Daedalic Entertainment

Kommentar: Daedalic – Bastei Lübbe nicht mehr Hauptanteilseigner

Vor eini­gen Jah­ren hat­te der Ver­lag Bas­tei Lüb­be voll­mun­dig diver­se Digi­tal­stra­te­gien ange­kün­digt. Sieht man sich heu­te an, was davon übrig geblie­ben ist, kann zumin­dest ich das nur ziem­lich ernüch­ternd fin­den und fest­stel­len, dass hier haupt­säch­lich hei­ße Luft pro­du­ziert wur­de. Man den­ke nur an die Zer­stö­rung der einst­mals groß­ar­ti­gen eBook-Platt­form Beam-eBooks, inklu­si­ve unter­ir­di­schem Kun­den­sup­port und mona­te­lan­gen tech­ni­schen Pro­ble­men (ich hat­te mehr­fach berich­tet und war auch per­sön­lich Opfer der Spiel­chen mit Beam eBooks). Viel­leicht hät­te man ein­fach mal wen fra­gen sol­len, der sich mit sowas aus­kennt, statt zu ver­su­chen mit alten, untaug­li­chen, ana­lo­gen Ver­lags­bran­che­mit­teln in die digi­ta­le Welt auf­zu­bre­chen.

2014 erwarb Bas­tei Lüb­be dann eine Mehr­heit am erfolg­rei­chen deut­schen Spie­le­ent­wick­ler Daeda­lic Enter­tain­ment. Der ange­ge­be­ne Grund war, dass man sich cross­me­dia­le Ver­mark­tungs­mög­lich­kei­ten ver­sprach und natür­lich auch im Spie­le­markt mit­mi­schen woll­te. Die­se Digi­tal­stra­te­gie ging aber eben­falls kräf­tig in die Hose, ich gehe davon aus, dass man auch hier ver­sucht hat, ver­knö­cher­te, fos­si­le Bran­chen­stra­te­gien auf den hoch­dy­na­mi­schen Markt der Com­pu­ter­spie­le zu über­tra­gen. Irgend­wann erklär­te Bas­tei Lüb­be-Geschäfts­füh­rer dann »das Daeda­lic Geschäfts­mo­dell sei nicht zukunfts­fä­hig« obwohl die Ver­gan­gen­heit etwas ande­res bewie­sen hat­te. Die man­geln­de Zukunfts­fä­hig­keit wür­de ich des­we­gen eher beim Buch­ver­lag suchen und auf des­sen Ein­fluss­nah­me auf die Fir­men­ge­schäf­te bei Daeda­lic. Bas­tei hat­te bereits die Mit­ar­bei­ter­zahl beim Spie­le­ent­wick­ler von 150 auf 60 redu­ziert, das sieht nach typi­schem rea­li­tätfer­nem Manage­ment-Ein­spar­ver­hal­ten aus. So kann man natür­lich nicht in ange­mes­se­ner Zeit qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Spie­le her­stel­len. Nach dem Kaputt­spa­ren kam dann vom Lüb­be-Manage­ment die Dro­hung Daeda­lic zu schlie­ßen.

Daeda­lic Grün­der Cars­ten Fich­tel­mann und Geschäfts­füh­rer Ste­phan Harms haben nun Antei­le zurück­er­wor­ben. Bas­tei Lüb­be hält damit statt der Mehr­heit nur noch zehn Pro­zent der Antei­le, hat nicht mehr das Sagen und kann des­we­gen sei­ne ange­kün­dig­te Schlie­ßung des Stu­di­os nicht mehr durch­set­zen.

Ich wün­sche Daeda­lic alles Gute für die Zukunft, denn sie haben mich mit diver­sen Spie­len vor­treff­lich unter­hal­ten und ich hof­fe, dass man nun ohne den stö­ren­den Ein­fluss des lei­der offen­bar all­zu ana­lo­gen Ver­la­ges end­lich wie­der durch­star­ten kann.

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Daedalic Entertainment macht Gollum-Computerspiel

Die deut­sche Spie­le­schmie­de Daeda­lic Enter­tain­ment hat einen dicken … äh … Fisch an Land gezo­gen: In Zusam­men­ar­beit mit Midd­le-Earth Ent­re­pri­ses, den Rech­te­inha­bern vom HERR DER RINGE und dem HOBBIT, wer­den meh­re­re Spie­le aus dem Fan­ta­sy-Fran­chise ent­wi­ckelt wer­den.

Das ers­te davon wird GOLLUM sein, das sich wie der Name nicht nur andeu­tet um Smeagol/​Gollum dre­hen wird, den Ring­trä­ger.

Daeda­lic-Chef und Mit­grün­der Cars­ten Fich­tel­mann sag­te gegen­über dem Hol­ly­wood Repor­ter:

Man hat ohne­hin die­sen gro­ßen Kon­flikt in dem Cha­rak­ter, bei dem stän­dig zwei Stim­men mit Dir spre­chen, des­we­gen gibt es schon gute Grün­de, in die­sem Spiel Ent­schei­dun­gen zu tref­fen: Die Ent­schei­dun­gen Sme­agols oder die Goll­ums.

Das Game soll im Jahr 2021 für »alle dann rele­van­ten Platt­for­men« erschei­nen.

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Jetzt im Humble Weekly Sale: Daedalic Entertainment

Abge­se­hen von den HUMBLE INDIE BUNDLES ver­tickt man auf der Web­sei­te immer wie­der auch Spie­le von nam­haf­ten Stu­di­os und Publishern. Nor­ma­ler­wei­se berich­te ich dar­über nicht, denn die Gro­ßen ver­kau­fen ihre Games auch so. Dies­mal mach ich aller­dings eine Aus­nah­me, denn im aktu­el­len Hum­ble Weekly Sale fin­den sich aus­schließ­lich Adven­tures von Daeda­lic Enter­tain­ment aus Ham­burg, dar­un­ter aus­ge­zeich­ne­te Pro­duk­te wie THE WHISPERED WORLD oder DEPONIA. Wie immer gilt: zah­le was Du willst.

Die voll­stän­di­ge Lis­te: EDNA & HARVEY – HARVEY´S NEW EYES, A NEW BEGINNING – FINAL CUT, THE WHISPERED WORLD, sowie zwei Aus­ga­ben von THE CHRONICLES OF SHAKESPEARE, näm­lich ROMEO & JULIET und A MIDSUMMER NIGHT´S DREAM. Wer mehr als sechs Dol­lar zahlt, erhält noch DEPONIA, das schrä­ge JOURNEY OF A ROACH und THE DARK EYE – CHAINS OF SATINAV (DAS SCHWARZE AUGE – SATINAVS KETTEN) hin­zu. Die Sound­tracks zu den Spie­len erhält man gleich dazu.

Wie immer geht ein Teil der Ein­nah­men an Child´s Play Cha­ri­ty und das Ame­ri­ka­ni­sche Rote Kreuz.

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