PARADOX: Buchhandel pöbelt gegen Bastei Luebbe

Cover Paradox

Wir erin­nern uns: vor kur­zer Zeit hat­te der SF-Roman PARADOX den Kind­le Sto­ry­tel­ler Award gewon­nen. Teil des Gewin­nes war es, dass das selbst­ver­leg­te Buch Phil­lip P. Peter­sons von Bas­tei Lueb­be in ein Print­for­mat gebrach tund ver­trie­ben wer­den wür­de. Und das geschieht jetzt auch. Oder zumin­dest soll, es denn wie der Buch­re­port berich­tet, erei­fern sich gewis­se Buch­händ­ler dar­über, dass doch tat­säch­lich auf dem Cover dar­auf hin­ge­wie­sen wird, dass der Roman den Sto­ry­tel­ler Award gewon­nen hat. Beim Buch­re­port kann man lesen:

Nicht nur bei Face­book ist dar­um eine hit­zi­ge Debat­te unter Buch­händ­lern ent­brannt, wo Bas­tei Lüb­bes Vor­ge­hen u.a. als »dreist« bezeich­net wird. Die enge Zusam­men­ar­beit des Ver­lags mit Ama­zon sei »unglaub­lich« und ein »Schlag gegen den unab­hän­gi­gen Buch­han­del«, meint expli­zit Ravens­buch-Händ­ler und Buy Local-Vor­sit­zen­der Micha­el Rieth­mül­ler. Er wer­de dem Titel kei­nen Platz auf der ohne­hin begrenz­ten Flä­che einräumen.

Dazu zwei Anmerkungen:

1. Wie­viel Tin­te haben die beim Buch­han­del eigent­lich gesof­fen? Da geht es um einen Titel, der aus­schließ­lich via Ama­zon erwor­ben wer­den konn­te, und den Bas­tei Lueb­be nun als Print­buch ver­treibt, wodurch auch die Buch­händ­ler Anteil am Umsatz haben kön­nen, ohne dass die Koh­le direkt zum ver­hass­ten Beel­ze­bub Ama­zon geht. Und dar­über bekla­gen die sich auch noch? Mein Kopf möch­te inter­mit­tie­rend auf die Tisch­plat­te knal­len ob die­ses gigan­ti­schen Rea­li­täts­ver­lus­tes. Und auch die Tat­sa­che, dass sich die eigent­li­che Kri­tik dage­gen rich­tet, dass »Gewin­ner des Kind­le Sto­ry­tel­ler Award« auf dem Cover steht, ver­bes­sert gar nichts. Selbst­ver­ständ­lich wirbt man mit dem Gewinn. Die For­de­rung, das zu ent­fer­nen, kann ich nur als völ­lig kin­disch und kom­plett über­zo­gen betrach­ten. Ist denen nicht klar, dass ihr in mei­nen Augen strunz­dum­mes Ver­hal­ten die Kun­den erst recht zu Ama­zon treibt?

2. Auch wenn ich Bas­tei Lueb­be die ver­patz­te Über­nah­me von Beam-eBooks mit­samt der fol­gen­den Ser­vice-Kata­stro­phe ziem­lich übel neh­me, muss man doch ein­deu­tig sehen, dass der Ver­lag einer der ganz weni­gen ist, die der Digi­ta­li­sie­rung und dem Medi­en­wan­del ange­mes­sen agie­ren, dazu gehört eben auch die Zusam­men­ar­beit mit Ama­zon bei die­sem Titel. Und statt die posi­ti­ven Aspek­te zu sehen, die durch den Ver­kauf via Bas­tei Lueb­be enste­hen, wird in Rich­tung des Ver­lags gepöbelt.

Real­sa­ti­re.

Cover­ab­bil­dung Copy­right Phil­lip P. Peterson

Der Inhalt ist nicht verfügbar.
Bitte erlaube Cookies und externe Javascripte, indem du sie im Popup am unteren Bildrand oder durch Klick auf dieses Banner akzeptierst. Damit gelten die Datenschutzerklärungen der externen Abieter.

AutorIn: Stefan Holzhauer

Meist harm­lo­ser Nerd mit natür­li­cher Affi­ni­tät zu Pixeln, Bytes, Buch­sta­ben und Zahn­rä­dern. Kon­su­miert zuviel SF und Fan­ta­sy und schreibt seit 1999 online darüber.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.