Frankfurter Buchmesse: Kinder müssen leider draußen bleiben
Als sie in diesem Jahr wegen Karten nachfragte, erhielt sie die Antwort, dass man leider keine kostenlosen Karten für Schulen und Kindergärten mehr bereit stellen könne. Die Begründung haut einen um: Die Nachfrage sei zu groß gewesen.
Man fasst es kaum. Da geriert sich eine Branche immer wieder als Retter der Kultur und des Abendlandes und man wird nicht müde, zu betonen, wie wichtig Lesen auch und gerade für die Jüngsten sei und man sie unbedingt früh daran heranführen müsse – und dann ist man sich auf einmal zu fein, die dann auch konsequenterweise auf die Buchmesse einzuladen. Offensichtlich möchten die Schaffenden vermeintlich hoher Literatur in Frankfurt lieber unter sich bleiben. Das mit der »großen Nachfrage« konnte ich bei meinem Besuch im letzten Jahr nicht bestätigt finden. Am Freitag, dem Tag an dem Schulen und Kindergärten auf der Messe waren, konnte ich wahrlich kein Gedränge von Kindern feststellen. Die Menge an Schlipsträgern und Wichtigtuern war immer noch deutlich höher.
Ich kann für das Verweigern der Karten nur ein Wort finden: erbärmlich.
Vermutlich werden als nächstes die Publikumstage abgeschafft, damit man gar nicht mehr mit den lästigen Lesern in Kontakt kommen muss.
Bild »Kind« von Pixabay – CC0