Anfang des Jahres ging es durch den virtuellen Blätterwald hauptsächlich rund ums Selfpublishing: Onlinehändler Amazon wollte Fehler in eBooks erkennen und dann irgendwie reagieren. In den USA geschieht das bereits seit Februar 2016, jetzt auch im deutschen Shop.
eBooks bei denen Qualitätsprobleme festgestellt werden, markiert Amazon mit entsprechenden Hinweisen. Das können beispielsweise Rechtschreibfehler oder falsch formatierte Bilder sein. Der Meldung »Qualitätsprobleme wurden gemeldet« nach zu urteilen, greift das System dabei aber offenbar nicht auf automatisierte Algorithmen zurück, sondern auf Rückmeldungen von Kunden.
Falls in den Verlagen jetzt ein lautes »Hähä!« anhebt, da jetzt die unliebsame Selfpublisher-Konkurrenz ihr Fett weg bekommt, freut man sich dort allerdings zu früh, denn wie wir wissen, leiden auch vermeintliche Profi-Publikationen unter Problemen, seien es Rechtschreibfehler, oder gleich komplett miserabel erstellte eBooks. Das zeigt sich beispielsweise an Carlsens PERCY JACKSON – DIE LETZTE GÖTTIN, das einen entsprechenden Hinweis verpasst bekommen hat.
Unklar sind wie so oft die Kriterien, die bei Amazon angesetzt werden, auch bleibt im Ungewissen, wieviele Meldungen zusammen kommen, oder wie wahrheitsgetreu diese sein müssen, damit eBooks eine entsprechende Markierung verpasst bekommen. Laut Recherchen von lesen.net geht Amazon dabei aber offenbar nach der Prämisse »lieber eins mehr als eins weniger kennzeichnen« vor.
Man sollte also möglicherweise neben Amazons Hinweis auch mal einen Blick in die Bewertungen werfen, denn wenn ein Buch tausende fünf-Sterne-Wertungen hat, sollte man den Hinweis vielleicht nicht zu schwer gewichten.
Autoren wie Verlage erhalten übrigens eine Liste der Fehler, um diese beheben zu können, nachdem das geschehen ist, sollen die neuen Versionen wie bisher kurzfristig online stehen und der Hinweis verschwinden. Man darf gespannt sein, ob das auch in der Praxis funktioniert.