Aktuell ist die Lage allerdings nicht rosig, offenbar hat booksfactory einen deutlichen Auftragsstau, zum einen wohl nach wie vor wegen der Buchmesse, zum anderen aufgrund technischer Probleme. Ich weiß von einer Freundin, dass deren Bücher vier Wochen Verspätung haben. Aufgrund einer Anfrage per Email sagte man mir telefonisch, derzeit seit der Verzug ca. noch eine Woche. Nach dem was ich so von Bestellern höre, würde ich eher mehr annehmen wollen.
Auch wenn man aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen mit booksfactory Verständnis zeigen möchte, so ist es doch überaus fragwürdig, wenn auf der Webseite viel zu lange von sieben Tagen Produktionsdauer die Rede ist, obwohl man genau weiß, dass das auf gar keinen Fall eingehalten werden kann. Nach meinem eindeutigen Hinweis darauf am Telefon, dass hier nur Transparenz hilft, wurde nun ein entsprechender Hinweis beim Buchkalkulator auf der Webseite eingefügt. Der allerdings auch keine Termine nennt, man soll diese telefonisch erfragen:
Im Moment haben wir eine sehr hohe Auftragslage.
Bitte erfragen Sie die aktuellen Produktionszeiten telefonisch.
Außerdem wurde mir bei dem Gespräch gesagt, dass man sich bemühe, terminkritische Bestellungen rechtzeitig zu bearbeiten. Meine Bekannte erhielt allerdings im Gegensatz dazu gerade die Auskunft, »jeder zweite Auftrag sei terminkritisch« und man man tue schon, was man könne. Das ist unschön. Ebenso unschön ist, wenn es zudem keinerlei Kompensationsangebote gegenüber den Bestellern gibt. Beispielsweise auf die Versandkosten zu verzichten oder angesichts der Verzögerungen wenigstens den Preis zu mindern.
Klar ist: Die Nennung eines Liefertermins ist Teil des Vertrags, wird das nicht eingehalten, kann man entsprechend agieren. Da die Webseite des polnischen Anbieters in deutscher Sprache vorliegt, könnte deutsches Recht anwendbar sein (auch deswegen, weil es eine Supportnummer in Deutschland gibt und die Kontoverbindung eine deutsche ist). Siehe dazu »Grenzübergreifend im Netz einkaufen«, wo man lesen kann:
Deutsches Recht gilt beispielsweise dann, wenn der polnische Unternehmer auf Deutsch auf seiner Internetseite wirbt und der Abschluss des Vertrages auf die Werbung zurückzuführen ist
Auch das ein Grund, warum sich booksfactory überlegen sollte, die Kunden durch irgendwelche Kompensationen gnädig zu stimmen, denn bei Nichterfüllung könnten die Kunden möglicherweise vom Vertrag zurücktreten oder sogar Schadenersatz einfordern (z.B. aufgrund entgangener Verkäufe, die allerdings nicht ganz einfach zu quantifizieren sein dürften, oder aufgrund von Mehrkosten bei anderen Anbietern).
Aktuell kann man jedem Selfpublisher nur raten, sich vor der Druckbeauftragung telefonisch zu versichern, wie lange die Lieferung konkret dauern wird – und sich das auch schriftlich geben zu lassen, beispielsweise per Email. Oder auf alternative Dienstleister zurückzugreifen, bis booksfactory seine Kapazitätsprobleme im Griff hat.
Alles sehr schade. Insbesondere für eine Druckerei, die sich als Dienstleister positioniert hatte, der auch und gerade kleine Mengen schnell liefern kann. Und ich kann mich nur wiederholen: Die zuerst gezeigte Handhabung, die überlangen Lieferzeiten zu verschleiern und auf der Webseite viel zu lange auf die ganz normale Dauer hinzuweisen, ist ein faux pas, der völlig inakzeptabel ist. So wird man das Vertrauen schneller los, als man es gewonnen hat.
Und letztendlich ist das alles auch deswegen bedauernswert, weil die Damen und Herren bei booksfactory sich bisher immer viel Mühe gegeben und einen erstklassigen Service geboten haben, auch wenn es um Probleme mit Druckdateien o.ä. ging.
Ich suche nach Alternativen und werde nach Tests berichten. Ich hoffe aber, dass die das bei booksfactory möglichst schnell in den Griff bekommen und wieder die gewohnte Servicequalität bieten.
Logo/Screenshot booksfactory Copyright booksfactory
Hallo Stefan,
ich habe Deine Daten bei online-druck.biz eingegeben (eine Firma aus Krumbach) mit den ähnlichen Daten, wie Du auf der ersten verlinkten Seite angibst (Erfahrungsbericht). Ich komme bei einer Auflage von 40 Stück auf 101,08 Euro (brutto) + Versand. Scheint also eine Alternative zu sein.
Ich selber habe dort bisher nur Broschüren und Kalender drucken lassen. War bisher zufrieden.
Evtl interessant ist auch die Option, Dein Buch in deren Buch-Shop aufnehmen zu lassen. Wenn ich richtig weiß, sorgen sie selbst für Versand (bitte nachfragen).
Bin gespannt, was Du sonst noch herausfindest.
Grüße,
Mira
Die Preise dort sind nicht annehmbar. Verwendet man nicht eins der Standardformate, muss man zwingend Profi-Datencheck wählen, dann liegt man bei ~7 Euro EK pro Buch, das Endprodukt ist damit doppelt so teuer wie bei booksfactory – und ist sogar deutlich teurer als bei anderen deutschen Dienstleistern. Mir ist auch völlig schleierhaft, wie Du auf den Preis kommst. Den erreiche ich noch nicht mal, wenn ich Laserdruckpapier statt Munken Cream nehme.
Völlig inakzeptabel.
Hallo Stefan,
tut mir Leid, es muss bei der Berechnung einen Fehler gegeben haben. Ich habe gerade alle Werte von vorhin erneut eingegeben und bekomme plötzlich in der Tat 238,17 Euro angezeigt (für 40 Stück).
Es war nicht meine Absicht, hier Falschinformation zu verbreiten. Ich habe mich auf die Berechnungen in meinem Browser verlassen.
Bitte, lösche meinen vorherigen Kommentar, da ich niemanden verwirren möchte.
Ich habe übrigens mit A5 gerechnet, weil Du das in Deinem anderen Post (»max A5«) angegeben hast. Ich habe somit mit abweichenden Formaten gar nicht probiert.
Grüße,
Mira
Hallo Herr Holzhauer,
hiermit möchten wir zu Ihrem obigen Artikel Stellung nehmen.
Auf dem deutschen Markt sind wir seit 2009 tätig. Die Menge der Aufträge wächst seit dem kontinuierlich. Für den Herbst dieses Jahres hatten wir mit einem Zuwachs gerechnet und schon am Anfang des Jahres dafür aufgerüstet. Aktuell haben wir jedoch mehr Aufträge, als es geplant oder abzusehen war. Bei der hohen Auslastung müssen die Maschinen öfter gewartet werden. Das wirkt sich, zusätzlich zu dem außergewöhnlich hohen Auftragsaufkommen, auf die Termine aus.
Ihre Bekannte (Den Namen möchte ich hier nicht nennen, aber wir hatten miteinander telefoniert und ich weiß wer gemeint war.) hatte in der letzten Zeit zwei Bestellungen bei uns. Die erste davon wurde tatsächlich mit einer sehr langen Verspätung versendet. Die zweite davon wurde letzte Woche versendet und hatte nur noch wenige Tage Verspätung.
Aufgrund der aktuellen Lage haben wir längere Fertigungszeiten im Buchkalkulator angegeben – diese werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert.
Die Verspätungen sind uns sehr unangenehm und es tut uns leid. Wir bitten unsere Kunden um Verständnis.
Wir möchten guten Service liefern und möchten, dass unsere Kunden zufrieden sind. Aktuell sind wir dabei, den Rückstand aufzuarbeiten. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere Kapazitäten zu erhöhen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.
Schöne Grüße
D. Lukaszewski
Leider komme ich nicht umhin, heute den obigen Artikel zu bestätigen!
Wie dargestellt dreht es sich nicht um die Qualität der gelieferten Produkte und den Service in Bezug auf die Druckdaten – dies gibt keinen Grund zur Beanstandung! Es ist tatsächlich die langsam unzumutbare Lieferzeit der bestellten und vorab bezahlten Bücher:
Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn die Lieferzeit drei oder sogar vier Wochen beträgt, sofern dies vorher kommuniziert wird und man sich dann darauf verlassen kann, dass dieser Liefertermin dann eingehalten wird. Aber leider versagt bei diesem Punkt die ansonsten gute Kommunikation.
Aktuelles Beispiel:
05.11.2015 Bestellung im Wert von 263,56€ (an diesem Tag auch bezahlt!)
10.11.2015 nach Verifizierung der Druckdaten »in Bearbeitung«
18.11.2015 per eMail um einen konkreten Liefertermin gebeten
18.11.2015 Zusage, dass man mir »alsbald« Nachricht hierzu geben wird
23.11.2015 Nachfrage, warum man mir noch keinen Liefertermin genannt hat
26.11.2015 (also heute) bislang noch keine Antwort erhalten
Das Hauptproblem ist, dass ich auch meinen Kunden (auf die ich als Kleinverleger ja besonders angewiesen bin) keine Zusagen machen kann und diese täglich vertrösten muss. Man selbst wird dadurch unglaubhaft! Und ich will jetzt gar nicht näher darauf eingehen, dass dadurch auch das sog. »Weihnachtsgeschäft« leidet.
Sicherlich, wir alle machen nur »geringe« Umsätze bei booksfactory – aber das war ganz klar auch einer der Pluspunkte dieser Druckerei, dass sie für uns »SelfPublisher« die perfekte Lösung darstellte. Deshalb haben wir auch entsprechende Empfehlungen ausgesprochen! Ob das in Zukunft noch immer so sein wird???
Persönlich habe ich am vergangenen Freitag (20.11.2015) einen Auftrag abgegeben, die Druckdaten hochgeladen und sofort bezahlt.
Erst gestern (! 26.11.2015) kam die Meldung, dass der »in Bearbeitung« sei. Damit beginnt die Herstellungfrist auch mit einer Verzögerung von bereits sieben Tagen. Plus eben der verlängerten Lieferdauer aufgrund der Kapazitätsprobleme.
Ich werde mich jetzt mal nach einem anderen Druckdienstleister umsehen.