GUILD WARS 2: der nächste Skandal – benutzt den Gem-Store nicht!
Die Benutzeroberfläche und allgemeine technische Implementierung ist offenbar mangelhaft. Man erhält werder eine Transaktions-ID noch irgendeine Art von Bestätigung wenn man etwas gegen Gems erwirbt. Kommt es zu Lag oder ähnlichen Problemen und versucht man dann diesen Kauf aufgrund der Ansicht, dass er nicht funktioniert hat, mehrfach, dann kann es dazu kommen, dass einem die Gems auch mehrfach abgezogen werden. Eindeutig ein technisches Problem, das durch bessere Implementierung des Shops hätte umgangen werden können. Erschwerend kommt derzeit natürlich hinzu, dass das Spiel zahllose Fehler hat und zusätzlich die Server des öfteren heillos überfordert scheinen.
Insbesondere aufgrund letzterer Tatsachen sollte man meinen, dass die Sache einfach zu lösen wäre: man öffnet ein Support-Ticket und ArenaNet (oder NCSoft, wer auch immer letztendlich zuständig ist) schreibt die Gems einfach wieder gut. Allerdings benötigt der Support wie bekannt mehrere Tage für Antworten und die Antwort, die man zu lesen bekommt, sagt: vergesst es! Es wird auf die Nutzungbedingungen hingewiesen und in denen steht, dass der Spieler schlicht Pech hat, wenn es zu solchen technischen Problemen kommt und dass man keinerlei Gutschriften erhält.
Once gems are used, we are unable to reverse or alter any transactions that you make with them, including, but not limited to, trading gems for gold, buying unwanted items (including multiple purchases due to lag), or refunding partial amounts of gems from their full quantity, For more information regarding gems and gem purchases, please take a look at the Guild Wars 2 User Agreement, specifically section 4, sub-section d: http://us.ncsoft.com/en/legal/user-agreements/guild-wars-2-user-agreement.html
Quelle: Reddit
In der TOS steht unter anderem:
(vii) You acknowledge that Gems are digital material with no cash value, that no interest is paid or earned with respect to Gems, that Gems are not personal property, that the quantity of Gems in Your Account may be increased or decreased by NCsoft in its sole and absolute discretion for any reason or no reason whatsoever, that You have no right to a refund related to Gems, that there is no right to transfer or exchange Gems, and that NCsoft may limit Your license to use Gems with respect to any Item, service, Content or time period related thereto. You further acknowledge that additional restrictions related to Gems, as determined in the sole and absolute discretion of NCsoft, may be applicable if, and when, Gems are made available to You or thereafter. NCsoft may restrict the award or use of Gems based on Your country of residence or other factors.
deutsche Fassung:
(vii) Sie erkennen an, dass es sich bei Gems um digitales Material ohne reellen Geldwert handelt, dass für Gems keine Verzinsung, Überweisung oder kein Umtausch möglich ist, und dass NCsoft die Möglichkeit und den Zeitraum der Verwendung von Gems für Items, Services oder Inhalte einschränken kann. Sie erkennen weiterhin an, dass gemäß dem alleinigen und absoluten Ermessen von NCsoft zusätzliche Beschränkungen in Bezug auf Gems während oder nach der Bereitstellung von Gems gelten können. NCsoft kann die Verteilung oder Nutzung von Gems aufgrund des Landes, in dem Sie wohnen, oder anderer Faktoren einschränken.
Das widerspricht natürlich so ziemlich jeder Verbraucherschutzrechtsprechung in Deutschland, nur wird das niemandem etwas nützen, denn weder Arenanet noch NCSoft haben soweit ich weiß hierzulande einen Firmensitz. Meines Wissens ist die europäische Dependance in Wales ansässig, ein rechtliches Vorgehen ist somit mehr als aufwändig.
Man kann derzeit also vor der Benutzung des Gem-Shops nur warnen, oder aber darauf hinweisen, dass man überaus vorsichtig sein sollte, wenn man ihn nutzt. Kommt es nämlich zu technischen Problemen, ist man seine reale Kohle los. Die nach Ansicht der Betreiber gar keine reale Kohle mehr ist, sobald man sie in Gems umgewandelt hat … gewagte Interpretation. Das ist ungefähr so, als würde ein Telekommunikationsunternehmen argumentieren, dass Prepaid-Guthaben ja eigentlich gar keinen realen Wert haben und sie damit verfahren können, wie sie wollen, auch löschen.
Der schwarze Peter liegt hier eindeutig bei den Betreibern, denn es wäre technisch problemlos möglich, solche Probleme zu unterbinden, sie es durch Transaktions-IDs oder auch durch ein besser implementiertes Benutzerinterface. Die Problematik ist hierbei deutlich größer als bei reinen ingame-Problemen, denn immerhin geht es um reales Geld – und da hört der Spaß auf!
Ich kann mich nur wiederholen: ArenaNet sollte äußerst vorsichtig sein, wie es mit seinen Kunden umspringt. Schon andere Betreiber mussten auf die harte Tour feststellen, dass der scheinbare erste Erfolg mit zahllosen unzufriedenen Spielern schnell wieder abwandern kann.
p.s.: diejenigen, für die das Auktionshaus bereits wieder freigeschaltet ist, sollten übrigens auch hier Vorsicht walten lassen, denn verkaufte Gegenstände tauchen gern mal nicht unter erfolgreichen Verkäufen auf: Gegenstand und Kohle weg.
p.p.s.: die Käufer bekamen die Gegenstände ebenfalls nicht, der Handelsposten ist wieder offline.
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