Buchmesse Leipzig: Erster Verlag zieht Konsequenzen

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Nach den Que­re­len um die Phan­tas­tik-Lese­insel auf der Buch­mes­se Leip­zig zieht der ers­te Ver­lag jetzt Kon­se­quen­zen. Wie Ver­le­ge­rin Grit Rich­ter auf der Web­sei­te von Art Skript Phan­tas­tik schreibt, hat sie sich schwe­ren Her­zens ent­schlos­sen, der Mes­se im Jahr 2017 fern zu blei­ben, und recht­zei­tig die Not­brem­se zu zie­hen, bevor die Kos­ten astro­no­misch wer­den.

Das hängt eher sekun­där mit Werk­zeugs zusam­men, da die Hal­le zwei deut­lich umstruk­tu­riert wer­den soll, wie ich schon in mei­nem ande­ren Arti­kel heu­te erläu­ter­te, fal­len Stand­ty­pen weg und die Stän­de sol­len auch anders auf­ge­baut wer­den, wodurch es zu Platz­man­gel kom­men wird. Zu dem neu­en Stand­kon­zept äußer­te sich auch schon Jür­gen Egl­seer vom Amrûn-Ver­lag mir gegen­über kri­tisch. Grit Rich­ter stellt zudem her­aus, dass es bereits in der Ver­gan­gen­heit diver­se Pro­ble­me mit der Mes­se Leip­zig gab, und das für sie jetzt nur der Trop­fen ist, der das Fass zum Über­lau­fen brach­te.

Man muss ein­fach ganz klar sehen, dass die Kos­ten für so einen Prä­senz auf der Mes­se erheb­lich sind, denn zu den Stand­ge­büh­ren kom­men ja auch noch Anrei­se, Über­nach­tung und Ver­pfle­gung. Wenn ein Ver­an­stal­ter sich so ein­deu­tig auf gro­ße Anbie­ter ein­rich­tet und kei­ne pas­sen­den Kon­di­tio­nen für Klein- und Kleinst­ver­la­ge anbie­tet, son­dern statt­des­sen auch noch von »Gleich­be­hand­lung gegen­über ande­ren Part­nern« schwa­dro­niert, dann beleuch­tet das mei­ner Mei­nung nach deut­lich, wie egal die klei­nen Anbie­ter dem Mes­se­ver­an­stal­ter sind. Denn wäre es anders, könn­ten sicher Wege gefun­den wer­den, wie man eine kul­tu­rel­le Viel­falt mit auch klei­nen Ver­la­gen oder sogar Self­pu­blishern her­stellt. Das­sel­be gilt übri­gens in ganz ähn­li­cher Form auch für die Buch­mes­se Frank­furt. Aber dass dort die Gro­ßen lie­ber unter sich blei­ben möch­ten, und das durch völ­lig über­zo­ge­ne Stand­prei­se garan­tie­ren, sind eben­falls News von vor­ges­tern. Dort blei­ben ja inzwi­schen sogar renom­mier­te Publi­kums­ver­la­ge fern, weil es sich nicht rech­net.

Ob wei­te­re Phan­tas­tik-Anbie­ter mit Absa­gen fol­gen wer­den bleibt abzu­war­ten. Ange­sichts der Tat­sa­che, dass die Mes­se zum Zeit­punkt der Werk­Zeugs-Absa­ge offen­bar bereits ein kom­plett neu­es Kon­zept inklu­si­ve geän­der­ter Stand­an­ord­nung ste­hen hat­te, erscheint mir die gan­ze Geschich­te ziem­lich abge­kar­tet und ich ver­mu­te nach wie vor, dass Werk­Zeugs aus­ge­boo­tet wer­den soll­te, eben zu Guns­ten des Dienst­leis­ters LSL.

[Update 16:52 Uhr:] Wie ich soeben erfah­re, ist auch der Ver­lag ohneoh­ren raus.

[Update 16.09.2016, 11:00 Uhr:] Uschi Zietsch und ihr Faby­lon-Ver­lag waren schon 2016 nicht mehr auf der Buch­mes­se Leip­zig, auch sie äußert sich in ihrem Blog kri­tisch:

Und dann, weil Werk­Zeugs öffent­lich /​ auf FB mit­teilt, 2017 nicht mehr dabei zu sein, tritt Oli­ver Zil­le belei­digt im Bör­sen­blatt kräf­tig nach, mit Behaup­tun­gen, die nicht nur so nicht stim­men kön­nen – wir ken­nen Werk­Zeugs seit vie­len Jah­ren und wis­sen, wie kom­mu­ni­ka­tiv und koope­ra­tiv sie sind -, son­dern man stellt sich auch noch der­art selbst­herr­lich dar, dass man schon fra­gen muss, wohin will Herr Zil­le denn?

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