Und in diesem Interview sagt er Worte, die ich so offen noch nie von einem Vertreter der druckenden Zunft vernehmen konnte und für die ich ihm ernsthaft Hochachtung zollen möchte (Hervorhebung von mir):
Buchreport: Wie groß ist die digitale Deckungsauflage?
KNF: Das kann ich leider so exakt nicht sagen. Bei einem neuen Roman ist sie extrem gering, da dieser ja sofort in den verschiedenen Datei-Varianten angelegt wird; bei älteren Romanen ist der Aufwand größer, während der Verkauf sicher nicht so hoch sein wird.
Wir lassen uns das nochmal auf der Zunge zergehen: »Bei einem neuen Roman ist sie extrem gering, da dieser ja sofort in den verschiedenen Datei-Varianten angelegt wird…«
Das ist genau das, was ich seit vielen Jahren postuliere und was Branchenvertreter und insbesondere Vertreter des Börsenvereins seit ebenso vielen Jahren abstreiten, um überhöhte Preise für aktuelle eBooks im Vergleich zu den Druckausgaben verteidigen. Selbstverständlich liegt das Zeug bei Neuerscheinungen bereits digital vor und muss nur noch mit entsprechender Software konvertiert werden, was im Prinzip vollautomatisch geschieht oder zumindest geschehen kann und keine oder nur geringe Nachbearbeitung erfordert. Wer etwas anderes erzählt, der will den Konsumenten für dumm verkaufen. Und es soll mir jetzt keiner damit kommen, dass das beim Buch selbstverständlich etwas gaaaaanz anderes ist als beim Heftroman. Ist es nicht.
Danke Klaus, Du bist mein Held! Ehrlich!
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Bild: Klaus N. Frick, Copyright VPM
Ich verstehe den Punkt ehrlich gesagt nicht so ganz. Es ist ja nicht so, als wenn dieser Fakt umgekehrt bedeutend günstigere Preise im Vergleich zu den Druckausgaben verteidigen würde.
Wurde auch nirgendwo behauptet.
Ist aber eine deutlich andere Aussage als regelmäßig seitens der Buchbranche kommt, wie teuer die Herstellung von eBooks sei.