Deine ersten Schritte als Verleger. Den sachlich-neutralen Blick auf die Schwächen der Branche, etwas, daß einer der vielgescholtenen „Qualitätsjournalisten“ unbedingt draufhaben müßte, sehe ich bei Dir aber nicht. Das muß ich als ein Leser deiner Posts immer noch selbst filtern.
Neulich hatte ich auch jemand, der musste mir dreimal sagen, wie doof der neue Star Trek in seinen Augen ist. Ich wies ihn darauf hin, dass ich’s schon beim ersten Mal kapiert habe. Darauf konterte er mit der Meinungsfreiheit des Grundgesetzes.
Das nennt man »mit Kanonen auf Spatzen schießen«. ;-)
Und das ist, was du hier tust.
Das Pointiert hab ich schon kapiert. Ungestützte Vermutungen über die Person gehen trotzdem gar nicht. (Mal davon abgesehen, dass du eher den Holzhammer-Humor pflegst als das feine Florett. Aber das ist Geschmackssache.)
Bleib mal beim eigentlichen Anwurf: du äußerst lang und breit Vermutungen über eien Menschen, den du nicht kennst, und stellst sie als Tatsachen hin. Dabei läßt du mehr oder weniger direkt anklingen, dass du verlangst dass ein Buch ganz gelesen würde und dass das nur durch qualifiziertes Fachpersonal zu erfolgen habe. Was 1:1 Ashts Forderungen sind.
Und die Zeiten, als es eine Art Graben zwischen Blogs und Verlagsmedien gab, sind auch schon ein paar Tage her.
Ich schieße nicht mit Kanonen auf Spatzen, ich habe auch nicht auf Grundgesetz verwiesen, ich habe darauf hingewiesen, dass Meinungen persönlich gefärbt und etwas anderes als Tatsachen sind. Wenn Du einen Verweis aufs Grundgesetz hineininterpretierst, kann ich nix dafür.
Zum Thema Asht habe ich weiter oben bereits etwas geschrieben.
Soso … Ist das eine Meinung oder eine Tatsache?
(Ich hab’ den Punkt verpaßt, an dem die Meinungsfreiheit in Gefahr geriet.)
Ist sie nicht. Ich habe nur eine Definition von »Meinung« wieder gegeben. Sonst hätte ich was über »Meinungsfreiheit« geschrieben.