Mehr als reichlich Informationen über Steve Jobs wird man (nicht erst) ab heute allüberall im Web finden. Ich möchte an dieser Stelle auf die Punkte eingehen, die eben doch zu PhantaNews passen.
Die Antwort ist aber ganz einfach: Ohne Jobs und Woz, die damals in ihrer Garage damit anfingen, einfache Computer wie den Apple I, aber ganz besonders den Apple 2, als Massenprodukt ganz normalen Menschen zugänglich zu machen, wären wir heute in Sachen Unterhaltung am Computer nicht einmal ansatzweise so weit, wie wir sind. Dann der Macintosh. Er war nicht der erste Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche, aber sicher einer, der diesen GUIs zum Massendurchbruch verholfen hat. Bis heute finden wir Elemente daraus auf unseren Bildschirmen und bis heute sehen wir diese auch in Computerspielen.
Und wir wollen nicht vergessen, dass Steve Jobs einer der Mitgründer von Pixar ist, jener Pixelschmiede, die uns über die Jahre mit zahllosen computeranimierten Trickfilmen unterhalten hat. Hierfür nahm der Visionär damals »mal eben« fünf Millionen Dollar in die Hand, weil er an diese neue Unterhaltungsform glaubte. Er hatte recht.
Zuletzt hat er mit seinen berührungsgesteuerten iPods, iPhones und iPads nicht nur das mobile Spielen revolutioniert, sondern auch das elektronische Lesen. Ich kann mir heutzutage von jedem Ort aus, an dem ich mich befinde, neuen SF- oder Fantasy-Lesestoff auf mein iPod oder iPad laden …
Danke Steve!
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Bild: Steve Jobs im August 2011, aus der Wikipedia, von MetalGearLiquid, CC-BY-SA
Das sehen deine Kollegen bei SF-Fan im Forum derzeit ziemlich konträr. Da wird Jobs zum Anti-Christen hochstilisiert, die i‑Devices als Spielzeug für Reiche und Blender verortet und Umberto Eccos Einlassungen zum Mac durch ein anderes Reality Distortion Field geradezu in Orwell’scher Manier als Anti-Macintosh Tirade umgedeutet. Es scheint in Deutschland einfach schwer möglich, die »Achievements« eines Einzelnen zu würdigen.
Dass ich das unterschreibe was du schreibst, brauche ich wohl nicht extra zu betonen. Nur bei einem gebe ich dir – obwohl fast ein Fanboi – nicht recht: ohne die Job‘schen Visionen gäbe es vieles heute vielleicht nicht in dieser Form. Aber wie es in der Geschichte immer eine Duplizität der Ereignisse gegeben hat, glaube ich, dass ein »anderer Jobs« durchaus ähnliche Ansätze gefunden hätte. Microsoft wäre vermutlich nicht durch Windows so groß geworden, weil sie es nicht von Apple abgekupfert hätten, aber möglicherweise wäre der Amiga zum Star in der Arena geworden. Man weiss es nicht.
Ich jedenfalls wäre nicht das geworden, was ich heute bin, wäre ich nicht 1985 über den Mac gestolpert, als alle anderen mit DOS-Kisten ohne WYSIWYG gearbeitet haben. Ich wollte mit diesen kryptischen »Kisten« mit Bernsteinmonitor nie was zu tun haben – bis ich den Mac mit seiner Maus sah. Da wars um mich geschehen.
Vielleicht sehr interessant in diesem Zusammenhang: Everything’s a remix Part III. Da gehts um Innovationen … (Auch um Apple und Edison, der ja mitnichten die Glühbirne erfunden hat …)
Tja, Hardcore-SF-Fans… Ich bin immer wieder verblüfft, wie technikfeindlich etliche davon so sind… :) Und über wieviel fundiertes Halbwissen manch einer verfügt. :) (mich wundert das aber alles nicht. Allein, wenn man Diskussionen über angebliche SF-Trivialliteratur in einschlägigen Foren verfolgt, fragt man sich, wie abgehoben man sein kann – und dann wird sich gewundert, warum in den elitären, mit Spinnweben überwucherten und in Elfenbeintürmen vermodernden Kreisen der Nachwuchs ausbleibt) :)
Was die »iDevices« angeht: ich habe früher ebenfalls auf dem Standpunkt gestanden, dass die in Wahrheit niemand braucht und sie reine Statussymbole sind. In meinem Brötchenjob als Webentwickler kam es dann aber immer öfter vor, dass ich Webseiten auch auf solchen Geräten prüfen musste (und keiner der Emulatoren kann das wirklich überzeugend, mal ganz davon abgesehen, dass ich mir garantiert keinen völlig überteuerten Rechner oder Notebook aus dem Hause Apfel kaufe), weswegen ich mir zuerst einen gebrauchten iPod und später ein gebrauchtes iPad 3G zugelegt habe. Seitdem bin ich zwar nicht zum Apple-Fanboi mutiert, stelle aber fest, wie überaus praktisch die Dinger tatsächlich sind.
Ich gehe mal davon aus, dass viele die so haltlos maulen, noch nie so ein Gerät aus der Nähe gesehen haben. Aber, wie lautet der alte Sinnspruch: »Meckern ist wichtig, nett sein kann jeder…« :) Und diejenigen, die beklagen, wie Apple sie einschränkt haben – man möge es mir verzeihen – keine Ahnung. Mit ein wenig Bemühen kann man auf »iDingern« Root werden. Wer das nicht kann, sollte nicht über Apple maulen, sondern über seine eigenen fehlenden Kenntnisse. Nicht unterschätzen sollte man aber zudem auch, dass gerade die Einschränkungen für technisch weniger Affine ein Segen sein können – denn die Dinger funktionieren einfach.
Zu Steve Jobs: ich hatte in meinem Artikel ja nur darauf hingewiesen, was er gemacht hat. Dass das auch jemand anderer oder andere hätte sein können schließt das ja nicht aus. Ich schreibe nirgendwo, dass er der einzige war, der das alles hätte tun können. :) Dennoch sollte man würdigen, dass er an vielen Stellen offensichtlich das richtige Händchen hatte.
Das mitleidige Herabblicken auf DOS-Nutzer kenne ich als Amiga-Nutzer seit ca. 1985 allerdings auch. Mit Farbmonitor und zwei-Tasten-Maus… :)