Wortwerke: Buchhandlungen für Bücher von Selbstverlegern und Kleinverlagen

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Und es gibt sie doch, die Buch­händ­ler, die anders den­ken und nicht am Ges­tern kleben:

Bei »Wort­wer­ke« han­delt es sich um eine Buch­hand­lung aus Bad Sege­berg, die inzwi­schen über meh­re­re Filia­len ver­fügt (bis­lang lei­der nur in Nord­deutsch­land: Husum und Bre­mer­ha­ven) und die sich auf die Bücher von Selbst­ver­le­gern und Klein­ver­la­gen spe­zia­li­siert haben. Das steht im kras­sen Gegen­satz zum Regel­fall bei deut­schen Buch­händ­lern, die Klein­ver­lags­bü­cher nicht bestel­len wol­len, wenn der Groß­händ­ler sie zwar gelis­tet hat aber nicht direkt lie­fern kann, oder die bei Selbst­ver­le­gern gar nicht erst anfra­gen, weil ihnen das zuviel Auf­wand bedeu­tet. Alles kei­ne Aus­nah­men son­dern nach mei­nen Erfah­run­gen eher die Regel, des­we­gen kann man einen Ansatz wie bei Wort­wer­ke gar nicht hoch genug loben.

Die Betrei­ber schrei­ben auf Wort­wer­ke:

Wir von »Wort­wer­ke« haben uns auf die Prä­sen­ta­ti­on und den Ver­kauf von Büchern selbst­ver­le­gen­der Autoren und Klein­ver­la­gen spezialisiert.
Bei uns fin­den Sie Wer­ke von Inter­net-Best­sel­lern und Außen­sei­tern, von Debüt­au­to­ren und Wie­der­ho­lungs­tä­tern, von  Jung­schrift­stel­lern und »alten Hasen«.
Ob Lie­bes­ro­man oder Fan­ta­sy, Kri­mi oder Sach­buch, Bel­le­tris­tik oder Lese­stoff für die Klei­nen, Kurz­ge­schich­ten­samm­lun­gen oder Fic­tion: Unse­re Rega­le sind voll mit Schät­zen, die pures Lese­ver­gnü­gen ver­spre­chen. Und es ist für jeden etwas dabei.
Doch auch Künst­ler wie Maler, Desi­gner, Bild­hau­er, Töp­fe­rer und Gold­schmie­de fin­den hier eine Platt­form, ihre Wer­ke in Aus­stel­lun­gen zu prä­sen­tie­ren. Das Ange­bot vari­iert von Filia­le zu Filia­le, es lohnt sich also, immer ein­mal wie­der hereinzuschauen.

Doch das ist nicht alles. In den Filia­len gibt es auch kuli­na­ri­sche Zusatz­an­ge­bo­te, wie Kaf­fee, Tee oder Kuchen, bei denen man in ein »Schmö­ker-Exem­plar« in aller Ruhe hin­ein­se­hen kann. Und abschlie­ßend exis­tiert auch ein Ver­an­stal­tungs­ka­len­der, denn Autoren lesen vor Ort.

Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen fin­det man auch auf Face­book.

Bra­vo! Ich hof­fe, dass die­sem äußerst posi­ti­ven Bei­spiel vie­le fol­gen werden.

[Update 15:20] Es war dann doch zu schön, um wahr zu sein, denn die Kon­di­tio­nen sind lei­der nicht akzep­ta­bel, wie ich gera­de erfah­re: Es han­delt sich gar nicht um eine Buch­hand­lung im übli­chen Sin­ne, denn die Self­pu­blisher und Ver­la­ge müs­sen dort Regal­platz mie­ten. Wird ein Buch im Miet­zeit­raum ver­kauft, erhält man 100% der Erlö­se, wird es das nicht, hat man das Geld in den Wind geschos­sen. Das Pro­blem dabei ist: Wenn man als Klein­ver­lag oder Self­pu­blisher meh­re­re Bücher plat­ziert, die sich aber nicht, oder nur ver­ein­zelt ver­kau­fen, bedeu­te­te das im schlimms­ten Fall meh­re­re hun­dert Euro Verlust.

Scha­de, es hät­te so schön sein kön­nen. Das Risi­ko aus­schließ­lich auf den Anbie­ter aus­zu­la­gern mag aus Buch­händ­ler­sicht erstre­bens­wert sein, für alle Anbie­ter abseits von Best­sel­ler­au­toren ist das aber in mei­nen Augen eine ganz mie­se Geschäftspraktik.

Logo »Wort­wer­ke« Copy­right Buch­hand­lung Wort­wer­ke Bian­ca Bolduan

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11 Kommentare zu „Wortwerke: Buchhandlungen für Bücher von Selbstverlegern und Kleinverlagen“

  1. Dass die »Wort­wer­ke« so gro­ßen Erfolg haben, ist dabei alles ande­re als selbstverständlich.
    Ich erin­ne­re mich auch an durch­aus kri­ti­sche Dis­kus­sio­nen zum Kon­zept der Buch­hand­lung, bei der sich die Leu­te gefragt haben, ob das Kon­zept wirt­schaft­lich für a) die Autoren und b) für die Betrei­be­rin ist.
    Es funk­tio­niert ja so, dass die Autoren dort Regal­me­ter mie­ten und dann am Umsatz der Bücher betei­ligt wer­den, wenn ich das Kon­zept rich­tig ver­stan­den habe.
    Aber ange­sichts des­sen, dass dem­nächst die drit­te Filia­le eröff­nen soll (ich glau­be in Essen) wer­den die Kri­ti­ken momen­tan ein wenig stiller.
    Mei­ne per­sön­li­che Mei­nung ist ja, dass man bei emo­tio­nal auf­ge­la­de­nen Din­gen wie Büchern ohne­hin nur in begrenz­tem Maße wirt­schaft­lich kal­ku­lie­ren kann, ob und wie ein Kon­zept ankommt. Die­ses hier schlug jeden­falls rich­tig gut ein :)

    Ich bin jeden­falls sehr gespannt, wie sich »Wort­wer­ke« ent­wi­ckelt und falls sich irgend­wann auch in mei­ner Nähe eine Filia­le ergibt, könn­te es pas­sie­ren, dass ich wie­der zur Buch­hand­lungs­be­su­che­rin werde :).
    Bian­ca Bol­du­an wün­sche ich viel Erfolg bei ihrem tol­len Projekt!

  2. Dein Kom­men­tar und mein Update haben sich über­schnit­ten. Ich hal­te das Prin­zip für unfair gegen­über den Anbie­tern (also Ver­la­gen und Self­pu­blishern), da die­sen das gesam­te Risi­ko auf­ge­la­den wird, die Anzahl an Filia­len ist bei der grund­le­gen­den Pro­ble­ma­tik ja irrele­vant. Nur weil ein Ver­trags­part­ner Rei­bach macht, muss das Prin­zip nicht gut sein.

    Die Filia­le in Essen wäre dann die vier­te, nicht die drit­te, sie­he Artikel.

  3. Stimmt, hat sich überschnitten.
    Wobei ich die Regal­me­ter­prei­se so nied­rig im Kopf hat­te, dass es sich für die meis­ten Autoren trotz­dem gelohnt hät­te, wes­halb die Kri­ti­ker sich gefragt haben, wie sich das über­haupt trägt. Der Preis war mal 6€/Monat pro Titel, ist jetzt höher (ich fin­de gera­de nir­gends, wie hoch), und soll­te dann für alle Filia­len gel­ten (also: Ein­mal zah­len, in allen Filia­len ausliegen).
    Aber ande­rer­seits stimmt es natür­lich, dass es der Buch­hand­lung dann egal sein kann, ob und wie viel sie verkauft.
    Viel­leicht lohnt es sich finan­zi­ell auch aus­schließ­lich für Autoren, die dann für die Lesun­gen vor Ort zur Ver­fü­gung ste­hen (kön­nen), da die­se höhe­re Ein­nah­men brin­gen? Wer weiß…
    Ganz unskep­tisch bin ich ja auch nicht, das gebe ich ehr­lich zu. Aber ich sehe immer wie­der ganz begeis­ter­te Autoren­kol­le­gen, für die es sich schein­bar wirk­lich lohnt und da kommt man ein­fach ins Grübeln :)

  4. Ist doch logisch, wie sich das trägt. Die Rech­nung geht davon aus, dass viel mehr Bücher in den Rega­len lie­gen als ver­kauft wer­den und damit ohne Auf­wand Geld gene­rie­ren (1000 Bücher [was ich in einer Buch­hand­lung für weni­ge hal­ten wür­de] mal 6 Euro im Monat sind schon­mal garan­tier­te Ein­nah­men von 6000 Euro im Monat). Kos­ten im Zusam­men­hang mit Büchern ent­ste­hen im Prin­zip nur dann, wenn man tat­säch­lich wel­che ver­kauft. Nimmt man noch die Cafés hin­zu, die eben­falls Ein­nah­men gene­rie­ren, ist das Geschäft ver­mut­lich für den Buch­hand­lungs­be­trei­ber lukra­tiv, wenn man nicht zu vie­le Bücher ver­kauft. Wenn man dazu als Klein­ver­le­ger gezwun­gen ist, einen Jah­res­ver­trag abzu­schlie­ßen, aber tat­säch­lich qua­si nix ver­kauft wird, was zu Ver­lus­ten führt, macht man das ein­mal und dann nie wie­der. Sieht bei Self­pu­blishern aber genau­so aus. Ich wür­de das auf gar kei­nen Fall in Anspruch neh­men, da das Risi­ko für den Buch­an­bie­ter viel zu hoch ist.

    Bei Best­sel­lern sieht das sicher anders aus, aber die machen nicht die Mas­se aus.

  5. Hal­lo,

    ich habe mein Buch auch bei Wort­wer­ke aus­stel­len las­sen, war zuerst skep­tisch, aber die Inha­be­rin warb damit, dass die Bücher nicht nur im Buch­han­del ange­bo­ten wer­den son­dern, sie die­se auch in Kran­ken­häu­ser usw. vor­stellt, dass auch Lesun­gen gehal­ten wer­den von Büchern, deren Autoren nicht aus der Nähe kom­men und wei­te­re Mar­ke­ting­ak­tio­nen. Das und das Prin­zip Self­pu­blisher mehr in den Focus der Öffent­lich­keit zu stel­len, haben mich letzt­end­lich über­re­det, mit­zu­ma­chen. Nun, nach einem Jahr zie­he ich mein Fazit: Außer Spe­sen, nix gewe­sen. Das Kon­zept hat wirk­lich einen gro­ßen Schwach­punkt, die Autoren die nicht ver­kau­fen, wer­den die Grup­pe ver­las­sen, außer sie haben genü­gend Geld und wol­len die Sache wei­ter­hin unter­stüz­ten. Dann kam noch dazu, dass mein Buch falsch im Regal ein­ge­ord­net war, stand im fal­schen Gen­re, und dass wahr­schein­lich das gan­ze Jahr über. Und war nicht der Ein­zi­ge, dem das pas­siert ist. Das Risi­ko trägt allein der Autor.

  6. Ich habe mein Buch bei Wort­wer­ke und bin mehr als ent­täuscht. Es begann in Sege­berg, hin­zu kamen Husum, Bre­mer­ha­ven, Jes­te­burg. Auf­grund der 4 Filia­len erhöh­te sich die Stand­ge­bühr auf ca. 10,00 €. Inzwi­schen ist Husum geschlos­sen, Sege­berg funk­tio­niert nicht mehr. D.h. ich zah­le zu viel! Ver­kau­fe in 3 Mona­ten 1 Buch! Also kein Geschäft für den Autor. Kann ich nicht empfehlen!

  7. Monika Spencer-Goeb

    Moni­ka sagt:
    21.5.2017

    Bin seit 9 Mona­ten dabei und habe kein ein­zi­ges Buch (Kin­der­buch) verkauft.
    Da ver­kau­fe ich mehr im Internet.
    Das Gan­ze lohtn sich nicht, den Pro­fit macht Bianca.

  8. bin mehr als ent­täuscht. Das Prin­zip klang gut, ich habe die Idee unter­stützt. Finan­zi­ell hat es mir als Autorin nichts gebracht. Mein Ver­trau­en hat die Inha­be­rin und Initia­to­rin nicht mehr. Ergeb­nis mei­ner Erfah­rung: Unehr­lich und nicht emp­feh­lens­wert. In jeder Hinsicht!

  9. Peter aus dem Norden

    Moin Moin !

    Mitt­ler­wei­le ist der Preis bei 12,50 Euro je Titel und Filia­le pro Jahr . Mein Ver­trag ist für fünf Filia­len – dem­nach 149,50 pro Jahr . Aller­dings öff­nen und schlie­ßen immer wie­der ein­zel­ne Filia­len . Anfangs waren es bei mir 4 Filia­len – wei­te­re soll­ten dazu­kom­men . Eine wei­te­re Filia­le ( Bre­mer­ha­ven ) schloss . Dann kamen jetzt neben Jes­te­burg und Groß Nien­dorf noch Hal­le und Ras­tatt dazu . Aber nach wie vor zah­le ich für fünf Filia­len . Ver­kauft wird von mei­nem Buch und der CD wenig . Ver­lust­ge­schäft ! Durch den Ver­kauf bei Ama­zon und als Kom­mis­si­ons­wa­re weiß ich aber, dass das Buch und die CD gut sind . Viel­leicht sind es die Stand­or­te ? Viel­leicht der Regal­platz ? Ich den­ke , das Pro­blem der Self­pu­blisher kann gelöst wer­den , wenn sich noch mehr Buch­hand­lun­gen für Kom­mis­si­ons­wa­re öff­nen und die Anbie­ter auch gute Kon­di­tio­nen , einen guten Ser­vice und Qua­li­tät anbie­ten ! Mei­nen Ver­trag bei Wort­wer­ke wer­de ich wahr­schein­lich frist­ge­recht kün­di­gen ! Aber : Einen Ver­such war es wert !

  10. Peter aus dem Norden

    Noch eine Ergän­zung : Es muss hei­ßen 12,50 pro Monat bei der Mög­lich­keit in fünf Filia­len die Bücher zu präsentieren .

  11. Hal­lo zusammen,
    ich habe auch, zum Glück nur einen mei­ner Roma­ne, bei Wort­wer­ke seit Dezem­ber letz­ten Jah­res auf­ge­ge­ben. Das Kon­zept klang gut und ich war neu­gie­rig. Tat­säch­lich bekam ich schon nach einem Monat mit­ge­teilt, dass in Ras­tatt alle mei­ner Bücher aus­ver­kauft sei­en und ich neue hin­schi­cken soll. Gesagt getan. Nun ist es schon Juli und ich habe noch immer kei­nen Lohn der ver­kauf­ten Bücher erhal­ten. Der Mail­kon­takt zu Frau Bold­ri­an ist sehr erschwer­lich. Ich wer­de stän­dig ver­trös­tet und bekom­me mein Geld immer eine Woche spä­ter ver­spro­chen – doch nichts passiert.
    Mitt­ler­wei­le bin ich sehr gefrus­tet und ent­täuscht. Ich weiß nicht, ob ich jemals mein Geld der Ver­käu­fe erhal­ten wer­de, aber auf jeden Fall wer­de ich den Ver­trag nun kün­di­gen. Ich bin sehr erleich­tert, dass ich mei­ne rest­li­chen 5 Roma­ne nicht zu Wort­wer­ke gesen­det habe.
    Fazit: viel lee­re Ver­spre­chun­gen, schwie­ri­ger Kon­takt, die Inha­be­rin­nen der Buch­hand­lun­gen machen für die Lesun­gen so gut wie kei­ne Wer­bung und man wird um sein Geld betrogen.

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