Die Versandkosten nach Europa waren astronomisch hoch, so hoch, dass sich eine Bestellung von Deutschland aus nicht lohnte. Hoffnungen keimten auf, da man anbot, sich über einen Optionskauf erst einmal im Shop ein Exemplar zu sichern, man würde an der Versandkostenproblematik arbeiten und informieren, wenn es weitere Möglichkeiten gäbe. Eine solche information kam nicht, dafür nervte der Onlineshop mit haufenweise überflüssigen Mails.
Das Ganze ist für mich nach wie vor unverständlich, denn ich habe bereits mehrfach Printpublikationen (und anderes) in den USA bezogen und die Portokosten waren deutlich geringer, als die von den Herausgebern für das Magazin angesagten.
Kürzlich fragte ich dann nach, was daraus geworden sei. Durch die Antworten erfuhr ich eher zufällig, dass es inzwischen auch eine preiswertere Option gibt, darüber sollte ich als Vorbesteller eigentlich informiert werden – was nicht passiert war. Man kann nun also auch für acht Dollar ordern – immer noch teuer genug, angesichts des Preises von 8,95 Dollar für das Magazin. Weitere Informationen dazu, beispielsweise wie lange der Versand dauern wird, fehlen vollständig, man weiß also nicht, ob man einen Monat oder ein halbes Jahr auf seine Ausgabe wird warten müssen. Die gesamte Herangehensweise erweckt bei mir nicht das Vertrauen, die 17 Dollar für eine Ware zu investieren, die dann vielleicht nie bei mir ankommt – oder erst, wenn die Hölle einfriert.
Auch der Hinweis auf eine PDF-Version bei DriveThruRPG geht fehl, denn ich hatte ja ausdrücklich eine Printfassung vorbestellt und keine Datei. Zudem war das Magazin explizit als Printmagazin beworben, das Herausgeben eines Printmagazins in digitalen Zeiten war ausdrücklich heraus gestellt worden.
Man entschuldigte sich zwar via Twitter oberflächlich (na gut, das geht auf Twitter kaum anders), und wies auch darauf hin, dass man nur eine kleine Firma sei. Das mag sein und grundsätzlich hätte gerade eine solche kleine Firma auch bei mir einen Sympathiebonus. Allerdings bin ich der Ansicht, dass das offenbar vollständige Vergessen der europäischen Fans unentschuldbar ist. Nicht nur in den USA wurden D&D und Nachfolger gespielt, die Fanbase hier derart zu ignorieren kann man eigentlich nur mit typisch US-amerikanischem Chauvinismus erklären und zeugt meiner Ansicht nach von schwer nachvollziehbarer Arroganz. Dass als Sahnehäubchen dann aber auch noch vergessen wird, den Vorbestellern die neu hinzugekommene Portooption mitzuteilen, kommt erschwerend hinzu; es müssen offenbar bei TSR noch viele Hausaufgaben gemacht werden.
Für zukünftige Ausgaben will man sich mit irgendwelchen Distributoren zusammen tun, die dann dafür sorgen, dass die folgenden Nummern auch in Europa erhältlich sein werden. Immerhin etwas, allerdings habe ich ehrlich gesagt nach dem Erlebten eigentlich kein Interesse mehr daran. Zudem: auch das Versprechen, mich zu informieren, wenn es in Sachen Versandkosten Neues gibt, wurde nicht eingehalten – deswegen bin ich nicht geneigt, den Aussagen der Herausgeber hinsichtlich der zukünftigen Distribution noch Glauben zu schenken.
Ich finde das alles sehr schade, denn meine Sympathien als langjähriger Spieler lagen durchaus beim »reinkarnierten« TSR und deren GYGAX MAGAZINE; diese wurden allerdings leichtfertig verspielt.
Logo Gygax Magazine Copyright TSR, Inc.